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Russland greift zivile Einrichtungen in Charkiw an

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Aktuelle News zum Ukraine-Krieg im Ticker: Russland meldet ukrainische Angriffe im Schwarzen Meer. Tschechien liefert Kiew neue Granaten.

Dieser Nachrichten-Ticker ist beendet. Alle Entwicklungen zur Lage im Ukraine-Krieg lesen Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 31. Mai, 6.00 Uhr: Die russische Armee hat in den frühen Morgenstunden des Freitags (31. Mai) einen Raketenangriff auf ein Wohnhaus in Charkiw durchgeführt, bei dem drei Menschen getötet und 23 weitere verletzt wurden.

Dies teilte der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, über die Messaging-App Telegram mit, berichtet Ukrinform. „Der Beschuss hat drei Menschen das Leben gekostet. Die Zahl der Verletzten hat sich auf 23 erhöht“, schrieb er.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Ukraine und Russland. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

USA erlaubt Ukraine Einsatz von US-Waffen auf Ziele in Russland

Update vom 30. Mai, 22.50 Uhr: Die USA haben der Ukraine im Stillen die Erlaubnis erteilt, US-Waffen im begrenzten Umfang gegen Ziele in Russland einzusetzen. Das geht aus mehreren übereinstimmenden Medienberichten hervor, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Der Erlaubnis soll demnach ausschließlich für Gegenschläge zur Verteidigung der ostukrainischen Großstadt Charkiw erteilt worden sein.

Feuerwehrleute löschen ein Feuer in einem Wohnhaus, das bei einem russischen Raketenangriff auf Charkiw beschädigt wurde.

Neue Waffen für Kiew im Ukraine-Krieg: Deutschland kündigt Unterstützung an

Update vom 30. Mai, 21.50 Uhr: Deutschland hat ein neues Waffenpaket für Kiew im Ukraine-Krieg angekündigt. Insgesamt umfasst die Unterstützung eine halbe Milliarde Euro. „Wir werden Euch in diesem Abwehrkampf weiterhin unterstützen“, kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Donnerstagabend bei der Vorstellung des Pakets während eines Treffens mit seinem Kollegen Rustem Umjerow in der südukrainischen Hafenstadt Odessa an. Ein Teil des Materials stehe schon unmittelbar vor der Auslieferung, ergänzte der SPD-Politiker. Umjerow verband seinen Dank an Deutschland mit einem Appell an andere Partner, sein Land noch intensiver zu unterstützen.

Pistorius sagte, er zähle die Details auch deshalb auf, um „zu unterstreichen, dass wir nicht nur aktuell gerade das liefern, was verfügbar ist“. Man habe vielmehr besonderen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, indem man auch Bestellungen auf den Weg gebracht habe, die erst in den nächsten Jahren Realität würden. Dies geschehe deswegen, „weil wir davon ausgehen, dass es wichtig ist, jetzt vorsorglich die Weichen zu stellen dafür, dass dieser Krieg noch länger dauert und wir weiter unterstützen wollen und werden“.

Gleitbomben im Ukraine-Krieg: Russland greift Charkiw erneut an

Update vom 30. Mai, 20.40 Uhr: Russland hat ukrainischen Angaben zufolge einmal mehr Gleitbomben in der umkämpften Region Charkiw eingesetzt. Dabei sei ein Zivilist getötet worden. „Russische Terroristen haben eine gelenkte Fliegerbombe eingesetzt, um zivile Einrichtungen in Ruska Lozova zu treffen“, zitiert die Ukrainska Pravda den regionalen Militärleiter, Wjatscheslaw Zadorenko. Weitere Informationen über mögliche Opfer und Schäden müssten noch überprüft werden.

Update vom 30. Mai, 19.28 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg will die Bündnisstaaten ungeachtet von politischem Gegenwind zu langfristigen Zusagen für Militärhilfen für die Ukraine bewegen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur schlägt der Norweger vor, für die nächsten Jahre mindestens eine Unterstützung auf dem Niveau der vergangenen zwei Jahre zu garantieren. Dieses beziffert er in einem Schreiben zum laufenden Nato-Außenministertreffen in Prag auf 80 Milliarden Euro. Rein rechnerisch könnte die Ukraine bei einer Einigung also mit 40 Milliarden Euro pro Jahr rechnen. 

USA und Ukraine wollen in Kürze bilaterales Sicherheitsabkommen abschließen

Update vom 30. Mai, 18.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und dessen US-Amtskollege Joe Biden wollen am Vorabend des Friedensgipfels in der Schweiz (15. und 16. Juni) ein bilaterales Sicherheitsabkommen unterzeichnen. Dies berichtet die Financial Times unter Berufung auf US-amerikanische Quellen. Abgeschlossen werden soll das Abkommen am Rande des bevorstehenden G7-Treffens in Italien.

