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Doch keine Ukraine-Hilfen aus den USA? Trump stoppt Großteil der Auslandshilfen

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Aktuelle News zum Ukraine-Krieg: Trump gibt Selenskyj eine Mitschuld. Zudem stoppt er die Auslandshilfen bis auf wenige Länder. Der Ticker.

Dieser News-Ticker ist beendet. Die weiteren Entwicklungen finden Sie in unserem neuen News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update vom 25. Januar, 9.56 Uhr: Russland bezahlt seine Fortschritte an der Front im Ukraine-Krieg mit einem hohen Blutzoll. Wie der ukrainische Generalstab berichtet, sind die Verluste Russlands weiter gestiegen. So sollen jetzt insgesamt 828.470 Soldaten ihr Leben in dem Angriffskrieg verloren haben. Auch die Verluste von Material sind weiter gestiegen, wie die Übersicht zeigt.

  • Soldaten: 828.470
  • Drohnen: 23.213
  • Artilleriesysteme: 22.309
  • Panzer: 9859
  • Mehrfach-Raketenwerfer: 1263

Update vom 25. Januar, 07.24 Uhr: Jetzt muss die Ukraine also doch um die Auszahlung bereits genehmigter US-Hilfen fürchten. Das US-Außenministerium soll gemäß einer Verfügung von Präsident Donald Trump einen 90-tägigen Stopp eines Großteils der Auslandshilfe angeordnet haben. Das berichten Politico und das Wall Street Journal übereinstimmend. Explizit ausgenommen sind Militärhilfe für Israel und Ägypten. Von der von Russland angegriffenen Ukraine war nicht die Rede. Die USA sind bisher der größte Unterstützer der Ukraine.

US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. (Montage: red)

Offensive im Ukraine-Krieg: Russland steht vor Einnahme der Ortschaft Welyka Nowosilka

Update vom 25. Januar, 06.33 Uhr: Russland verzeichnet Fortschritte im Angriffskrieg gegen die Ukraine: Unbestätigten Berichten zufolge sollen die Truppen von Putin kurz vor der Einnahme der Stadt Welyka Nowosilka stehen. Das berichtet der ukrainische Militärkanal Deep State. Derzeit seien die Angreifer dabei, die letzten Widerstandsnester auszuheben. Damit würde sich der Frontverlauf in der Region Donezk ändern. Russland fährt in diesem Abschnitt seit Monaten eine heftige Offensive.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine-News: Pistorius warnt vor Ende der Ukraine-Hilfen

Update vom 24. Januar, 22.04 Uhr: Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) warnte eindringlich vor einem Ende der Ukraine-Hilfen bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs. „Wenn wir aufhören, die Ukraine zu unterstützen morgen, dann ist übermorgen das Ende der Ukraine da, das Ende eines souveränen, freien Staates mitten in Europa“, sagte der SPD-Politiker im niedersächsischen Peine. Die Ukraine müsse in der Lage sein, aus einer Position der Stärke heraus agieren und möglicherweise irgendwann verhandeln zu können. 

Stimmen, die die Einstellung der Unterstützung fordern, weil es nicht Deutschlands Krieg sei, entgegnete Pistorius: „Stimmt, ist nicht unser Krieg, aber es kann unser werden“. Wer Putin zuhöre, der könne nur zu einem Schluss kommen: „Putin bereitet sich vor“, warnte der Verteidigungsminister. „Er schafft die Voraussetzungen dafür, uns ernsthaft zu bedrohen“, sagte Pistorius mit Blick auf Putins Handeln und nannte exemplarisch die Umstellung auf Kriegswirtschaft, mit der Verstärkung der Panzerproduktion und Erhöhung der Anzahl von Soldaten. 

