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Ukraine-Krieg: Selenskyj stellt bei Trump Bedingungen für Waffenstillstand mit Russland
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Aktuelle News zum Ukraine-Krieg: Die russischen Truppen drücken gegen die Frontlinien bei Pokrowsk. Kiew kontert mit Drohnen. Der News-Ticker.
Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg ist beendet. Weitere Entwicklungen im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine können Sie in unserem neuen News-Ticker nachlesen.
Update vom 28. Januar, 10.15 Uhr: Bundeskanzlar Olaf Scholz bekräftigte am Dienstag die Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine. „Wir werden die Ukraine bei der Verteidigung ihrer Souveränität und ihrer Freiheit unterstützen, as long as it takes“ - so lange es dauere, sagte er. „Die Unverletzlichkeit von Grenzen ist ein Grundprinzip des Völkerrechts“, fuhr er fort. Dieses Prinzip habe Russland „mit seinem Überfall auf die Ukraine gebrochen“.
Der Bundeskanzler stellte sich gegen einen der Ukraine aufgezwungenen Frieden. „Mit unseren Partnern in Washington sind wir uns einig: Dieser Krieg muss enden, aber das darf kein Diktatfrieden sein“, sagte Scholz.
US-Präsident Trump hatte angekündigt, den Ukraine-Krieg unmittelbar nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus beenden zu wollen. In der Ukraine war befürchtet worden, dass das Land unter Zurückhaltung von US-Hilfen zu Zugeständnissen an Russland gezwungen werden könnte.
Update vom 28. Januar, 6.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit dem französischen Staatschef Emmanuel Macron über Sicherheitsgarantien und den von der Ukraine angestrebten EU-Beitritt beraten. Selenskyj veröffentlichte am Montag in den Onlinenetzwerken ein Video von einem Handschlag der beiden und schrieb dazu, Macron und er hätten über „weitere Unterstützung für die Ukraine“ inmitten der anhaltenden russischen Invasion gesprochen.
Besondere Aufmerksamkeit hätten sie bei ihrem Treffen auf die „Sicherheitszusammenarbeit und mögliche Formate von Sicherheitsgarantien für die Ukraine und ganz Europa“ gelegt, fuhr Selenskyj fort. Er fügte hinzu, dass Kiew auf „Frankreichs Unterstützung im Verhandlungsprozess für den Beitritt der Ukraine zur EU“ zähle. Selenskyj und Macron waren beide anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des NS-Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau nach Polen gereist, um der Opfer zu gedenken.
EU-Ratspräsident António Costa hatte schon zuvor am Montag im Onlinedienst X geschrieben, dass er Selenskyj gesprochen habe. Er habe dem ukrainischen Staatschef die „standhafte Unterstützung“ der EU versichert und ihn „ermutigt“, weiter auf eine Aufnahme in die EU hinzuarbeiten. „Die bisherigen Fortschritte der Ukraine sind bemerkenswert“, erklärte Costa.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Selenskyj spricht mit Trump über Ukraine-Unterstützung und Sicherheitsgarantien
Update vom 27. Januar, 22.00 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigener Darstellung im Gespräch mit US-Präsident Donald Trump starke militärische Unterstützung und Sicherheitsgarantien für den Fall einer Waffenruhe im Krieg mit Russland gefordert. Nur dies könne verhindern, dass Moskau den Krieg zu einem späteren Zeitpunkt wiederbelebt, sagte Selenskyj in einem Interview der italienischen Zeitung Il Foglio, das in Teilen von ukrainischen Medien veröffentlicht wurde.
Er habe mit Trump auch über das Budapester Memorandum von 1994 gesprochen, in dem die USA, Großbritannien und Russland den ehemaligen Sowjetrepubliken Ukraine, Belarus und Kasachstan starke Sicherheitsgarantien als Gegenleistung für die Beseitigung aller Nuklearwaffen auf ihrem Gebiet gaben. Inzwischen sei alles anders gekommen. Als Russland die Halbinsel Krim und die Regionen Donezk und Lugansk im Osten der Ukraine besetzte, habe Kiew die Garantiemächte zum Eingreifen aufgefordert, doch habe es keine Reaktion gegeben. „Die Ukraine hat ihre Atomwaffen verschenkt“, resümierte Selenskyj.