Update vom 30. Mai, 16.30 Uhr: Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind nach Einschätzung der britischen Regierung mehr als 465.000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Das geht aus der Rede eines britischen Vertreters bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in Wien hervor, aus der das Außenministerium in London am Donnerstag zitierte. Demnach war die Rate der getöteten oder verwundeten russischen Soldaten pro Tag noch nie so hoch wie im vergangenen Monat mit geschätzt mehr als 1000 Verlusten täglich.

Update vom 30. Mai, 15.00 Uhr: Die Ukraine soll über eine neue tschechische Initiative gelieferte Artilleriegeschosse ohne Einschränkungen auch gegen militärische Ziele in Russland nutzen können. „Tschechien hat kein Problem damit, dass die Ukraine sich gegen einen Aggressor verteidigt, der versucht, die Staatlichkeit zu zerstören – auch durch Angriffe, die zwangsläufig auf russischem Territorium stattfinden müssen“, sagte der tschechische Außenminister Jan Lipavsky am Donnerstag am Rande eines Nato-Außenministertreffens in Prag. Er betonte, dass der Großteil der geplanten Munitionslieferungen über sein Land laufen werde.

Tschechien will der Ukraine über die neue Initiative bis zu 800.000 Artilleriegranaten für Kämpfe im Ukraine-Krieg zur Verfügung stellen. Nach Angaben von Regierungschef Petr Fiala haben inzwischen 15 EU- und Nato-Staaten rund 1,6 Milliarden Euro für das Vorhaben zugesagt – darunter auch Deutschland. Die Munition soll vor allem in Staaten aufgekauft werden, die nicht zur Nato und EU gehören. Details werden aber geheim gehalten.

Update vom 30. Mai, 14.03 Uhr: Neue Details zur Attacke auf russische „Tuna“-Boote vor der Krim: Russland habe versucht, die Drohnen in der Wuska-Bucht abzuschießen, erklärte der GUR auf Telegram. Der Militärgeheimdienst veröffentlichte laut der AFP auch Videos, auf denen zu sehen war, wie Hubschrauber aufs Meer feuerten, sowie Aufnahmen einer Drohne, die zwei vertäuten Boote anvisierte. Russland kommentierte die ukrainischen Angaben laut AFP wie üblich nicht.

„Rekordverdächtig“ im Ukraine-Krieg: Schweden liefert „gesamten Bestand“ an Panzern PBV 302 an Kiew

Update vom 30. Mai, 12.39 Uhr: Die Militärhilfen aus den USA sind ins Stocken geraten, doch nun tritt ein anderes Land in den Vordergrund. Die Regierung in Stockholm hat ein „rekordverdächtiges“ Hilfspaket angekündigt: Schweden demnach liefert seinen „gesamten Bestand“ an Panzern PBV 302 an die Ukraine.

Nato plant Wende im Ukraine-Krieg: Angriffe auf Russland mit West-Waffen

Update vom 30. Mai, 11.51 Uhr: Die Ukraine verfügt über High-Tech-Waffen, darf sie aber nur unter Auflagen einsetzen. Putins Stellungen in Russland sind tabu – doch jetzt plant die Nato wohl eine Wende im Ukraine-Krieg.

Update vom 30. Mai, 10.49 Uhr: Ukrainische Drohnen haben zwei russische Boote vor der Krim getroffen. Es habe sich mutmaßlich um Fahrzeuge des Typs KS-701 „Tuna“ (deutsch: „Thunfisch“) gehandelt. Das berichtet jetzt die Ukrajinska Prawda unter Berufung auf eine nicht namentlich genannte Quelle vom ukrainischen Militärgeheimdienst GUR. Der Angriff erfolgte demnach mit ukrainischen Seedrohnen vom Typ „Magura V5“. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine

Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz.
Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz. © Philipp Schulze/dpa
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben.
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben. © JONATHAN NACKSTRAND/afp
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bardley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechende Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren.
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bradley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechenden Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren. © U.S. Army/dpa
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil.
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil. © Björn Trotzki/Imago
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität.
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität. © Spc. Nicko Bryant Jr./Imago
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde der Marder mitten im Kalten Krieg. Er dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren.
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde er mitten im Kalten Krieg. Der Marder dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren. © Philipp Schulze/dpa
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden.
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden. © Sergei Supinsky/afp
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern. Die Entwicklung des Boden-Luft-Lenkwaffensystems reicht in die späten 1960er-Jahre zurück, eingeführt wurde es in den frühen 1980er-Jahren, seitdem wurde es immer wieder modernisiert.
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern.  © Kevin Schrief/dpa
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen.
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen. © Jeon Heon-Kyun/dpa
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen.
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen. © Birol Bebek/afp
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herausspringen. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herauskatapultiert werden. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.  © Lcpl. Tyler Forti/Imago
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C.
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C. © Robin Van Lonkhuijsen/dpa
Die Ukraine kann im krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für insgesamt zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre.
Die Ukraine kann im Krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre. © Russell Freeman/Imago
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe.
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe. © Björn Trotzki/Imago
Der PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.
Der polnische PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.  © Imago
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt und angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.  © Michael Mandt/afp
Italienische Panzerhaubitzen M109L werden über Udine und Österreich in die Ukraine geliefert.
Ende April 2023 lieferte Italien klammheimlich über die nordöstliche Region Friaul-Julisch Venetien und Österreich 30 schwere Panzerhaubitzen M109L in die Ukraine. Das Foto vom Transport ist am Bahnhof Udine entstanden. Laut italienischer Tageszeitung „La Repubblica“ erhält Kiew vom Nato-Mitglied insgesamt 60 Stück der Standard-Haubitze des Verteidigungsbündnisses. Die M109L zeichnet vor allem ihre schwere 155mm-Kanone aus. © Twitter@Topolin28714725
Ein gepanzerter MaxxPro-Truppentransporter der US-Streitkräfte. (Symbolfoto)
Zu Beginn ihrer Gegenoffensive hatten die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe der Vereinigten Staaten laut „Magazin für Europäische Sicherheit & Technik“ einen Bestand von 580 sogenannter MRAPs (Mine Resistant Ambush Protected Vehicle) aufgebaut. Dabei handelt es sich um Truppentransporter mit hohem Minenschutz. Etliche davon gingen im Frühsommer 2023 verloren, vor allem gepanzerte MaxxPro (Beispiel-Foto), was Videos brennender Exemplare bei Twitter beweisen sollten.  © IMAGO / ZUMA Wire
Ein Radpanzer Stryker der US-Streitkräfte.
Die USA haben der Ukraine im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 bis zu 90 Radpanzer vom Typ Stryker geliefert. Der hochmobile Schützenpanzer mit einer Länge von knapp sieben Metern und einer Breite von 2,72 Metern soll Truppenverlegungen binnen kurzer Zeit ermöglichen, weil er mit bis zu 100 km/h deutlich schneller ist als viele Kettenpanzer. Mit bis zu 39 Millimetern Außenhülle ist er jedoch vergleichsweise schwach gepanzert. © IMAGO / ABACAPRESS
Ukrainische Soldaten werden an schwedischen Schützenpanzern CV 90 ausgebildet.
Das Combat Vehicle 90 (CV 90) gilt als einer der modernsten Schützenpanzer der Welt. Entwickelt wurde der Panzer in den 1990er Jahren vom britischen Rüstungskonzerns BAE Systems AB für die Streitkräfte Schwedens. Das skandinavische Land stellte der Ukraine im Frühjahr 2023 nach und nach 50 der Schützenpanzer bereit, die die 40-mm-Ma­schi­nen­ka­no­ne 40/70B auszeichnet. Bis zu acht Infanterie-Soldaten können mit dem CV 90 mitten in die Schlacht gefahren werden. © IMAGO / TT
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten. Bei den Maschinen soll es sich laut Medienberichten um Modelle der Variante „Mirage 2000-5“ handeln. Eine offizielle Bestätigung der Lieferung steht noch aus. Frankreich verfügt selbst über 26 modernisierte Kampfjets des Typs „Mirage 2000-5“. © KHALED DESOUKI/AFP
Ein Leopard-1-A5 der belgischen Armee, der in Deutschland produziert wurde. (Archivfoto)
Der Leopard 1A5 ist eine kampfwertgesteigerte Variante des „Leos“ 1 aus deutscher Produktion und Vorgänger des Leopard-2-Kampfpanzers der Bundeswehr. Zwischen 1986 und 1992 wurde im A5 eine neue Feuerleitanlage sowie erstmals ein Laserentfernungsmesser eingebaut. Anfang 2023 hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der Ukraine 178 Exemplare in Aussicht gestellt. Beim Nato-Gipfel im Juli erfüllte Deutschland die zwischenzeitlich genannte Zielgröße von 25 gelieferten Leopard-1-A5 im Sommer 2023. © IMAGO / StockTrek Images
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet.
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet entwickelt. Sie trägt den offiziellen Spitznamen „Fighting Falcon“ (Kämpfender Falke), ist aber auch als „Viper“ bekannt. Der einstrahlige Kampfjet ist mit einer 20-Millimeter-Kanone mit mehreren Läufen bewaffnet und kann mit Luft-Luft-Raketen und Bomben ausgestattet werden. Nach Angaben der US-Luftwaffe erreicht die F-16 Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 2400 Kilometern pro Stunde und kann mehr als 860 Kilometer entfernt liegende Ziele anfliegen, ihre Raketen abfeuern und zum Startpunkt zurückkehren.  © PETRAS MALUKAS/afp
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert.
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert. Nach Abschuss vom Boden fliegen sie eine ballistische Kurve und sollen wieder am Boden detonieren. Obwohl sie als schwer abzufangen gelten, sind sie im Vergleich zu Marschflugkörpern nicht annähernd so präzise. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit. In der Spitze erreichen sie mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit (Mach 3). Dieses hohe Tempo von rund 3700 km/h macht es auch deutlich schwerer, die Rakete zu kontrollieren. Bisher haben die USA Atacms mit einer gedrosselten Reichweite von 165 Kilometern geliefert. Die Ukraine wünscht sich aber Atacms mit einer Reichweite von 300 Kilometern. © U.S. Army/Imago
Kampfflugzeug des Typs „Gripen“ aus Schweden
Eigentlich sollte die Ukraine bereits im März 2024 die erste Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs „Gripen“ aus Schweden erhalten. Bislang sind aber keine Modelle des von der Firma Saab hergestellten Kampfjets im Kampf gegen Russland. Das wiederum liegt an der Lieferung der F16-Kampfjets an die Ukraine. Um die Luftwaffe des Landes und ihre Piloten nicht zu überfordern, wurde die Lieferung und Ausbildung des Personals an den schwedischen Flugzeugen zunächst ausgesetzt. Geplant sind die Lieferungen nun für 2025. © Sandor Ujvari/dpa