Kritik an Treffen zwischen Putin und Trump: „Ohne die Ukraine“

Update vom 24. Januar, 20.15 Uhr: Die Führung der Ukraine hat Kritik an einem möglichen Gespräch zwischen Russlands Präsidenten Wladimir Putin und dem US-Präsidenten Donald Trump geübt. Putin wolle „über das Schicksal Europas verhandeln – ohne Europa. Und er will über die Ukraine sprechen – ohne die Ukraine“, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Andrij Jermak auf Telegram.

Update vom 24. Januar, 19.23 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin ist eigenen Angaben zufolge „bereit“ für ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump. „Was das Thema Verhandlungen angeht (...) haben wir immer gesagt, und ich möchte dies noch einmal betonen, dass wir zu diesen Verhandlungen bereit sind“, so Putin am Freitag (24. Januar) gegenüber Reportern des russischen Staatsfernsehens.

Der Kreml-Chef sagte zudem, dass der Ukraine-Krieg wohl hätte verhindert werden können, wenn Trump bereits 2022 Präsident der Vereinigten Staaten gewesen sei. „Ich kann ihm nur zustimmen, dass es die Krise in der Ukraine 2022 vielleicht nicht gegeben hätte, wenn er Präsident gewesen wäre – wenn ihm sein Sieg 2020 nicht gestohlen worden wäre“, so Putin.

Putin reagierte auch auf die Drohung von Trump, die Ölpreise für ein Ende im Ukraine-Krieg zu senken. Russlands Präsident glaube nicht, dass Trump dies tun werde. Denn eine Preissenkung schade sowohl für Russland, als auch den USA. Obendrein bezeichnete er Trump als „klugen“ und „pragmatischen“ Menschen.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Orbán stellt Bedingung für EU-Sanktionen gegen Russland

Update vom 24. Januar, 18.40 Uhr: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat eine Bedingung für weitere EU-Sanktionen gegen Russland gestellt. So forderte der Regierungschef, dass die Ukraine die kürzlich geschlossenen russischen Gaspipelines, die russisches Erdgas durch das Land nach Mitteleuropa befördert hatten, wieder öffne. Das sagte er im ungarischen Staatsrundfunk.

Die europäischen Sanktionen gegen Russland laufen am 31. Januar aus und Orbán habe laut eigener Aussage in dieser Frage „die Handbremse angezogen“. Sein Land habe durch die Sanktionen in den vergangenen Jahren 19 Milliarden Euro verloren, was deutlich mehr sei, als jeder ungarische Steuerzahler pro Jahr an die Staatskasse ihres Landes bezahle.

Update vom 24. Januar, 13.40 Uhr: Der Kreml machte einmal mehr deutlich, dass man an Verhandlungen mit US-Präsident Donald Trump über ein Ende des Ukraine-Kriegs interessiert sei. Dies sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Eine Senkung der Ölpreise – wie von Trump zuvor suggeriert – werde Russland dabei aber nicht zum Einlenken bringen. „Dieser Konflikt hängt nicht vom Ölpreis ab“, vielmehr gehe es um die nationale Sicherheit Russlands und die Sicherheit der russischsprachigen Bevölkerung in der Ukraine, sagte Peskow. Moskau führt unter diesem Vorwand seit nunmehr fast drei Jahren einen brutalen Angriffskrieg und hat sich große Teile der benachbarten Ukraine einverleibt.

Russland hat sich außerdem für eine schnelle Wiederaufnahme von Abrüstungsgesprächen mit den USA ausgesprochen. „Natürlich sind wir daran interessiert, dass dieser Verhandlungsprozess so schnell wie möglich beginnt“, so Peskow. Er beklagte, dass viele Verträge über Rüstungskontrolle in den vergangenen Jahren gekündigt worden seien. Die Schuld daran lag seinen Worten nach jeweils bei den USA. Eine atomare Abrüstung sei im Interesse der ganzen Welt und aller Völker, betonte der Sprecher.

