News-Ticker zur Lage an der Front
Ukraine-Krieg: Russland setzt Attacken fort – Kiew verstärkt Verteidigung im Osten
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Christian Stör
Lukas Rogalla
Nils Thomas Hinsberger
Jens Kiffmeier
Stephanie Munk
News zum Ukraine-Krieg: Schwere Kämpfe am Rande des Donbass. Erbitterte Gefechte halten auch an anderen Orten an. Der Ticker.
Update vom 4. Oktober, 7.35 Uhr: Die ukrainischen Behörden haben neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden sollen 1230 russische Soldaten getötet oder verwundet worden sein. Außerdem seien 101 Drohnen zerstört worden. Die Zahlen stammen von den ukrainischen Streitkräften und lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben zu den Verlusten im Ukraine-Krieg. Die Verluste Russlands im Überblick:
- Soldaten: 657.940 (+1230 zum Vortag)
- Panzer: 8908 (+15)
- Gepanzerte Fahrzeuge: 17.627 (+31)
- Artilleriesysteme: 18.965 (+59)
- Mehrfach-Raketenwerfer: 1212 (+8)
- Luftabwehrsysteme: 965 (+1)
- Drohnen: 16.494 (+101)
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 4. Oktober, 5.35 Uhr: Der Befehlshaber der ukrainischen Streitkräfte hat die Verstärkung der Verteidigungsanlagen in der östlichen Region Donezk angeordnet. General Oleksandr Syrskyj teilte in den sozialen Medien mit, dass er mit der 25. Sicheslav-Luftlandebrigade an „einem der wichtigsten Frontabschnitte“ arbeite. Die russischen Truppen rücken in verschiedenen Sektoren in der Ostukraine immer weiter vor.
Update vom 4. Oktober, 5.15 Uhr: Russische Truppen haben ihre Angriffe gegen die ukrainischen Verteidigungslinien im Osten des Landes fortgesetzt. Im Mittelpunkt der schwersten Kämpfe lag die Region Pokrowsk am Rande des Donbass. Insgesamt seien im Tagesverlauf 20 russische Angriffe an verschiedenen Punkten abgewehrt worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Auch bei Kurachowe lieferten sich die Kriegsparteien erbitterte Gefechte. Nach ukrainischer Darstellung wurden an diesem Frontabschnitt 18 russische Attacken abgewehrt. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland




Update vom 3. Oktober, 20.20 Uhr: Russlands Streitkräfte sollen Siedlungen im russischen Gebiet Kursk angreifen, obwohl sich dort überhaupt keine ukrainischen Truppen befinden. Das behauptete Wadim Mysnyk, ein Sprecher des ukrainischen Militärs, nach Angaben von Kyiv Independent im Fernsehen. „Die örtliche Bevölkerung versteht nicht, warum sie (von den russischen Streitkräften) angegriffen wird, weil das (ukrainische) Militär nicht einmal in der Nähe ist“, zitiert das Nachrichtenportal Mysnyk. „Aber die Einheimischen leiden, sie sind gezwungen, sich für mehrere Stunden in Kellern zu verstecken und manchmal einen halben Tag dort zu verbringen.“ Die Ukraine hatte Anfang August eine Offensive gegen die westrussische Region Kursk gestartet. Das Militär hat bisher nach eigener Darstellung rund 1300 Quadratkilometer russisches Gebiet unter seine Kontrolle gebracht.
Nach Beschuss durch Russland: Mehrere Städte im Donbass ohne Wasser
Update vom 3. Oktober, 15.47 Uhr: Nach russischem Beschuss ist nach Behördenangaben für etwa 260.000 Menschen im Norden des ukrainischen Gebietes Donezk die Wasserversorgung „auf unabsehbare Zeit“ ausgefallen. Betroffen seien die Städte Slowjansk, Kramatorsk, Druschkiwka, Kostjantyniwka und umliegende Ortschaften, teilte Gouverneur Wadym Filaschkin bei Telegram mit. Vergangene Woche Mittwoch sind demnach zwei Anlagen des örtlichen Wasserversorgers stark beschädigt worden. Technisch sei eine Wiederaufnahme der Arbeit derzeit nicht möglich. Es werde an alternativen Möglichkeiten der Wasserversorgung gearbeitet.
Darüber hinaus wird Russland beschuldigt, vorsätzlich Chemieabfälle in Flüsse in der Ukraine zu leiten, um die Wasserversorgung anzugreifen.