„Wir haben Atomwaffen für den Krieg getauscht“, habe er Trump erklärt. Dennoch sei er überzeugt, dass der US-Präsident eine starke Position für die Ukraine sichern könne. „Wegen der Sanktionen, der Stärke der USA, der Wirtschaft - er kann das beschleunigen, er kann es meiner Meinung nach schneller tun als jeder andere in der Welt“, sagte Selenskyj.
Ukraine-Krieg: Russland nimmt mehrere kleine Inseln in der Dnipro-Mündung ins Visier
Update vom 27. Januar, 20.12 Uhr: Russische Truppen haben mehrere Versuche zur Eroberung der kleinen Inseln in der Dnipro-Mündung bei Cherson im Süden der Ukraine gestartet. Insgesamt seien in der vergangenen Woche 19 Angriffe russischer Einheiten abgeschlagen worden, zitierte die Agentur Ukrinform Leutnant Pawlo Drohal, Sprecher der dort eingesetzten Verteidiger. „Die russischen Besatzer versuchen weiterhin, im Inselgebiet an der Mündung des Dnipro-Flusses Fuß zu fassen.“ Bei den Angriffen seien 122 russische Soldaten getötet oder verwundet worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Da den ukrainischen Militärs alle möglichen Anlandungsstellen auf den Flussinseln bekannt seien, könnten diese jederzeit präzise unter Artilleriebeschuss genommen werden. Mit einem Brückenkopf in diesem Gebiet könnte das russische Militär den Druck auf die ukrainischen Verteidiger erhöhen. Der Dnipro mündet westlich von Cherson ins Schwarze Meer.
Update vom 27. Januar, 16.50 Uhr: Die nordkoreanischen Soldaten, die an der Seite von Russlands Armee im Ukraine-Krieg kämpfen, haben sich wohl von der Front in Kursk zurückgezogen. Das sagte ein ukrainischer Kommandeur mit dem Rufnamen Puls im Gespräch mit Sky News. „Die Russen stehen und arbeiten überall entlang der Front, aber keine Koreaner“, sagte der ukrainische Soldat. Puls rechne jedoch damit, dass die Nordkorea-Soldaten in Kürze wieder in Kampfhandlungen in Kursk eingreifen könnten.
„Entweder analysieren sie ihre Fehler, versorgen ihre Wunden oder warten vielleicht auf Verstärkung. Es gibt Gerüchte, dass Kim Jong-un weitere Nordkoreaner hierher schickt. Das ist die Situation“, zitiert Sky News den Kommandeur weiter. Nordkoreanische Soldaten hatten erstmals in der zweiten Jahreshälfte von 2024 in Kampfhandlungen in Kursk eingegriffen. Berichten zufolge wurden die Soldaten unter falschen Vorwänden nach Russland geschickt und hätten dabei bereits massive Verluste erlitten.
Hisbollah-Waffen gegen Putin: Israel könnte erbeutete Raketen an die Ukraine liefern
Update vom 27. Januar, 14.42 Uhr: Im Krieg gegen Putins Armee bekommt die Ukraine offenbar auch Unterstützung aus Israel. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will Kiew offenbar Waffen zur Verfügung stellen, die die IDF aus den Beständen der Hisbollah im Libanon erbeutet haben. Davon berichtet der britische Telegraph.
„Es gibt Anzeichen dafür, dass Israel begonnen hat, die Ukraine mit Waffen sowjetischer und russischer Produktion zu beliefern“, meldete auch ein prorussischer Militärblog am Sonntag auf Telegram. Unter den Waffen sollen sich diverse schultergestützte Raketenwerfer, Scharschützengewehre und Kornet-Panzerabwehrraketen befinden. Eine offizielle Bestätigung der Lieferung steht allerdings noch aus.