Russische Angriffe auf Kiew im Ukraine-Krieg: Drei Menschen wurden getötet

Update vom 24. Januar, 10.55 Uhr: Bei einem russischen Angriff nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind offiziellen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden. Das erklärten die Rettungsdienste am Freitag in Onlinenetzwerken. Der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Mykola Kalaschnyk, hatte zuvor zwei Tote nach Angriffen gemeldet.

Von den Behörden veröffentlichte Aufnahmen zeigten schwarze Rauchwolken über einem von den Angriffen beschädigten Wohngebäude. Den Rettungsdiensten zufolge hatten Trümmerteile einer Drohne ein zehnstöckiges Wohngebäude getroffen.

Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, ihre Luftabwehr habe 25 russische Angriffsdrohnen über sieben Regionen abgefangen, darunter Kiew und Lwiw. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte die Verbündeten Kiews auf, Russland mit neuen Sanktionen an der weiteren Produktion von Waffen zu hindern. Es müsse „Rechenschaft über jedes Bauteil“ für die Produktion von Schahed-Drohnen und Raketen abgelegt werden, „das unter Verletzung der Sanktionen geliefert wird“, schrieb Selenskyj im Onlinedienst X.

Die russischen Behörden erklärten unterdessen, einen ukrainischen Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt zu haben. Das Verteidigungsministerium teilte mit, seine Luftabwehr habe 121 ukrainische Drohnen über Moskau, der annektierten Krim und der Region Brjansk abgefangen. Staatliche Medien berichteten, dass in einer Fabrik für Mikroelektronik in der Region Brjansk der Betrieb habe eingestellt werden müssen, nachdem sechs ukrainische Drohnen die Produktions- und Lagerstätten beschädigt hätten.

Ukraine attackiert Russland mit Drohnen – Ölraffinerie in Flammen

Update vom 24. Januar, 8.15 Uhr: Mit einem Drohnenschwarm hat die Ukraine in der Nacht zahlreiche Gebiete in Russland attackiert und eine Ölraffinerie in Rjasan in Brand geschossen. Auch ein benachbartes Heizkraftwerk in der Großstadt 200 Kilometer südöstlich von Moskau wurde Medienberichten zufolge getroffen. Videos auf russischen Telegramkanälen zeigten die zwei Brände. Der Zivilschutz sprach von Feuer in einem Industrieobjekt. Auch das Gebiet um St. Petersburg weiter im Norden war betroffen. 

Deal statt Kampf im Ukraine-Krieg: Donald Trump macht Wolodymyr Selenskyj Vorwürfe.

Update vom 24. Januar, 6.45 Uhr: Donald Trump wirft Wolodymyr Selenskyj vor, den Ukraine-Krieg nicht verhindert zu haben. Trump sagte in einem Interview mit Fox News zwar nicht ausdrücklich, dass Selenskyj hätte kapitulieren sollen. Er formulierte es aber wie einen Vorwurf an den Präsidenten, dass dieser sich auf den Kampf gegen einen deutlich überlegenen Gegner eingelassen habe. „Er hätte das nicht tun sollen.“ 

Die Alternative? Man hätte einen „Deal“ machen können, sagte Trump und fügte hinzu: „Ich hätte so einfach einen Deal machen können. Und Selenskyj hat entschieden, dass … ‚Ich will kämpfen‘.“ Russland habe 30.000 Panzer gehabt, Selenskyj keinen einzigen, so Trump weiter. Dann hätten die USA und die Verbündeten angefangen, immer mehr Ausrüstung zu liefern – und die Ukrainer hätten den Mut gehabt, diese zu nutzen. 

Trump: Selenskyj hätte Ukraine-Krieg „nicht zualssen“ dürfen

Update vom 24. Januar, 5.25 Uhr: Donald Trump gibt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Mitschuld an der Eskalation des Ukraine-Kriegs. „Er hätte auch nicht zulassen dürfen, dass dies geschieht. Er ist kein Engel. Er hätte diesen Krieg nicht zulassen dürfen“, sagte Trump dem Sender Fox News in einem Interview. Die Ukraine hat derweil einen Vorschlag von Trump begrüßt, den Krieg durch eine drastische Senkung des Ölpreises zu beenden.

