Hormonumstellung im Alter

Wechseljahre bei Männern: Welche Symptome in der „Andropause“ typisch sind

  • Natalie Hull-Deichsel
    VonNatalie Hull-Deichsel
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Frauen kommen in die Wechseljahre, das ist bekannt. Welche Anzeichen sich auch bei Männern im Alter zeigen und mit welchen Beschwerden dies verbunden ist.

Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Gewichtszunahme – die typischen Symptome der Wechseljahre sind vielen Frauen bekannt. Die beginnende Hormonumstellung kann ab einem Alter von 40 bis 45 Jahren zu mitunter sehr unangenehmen und die Lebensqualität beeinflussenden Beschwerden führen. Was viele Frauen unweigerlich in schwerem oder leichterem Ausmaß erleben, ist auch für Männer ein Thema. Wie sich die Wechseljahre im männlichen Körper auswirken und welche Anzeichen sich bemerkbar machen können.

Wechseljahre beim Mann: welche Symptome sich zeigen

Ein sinkender Testosteronspiegel beim Mann kann sich auch durch Schlafstörungen bemerkbar machen.

Etwa ein Drittel der Männer durchläuft im Alter ab circa 45 bis 60 Jahren eine hormonelle Phase, die weitläufig auch als Andropause (aus dem Griechischen: anér = Mann; pausis = Ende) bezeichnet wird und die den Wechseljahren (Menopause) der Frau entspricht. Jedoch erfolgt die Hormonumstellung bei Männern in der Regel bei Weitem nicht in dem Ausmaß, wie sie im weiblichen Körper geschieht. Die Wechseljahre der Frau sind ein physiologisch messbares Phänomen, das unter anderem durch das Ende der Regelblutung charakterisiert ist. „Bei Frauen kommt es zu einem sehr plötzlichen und starken Rückgang des Sexualhormons Östrogen. Das männliche Sexualhormon Testosteron hingegen reduziert sich nur sehr allmählich. Beim Mann findet also kein schlagartiger Abfall statt“, so Professor Dr. Frank Sommer, Urologe und Androloge im Gespräch mit Zeit Online.

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Mögliche Anzeichen einer hormonellen Umstellung beim Mann im Alter, bedingt durch einen sinkenden Testosteronspiegel, können sein:

Zehn Symptome verraten, ob Sie in die Wechseljahre kommen – Schlafstörungen, Schwitzen und Schwindel zeigen es

Ein Arzt prüft den Puls eines Patienten.
Herzrasen, Herzstolpern und hoher Puls zählen zu den typischen Symptomen, die Frauen in den Wechseljahren entwickeln. Die hormonelle Umstellung und der Mangel an Progesteron und Östrogen haben Einfluss auf das Nervensystem und Herz-Kreislauf-System. © Panthermedia/Imago
Frau mit Schwindel
Durch das Herzrasen kommt es bei vielen Frauen in den Wechseljahren auch vermehrt zu Schwindelattacken, da der Blutdruck schwankt. © Science Photo Library/Imago
Frau wacht im Bett in der Nacht auf.
Schlafstörungen und unruhiger Schlaf zählen zu den frühen Anzeichen der Prämenopause, die Phase der beginnenden Wechseljahre. © Westend61/Imago
Frau mit Schlafstörungen
Viele Frauen klagen im Verlauf ihrer Wechseljahre nicht nur über innere Unruhe und unruhigen Schlaf, auch über erheblichen Nachtschweiß, der sie wach werden lässt. © amenic181/Imago
Frau, die schwitzt, fächert sich Luft zu
Für viele Frauen besonders unangenehm während der Wechseljahre: vermehrte Schweißausbrüche und Hitzewallungen, die wenige Sekunden oder mehrere Minuten anhalten können und häufig in einem fröstelnden Gefühl enden. © fizkes/Imago
Müde Frau
Nicht wenige Frauen entwickeln in den Wechseljahren depressive Verstimmungen, Antriebslosigkeit, Nervosität sowie Angstzustände. © AndreyPopov/Imago
Frau im Sitzen mit Schmerzen im Unterleib
Vermehrte Blasenentzündungen und Beschwerden im Genitalbereich sind ebenfalls eine Folge der hormonellen Umstellung. Die Schleimhäute in der Harnröhre und im vaginalen Bereich werden dünner und trockener sowie anfälliger für Verletzungen. Betroffene Frauen haben dann nicht selten auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. © Alla Rudenko/Imago
Eine ältere Frau in Jeanshemd und mit schulterlangem Haar greift sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die rechte Hand (Symbolbild)
Auch Gelenkschmerzen, insbesondere in den Fingergelenken, Schultern und Knien, zählen zu häufigen Symptomen bei Frauen in den Wechseljahren. ©  allOver-MEV/Imago
Frau mit Gips am Arm
Auch eine Osteoporose und damit verbunden ein erhöhtes Risiko von Knochenbrüchen kann durch die Wechseljahre verursacht werden. © Astrid08/Imago
Person auf der Waage
Viele Frauen bemerken mit dem Wechsel auch eine Gewichtszunahme, häufig im Bereich des Bauches. Dies ist auf die verringerte Produktion der weiblichen Geschlechtshormonen und dem erhöhten Anteil des männlichen Geschlechtshormons Testosteron im Körper zurückzuführen. Die Veränderung des Hormonspiegels hat auch Einfluss auf die Körperfettverteilung. © Westend61/Imago

„Die Wechseljahre, so wie wir sie bei der Frau kennen, gibt es beim Mann nicht. Nichtsdestotrotz kommen Männer zu mir in die Sprechstunde mit teilweise sehr ähnlichen Symptomen wie Antriebs- und Kraftlosigkeit, Müdigkeit, Verlust an sexueller Lust und dergleichen“, fasst Dr. Frank Sommer abschließend zusammen.

Bemerken Männer bestimmte Anzeichen, die auf den sinkenden Testosteronspiegel hindeuten könnten, sollten sie nicht scheuen, einen „Männerarzt“ beziehungsweise Andrologen aufzusuchen. Wichtig sei dies auch im Zuge der Krebs-Früherkennungsuntersuchungen der Prostata.

Rubriklistenbild: © Monkey Business 2/Imago