Russland meldet Einsatz von US-Waffen bei Ukraine-Angriffen auf seinem Terrain

Update vom 30. Mai, 9.35 Uhr: Die Ukraine greift nach russischen Angaben die Krim erneut an – auch mit US-Waffen. Die russische Flugabwehr habe in der Nacht im Asowschen Meer acht Raketen vom US-Typ ATACMS abgeschossen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel wurden laut den Behörden in Kertsch zwei Fähren beschädigt. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht. 

SPD-Politiker Roth: Ukraine Angriffe mit westlichen Waffen in Russland erlauben

Update vom 30. Mai, 9.13 Uhr: Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth dringt darauf, der Ukraine zu erlauben, vom Westen gelieferte Waffen auch für Ziele auf russischem Territorium zu nutzen. „Ich rate sehr, dem Generalsekretär der Nato, Jens Stoltenberg zu folgen, der einen solchen Vorschlag ja unterbreitet hat“, sagte Roth heute im Deutschlandfunk.

Generalstab der Ukraine nennt aktuelle Zahlen zu Russlands Verlusten

Update vom 30. Mai, 7.43 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten bekannt gegeben. Demnach sind in den Gefechten binnen eines Tages etwa 1160 russische Soldaten entweder getötet oder verletzt worden. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht. Der Überblick:

  • Soldaten: 506.260 (+1160 zum Vortag)
  • Panzer: 7710 (+10)
  • Luftabwehrsysteme: 815 (+0)
  • Drohnen: 10.532 (+22)
  • Mehrfachraketenwerfer: 1088 (+1)
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 14.913 (+22)
  • Artilleriesysteme: 13.101 (+35)
  • Tanklastzüge und andere Fahrzeuge: 17.849 (+53)
    Quelle: Ukrainischer Generalstab auf Facebook am 30. Mai 2024

Nato-Außenminister beraten in Prag über Ukraine-Krieg

Update vom 30. Mai, 6.15 Uhr: Die Außenministerinnen und Außenminister der Nato-Staaten wollen heute und Freitag bei einem informellen Treffen in Prag die Vorbereitungen für den nächsten Bündnisgipfel vorantreiben. Bei dem Spitzentreffen im Juli in Washington soll unter anderem beschlossen werden, Aufgaben zur Unterstützung der Ukraine, die bislang von den USA übernommenen wurden, auf das Bündnis zu übertragen. 

USA lehnen Einsatz von US-Waffen auf Ziele in Russland weiter ab

Update vom 29. Mai, 22.31 Uhr: In der Debatte um den Einsatz westlicher Waffen durch die Ukraine gegen Ziele in Russland hat die US-Regierung ihrer bisherigen Position Nachdruck verliehen. „Es gibt keine Änderung unserer Politik: Wir ermutigen weder dazu, noch ermöglichen wir den Einsatz von US-Waffen auf russischem Boden“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Mittwoch vor Journalisten auf Nachfrage. 

Einsatz von US-Waffen bei Ukraine-Angriffen auf russischem Boden

Update vom 29. Mai, 21.10 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat eine „Anpassung“ der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine in Aussicht gestellt. Bei einem Besuch in Moldau antwortete Blinken am Mittwoch auf die Frage eines Journalisten, ob er die bislang gültigen Beschränkungen für den Einsatz von US-Waffen auf russischem Staatsgebiet befürworte: „Bei jedem Schritt auf dem Weg haben wir uns angepasst und nach Bedarf umgestellt. Und genau das werden wir auch in Zukunft tun.“

Zuletzt hatten mehrere Medien berichtet, dass Blinken US-Präsident Joe Biden dazu dränge, der Ukraine auch Angriffe auf militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet zu ermöglichen. Bei seinem Besuch in Moldau am Vorabend eines Treffens der Nato-Außenminister in Prag sagte Blinken, seit der russischen Invasion der Ukraine hätten „sich die Bedingungen geändert, das Schlachtfeld hat sich verändert, und Russland hat seine Aggressions- und Eskalationspolitik geändert, so dass wir uns angepasst und umgestellt haben“.

