Datum steht auch schon fest

Merz hat einen Plan für die Rente: So sollen alle mindestens 135.000 Euro fürs Alter haben

  • Amy Walker
    VonAmy Walker
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Der jüngste Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD ist abgeschlossen. Es sind einige Umgestaltungen bei der Rente in Aussicht – eine könnte ein Meilenstein sein.

Berlin – Die neue Regierung steht, es müssen nur noch die Minister und der Kanzler offiziell bestätigt werden. Friedrich Merz (CDU) soll am 7. Mai vom Bundestag gewählt werden. Damit kann er endlich das Programm ausführen, das ihm vorschwebt und das auf 144 Seiten Koalitionsvertrag ausgebreitet wurde. Bis zum Schluss haben Union und SPD dem Vernehmen nach über die Rente gestritten, die dringend verändert werden muss. Während die SPD beim Rentenniveau ihren Willen bekommen hat und die CSU die Mütterrente bekommt, konnte die CDU eines ihrer Vorhaben auch zu Papier bringen. Für Millionen Deutsche birgt dies erhebliche Potenziale.

Union und SPD wollen die Frühstart-Rente ab 2026 einführen

Zum 1. Januar 2026 wollen Union und SPD die „Frühstart-Rente“ einführen. „Wir wollen für jedes Kind vom sechsten bis zum 18. Lebensjahr, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, pro Monat zehn Euro in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot einzahlen“, heißt es im Koalitionsvertrag weiter. Nach dem 18. Lebensjahr kann das Vorsorgedepot weiterhin zum Sparen für die Rente verwendet werden. Alle dort angesparten Erträge sollen bis zur Regelaltersgrenze steuerfrei sein. Außerdem sollen Sparer erst mit 67 Jahren auf das Geld im Depot zugreifen können.

Damit wollen die Koalitionäre die private Altersvorsorge komplett auf den Kopf stellen und mehr Menschen an den Kapitalmarkt heranführen. Weshalb das sinnvoll sein kann, zeigt sich durch eine grobe Überschlagung der Beträge, die am Ende pro Kopf angespart werden könnten.

Zehn Euro im Monat bis zur Rente: So viel Geld spart man durch den Merz-Plan

Allein in den ersten 13 Jahren, in denen der Staat für ein Kind monatlich zehn Euro im Depot anspart, werden bei einer Rendite von sechs Prozent pro Jahr 2354 Euro angespart. Bei acht Prozent Rendite sind es 2729 Euro, die nach diesen 13 Jahren zusammenkommen.

Rentner aufgepasst: Das sind die besten Länder für die Rente

Strand am Tayrona National Natural Park, Kolumbien.
Kolumbien hat es auf Platz 10 des Rankings von International Living geschafft. Das südamerikanische Land punktet demnach mit schönen Stränden und Natur, niedrigen Lebenshaltungskosten und einfachen Einreisebestimmungen. Allerdings sollten Auswanderungswillige auch die Sicherheitsrisiken dort beachten.  © robertharding/Imago
Mont-Saint-Michel in der Normandie: Unser Nachbarland hat nicht nur ein gutes Transport- und Gesundheitssystem, sondern auch schöne Städte und Natur zu bieten.
„Leben wie Gott in Frankreich“ ist nicht umsonst ein Sprichwort: Unser Nachbarland auf Platz 9 hat nicht nur ein gutes Transport- und Gesundheitssystem, sondern auch schöne Städte und Natur zu bieten. © robertharding/Imago
Die Insel Langkawi in Malaysia: Das südostasiatische Land ist im GRI-Ranking ein Newcomer.
Malaysia ist im GRI-Ranking ein Newcomer. Das multikulturelle südostasiatische Land bietet Auswanderungswilligen laut International Living große Gastfreundlichkeit, niedrige Lebenshaltungskosten und ein warmes tropisches Klima, das aber manchen Ruheständlern auch zu viel sein könnte. © Addictive Stock/Imago/Gabriel Trujillo
Thassos: Platz sieben im Ranking belegt Griechenland.
Platz sieben im Ranking belegt Griechenland. Das europäische Land überzeugt demnach nicht nur mit seiner Schönheit und dem milden Klima, sondern auch mit einem guten Gesundheitssystem und niedrigeren Lebenshaltungskosten. © robertharding/Imago/Frank Fell
Wandern am Illiniza Norte Volcano: Platz sechs belegt im Ranking des Magazins Ecuador – wohl auch wegen seiner Nähe zu den USA.
Platz sechs belegt im Ranking des Magazins Ecuador – wohl auch wegen seiner Nähe zu den USA. Das südamerikanische Land bietet ein mildes Klima, atemberaubende Natur und niedrige Lebenshaltungskosten. Doch wegen der aktuellen unruhigen politischen Situation rät das Magazin Auswanderungswilligen dazu, erstmal abzuwarten. © VWPics/ Matthew Williams-Ellis/Imago
Strand in Port de Soller, Mallorca: In einem Ranking über Ruhestandsparadiese darf natürlich Spanien nicht fehlen.
In einem Ranking über Ruhestandsparadiese darf natürlich Spanien nicht fehlen. Viele Sonnentage mit einem milden Klima gepaart mit einem guten Gesundheitssystem und einem großen kulturellen Angebot: Das südeuropäische Land auf Platz 5 erfreut sich schon länger bei auswanderungswilligen Senioren großer Beliebtheit. © Zoonar.com/Volker Rauch/Imago
Strand in Panama: Karibische Strände, mildes Klima und Steuervergünstigungen sprechen laut International Living für das zentralamerikanische Land.
Oh wie schön ist Panama: Karibische Strände, mildes Klima und Steuervergünstigungen sprechen laut International Living für das zentralamerikanische Land.  © Panthermedia/lesniewski/Imago
Strand in Tulum, Mexiko: Überzeugt haben International Living neben der Schönheit des Landes die niedrigen Lebenshaltungskosten
Auf dem Siegertreppchen im Ranking ist Mexiko mit Platz 3 gelandet. Überzeugt haben International Living neben der Schönheit des Landes die niedrigen Lebenshaltungskosten – auch im Gesundheits- und Immobilienbereich.  © Zoonar.com/Loes Kieboom/Imago
Machico in Madeira: Schon länger kein Geheimtipp mehr ist das schöne Portugal, das es im Ranking auf Platz 2 geschafft hat.
Schon länger kein Geheimtipp mehr ist das schöne Portugal, das es im Ranking auf Platz 2 geschafft hat. Rund 800.000 Auswanderer hat es mittlerweile nach Portugal gezogen, berichtet International Living. Das Land an der europäischen Atlantikküste punktet mit Sicherheit, guter Gesundheitsversorgung und einem milden Klima. © Zoonar.com/Mjucha/Imago
Strand in Costa Rica: Das Land gilt als „Schweiz Mittelamerikas“ – es ist sicher und stabil.
Auf Platz eins landet Costa Rica. Das Land gilt als „Schweiz Mittelamerikas“ – es ist sicher und stabil. Zudem überzeugen International Living die niedrigen Lebenshaltungskosten, schöne Natur und Strände sowie die „gute Lebensqualität“. Costa Rica bemüht sich zudem aktiv mit Steuervergünstigungen um Senioren. © YAY Images/xajnx 6025/Imago