Update vom 23. Januar, 21.45 Uhr: Donald Trump, der Präsident der USA, plant, den Konflikt in der Ukraine durch niedrigere Ölpreise zu beenden. Er beabsichtigt, mit Saudi-Arabien und der Opec über eine Reduzierung der Ölpreise zu sprechen. „Wenn der Preis sinken würde, dann würde der russisch-ukrainische Krieg sofort aufhören“, erklärte Trump in seiner Rede per Videoschalte beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Er fügte hinzu: „Im Moment ist der Preis hoch genug, damit der Krieg weitergeht.“ Trump betonte: „Ich werde Saudi-Arabien und die Opec bitten, die Kosten für Öl zu senken.“ Ein Preisrückgang sei notwendig.

Update 23. Januar, 18.26 Uhr: US-Präsident Trump hat ein baldiges Gespräch mit Russlands Machthaber Wladimir Putin in Aussicht gestellt. „Ich würde mich wirklich gerne bald mit Präsident Putin treffen, um diesen Krieg zu beenden“, sagte Trump in einer Videoschalte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Ein Gespräch zwischen den beiden Staatschef könnte als Grundlage für mögliche Verhandlungen über einen Waffenstillstand in der Ostukraine dienen.

News zum Ukraine-Krieg: Russland bereitet sich wohl auf Krim-Angriff vor

Update 23. Januar, 17.07 Uhr: Russland bereitet sich wohl auf einen ukrainischen Angriff auf die Halbinsel Krim vor. Das berichten die ukrainischen Atesh-Partisanen, die auf dem von Russland seit 2014 annektierten Gebiet aktiv sind. Auf der Social-Media-Plattform X teilte die Gruppe Bilder, auf denen wohl russische Verteidigungsanlagen zu sehen sind. Weiter schrieben die Partisanen: „Die Besatzer befestigen die Strände in der Nähe von Jewpatorija und bereiten sich auf eine Landung vor. Schützengräben, Bunker und Truppenaufstellungen wurden gesichtet.“

Update 23. Januar, 15.42 Uhr: Wolodymyr Selenskyj setzt mit Blick auf den Ukraine-Krieg auf den Siegeswillen von US-Präsident Donald Trump. Bei einem Interview in Davos mit dem US-Wirtschaftsmedium Bloomberg sagte der ukrainische Präsident weiter: „Ich denke, dass die Frage der Beendigung des Krieges in der Ukraine ein Sieg für Trump sein sollte, nicht für Putin. Putin ist niemand für ihn. Amerika ist viel stärker, Europa ist viel stärker, China ist stärker als Russland. Sie sind alle Akteure.“ Trump müsse sich gegen Russland und Wladimir Putin durchsetzten.

Luftangriffe auf die Ukraine: Selenskyj fordert mehr westliche Luftabwehr

Update 23. Januar, 14.50 Uhr: Nach den zahlreichen russischen Luftangriffen auf die Ukraine forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Sanktionen gegen Russland. Außerdem benötige die Ukraine mehr Luftabwehr, um die Städte besser gegen Wladimir Putins Angriffe zu schützen, wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform schreibt.

Auf Telegram äußerte sich Selenskyj weiter: „In der Nacht hat die russische Armee Saporischschja mit Raketen und Drohnen beschossen. Es waren Angriffe auf Wohngebiete und die Infrastruktur. … Beim zweiten Beschuss sind unsere Retter bei der Beseitigung der Folgen verletzt worden.“

Update 23. Januar, 13.30 Uhr: Mit Blick auf den Ukraine-Krieg und den Amtsantritt Donald Trumps hat sich Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erneut für eine transatlantische Zusammenarbeit starkgemacht. „Ich bin sicher, dass die US-Regierung sich an ihre Partner in Europa wenden wird, weil wir ein gemeinsames Vorgehen bei dem Thema brauchen“, sagte Pistorius am Donnerstag im polnischen Rzeszow. „Wir brauchen ein gemeinsames Vorgehen bei dem Thema, weil es nicht einfach zu lösen ist, nicht einmal für die Vereinigten Staaten“, fügte er hinzu.