Westliche Waffen gegen Ziele in Russland? Finnland sagt der Ukraine zu

Update vom 29. Mai, 16.58 Uhr: Finnland erlaubt der Ukraine, mit seinen Waffen russisches Staatsgebiet anzugreifen. Das berichtet das Nachrichtenportal Uusi Suomi unter Berufung auf Außenministerin Elina Valtonen. Valtonen sagte, dass ein Land, das einen Verteidigungskrieg führt, militärische Ziele auf dem Gebiet des Angreifers angreifen kann, wenn dies der Selbstverteidigung dient. „Finnland hat keine besonderen Beschränkungen für seine materielle Unterstützung der Ukraine festgelegt, geht aber davon aus, dass die Mittel im Einklang mit dem Völkerrecht verwendet werden“, wird Valtonen zitiert. Unter anderem hatten sich die USA (siehe Update von 13.55 Uhr) dagegen ausgesprochen, die Ukraine westliche Waffen für Angriffe gegen Russland nutzen zu lassen.

USA weisen Forderungen der Ukraine im Krieg zurück

Update vom 29. Mai, 13.55 Uhr: Die USA haben die Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zurückgewiesen, die Beschränkungen für den Einsatz von US-Waffen auf russischem Staatsgebiet aufzuheben. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte am Dienstag (Ortszeit): „Wir ermutigen nicht dazu und wir erlauben auch nicht den Einsatz der von den USA gelieferten Waffen, um innerhalb Russlands anzugreifen.“ Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach sich hingegen dafür aus, der Ukraine das Angreifen von Stellungen in Russland mit westlichen Waffen zu ermöglichen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich zurückhaltend und verwies in diesem Zusammenhang auf das Völkerrecht.

Die US-Position habe sich in dieser Frage nicht geändert, sagte Kirby in Washington. Die USA sind der wichtigste Unterstützer Kiews im Krieg gegen Moskau. Im April hatte der US-Kongress ein neues Hilfspaket für die Ukraine im Umfang von 61 Milliarden Dollar (rund 57 Milliarden Euro) bewilligt.

Sabotage von Gefangenenaustausch? Russland richtet neuen Vorwurf gegen Ukraine

Update vom 29. Mai, 13 Uhr: Russland wirft der Ukraine vor, den Austausch von Kriegsgefangenen zu sabotieren. „Leider ist der Austausch mit der Ukraine, die ständig neue vorgeschobene Forderungen stellt, seit ein paar Monaten gestoppt“, sagte die russische Menschenrechtsbeauftragte Tatjana Moskalkowa am Mittwoch bei einer Sitzung des Parlaments, der Staatsduma. Immerhin würden die Menschenrechtsbeauftragten beider Länder weiterhin täglich Kriegsgefangene der Gegenseite besuchen, um die Einhaltung von deren Rechte zu überwachen.

Moskalkowa machte keine näheren Angaben zu den angeblichen Forderungen Kiews. Zuvor hatte schon die Chefredakteurin des Staatssenders RT, Margarita Simonjan, eine Liste von 500 gefangenen ukrainischen Soldaten veröffentlicht. Sie behauptete, dass Kiew aus dieser Liste nur 38 Kämpfer des nationalistischen Regiments Asow für die Austauschliste ausgewählt und den Rest zurückgewiesen habe. Beweise für ihre Aussage brachte sie nicht.

Westliche Waffen gegen Russland: Polen hat „keine Einwände“

Update vom 29. Mai, 11.05 Uhr: Die Nato selbst und mehrere Länder sprechen sich indes immer stärker dafür aus, der Ukraine den Einsatz von westlichen Waffen gegen Ziele auf russischem Territorium zu erlauben. Auch aus Polen, wo man ohnehin schon für ein härteres Durchgreifen gegen Russland plädiert, kam nun eine Stellungnahme.

„Russland tut, was es will und die Ukraine wird durch manche Länder begrenzt, das sollte nun enden“, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Cezary Tomczyk laut dem Radiosender PolskieRadio24. Die polnische Position sei eindeutig: „Die Ukraine sollte mit der Ausrüstung, die es erhält, kämpfen können. Polen erhebt hier keine Einwände.“

Update vom 29. Mai, 10.35 Uhr: Schweden hat der Ukraine Militärhilfe in Höhe von 13,3 Milliarden schwedischen Kronen (rund 1,16 Milliarden Euro) zugesagt. „Schweden unterstützt die Ukraine mit seinem 16. Hilfspaket, dem bisher größten seiner Art“, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Ebba Busch am Mittwoch vor Journalisten. In dem Paket enthalten sind demnach unter anderem Überwachungsflugzeuge vom Typ ASC 890, Luft-Luft-Raketen mittlerer Reichweite vom Typ Rb 99, Artilleriemunition sowie Schützenpanzer vom Typ 302.