Kehrtwende von Orban: Ungarn unterstützt Verlängerung der Russland-Sanktionen
Update vom 27. Januar, 12.55 Uhr: Ungarn hat sein Veto gegen die Verlängerung der Ende Januar auslaufenden Sanktionen gegen Russland zurückgezogen. Im Gegenzug sicherte sich die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán Zusicherungen zur Energiesicherheit. Ein entsprechendes Zugeständnis hatte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas am Vormittag in einer Erklärung abgegeben.
Der ungarische Außenminister Péter Szijjarto teilte mit, Ungarn habe die geforderten Garantien hinsichtlich der Energiesicherheit erhalten. Die EU-Kommission habe sich verpflichtet, die Erdgas- und Ölpipelines zu den EU-Mitgliedstaaten zu schützen, und fordere nun von der Ukraine Zusicherungen, die Ölversorgung der EU sicherzustellen. Die nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs beschlossenen Sanktionen gegen Russland müssen alle sechs Monate einstimmig von den EU-Mitgliedern verlängert werden.
Russland greift Westen der Ukraine mit über 100 Kampfdrohnen an – Schäden an Hochhäusern
Update vom 27. Januar, 12.30 Uhr: Viele Landesteile der Ukraine sind nach Angaben der Behörden in der Nacht von russischen Kampfdrohnen angegriffen worden. „Über dem Karpatenvorland war eine Serie von Explosionen zu hören“, schrieb die Gouverneurin des westukrainischen Gebietes Iwano-Frankiwsk, Switlana Onischtschuk, auf Telegram. Das Ziel waren demnach Anlagen der Infrastruktur, die sie aber nicht näher benannte.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine




Aus der Großstadt Dnipro im Süden meldete Gebietsgouverneur Serhij Lyssak Schäden an drei Hochhäusern. Schäden habe es auch in den Gebieten Kiew und Sumy gegeben, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Ihren Angaben nach konnten von mehr als 100 angreifenden Kampfdrohnen 54 abgeschossen werden. Weitere 39 seien Drohnen ohne Sprengstoff gewesen, eingesetzt zur Täuschung der Flugabwehr. Sie seien elektronisch ausgeschaltet worden.
Update vom 27. Januar, 11.30 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg herausgegeben. Demnach sind binnen eines Tages in den Gefechten etwa 1430 russische Soldaten entweder getötet oder verwundet worden. Die Gesamtzahl der Opfer auf russischer Seite steigt damit seit Kriegsbeginn auf 831.620. Unabhängig verifizieren lassen sich die Angaben nicht. Weitere Zahlen im Überblick:
- Fahrzeuge und Tanklaster: 35.183
- Drohnen: 23.327
- Artilleriesysteme: 22.339
- Panzer: 9871
- Marschflugkörper: 3053
Update vom 27. Januar, 10.30 Uhr: Die EU-Mitglieder werden nach Einschätzung der Außenbeauftragten Kaja Kallas die Strafmaßnahmen gegen Russland wahrscheinlich verlängern. „Ich erwarte eine Entscheidung für eine Verlängerung unserer Sanktionen“, sagte sie vor einem Treffen mit den EU-Außenministern in Brüssel. Ungarn hatte Anfang des Monats erklärt, es habe noch keine Entscheidung getroffen, ob es die für Ende Januar geplante Verlängerung der Sanktionen unterstützen werde.
Ukraine fängt Drohnen aus Russland ab
Update vom 27. Januar, 8.55 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht 57 russische Drohnen abgefangen. 39 weitere Drohnen seien verloren gegangen, teilte die Luftwaffe mit. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Ukraine elektronische Kriegsführung nutzt, um russische Drohnen umzulenken.