Nordkorea unterstützt Russland mit weiteren Soldaten und Militärgerät im Ukraine-Krieg

Update 23. Januar, 12.50 Uhr: Nordkorea wird Russland auch weiterhin im Ukraine-Krieg unterstützen. Für die russische Region Kursk soll Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un weitere Soldateneinheiten entsenden, wie der Chef des ukrainischen Geheimdienstes, Kyrylo Budanow, in einem Interview mit dem Magazin The War Zone sagte. Weiter soll Pjöngjang Russland mit 150 ballistischen Raketen zusätzlich unterstützen und 170 Stück Panzerartillerie liefern.

Update 23. Januar, 11.42 Uhr: In der Region Donezk sollen sechs ukrainische Soldaten in russischer Gefangenschaft erschossen worden sein, wie Ukrainska Pravda berichtet. Vom Büro der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft hieß es: „Nach vorläufigen Angaben haben die Besatzer beim Angriff auf Stellungen ukrainischer Truppen in der Region Donezk sechs Soldaten der ukrainischen Verteidigungskräfte gefangen genommen und anschließend erschossen.“

Dabei stellt das Erschießen Gefangenen einen klaren Verstoß der Genfer Konvention dar und ist ein Kriegsverbrechen. Außerdem soll die Zahl der Hinrichtungen ukrainischer Kriegsgefangenen seit geraumer Zeit ansteigen. Derzeit gibt es 53 Strafverfahren im Zusammenhang mit der Hinrichtung von 177 ukrainischen Kriegsgefangenen.

Rutte über möglichen Nato-Beitritt der Ukraine: „Wladimir Putin hat kein Vetorecht“

Update 23. Januar, 10.55 Uhr: Die Ukraine bemüht sich schon lange um eine Mitgliedschaft im Nato-Militärbündnis. Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagt nun: „Wir müssen klarstellen, dass Wladimir Putin kein Vetorecht und keine Stimme dazu hat, wer in Zukunft der Nato beitreten wird.“ Beim Weltwirtschaftsforum in Davos sagte Rutte weiter, dass die Ukraine der Nato eines Tages beitreten werde. Vorher müsse es aber einen nachhaltigen Frieden im russischen Angriffskrieg geben.

Update 23. Januar, 10.10 Uhr: In der Ukraine gab es im Zusammenhang mit Ermittlungen zu illegalem Waffenhandel landesweit Razzien in über 1000 Objekten. Laut Polizeiangaben war das Hauptziel der Aktion, „die Verkaufs- und Lagerkanäle zu schließen und Waffen zu beschlagnahmen“, die russischen Soldaten auf dem Schlachtfeld abgenommen worden seien. Auf Telegram hieß es weiter, man habe auch „Munition und Sprengstoff aus dem illegalen Handel“ beschlagnahmt.

Seit dem Ukraine-Krieg ist der Schmuggel mit Waffen im Land zu einem Problem geworden. Auch der Westen ist über den Waffenhandel in der Ukraine zunehmend besorgt.

Russische Angriffe auf Zivilisten in der Ukraine – Hohe Verluste bei den Nordkorea-Soldaten

Update 23. Januar, 9.02 Uhr: Auch in der Region Donezk kam es in der Nacht auf den 23. Januar erneut zu russischen Luftangriffen. Der Gouverneur der Region Wadym Filaschkin sprach zunächst von einem getöteten Zivilisten und weiteren acht Verletzten, wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind in der Region Donezk insgesamt 2.933 Zivilisten von Russland getötet worden.

