Umstrittene Aufstandsklausel

Trump nach Anhörung: „Ich glaube an unser Land und den Supreme Court“

Alle Autoren
    schließen
  • Jens Kiffmeier
    Jens Kiffmeier
  • Florian Naumann
    Florian Naumann
  • Daniel Dillmann
    Daniel Dillmann
  • Christian Stör
    Christian Stör

Der Supreme Court beginnt die Verhandlung über Donald Trumps Teilnahme an der US-Wahl 2024 mit einem deutlichen Fingerzeig auf ein mögliches Urteil.

Update vom 8. Februar, 13.03 Uhr: Ein Urteil des Obersten Gerichts der USA steht noch aus. Donald Trump droht aber bereits neuer Ärger im Wahlkampf zu US-Wahl 2024. Im Bundesstaat New York hat eine Gruppe von Anwälten eine Beschwerde gegen seine Kandidatur bei den Vorwahlen der Republikaner eingereicht. Ziel der Beschwerde sei es, Trump von den dortigen Primaries auszuschließen, wie das Nachrichtenportal Newsweek berichtet.

Update vom 8. Februar, 9.37 Uhr: Bei seinem Auftritt nach der Anhörung vor dem Supreme Court hat Donald Trump alte Feindschaften wieder aufgewärmt. Den anwesenden Reportern sagte der Ex-Präsident, dass „der Aufstand [am 6. Januar] von Nancy Pelosi ausgelöst“ worden sei. Eine Erklärung, warum die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses und Fraktionsführerin der Demokraten Schuld sei am Sturm tausender Trump-Anhänger auf das Kapitol, gab Trump nicht ab.

Donald Trump äußert sich nach Anhörung vorm Supreme Court

Update vom 8. Februar, 7.25 Uhr: Punktsieg vor Gericht, klarer Erfolg bei weiterer Vorwahl: Ungeachtet der Anhörung vor dem Supreme Court wegen eines möglichen Ausschlusses von der US-Präsidentenwahl hat Donald seinen Siegeszug fortgesetzt. Der ehemalige US-Präsident gewann auch die Vorwahl der Republikaner im US-Bundesstaat Nevada und verwies seine Konkurrentin Nikki Haley erneut auf Platz zwei, wie die Sender CNN und NBC News übereinstimmend unter Berufung auf eigene Prognosen berichteten.

Zeigt sich siegesgewiss nach der Anhörung vor dem Supreme Court: Donald Trump.

Ob Trump aber wirklich bei der US-Wahl antreten kann, entscheidet aktuell noch das Oberste Gericht der USA. In einigen Bundesstaaten war Trump von den Vorwahlen wegen seiner möglichen Verwicklung in die Erstürmung des Kapitols nach der vergangenen Präsidentschaftswahl. Die obersten Richter sollen nun prüfen, ob dies rechtens ist. Bei einer ersten Anhörung am Donnerstag ließ eine Mehrheit aber erhebliche Zweifel erkennen. Trump goutierte den Fingerzeig mit Zufriedenheit: „Ich glaube an unser Land und ich glaube an den Supreme Court, und ich denke, unsere Argumente waren sehr stark“, sagte er vor Reportern in Florida. Persönlich war der Ex-Präsident nicht in Washington erschienen.

Anhörung vor dem Supreme Court: Richterin liefert sich Rededuell mit Trump-Anwalt

Update vom 8. Februar, 22.30 Uhr: Abseits juristischer Detailfragen hat die Anhörung zu einem möglichen Ausschluss Donald Trumps von den Präsidentschaftswahlen einen in den USA viel beachteten Moment geliefert: Richterin Ketanji Brown Jackson erkundigte sich laut einer Audioaufnahme der Anhörung bei Anwalt Jonathan Mitchell, warum es sich beim Kapitol-Sturm seiner Ansicht nach nicht um einen „Aufstand“ gehandelt habe.