Schweden hatte Kiew in den vergangenen Tagen zudem sowohl ein Hilfspaket in Höhe von 650 Millionen Kronen zur Sicherung der ukrainischen Energieversorgung als auch ein Rahmenpaket für zivile und militärische Hilfe in Höhe von 75 Milliarden Kronen über einen Zeitraum von drei Jahren zugesagt. Damit solle die Ukraine „so lange wie nötig“ unterstützt werden.

Hilfe für die Ukraine: Selenskyj unterzeichnet Abkommen mit drei EU-Ländern

Update vom 29. Mai, 8.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die in dieser Woche mit drei EU-Ländern - Portugal, Spanien und Belgien - unterzeichneten Verteidigungsabkommen als „sehr wichtig“. Es gehe dabei „nicht nur um Geld“, betonte er in Lissabon. „Diese Zehn-Jahres-Abkommen bedeuten nicht, dass der Krieg noch zehn Jahre lang weitergehen wird. Es sind strategische Abkommen, die die Modernisierung und den Wiederaufbau der Ukraine sowie humanitäre Hilfe umfassen.“ Aktuell benötige sein Land vor allem Hilfe bei der Luftabwehr, also Raketen, Drohnen und Informationssysteme. Das alles benötige die Ukraine so dringend „wie Wasser in der Wüste“, sagte er.

Die Lage für die ukrainischen Truppen an der Front gilt als schwierig. Eine tschechische Initiative machte Hoffnung auf baldigen Nachschub an Artilleriemunition. Die erste Lieferung soll im Juni eintreffen. Spitzenpolitiker aus fünf europäischen Nato-Staaten bekräftigten bei einem Treffen mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal in Prag ihre Unterstützung. Hauptthema bei einem gemeinsamen Arbeitsessen am Dienstagabend war die tschechische Initiative zur Beschaffung von bis zu 800 000 Artilleriegranaten aus Staaten außerhalb der EU. 

Die Ukraine könne in den nächsten Tagen mit einer ersten Lieferung rechnen, die aus Zehntausenden 155-Millimeter-Granaten bestehe, sagte der tschechische Regierungschef Petr Fiala. Insgesamt hätten inzwischen 15 EU- und Nato-Staaten rund 1,6 Milliarden Euro für das Vorhaben zugesagt - darunter auch Deutschland.

Putin droht Europa mit Blick auf Ukraine-Krieg: „Sollten sich darüber im Klaren sein, womit sie spielen“

Update vom 29. Mai, 5.40 Uhr: Wladimir Putin droht Europa mit „ernsten Folgen“, sollte die Ukraine die gelieferten westlichen Präzisionswaffen mit großer Reichweite künftig gegen russisches Staatsgebiet einsetzen dürfen. „Diese Vertreter der Nato, besonders in Europa und speziell in den kleinen Ländern, sollten sich darüber im Klaren sein, womit sie spielen“, sagte Putin am Dienstag (28. Mai) in der usbekischen Hauptstadt Taschkent zum Abschluss seines Staatsbesuchs. Er deutete die Möglichkeit militärischer Gegenschläge an.

Zuvor hatten die USA die Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zurückgewiesen, die Beschränkungen für den Einsatz von US-Waffen auf russischem Staatsgebiet aufzuheben. Washington sei nach wie vor dagegen, dass die Ukraine bei ihren Angriffen in Russland US-Waffen einsetze, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. „Unsere Position hat sich zu diesem Zeitpunkt nicht geändert. Wir ermutigen oder erlauben nicht den Einsatz der von den USA gelieferten Waffen, um innerhalb Russlands anzugreifen.“

Artilleriegranaten für Ukraine im Juni

Update vom 28. Mai, 22.34 Uhr: Die Ukraine wird die erste außerhalb von Europa eingekaufte Munition nach Angaben von Tschechiens Regierungschef Petr Fiala in den kommenden Tagen erhalten. Die ersten Zehntausende Artilleriegranaten des Kalibers 155 Millimeter würden im Juni geliefert, erklärte Fiala am Dienstag am Rande eines Treffens mit europäischen Staats- und Regierungschefs in Prag. Die Ukraine könne mit der Lieferung in den kommenden Tagen rechnen.

Tschechien hatte Mitte Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz eine internationale Initiative für den Einkauf von Waffen für die Ukraine außerhalb von Europa ins Leben gerufen. Die Initiative wird mittlerweile von rund 20 Staaten unterstützt.