Update vom 27. Januar, 7.15 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat zum dritten Mal binnen eines Jahres den Kommandeur am Frontabschnitt zur Verteidigung der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Osten ausgetauscht. Der ukrainische Präsident beauftragte General Mychajlo Drapatyj mit der Leitung der operativ-strategischen Gruppe Chortyzja, deren Verantwortungsbereich einen Großteil der Ostfront der Ukraine umfasst. „Dies sind die härtesten Kampfgebiete.“ Der bisherige Befehlshaber Andrij Hnatow wurde in den Generalstab versetzt.
Russland zerstört nach eigenen Angaben 32 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet
Update vom 27. Januar, 6.15 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 32 von der Ukraine aus gestartete Drohnen unschädlich gemacht. Fast die Hälfte der Drohnen sei über der an die Ukraine grenzenden Region Woronesch zerstört worden, der Rest in mehreren benachbarten Regionen, teilte das Ministerium über Telegram mit.
Update vom 27. Januar, 5.20 Uhr: Russland und die Ukraine haben sich erneut schwere Kämpfe geliefert. Insgesamt seien am Sonntag 153 russische Angriffe an verschiedenen Frontabschnitten registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Der Schwerpunkt der Kampfhandlungen lag einmal mehr rund um die Kleinstadt Pokrowsk am Rande des Donbass.
Ukraine greift Lager mit Drohnensprengköpfen in Russland an
Update vom 26. Januar, 21.00 Uhr: Die Ukraine hat nach Darstellung aus Kiew mit Kampfdrohnen auf russischem Staatsgebiet ein Depot mit Drohnensprengköpfen angegriffen. Nach der Attacke auf das Gebäude in Orjol in Zentralrussland sei eine starke Sekundärexplosion registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew auf Facebook mit. Damit seien rund 200 sogenannte Schahed-Kamikazedrohnen außer Gefecht gesetzt worden, hieß es.
Die Angaben aus Kiew konnten nicht unabhängig geprüft werden. Von russischer Seite gab es dazu keine Erklärung. Orjol liegt knapp 350 Kilometer südwestlich von Moskau. Die ukrainischen Streitkräfte greifen seit einiger Zeit Militärstützpunkte, Raffinerien und Munitionsdepots auf russischem Staatsgebiet mit Raketen und weitreichenden Drohnen an, um die Versorgung der in der Ukraine eingesetzten Streitkräfte Russlands zu erschweren.
Update vom 26. Januar, 19.50 Uhr: Bei russischen Artillerieangriffen in der Ostukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens ein Mensch getötet und vier weitere schwer verletzt worden. In der seit Wochen schwer umkämpften Stadt Pokrowsk am Rande des Donbass starb eine Frau, in Konstantinowka wurden vier Menschen beim Einschlag von Granaten in Wohnhäuser verletzt, teilte der regionale Militärverwalter Wadim Filaschkin auf Telegram mit.
Rund um Pokrowsk tobten erneut schwere Gefechte, wie der Generalstab in Kiew mitteilte. Insgesamt seien russische Einheiten im Tagesverlauf mit Artillerieunterstützung zu 38 Angriffen an verschiedenen Stellen gegen die ukrainischen Verteidigungslinien angetreten. Die Attacken seien abgewehrt worden, hieß es. Die Angaben konnten nicht unabhängig bestätigt werden.
Verwirrung um Welyka Nowosilka: Russland spricht von Einkesselung ukrainischer Truppen
Update vom 26. Januar, 15.38 Uhr: Während es Russland offenbar gelang, die Ortschaft Welyka Nowosilka einzunehmen, ist die Lage vor Ort noch immer undurchsichtig. Hatte die Ukraine am Nachmittag erklärt, dass keine Einkesselung der eigenen Truppen drohe, will Putins Armee nun genau das gelungen sein: „Es gelang, Einheiten des Gegners einzukesseln, die zwar ihre Kommandeure um einen Befehl zum Rückzug baten, ihn aber nicht bekamen“, zitierte die dpa einen Militärblogger. Offiziell äußerten sich die Militärführungen beider Seiten nicht zur neuen Lage.