Für einen Aufstand im vorliegenden Sinne müsse es sich um „organisierte, konzertierte Maßnahme, um die Regierung der Vereinigten Staaten durch Gewalt zu stürzen“ handeln, erklärte Mitchell. „Ist eine chaotische Maßnahme also kein Aufstand?“, hakte Jackson nach. Es habe sich nicht um den Versuch eines Umsturzes gehandelt, erklärte der Anwalt. Es gehe um eine „Unruhe“ – wenn auch um „kriminelle“ und „gewalttätige Handlungen.“

Jackson habe in dieser Sequenz klargemacht, für wie ernsthaft und demokratiegefährdend sie die Ereignisse halte, erklärte CNN-Reporterin Paula Reid dem TV-Publikum. „Das war ein entscheidender Moment“, sagte sie. Es sei zwar nicht zu erwarten, dass sich das Gericht in größerer Tiefe mit diesen Fragen beschäftigen werde – allerdings seien die Ausmaße der Ausschreitungen damit in die Gerichtsprotokolle gelangt.

Trumps Fall vorm Supreme Court: Richter geben in Anhörung schon ersten Fingerzeig

Update vom 8. Februar, 21.20 Uhr: Die neun Richter des US-Supreme-Courts haben in der ersten Anhörung womöglich bereits einen Fingerzeig in der Frage eines möglichen Ausschlusses Donald Trumps von der Präsidentschaftskandidatur gegeben: Sie zeigten sich in der zweistündigen Anhörung mehrheitlich skeptisch.

Sowohl konservative als auch liberale Richter äußerten Bedenken, ob einzelne Staaten darüber entscheiden könnten, welche Kandidaten im November antreten dürfen, wie die Nachrichtenagentur AFP meldet. Jonathan Mitchell, ehemaliger Vize-Justizminister des Bundesstaates Texas und Vertreter Trumps, betonte, nur der US-Kongress könne einen Kandidaten disqualifizieren. Die Entscheidung des Obersten Gerichts von Colorado sei „falsch und sollte aufgehoben werden“. Der konservative Gerichtspräsident John Roberts warnte vor „beunruhigenden Konsequenzen“, falls das Urteil von Colorado aufrecht erhalten bleiben sollte.

Jason Murry, Anwalt der Wähler aus Colorado, die den Fall vor Gericht gebracht hatten, forderte den Ausschluss Trumps mit Verweis auf Absatz 3 des 14. Zusatzartikels. Danach darf niemand ein öffentliches Amt ausüben, wenn er sich an einem „Aufstand oder Aufruhr“ gegen die Verfassung beteiligt hat, nachdem er einen Eid auf deren Verteidigung abgelegt hat. Auch die liberale Richterin Elena Kagan und weitere Richter schienen skeptisch. „Es geht um die Frage, warum ein einzelner Staat darüber entscheiden sollte, wer Präsident der Vereinigten Staaten wird“, wandte sich Kagan an Murry.

Update vom 8. Februar, 16.52 Uhr: Jonathan Mitchell, Donald Trumps Anwalt, hat zum Beginn der Anhörung vor dem Supreme Court das Wort ergriffen. Aus Sicht des Verteidigers haben Bundesstaaten der USA nicht das Recht, Kandidaten von der US-Wahl auszuschließen – selbst wenn es sich um „verurteilte Aufrührer“ handle. Es sei Aufgabe des US-Kongresses, darüber zu entscheiden.

Zuvor hatte die Oberste Richterin Sonia Sotomayor in ihrer Eröffnungsrede eine andere Sicht auf die Lage vorgebracht. Bundesstaaten hätten in der Vergangenheit bereits Personen von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen und sich dabei auf den 14. Verfassungszusatz berufen, so die einst von Barack Obama berufene Richterin.

Barrikaden schützen Gebäude des Supreme Courts während Anhörung im Fall Donald Trump

Update vom 8. Februar, 16.14 Uhr: In Kürze beginnt im Supreme Court die Anhörung im Fall von Donald Trump. Vor dem Gebäude des Obersten Gerichts der USA werden bereits Barrikaden errichtet. Das berichtet der US-Nachrichtensender CNN. Offenbar rechnen die Behörden mit größeren Protesten.

Bislang soll die Lage vor dem Gerichtssaal in Washington, DC, aber ruhig sein. Nur eine Handvoll Menschen hätten sich dort eingefunden, berichtet CNN.

Donald Trump, hier nach einem Gerichtsprozess in New York, beschäftigt aktuell auch den Supreme Court der USA in Washington, DC.