Update, 8.20 Uhr: Laut Angaben der britischen BBC sind etwa 1.000 Soldaten aus Nordkorea im Ukraine-Krieg gefallen. Weitere 3.000 Soldaten sollen beim Einsatz für Russland verwundet worden sein. Die BBC beruft sich dabei auf namentlich nicht genannte Vertreter der westlichen Verbündeten der Ukraine. Über 10.000 Soldaten aus Nordkorea werden derzeit an der Seite von Wladimir Putins Truppen im Ukraine-Krieg vermutet. Russland hat den Einsatz von Truppen aus dem verbündeten Staat bislang nicht bestätigt.

Update, 7.21 Uhr: Neue Zahlen zum Ukraine-Krieg liegen vor. Laut den ukrainischen Streitkräften fielen in den vergangenen 24 Stunden 1.340 russische Soldaten. Außerdem sollen sechs Panzer und zwölf gepanzerte Fahrzeuge der russischen Armee vernichtet worden sein. Die Verteidigungskräfte hätten zudem 72 Drohnen aus Russland abfangen können. Diese Zahlen lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst veröffentlicht keine Zahlen zu Verlusten im Ukraine-Krieg.

Ukraine News: Drohnenangriffe rund um Saporischschja

Erstmeldung vom 23. Januar 2025: Kiew - Im Ukraine-Krieg toben die Kämpfe aktuell in der von Russland teilweise besetzten Region Saporischschja. Beamte der russischen Besatze meldeten in der Nacht auf Donnerstag (23. Januar) einen ukrainischen Drohnenangriff auf die Stadt Enerhodar. Nah der Stadt befindet sich auch das von Russland kontrollierte Atomkraftwerk Saporischschja. Ob das Kernkraftwerk von den Angriffen getroffen wurde, ist nicht bekannt.

„Das ist ein terroristischer Akt“, sagt der von Russland eingesetzte amtierende Bürgermeister Maksim Pukha der russischen Nachrichtenagentur RIA. „Friedliche Einwohner sollten keinesfalls Ziel eines solchen Angriffs sein.“ Dem Bericht des von Russlands Machthaber Wladimir Putin installierten Bürgermeisters stehen Meldungen der ukrainischen Behörden gegenüber.

Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Drohnenangriffe rund um Saporischschja

Demnach habe Russland einen Drohnenangriff auf die rund 60 Kilometer vom Atomkraftwerk entfernte Stadt Saporischschja durchgeführt. Das gab der Gouverneur der Region, Iwan Fedorow, auf einem Post im sozialen Netzwerk Telegram bekannt. Dazu veröffentlichte er das Bild eines Großbrandes, der durch den Drohnenangriff Russlands ausgelöst worden sei. Weder die Meldungen aus Russland noch die aus der Ukraine lassen sich unabhängig prüfen.

Neben den aktuellen Kampfhandlungen im Ukraine-Krieg laufen anderswo die Bemühungen, die Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus der Ukraine und Wladimir Putin aus Russland an den Verhandlungstisch zu bringen. Vor allem Trump, der vor der US-Wahl 2024 behauptet hatte, den Ukraine-Krieg innerhalb eines Tages beenden zu können, erhöht den Druck auf Putin. „Russland wird in große Schwierigkeiten geraten“, sollte Putin nicht zu Verhandlungen bereit sein, sagte Trump am Mittwoch (22. Januar). Aus Moskau kam bislang keine Reaktion.

Stattdessen verbreitet der Kreml weiter Erfolgsmeldungen aus dem Ukraine-Krieg und wirft den Soldaten Kiews Kriegsverbrechen vor. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass sei es den russischen Truppen gelungen, ukrainische Einheiten aus der russischen Region Kursk zu vertreiben. Bei ihrem Rückzug sollen die ukrainischen Truppen Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzt haben. Das behauptete ein russischer Kommandeur in einem Video, das vom russischen Militär verbreitet worden war.

Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg zeigen die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (Redaktion mit Nachrichtenagenturen)

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