Update vom 28. Mai, 18.15 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat erneut die Legitimität des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj infrage gestellt. Er will nur noch das Parlament in Kiew als rechtmäßig anerkennen. In der ukrainischen Verfassung sei durch das Kriegsrecht verbrieft, dass nur die Vollmachten des Parlaments und des Vorsitzenden der Obersten Rada verlängert würden – nicht aber des Präsidenten, sagte Putin am Dienstag in der usbekischen Hauptstadt Taschkent zum Abschluss seines Staatsbesuchs, den er seit Sonntag absolviert hatte. 

Ukrainische Juristen weisen jedoch darauf hin, dass die Verlängerung der Vollmachten von Präsident Wolodymyr Selenskyj sehr wohl durch andere Gesetze gedeckt sei – etwa durch das Kriegsrecht selbst.

Update vom 28. Mai, 16.50 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat mit ernsten Konsequenzen gedroht, sollte der Westen der Ukraine grünes Licht für den Einsatz seiner Waffen gegen Ziele in Russland geben. „Diese ständige Eskalation kann zu ernsten Konsequenzen führen“, sagte Putin am Dienstag bei einem Besuch in Usbekistan. „In Europa, besonders in den kleinen Staaten, sollten sie sich bewusst machen, womit sie da spielen.“

Nato für Einsatz westlicher Waffen in Russland: Frankreich in Verhandlungen?

Update vom 28. Mai, 14.40 Uhr: Die von Russland angegriffene Ukraine verhandelt nach Angaben ihres Verteidigungsministeriums noch mit Frankreich und anderen Ländern über die Entsendung ausländischer Militärausbilder in ihr Land. Verteidigungsminister Rustem Umerow rückte damit am Montagabend Aussagen des ukrainischen Oberbefehlshabers Olexander Syrskyj zurecht, wonach eine Mission französischer Ausbilder bereits beschlossene Sache sei. 

Kiew schlage seit Februar vor, ukrainische Soldaten nicht mehr zum Training ins Ausland zu schicken, sondern im eigenen Land ausbilden zu lassen, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium mit. „Derzeit befinden wir uns noch in Gesprächen mit Frankreich und anderen Ländern zu diesem Thema.“ 

Syrskyj hatte zuvor nach einem Gespräch mit dem französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu die angebliche Initiative Frankreichs begrüßt, Ausbilder in die Ukraine zu entsenden. Syrskyj sagte, er habe bereits Dokumente unterzeichnet, „die es den ersten französischen Ausbildern ermöglichen, bald unsere Schulungszentren zu besuchen und sich mit deren Infrastruktur und Personal vertraut zu machen“. Von Pariser Seite gab es dafür keine Bestätigung.

Belgien und Ukraine unterzeichnen Abkommen: Lieferung könnte bis 2028 vollzogen sein

Update vom 28. Mai, um 12.15 Uhr: Die geplante Waffenlieferung aus Belgien für Kiew im Ukraine-Krieg könnte bis 2028 vollzogen sein. Geplant ist, den Verteidigern 30 der F-16-Kampfflugzeuge des Landes zu liefern. Die belgische Außenministerin Hadja Lahbib wies darauf hin, dass diese Verpflichtung in einem Abkommen formalisiert werde, das noch am Dienstag anlässlich des Besuchs von Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet werden soll.

Wie das Nachrichtenportal Nexta berichtet, limitierte der belgische Premierminister Alexander De Croo allerdings das Einsatzgebiet der belgischen Waffen: Die dürfen nur auf ukrainischem Territorium eingesetzt werden. Aktuell läuft eine Debatte über westliche Waffen für den Einsatz in Russland. Unter anderem Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte am Montag eine entsprechende Forderung platziert.

Westliche Waffen für Einsätze in Russland: Nato mit Vorschlag im Ukraine-Krieg

Update vom 28. Mai, um 10.15 Uhr: Nach dem Vorstoß von Nato-Generalsekretär Stoltenberg, westliche Waffen im Ukraine-Krieg auf für Einsätze in Russland zuzulassen, haben sich auch Bundestagsabgeordnete von Union und SPD hinter diese Forderung gestellt. „Putin nutzt eiskalt unsere Beschränkungen zum Einsatz der westlichen Waffen aus“, so der SPD-Verteidigungspolitiker Andreas Schwarz. Auch andere Politiker schlossen sich dieser Einschätzung an. „Die Ukraine verteidigt sich auf der Grundlage des Völkerrechts gegen die russische Aggression und darf dazu auch Waffen auf dem Gebiet Russlands einsetzen“, sagte etwa der CDU-Verteidigungsexperte Johann Wadephul.