Supreme Court terminiert Anhörung im Fall von Donald Trump

Update vom 8. Februar, 14.22 Uhr: Der Oberste Gerichtshof der USA befasst sich heute ab 16.00 Uhr MEZ mit der Frage, ob Donald Trump wegen seiner Rolle bei der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 von den Vorwahlen der Republikaner ausgeschlossen werden darf. Wann der Supreme Court sein Urteil fällen wird, ist derzeit noch völlig offen. Es wird aber auf jeden Fall für alle Bundesstaaten gelten. Damit wäre auch die Eingabe von New Yorker Angeordneten hinfällig, die laut Newsweek am 6. Februar beim Obersten Gerichtshof von New York ebenfalls eine Beschwerde eingereicht haben, um Trump von den Vorwahlen auszuschließen.

Anhörung vor Supreme Court zu Trumps Ausschluss bei Vorwahlen der Republikaner

Erstmeldung vom 8. Februar: Washington, D.C. – Das Wahljahr in den USA ist erst wenige Wochen alt. Doch das erste Drama hat bereits begonnen – und zwar vor dem Obersten Gerichtshof des Landes. Der Supreme Court entscheidet nämlich über die Frage, ob Donald Trump wegen seiner Rolle bei den Anschlägen auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 von der US-Wahl im November ausgeschlossen werden kann.

Hintergrund ist das sogenannte Aufstandsverbot im 14. Verfassungszusatz. Sinngemäß besagt es, dass niemand ein höheres Amt im Staat bekleiden darf, der zuvor als Amtsträger „in einen Aufstand verwickelt“ war. Darauf haben sich mehrere Gruppierungen berufen, um Trump bei den Vorwahlen der Republikaner vom Wahlzettel streichen zu lassen.

In Colorado hatten sie damit auch Erfolg. So entschied der dortige Oberste Gerichtshof, dass Trump in dem Bundesstaat für die Vorwahl der Republikaner zu disqualifizieren sei. Trump legte jedoch Berufung gegen die Entscheidung ein. Deshalb ist das Urteil erst einmal ausgesetzt. Erst wenn die höchste Instanz im Lande Recht gesprochen hat, ist klar, ob Trump noch einmal ins Weiße Haus einziehen kann.

Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump in den späten 1980er Jahren.
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen und im Jahr 1990 ein Ende in Scheidung finden. © imago stock&people
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. © Imago
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab und erklärte seine Kandidatur für die US-Wahl 2016. Kaum jemand nahm die politischen Ambitionen des Fernsehstars zu diesem Zeitpunkt ernst. © Andrea Hanks/imago
Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush
In den Vorwahlen der Republikaner trat Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush (im Bild) an. Bei den TV-Debatten der Kandidaten machte er erstmals auf sich aufmerksam – indem er die alteingesessenen Politiker derbe attackierte. Trump sicherte sich so die Nominierung der Partei für die US-Wahl 2016. © imago
Donald Trump und Hillary Clinton beim Wahlkampf 2016
Dort traf Donald Trump auf Hillary Clinton. Die Kandidatin der Demokraten galt als Favoritin - vor allem, nachdem ein Tonband aufgetaucht war, in dem Trump damit angab, Frauen ungestraft sexuell belästigen zu können. Doch es geschah, was kaum jemand für möglich hielt: Trump setzte sich durch und wurde zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. © imago
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Barack Obama hatte sich bei der Wahl für Hillary Clinton, seine langjährige Außenministerin, eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago
2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) ein Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann.
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl nicht 2020 eingestanden. Skandale produzierte er aber auch nach seiner Amtszeit weiter. So im Jahr 2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) einen Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann. Ein New Yorker Gericht sprach Caroll Schadensersatz in Höhe von 84 Millionen Dollar zu.  © IMAGO/Mary Crane
Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba
Noch heftiger fiel das Urteil in einem anderen Prozess gegen Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba aus. Ebenfalls in New York wurde der Ex-Präsident wegen Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen - in insgesamt 34 Fällen.  © imago
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl 2020 nicht eingestanden.
Trotz aller Skandale tritt Donald Trump auch 2024 erneut zur US-Wahl an. Seine Kandidatur verkündete er in seinem neuen Wohnsitz, dem Luxus-Ressort Mar-a-Lago. © IMAGO/C-Span
Donald Trump und Kamala Harris
Nach dem Rückzug der Kandidatur Joe Bidens hatte Donald Trump im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 eine neue Gegnerin: Vizepräsidentin Kamala Harris. Im ersten und einzigen TV-Duell produzierte Trump dann auch den nächsten Eklat. „Sie essen Katzen und Hunde“, sagte der Kandidat der Republikaner über Einwanderer aus Haiti, die sich im Bundesstaat Ohio angeblich über Haustiere der US-Bürgerinnen und Bürger hermachen würden. © SAUL LOEB/AFP
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024 und zog mit seinem neuen Vizepräsident JD Vance ins Weiße Haus ein. Am Tag der Amtseinführung unterzeichnete Trump in der Mehrzweckhalle Capital One Arena in Washington DC unter dem Applaus seiner Anhängerschaft dutzende präsidentielle Dekrete. © JIM WATSON/AFP
Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um
Kaum angekommen im Oval Office sorgte Donald Trump für den nächsten Eklat. Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um. Weil die Nachrichtenagentur AP diese Umbenennung nicht mitmachen wollte, verbannte die Trump-Administration ihre Vertreterinnen und Vertreter von den Pressekonferenzen des Weißen Hauses. © imago
Donald Trump beim Interview im Oval Office
Ebenfalls im Oval Office kam es zu einem weiteren Eklat, an dem Donald Trump maßgeblich beteiligt war. Während eines Fernsehinterviews behauptete der US-Präsident, man habe die Tättowierung „MS13“ auf den Knöcheln eines abgeschobenen Südamerikaners gefunden, was wiederum dessen Mitgliedschaft in der gleichnamigen Kriminellen-Gang beweisen würde. Mehrfach wies der Reporter Trump daraufhin, dass es sich bei seinem angeblichen Beweisfoto um eine mit Photoshop bearbeitete Aufnahme handle. Trump wiederum ließ sich davon aber nicht stören. © IMAGO/White House
Trump auf der Beerdigung des Papstes in Rom
Doch nicht nur in Washington DC sorgte Donald Trump nach Amtsübernahme für Eklats und Kopfschütteln. Das gelang dem neuen Präsidenten auch in Rom. Bei der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan brach Trump mit seiner Anzugfarbe das Protokoll. Statt in Schwarz erschien der US-Präsident in Begleitung von First Lady Melania Trump in blauem Anzug. © ISABELLA BONOTTO/AFP

Anhörung vor dem Supreme Court: Darf Donald Trump noch einmal US-Präsident werden?

Am 8. Februar ist es nun so weit. Die neun Richterinnen und Richter in Washington, D.C., hören ab 16 Uhr MEZ die Argumente beider Seiten. Die Anhörung ist auf 80 Minuten angesetzt, wird aber laut Amy Howe, einer Expertin für US-Verfassungsrecht, wahrscheinlich länger dauern.

Eine Entscheidung wird es erst später geben, möglicherweise in den kommenden Tagen. Spätestens bis zum Super Tuesday am 5. März, an dem Colorado und 14 weitere Bundesstaaten sowie Amerikanisch-Samoa ihre Vorwahlen abhalten, soll das Urteil vorliegen. Häufig wird aber schon während einer Anhörung vor dem Supreme Court deutlich, in welche Richtung das Pendel ausschlagen wird.

Obwohl es vor dem Supreme Court um den Fall aus Colorado geht, dürften die Auswirkungen des Gerichtsurteils weitaus weitreichender sein. Immerhin hat im Dezember auch Maine entschieden, Trump von der Vorwahl auszuschließen. In elf weiteren Bundesstaaten soll Trump ebenfalls disqualifiziert werden.