Update vom 26. Januar, 13.25 Uhr: Entwarnung an der Ukraine-Front. In der schwer umkämpften Stadt Welyka Nowosilka in der Donezk Region laufen die ukrainischen Truppen wohl keine Gefahr eingekesselt zu werden. Das teilte die 110te motorisierte Schützenbrigade auf Telegram mit: „Wir möchten gleich anmerken, dass unsere Einheiten nicht drohen, eingekreist zu werden.“ In den Teilen der Stadt, wo die akute Gefahr der Einkesselung bestand, konnte man sich zurückziehen. Der Vorstoß der russischen Truppen in der Ortschaft sei vorerst gestoppt worden.
Update vom 26. Januar, 11.45 Uhr: In Donezk wird die Situation für die Ukraine an der Front zunehmend brenzlig. Die Ortschaft Welyka Nowosilka ist von den russischen Truppen teilweise eingenommen worden. Ukrainische Soldaten im Süden der kleinen Stadt sind wohl eingekesselt. Gegenüber dem Kyiv Independent äußerte sich Pasi Paroinen von der finnischen Black Bird Group, dass die Russen die Stadt zweigeteilt hätten. Es dürfe sich nur noch um „Tage“ handeln, bis die kleine Ortschaft ganz unter Russlands Kontrolle sei.
Aus dem russischen Verteidigungsministerium hieß es unterdessen, man habe eine russische Flagge im Zentrum der Stadt gehisst. Von ukrainischer Seite gab es bisher noch keine Bestätigung über den russischen Vorstoß in Donezk. Am 23. Januar sprach Viktor Trehubow, ukrainischer Militärsprecher, bereits von der Gefahr einer Einkesselung der Stadt. „Welyka Nowosilka is momentan in einer schwierigen Lage“, erklärte Trehubow im Fernsehen. Wie viele ukrainische Soldaten potenziell vom Rest der Armee abgeschnitten sind, ist unklar.
Trump lässt US-Auslandshilfen stoppen – auch für die Ukraine?
Update vom 26. Januar, 10.51 Uhr: Der von US-Präsident Donald Trump verfügte 90-tägige Stopp eines Großteils der Auslandshilfen hat nach Angaben aus Kiew keine Auswirkungen auf die Waffenlieferungen an die Ukraine. Die ausgesetzten Hilfen beträfen humanitäre Programme, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. „Ich bin auf die Militärhilfe fokussiert. Sie wurde nicht gestoppt“, versicherte er gestern der Nachrichtenagentur Unian zufolge.
Ukraine News: Luftwaffe meldet Angriff mit 72 Drohnen aus Russland
Update vom 26. Januar, 10.13 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe meldet laut der Nachrichtenagentur Reuters, in der Nacht 50 von 72 aus Russland gestartete Drohnen unschädlich gemacht zu haben. Neun der Drohnen seien durch Störsender umgeleitet oder zum Absturz gebracht worden. Ob es Tote oder Verletzte gab, sei noch unklar.
Kiew evakuiert Kinder aus frontnaher Stadt
Update vom 25. Januar, 22.40 Uhr: Die Ukraine hat mit Blick auf die näher kommenden russischen Truppen alle Kinder aus der frontnahen Stadt Pokrowsk evakuiert. Im gesamten Landkreis Pokrowsk seien noch 10.000 Menschen verblieben, davon 7000 in der Stadt. „Kinder gibt es gar keine mehr in der Gemeinde, sie sind alle weggefahren“, sagte der Leiter der Militärverwaltung von Pokrowsk, Serhij Dobrjak.
