Union und SPD
Koalitionsvertrag: Aktivrente mit 2000 Euro steuerfrei – Linnemann könnte sein eigenes Projekt umsetzen
VonAmy Walkerschließen
Die neu aufgestellte Regierung ist in Position: CDU, CSU und SPD haben einen Koalitionsvertrag unterzeichnet. Rentner könnten bald eine finanzielle Aufbesserung erfahren – unter bestimmten Bedingungen.
Berlin – Weißer Rauch steigt auf: Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Details wollen die Koalitionäre um 15 Uhr präsentieren. Allerdings sickern schon jetzt die ersten Informationen durch. So haben sich CDU, CSU und SPD bis zum Schluss um die Rente gestritten. Nun steht fest: Die SPD bekommt ihren Willen, das Rentenniveau wird zumindest bis 2031 auf 48 Prozent gesichert. Das wird höhere Beiträge nach sich ziehen. Für Rentner haben die Koalitionäre aber auch noch mehr im Plan.
2000 Euro steuerfreie Aktivrente soll kommen: Datum steht auch schon fest
So kann die Union eines ihrer Wahlversprechen direkt umsetzen: Die Aktivrente kommt. Damit sollen Rentner und Rentnerinnen belohnt werden, die trotz Erreichen der Regelaltersgrenze weiter im Job bleiben. Ihnen wird dadurch die Möglichkeit gegeben, bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei dazuzuverdienen.
Mit der Einigung steht nun auch schon fest, ab wann die 2000 Euro extra für Rentner eingesammelt werden können. Schon ab 2026 soll es losgehen, berichtet Table Media. Damit kommt das Vorhaben ganz oben auf die Prioritätenliste der neuen Koalition.
Die Aktivrente wurde von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann entworfen – nun könnte er nach Informationen von Merkur.de neuer Wirtschafts- und Sozialminister werden. Damit würden für die Union wichtige Sozialthemen wie Rente und Bürgergeld (das dann Neue Grundsicherung heißen soll) im Wirtschaftsressort angesiedelt sein. Das Arbeitsministerium soll zur SPD gehen – hier wird Bärbel Bas als Ministerin genannt.
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Mehr Rente für arbeitende Rentner: Das ist schon jetzt teilweise möglich
Bereits jetzt gibt es die Möglichkeit, neben der Rente zu arbeiten. Das Gehalt wird zwar nicht angerechnet, muss aber gemeinsam mit der Rente versteuert werden. Es besteht dabei zudem die Möglichkeit, freiwillig in die Rentenkasse einzuzahlen. Dadurch sammeln die erwerbstätigen Rentner weiter Entgeltpunkte – die Rente erhöht sich damit jeweils zum Juli des Folgejahres.
Zudem können Arbeitnehmer ihre Rente auch über die eigentliche Regelaltersgrenze hinaus verschieben. Beschäftigte können also weiterarbeiten und Rentenbeiträge zahlen. Das bietet einen doppelten Vorteil. Einerseits erhöht sich der Rentenanspruch für jeden Monat um 0,5 Prozent. Zudem sammeln sie weiter Rentenpunkte.
Inwiefern die „Aktivrente“ diese Regelungen verändern wird, ist unklar. Auch unklar ist, ob ein Rentner, der als besonders langjährig Versicherte schon früher in Rente gehen konnte, ebenfalls 2000 Euro steuerfrei bekommen kann.
Transparenzhinweis: Der Artikel wurde zuerst am 9. April 2025 veröffentlicht und hatte zunächst eine missverständliche Zeile, die suggerierte, dass Rentner pauschal 2000 Euro mehr erhalten. Aufgrund technischer Abläufe wurde das Publikationsdatum versehentlich vordatiert. Diese Fehler haben wir korrigiert.
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