Mitglieder im Supreme CourtErnannt von Präsident
John Roberts (Vorsitzender)George W. Bush (R)
Clarence ThomasGeorge H. W. Bush (R)
Samuel AlitoGeorge W. Bush (R)
Sonia SotomayorBarack Obama (D)
Elena KaganBarack Obama (D)
Neil GorsuchDonald Trump (R)
Brett KavanaughDonald Trump (R)
Amy Coney BarrettDonald Trump (R)
Ketanji Brown JacksonJoe Biden (D)

Supreme Court entscheidet, ob Donald Trump von der US-Wahl ausgeschlossen wird

Wie allerdings wird der Supreme Court entscheiden? Die meisten Fachleute gehen laut Politico davon aus, dass der konservativ dominierte Supreme Court das Urteil von Colorado auf die eine oder andere Art aufheben wird. Eine klare Antwort ist in politisch brisanten Zeiten allerdings nicht zu erwarten. Trump selbst hat den Supreme Court bereits vor „Chaos und Tumulten“ gewarnt, sollte gegen ihn entschieden werden.

„Ich denke, es wird ein technisches Urteil geben“, sagte etwa der Juraprofessor Aaron Tang von der Stanford Universität in Kalifornien im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Man könne sich das „wie einen Notausgang“ vorstellen, als Weg, „der politisch nicht explosiv“ sei. Tang geht laut dpa ebenfalls davon aus, dass sich das Gericht prinzipiell auf Trumps Seite stellen wird. 

So könnten die Richterinnen und Richter zum Beispiel feststellen, dass die Aufstandsklausel nicht für Präsidenten gilt. Zwar werden in dem Text einige Beispiele für die betroffenen Ämter genannt, das Amt des Präsidenten ist aber nicht explizit aufgeführt. Anderseits enthält die Klausel eine allgemeine Bestimmung, die es Aufständischen verbietet, „irgendein ziviles oder militärisches Amt in den USA“ zu bekleiden.

Supreme Court könnte Kongress im Fall Donald Trump die Verantwortung zuschieben

Es ist auch nicht auszuschließen, dass der Supreme Court die Frage an den Kongress weiterleitet. Die Klausel selbst sagt nichts darüber aus, wer darüber entscheidet, ob eine Person als aufständisch anzusehen ist. Auch Trumps Anwälte argumentieren, wie Politico schreibt, dass jede Disqualifikation einem vom Kongress vorgeschriebenen Verfahren folgen müsse. Den Gerichten der Bundesstaaten dürfe es nicht gestattet sein, eigene Urteile zu fällen. Der Supreme Court könnte demnach entscheiden, dass der Kongress erst ein entsprechendes Gesetz verabschieden müsste, bevor die Aufstandsklausel angewendet werden könne.  

Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus

Donald Trump will wieder US-Präsident werden
Nun ist es raus: Donald Trump will 2024 erneut als US-Präsident antreten. Dann wird der Milliardär aus New York 78 Jahre alt sein. Trump hatte das Amt 2017 bis 2021 inne, verlor 2020 aber die Wahl und musste auf eine zweite Amtszeit verzichten. Die soll nun im dritten Anlauf gelingen. Trump wäre erst der zweite Präsident in der Geschichte der USA, dem ein solches Comeback gelingen würde. © Andrew Harnik/dpa
Nikki Haley tritt als US-Botschafterin bei der UN zurück und 2024 vielleicht noch einmal an
Nikki Haley war Trumps letzte verbliebene Rivalin. Doch am Ende zog auch sie sich aus dem parteiinternen Rennen um die US-Präsidentschaft zurück. Nach ihrer Serie von Niederlagen am Super Tuesday verkündete Haley ihren Ausstieg. Die ehemalige Gouverneurin des Bundesstaates South Carolinas wechselt ihre Haltung zu Donald Trump wie andere Leute die Kleidung. Als Botschafterin Trumps bei den Vereinten Nationen war sie enge Vertraute des Ex-Präsidenten, nach dem Sturm aufs Kapitol distanzierte sie sich. Dann sagte sie, sie werde nicht kandidieren, sollte Trump erneut antreten. Haley gilt als Establishment-Republikanerin, die für möglichst geringe Sozialausgaben, niedrige Steuern und eine aggressive Außenpolitik steht. © Evan Vuccid/dpa
Floridas Gouverneur Ron de Santis spricht nach dem Sieg bei den Midterms zu seiner Anhängerschaft
Als härtester Konkurrent für die Nominierung bei den Republikanern für die US-Wahl 2024 galt lange Ron DeSantis. Der Gouverneur Floridas feierte bei den Midterms einen klaren Sieg und wurde von der Wählerschaft im Amt bestätigt. Er galt als der Hoffnungsträger in der Partei. Das Rennen um die Präsidentschaftsnominierung hat er aber inzwischen aufgegeben. DeSantis hatte sich in der Vergangenheit als Trump-Fan inszeniert, geht mittlerweile aber auf Distanz zum Ex-Präsidenten. Hier zu sehen ist der Politiker mit seiner Frau Casey DeSantis und den drei gemeinsamen Kindern. © IMAGO/Luis Santana
Der erfahrene Politiker Asa Hutchinson tritt als Anti-Trump-Kandidat an
Er war bereits Staatsanwalt, Abgeordneter im Repräsentantenhaus, Behördenleiter der Anti-Drogenbehörde DEA und Gouverneur des Bundesstaates Arkansas. Jetzt wollte Asa Hutchinson 2024 republikanischer Präsidentschaftskandidat werden, doch nach der Vorwahl in Iowa zog er seine Kandidatur zurück. Hutchinson trat als Alternative zu Donald Trump an, denn seines Erachtens sollte dieser „nicht der nächste Anführer unseres Landes sein“. Hutchinson forderte Trump auf, seine Kandidatur aufgrund der Anklage gegen ihn in New York zurückzuziehen – eine Sicht, die die republikanische Wählerschaft nicht teilt. © SCOTT OLSON / AFP
Vivek Ramaswamy, Trump-Fan mit Anti-Woke-Agenda
Vivek Ramaswamy hatte Großes vor. Der 38-jährige, rechtslibertäre Tech-Unternehmer mit indischen Wurzeln wollte US-Präsident werden. Nach seinem enttäuschenden Abschneiden bei der Vorwahl in Iowa warf er aber das Handtuch und empfahl, Trump zu Wählen. Der Trump-Fan sieht die USA in einer „nationalen Identitätskrise“ und fordert eine „nationale Wiederbelebung“. Dazu will er z.B. das FBI und das Bildungsministerium abschaffen. Er wolle Trumps „America-First-Aganda auf die nächste Stufe bringen“.  © Anna Moneymaker / AFP
US-Wahl 2024: Ehemaliger Trump-Vertrauter Christie will ins Weiße Haus
Chris Christie hatte auch noch einmal Ambitionen auf das Weiße Haus angemeldet. Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaats New Jersey war einst ein enger Vertrauter von Donald Trump, hat sich aber mittlerweile von ihm losgesagt und kritisiert ihn sogar öffentlich. So bezeichnete er den früheren Präsidenten wegen dessen Haltung zum Ukraine-Krieg als „Feigling“ und „Marionette“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Christie wollte 2016 schon einmal Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden, zog nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen aber zurück. Diesmal gab er bereits vor den Vorwahlen der Republikaner auf. © Charles Krupa/dpa
Zu den krassen Außenseitern zählt auch Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt.
Zu den krassen Außenseitern zählte von Beginn an Douglas James „Doug“ Burgum, der hier im Juli 2023 bei einer Veranstaltung in Iowa um Stimmen wirbt. Der Republikaner, der am 4. Dezember aus dem Rennen ausstieg, ist seit dem 15. Dezember 2016 Gouverneur von North Dakota. Vor seiner politischen Karriere war er Softwareunternehmer, Microsoft-Manager und Risikokapitalgeber. Im April unterzeichnete Burgum ein Gesetz, das Abtreibungen in der sechsten Schwangerschaftswoche verbietet. Zudem hat er zahlreiche Gesetze unterzeichnet, die die Rechte von trans Menschen einschränken. © SCOTT OLSON/afp