Update vom 25. Januar, 18.28 Uhr: Die örtlichen Behörden der Stadt Charkiw berichten von Drohnenangriffen aus Russland. Russische Streikkräfte attackierten laut Bürgermeister Ihor Terekhof die Bezirke Shevchenkivskyi, Kyivskyi und Kholodnohirskyi. Wie The Kyiv Independent berichtet, kam es durch die russischen Angriffe auf die Stadt in mehreren Bezirken zu Unterbrechungen der Wasser- und Stromversorgung.
Innerhalb weniger Stunden wurde die Versorgung wiederhergestellt. Einer der Angriffe wurde mit einer Molniya-Drohne im Bezirk Shevchenkivskyi durchgeführt und verursachte vorläufigen Angaben zufolge einen Brand. Der Angriff auf Shevchenkivskyi soll mit einer Molniya-Drohne durchgeführt und habe ebenfalls ein Feuer entfacht. Die durch die Angriffe verursachten Schäden und die Zahl der Opfer werden noch ermittelt.
Selenskyj will vier Parteien bei Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg
Update vom 25. Januar, 18.28 Uhr: Bei einer Pressekonferenz mit der moldauischen Präsidentin Maia Sandu hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vier Parteien für mögliche Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg gefordert. „Ich hoffe wirklich, dass es auch eine europäische Stimme geben wird“, wird Selenskyj von Ukrainska Pravda am Samstag (25. Januar) in Kiew zitiert. Demnach sollen die USA, Europa, Russland und die Ukraine gemeinsam über ein Ende des seit 2022 anhaltenden Krieges beraten.
Update 25. Januar, 17.08 Uhr: Aufatmen für die Ukraine. Der von Donald Trump und seinem Außenminister Marco Rubio verhängte Stopp für US-Auslandshilfen soll die Ukraine nicht betreffen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte der Nachrichtenagentur Unian: „Ich bin auf die Militärhilfe fokussiert. Sie wurde nicht gestoppt.“
Zuvor hatte das US-Magazin Politico und das Wall Street Journal berichtet, dass lediglich die Militärhilfe für Ägypten und Israel nicht von dem Stopp betroffen seien. Jedoch machte Politico auch deutlich, dass unklar sei, welches Ausmaß die Richtlinie habe. Trump hatte sich während der US-Wahl immer wieder sehr kritisch über die US-Hilfen für die Ukraine geäußert. Eine Kehrtwende von Joe Bidens Ukraine-Politik blieb bisher allerdings aus.
Update 25. Januar, 14.48 Uhr: Nicht nur Wladimir Putin und Donald Trump zeigen sich zu möglichen Gesprächen bereit. Sergei Naryschkin, Direktor des russischen Auslandsgeheimdienstes (SWR/SVR), äußerte sich gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Tass er sei offen für ein Treffen mit CIA-Chef John Ratcliffe. „Wir sind immer zu Verhandlungen bereit“, sagte der SWR-Chef. Man habe einen offiziellen Vertreter in Washington und die CIA habe einen Vertreter in Moskau, erklärte er weiter.
Ukraine startet Cyberangriff auf Russlands Internet – Ukraine-Soldatin verkauft sensible Daten an FSB
Update 25. Januar, 12.50 Uhr: Dem ukrainischen Militärgeheimdienst (HUR) ist wohl ein Cyberangriff auf das russische Telekommunikationsunternehmen MegaFon gelungen. Somit sollen seit gestern in Moskau, St. Petersburg und in anderen russischen Regionen für viele Kunden des Unternehmens, der Mobilfunk und das Internet ausgefallen sein. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf anonyme Quellen im Geheimdienst. MegaFon hingegen äußerte sich, dass das Netzwerk „normal“ funktioniere, aber „mögliche Zugangsprobleme aus Gründen auftreten, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen.“
Update 25. Januar, 11.55 Uhr: Der ukrainische Geheimdienst (SBU) hat nach eigenen Angaben eine 18 Jahre alte Kadettin in Gewahrsam genommen, die mit dem russischen Inlands-Geheimdienst (FSB) kooperiert haben soll. Die Soldatin soll gegen Bezahlung sensible Informationen an den FSB weitergeleitet haben, wie Kyiv Independent schreibt. Die Verdächtige hatte wohl die Standorte ukrainischer Militäreinrichtungen sowie Truppenbewegungen an Russland übermittelt.
