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Im Ukraine-Krieg verliert Kiew immer mehr Siedlungen an Russland
VonGregor-José Moser
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Die Lage im Ukraine-Krieg ist für das angegriffene Land schwierig. An mehreren Fronten rückt Russland immer weiter vor.
Donezk – Knapp drei Jahre ist es her, dass Russland die Ukraine angegriffen hat. Seitdem hat es für die Verteidiger zahlreiche Höhen und Tiefen gegeben. Eine Entscheidung im Ukraine-Krieg bleibt dennoch weiter aus. Seit geraumer Zeit entwickelt sich die Situation an vielen Fronten zugunsten Russlands, wie auch wieder aktuelle Erkenntnisse des Analyseprojekts DeepState zeigen. Zuletzt seien russische Truppen in der Nacht auf den 21. Januar bei mehreren Siedlungen in den Oblasten Charkiw und Donezk vorgerückt.
Seit Anfang Januar kommt es der ukrainischen Armee zufolge täglich zu durchschnittlich 150 Kampfhandlungen im russischen Angriffskrieg, wie die ukrainische Zeitung Pravda berichtet. Städte wie Pokrowsk, Torezk, Tschassiw Jar, Kupjansk und Welyka Nowosilka werden demnach immer häufiger in den Nachrichten erwähnt, begleitet von der Warnung „Die Lage ist schwierig“. In vielen dieser Städte leben immer noch Zivilpersonen.
Ukraine verliert täglich Siedlungen – Russland rückt im Ukraine-Krieg langsam weiter vor
Die Pravda hat eigenen Angaben nach mit zahlreichen Frontsoldaten gesprochen. Das Ziel: Herauszufinden, wo die Lage besonders angespannt ist. Als „kritisch“ bewertet die Zeitung die Situation an der Pokrowsk-Front im Gebiet Donezk. Die ukrainische Armee verliert an dieser Front täglich Siedlungen und konnte die Front seit ihrem Rückzug aus Awdijiwka vor bald einem Jahr nicht stabilisieren. Die Stadt Pokrowsk selbst greifen die russischen Truppen derzeit nicht an. Stattdessen umgehen sie die Stadt von Süden her, um ukrainische Nachschublieferungen zu unterbinden.
Seit dem 19. Januar sind die Russen nur noch drei Kilometer von Pokrowsk entfernt, heißt es. Die Stadt drohe eingekreist zu werden. Außerdem nähern sich die russischen Soldaten dem Oblast Dnipropetrowsk. Das bedeutet, dass der Krieg auf einen sechsten ukrainischen Oblast ausgeweitet werden könnte (Karten zum Frontverlauf). Der ukrainischen Verteidigung an der Pokrowsk-Front mangelt es unter anderem an Truppen, auch weil immer mehr desertieren, so der Bericht weiter. Die Soldaten seien häufig nicht gut ausgebildet.
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Lage an weiteren Fronten in der Ukraine schwierig - Russland nimmt weitere Ortschaft ein
Ähnlich schwierig ist die Lage an der sogenannten Nova-Pavlivka-Front bei der Siedlung Welyka Nowosilka – ebenfalls in der Region Donezk. Hier kommt die Zeitung zu dem Schluss, dass sich die Situation „einem kritischen Punkt nähert“. Am 18. Januar starteten russische Streitkräfte mit zwei Ausrüstungskolonnen einen Angriff auf Welyka Nowosilka. Dabei sei es ihnen gelungen, in die Siedlung einzudringen. Dem Bericht nach besteht auch hier die Gefahr einer Einkesselung der ukrainischen Truppen.
An vier weiteren Fronten stuft die Pravda die Lage als „schwierig“ ein, unter anderem bei Toretzk (Oblast Donezk) oder auch bei Kupjansk (Oblast Charkiw). Wie russische Truppen mitteilten, hat Russland kürzlich eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Wowkowe in der Region Donezk stehe jetzt unter russischer Kontrolle, teilt das Verteidigungsministerium der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. (grmo)