Senator Tim Scott aus dem Bundesstaat South Carolina begreift seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen als Verkörperung des amerikanischen Traumes. In einem im April veröffentlichten Video spricht er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und fordert mehr Optimismus. Scott betont darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nennt er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung.
Tim Scott (blaues Hemd) hat sich aus dem Rennen um die Kandidatur verabschiedet. Am 12. November zog der Senator aus South Carolina seine Kandidatur zurück. In einem im April veröffentlichten Video sprach er sich gegen eine Politik der Spaltung aus und forderte mehr Optimismus. Scott betonte darin auch seine Religiosität und seinen Wunsch, die konservativen Werte Amerikas zu verteidigen. Als Beispiele nannte er etwa den Schutz der Grenzen und der Kampf gegen Abtreibung. Seinen Aufstieg aus armen Verhältnissen begreift Scott als Verkörperung des amerikanischen Traumes.  © ALLISON JOYCE
Mike Pence könnte 2024 bei der US-Wahl für das Amt des Präsidenten kandidieren.
Ausgestiegen ist auch Trumps ehemaliger Vizepräsident. „Dies ist nicht meine Zeit“, sagte Mike Pence am 28. Oktober 2023. Pence war in Umfragen weit abgeschlagen und hatte Medienberichten zufolge Probleme bei der Beschaffung von Geldern für seine Kampagne. „Wir wussten immer, dass dies ein harter Kampf sein würde, aber ich bereue nichts“, erklärte Pence. Mit kritischen Kommentaren nach den Midterms hatte sich der ultrakonservative Pence für einen möglichen Machtkampf innerhalb der Republikanischen Partei in Stellung gebracht. © IMAGO/Aimee Dilger
Larry Elder ist 2024 der erste schwarze Präsidentschaftskandidat bei den Republikanern
Am 26. Oktober zog sich Larry Elder zurück. Schon bei seinem ersten Versuch als Politiker war er gescheitert: 2021 versuchte der rechte Radiomoderator und Rechtsanwalt erfolglos, Kaliforniens demokratischen Gouverneur Gavin Newsom abzulösen. Elder vertritt rechtsradikale Ansichten, wie ein Abtreibungsverbot, glaubt, dass an Grenzen „Mauern funktionieren“, Antirassismus sowie Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion hingegen nicht. © SCOTT OLSON / AFP
Perry Johnson ist im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur.
Am 20. Oktober zog sich auch Perry Johnson aus dem Wahlkampf zurück. Er war im Grunde der republikanische Antipolitiker im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur. Aufgefallen war der Unternehmer zuvor nur im Jahr 2022, als er für das Amt des Gouverneurs in Michigan kandidieren wollte. Wegen unsauberer Machenschaften wurde er allerdings von den republikanischen Vorwahlen vorzeitig ausgeschlossen. Johnson positionierte sich im Wahlkampf gegen Abtreibungen. Zudem kritisierte er die Höhe der Hilfsgelder, die die USA der Ukraine zur Verfügung stellen. Zugleich stellte Johnson aber klar, dass er Wladimir Putin nicht vertraue. © SCOTT OLSON/afp
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung sind bisher Ryan Binkley, Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez.
Weitere Kandidaten im Kampf um die Bewerbung waren auch Will Hurd, Corey Stapleton und Francis Suarez. Auch sie haben ihre Kandidatur bereits wieder zurückgezogen. Im Rennen sind dagegen noch Ryan Binkley, John Anthony Castro und E. W. Jackson. Chancen auf eine Nominierung dürften sie allerdings kaum haben. Großer Favorit bleibt allen Anklagen und Prozessen zum Trotz weiter der frühere Präsident Donald Trump. Die Republikaner haben auf jeden Fall die Qual der Wahl. © ALLISON JOYCE/afp

Doch eine solche Entscheidung könnte problematisch sein. Eine halbherzige Stellungnahme, die die Entscheidung dem Kongress überlasse, „ist ein Risiko, bei dem man auch mit Dynamit spielt“, sagte etwa der Jurist Josh Blackman laut dpa bei einer Veranstaltung der konservativen Denkfabrik Heritage Foundation. „Ich würde mir wünschen, dass das Gericht eine saubere Lösung findet.“

Der Supreme Court könnte Donald Trump auch von der US-Wahl ausschließen

Es gibt etliche andere Möglichkeiten, wie das Gericht am Ende urteilen kann. So könnte der Supreme Court sogar feststellen, dass Trump nicht für das Präsidentenamt geeignet sei. Er könnte dann zwar weiter kandidieren, dürfte aber nicht noch einmal Präsident werden. Das allerdings scheint kaum denkbar. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur machte Jurist Aaron Tang deutlich, was das bedeuten würde: Ein solches Urteil wäre eine „weltverändernde Entscheidung“. (cs)

Rubriklistenbild: © Rebecca Blackwell/dpa