Mit dem 18. Lebensjahr kann das Kind aber noch nicht auf das Geld zugreifen. Es bleibt im Depot bis zur Erreichung der Regelaltersgrenze. Wenn nichts weiter damit passiert, also kein einziger Cent neu im Depot eingespart werden, dann sammeln die 2729 Euro einfach weiter Zinsen und Zinseszinsen ein. Bei acht Prozent Rendite im Jahr hat die Person mit 67 Jahren dann 135.765 Euro auf dem Konto. Bei der konservativeren Berechnung mit sechs Prozent Rendite sind es 44.203 Euro, die der Rentner dann hat.

Tabelle gibt eine Übersicht: So viel Geld kann man im Depot für die Rente sparen

Die meisten Menschen werden aber das Altersvorsorgedepot nicht bis zur 67 links liegen lassen – das ist zumindest die große Hoffnung der Koalition. Stattdessen wird eigenständig weiter gespart. Wer nach dem 18. Lebensjahr weiter jeden Monat nur zehn Euro ins Depot kippt, hat mit 67 Jahren dann bei sechs Prozent Rendite insgesamt etwas mehr als 75.000 Euro auf dem Konto, bei acht Prozent Rendite sind es fast 193.000 Euro.

Und was passiert, wenn man noch mehr einzahlt? Hier einige beispielhafte Berechnungen für jeweils sechs und acht Prozent Jahresrendite:

Monatlicher Sparbetrag ab 18. LebensjahrEndkapital bei sechs Prozent RenditeEndkapital bei acht Prozent Rendite
50 Euro221.981 Euro501.383 Euro
100 Euro399.759 Euro867.001 Euro
200 Euro755.314 Euro1.598.236 Euro
300 Euro1.110.870 Euro2.329.472 Euro
500 Euro1.821.981 Euro3.791.943 Euro

Die Beträge sind selbstverständlich nicht garantiert und basieren auf bestimmten Annahmen. So geht man hier davon aus, dass die betroffene Person fast ihr ganzes Leben lang in der Lage ist, denselben Betrag monatlich einzuzahlen. Das wird für die meisten Menschen aber nicht realistisch sein – als Student zahlt man wahrscheinlich weniger ein als jemand, der seit 20 Jahren berufstätig ist.

Zudem sind auch die Renditen nicht garantiert. Bei der Anlage in ein ETF-Spardepot sind Renditen zwischen fünf und zehn Prozent pro Jahr denkbar, aber keine Garantie. Auch die Wahl des Depots kann hier entscheidend sein.

2000 Euro Netto-Rente im Monat: So viel Geld müssen Sie dafür gespart haben

Und was bedeutet all das am Ende für die Rente? Bei Erreichen der Regelaltersgrenze können die Ruheständler wählen, wie sie auf das Geld zugreifen wollen: Entweder alles auf einmal auszahlen lassen oder einen monatlichen Auszahlplan vereinbaren. Wer ein Kapital von 75.000 Euro im Depot hat, könnte sich über 20 Jahre eine monatliche Rate von 460 Euro auszahlen lassen, um die Rente aufzubessern. Nach 20 Jahren wäre das Konto dann aber leer. Wer 500.000 Euro gespart hat, kann über 20 Jahre über 3000 Euro monatlich entnehmen, bis es aufgebraucht ist. Bei dieser Berechnung wurde die Abgeltungssteuer bereits abgezogen.

Und wie kommt man zu einer Nettorente von 2000 Euro im Monat? Dazu braucht es bei acht Prozent Jahresrendite ungefähr 350.000 Euro auf dem Depot bei Erreichen der Regelaltersgrenze. Bei sechs Prozent Jahresrendite sind 400.000 Euro nötig, um 30 Jahre lang jeden Monat 2000 Euro vom Konto nehmen zu können.

Rubriklistenbild: © Robert Kneschke/Zoonar.com/IMAGO

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