Lage im Ukraine-Krieg weiter angespannt: Charkiw erneut beschossen

Erstmeldung vom 28. Mai, um 10 Uhr: Kiew – Die Lage im Ukraine-Krieg bleibt weiter angespannt. Nachdem in den vergangenen Wochen insbesondere die Charkiw-Offensive die Entwicklungen in der Ukraine bestimmt hat, setzt Russland den Beschuss der Millionenstadt weiter fort. Bei den Angriffen in der Ostukraine ist offiziellen Angaben zufolge mindestens ein Mensch getötet worden. Weitere elf Einwohner der Metropole seien durch den Beschuss am Montag verletzt worden, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. Doch abseits der jüngsten Kämpfe im Ukraine-Krieg könnte sich wegen diplomatischen Entscheidungen die Lage zwischen Russland und dem Westen weiter verhärten.

Waffen für Einsatz in Russland: Nato-Chef Stoltenberg gibt im Ukraine-Krieg Denkanstoß

Lange Zeit wurde darüber diskutiert, doch nun scheint sich die Nato eindeutiger zu positionieren. Generalsekretär Jens Stoltenberg rief die Mitgliedsstaaten auf, einige Beschränkungen für den Einsatz der bereitgestellten Waffen für die Ukraine aufzuheben. Konkret geht es um den Einsatz westlicher Waffen in Russland. In den vergangenen Wochen hatte Kiew im Ukraine-Krieg seine Angriffe auf das Aggressor-Land intensiviert. Immer wieder wurde von Drohnenattacken berichtet, die Infrastruktur im Land von Wladimir Putin ausschalten sollten – teilweise erfolgreich.

„Nach internationalem Recht schließt das Recht auf Selbstverteidigung das Recht ein, legitime militärische Ziele außerhalb der Ukraine anzugreifen. Das ist ein Teil der Selbstverteidigung“, sagte Stoltenberg in Bulgarien nun zu der Debatte im Ukraine-Krieg über westliche Waffen für den Einsatz in Russland. Von russischer Seite kam prompt eine verbale Reaktion: Stoltenberg verfalle in „kriegerische Ekstase“, schimpfte Kremlsprecher Dmitri Peskow. 

Wegen Ukraine-Krieg: Selenskyj wirbt in Spanien für Unterstützung im Kampf gegen Putin

Wahrscheinlich wird in den kommenden Tagen vermehrt über den Einsatz westlicher Waffen für Angriffe auf Russland debattiert werden. Derweil wird Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht müde, bei europäischen Partnern um weitere Unterstützung für sein Land im Ukraine-Krieg zu werben. Spanien hat etwa beim ersten offiziellen Besuch des ukrainischen Präsidenten in Madrid ein bilaterales Sicherheitsabkommen mit der Ukraine unterzeichnet. Die Vereinbarung sehe unter anderem spanische Militärhilfe im laufenden Jahr in Höhe von einer Milliarde Euro vor. Unter anderem soll die Ukraine für den Krieg im eigenen Land weiter Flugabwehrraketen, Leopard-Panzer und Munition erhalten.

Frankreich plant derweil, Kiew im Ukraine-Krieg stärker bei der Ausbildung der Armee zu unterstützen. Er begrüße „die Initiative Frankreichs, Ausbilder in die Ukraine zu schicken, um ukrainische Armeeangehörige auszubilden“, schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj am Montag auf Facebook. Er habe bereits Dokumente unterzeichnet, „die es den ersten französischen Ausbildern ermöglichen, bald unsere Schulungszentren zu besuchen und sich mit deren Infrastruktur und Personal vertraut zu machen.“ Polen hingegen sollte nach Ansicht von Außenminister Radoslaw Sikorski den Einsatz eigener Truppen in der Ukraine nicht ausschließen. „Wir sollten Putin im Dunkeln über unsere Absichten lassen“, sagt er in einem Interview. Belgien will der Ukraine 30 F-16-Kampfjets zur Verfügung stellen.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Wieder über 1000 tote oder verletzte Soldaten in der Ukraine

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen eine russische Invasion. Der Ukraine-Krieg fordert dramatisch viele Opfer – auf beiden Seiten, auch unter der Zivilbevölkerung. Russland hat seine Offensive im Osten und Nordosten der Ukraine mit schweren Angriffen fortgesetzt. Dabei wird deutlich: Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigen unaufhörlich weiter und überschritten erst vor wenigen Tagen die Grenze von einer halben Million toter oder verletzter Soldaten.

Aktuelle Angaben zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg gibt täglich der Generalstab der ukrainischen Verteidigungstruppen heraus. Unabhängig prüfen lassen sich diese Angaben allerdings meist nicht. Zu den eigenen Opfern veröffentlicht die Ukraine keine aktuellen Daten.

Welche Gebiete hat Russland im Ukraine-Krieg erobert? Wo konnten die Truppen des Kreml zurückgeschlagen werden und an welchen Orten wird derzeit gekämpft? Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf in der Ukraine geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (Redaktion mit Agenturen)

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