In einem Statement des ukrainischen Geheimdienstes hieß es: „Strafverfolgungsbeamte haben ihre Aktivitäten aufgedeckt und mögliche Angriffe auf ukrainische Militärstellungen verhindert.“
Erstmeldung: Kiew/Moskau – Mit massiven Drohnenangriffen hat die Ukraine in der Nacht zum Samstag Russland unter Druck gesetzt. Eigentlich wollte Donald Trump den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden. Doch von einem Abkühlen des russischen Angriffskriegs ist in Kiew nichts zu spüren – ganz im Gegenteil. Bei dem ukrainischen Drohnenangriff soll eine wichtige russische Chipfabrik in der westlichen Brjansk Region getroffen worden sein, wie die unabhängige Moscow Times unter Berufung auf lokale Quellen berichtet. Unterdessen hat Russland einen weiteren Erfolg an der Ukraine-Front zu verzeichnen.
Die Chipfabrik Kremniy El hatte nach dem ukrainischen Angriff ihre Produktion unterbrochen. „Sechs Drohnen sind in der Nacht vom 24. Januar bei Kremniy El eingeschlagen und haben Teile der Produktionsanlagen, sowie des Warenlagers beschädigt“, teilte die Firma der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit.
Ukraine trifft russische Chipfabrik – Russland mit Fortschritten im Donbass an der Ukraine-Front
Für Russland ist die Chipfabrik wichtiger Bestandteil der militärischen Infrastruktur. 94 Prozent der Chipproduktion wird vom russischen Militär verwendet. Sowohl Luftverteidigungssysteme, wie das S-500 oder Panzir-System, oder der Lenkflugkörper Kalibr benötigen Teile von Kremniy El zur Herstellung der Waffen.
Während Kiew den Druck auf Moskau erhöht, macht Russland selbst Fortschritte an der Ukraine-Front. Nach eigener Darstellung wollen russische Truppen nach schweren Kämpfen die Stadt Welyka Nowosilka am Rande des Donbass erobert haben. Der entscheidende Durchbruch sei den Truppen nach massiver Artillerieunterstützung gelungen. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass die russischen Soldaten die ukrainischen Verteidigungslinien überwältigt hatten.
Zukunft der US-Hilfen für Kiew im Ukraine-Krieg unter Trump ungewiss
Einen Tag zuvor hatte ein ukrainischer Armeesprecher von einer schwierigen Lage in Welyka Nowosilka gesprochen, noch gibt es von ukrainischer Seite jedoch keine Bestätigung über die russische Eroberung. Die Ortschaft liegt am südwestlichen Frontabschnitt im Gebiet Donezk, dicht an der Grenze zur Saporischschja Region.
Auch Donald Trump erhöht im Ukraine-Krieg den Druck auf beide Seiten. Auf Truth Social hatte der US-Präsident Kreml-Chef Wladimir Putin mit neuen US-Sanktionen gedroht, sollte der Ukraine-Krieg nicht bald ein Ende finden. Gleichzeitig bangt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj um weitere US-Hilfen.
Trump hatte fast die gesamten US-Auslandshilfen für 90 Tage eingefroren. Dabei ist noch unklar, ob auch die bereits genehmigten Ukraine-Hilfen während Joe Bidens Amtszeit von der Regelung betroffen sind. Im Frühjahr wurden im US-Kongress Hilfszahlungen für die Ukraine in Höhe von 61 Milliarden Dollar verabschiedet. Davon ist der Großteil zwar bereits ausgezahlt worden, allerdings noch nicht die gesamte Summe. Laut Politico könnte sich Trumps Anordnung auch auf die Ukraine beziehen.
Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg zeigen die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (Redaktion mit Agenturen)
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