Mark Rutte ist neuer Nato-Generalsekretär – und besucht nun Kiew im Ukraine-Krieg
Update vom 3. Oktober, 13.19 Uhr: Der neue Nato-Generalsekretär Mark Rutte besucht nur zwei Tage nach seinem Amtsantritt die Ukraine. Das Land müsse weiter in seinem Kampf gegen Russland unterstützt werden, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.
Update vom 3. Oktober, 12.50 Uhr: Ukrainische Kampfdrohnen haben in der Nacht zum Donnerstag den russischen Militärflughafen Borissoglebsk im Gebiet Woronesch angegriffen. Ziel seien dabei Arsenale mit Gleitbomben, Kampfjets des Typs Suchoi und Treibstoffdepots gewesen, berichteten ukrainische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU. Konkrete Angaben zu Schäden machten sie nicht. Der Luftwaffenstützpunkt liegt gut 340 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt.
Zuvor hatte Alexander Gussew, Gouverneur der Region Woronesch, bei Telegram über ukrainische Drohnenangriffe informiert. Dabei sollen etwa 30 abgefangen worden sein. Infolge abstürzender Trümmerteile habe es Schäden an mehr als einem Dutzend Häusern gegeben. Eine Frau sei mit Splitterverletzungen mittleren Grades in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
Russland will mehr als 100 Drohnen aus der Ukraine abgeschossen haben
Update vom 3. Oktober, 11.45 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht 113 ukrainische Drohnen abgeschossen. Die Drohnen wurden laut Verteidigungsministerium von der russischen Luftabwehr über den Regionen Belgorod, Kursk, Woronesch und Brjansk an der Grenze zur Ukraine abgefangen und zerstört.
Update vom 3. Oktober, 10.20 Uhr: Bei ukrainischen Granatenangriffen auf das grenznahe russische Gebiet Belgorod sind Behördenangaben zufolge drei Zivilisten getötet und vierundzwanzig weitere verletzt worden. Unter den Verletzten waren laut dem regionalen Gesundheitsminister Andrej Ikonnikow auch zwei Kinder. Der Angriff habe auf Wohngebiete gezielt, teilte der Minister laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass bei Telegram mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Russland attackiert Kiew im Ukraine-Krieg
Update vom 3. Oktober, 7.15 Uhr: Russland hat in der Nacht erneut die ukrainische Hauptstadt Kiew mit Drohnen angegriffen. Laut Kiews Militärverwaltung hat die Flugabwehr mehr als ein Dutzend Drohnen abgeschossen. Dem Einsatzbericht zufolge gingen infolge des russischen Drohnenangriffs im Kiewer Stadtteil Desnianskyi Trümmer nieder.
Update vom 3. Oktober, 6.35 Uhr: Bei einem neuen russischen Bombenangriff auf das Wohnviertel Saltiwka im Norden der ostukrainischen Großstadt Charkiw sind dem ukrainischen Rettungsdienst zufolge mindestens zehn Menschen verletzt worden, darunter ein drei Jahre altes Kind. Die Bombe habe ein fünfstöckiges Wohngebäude getroffen. Dabei wurden den Angaben zufolge die Fassade und mehrere Wohnungen in den oberen Stockwerken schwer beschädigt. Es brach ein Brand aus. Auch mehrere Autos fingen demnach Feuer.
Update vom 2. Oktober, 20.50 Uhr: Russlands Truppen haben Wuhledar in der Region Donezk mit ehemals 18.000 Einwohnerinnen und Einwohner erobert, wie nun auch die Ukraine bestätigt hat. Die Einnahme der schwer zerstörten Stadt bringt der russischen Armee im Krieg gegen das Nachbarland gleich mehrere Vorteile – Experten sprechen von einer Art Winterlager für Russlands Truppen.
Krieg verschärft Probleme: Ukraine geht von stark schrumpfender Bevölkerung aus
Update vom 2. Oktober, 16.55 Uhr: Die Regierung der Ukraine geht auch für die Zeit nach dem Krieg von einer stark schrumpfenden Bevölkerung aus. Schätzungen des Demografie-Instituts der Akademie der Wissenschaften rechnen mit einem Rückgang auf knapp 29 Millionen bis 2041, wie einem Strategiepapier der Regierung zu entnehmen ist. Bis 2051 könnte die Bevölkerung demnach auf nur noch etwa 25 Millionen schrumpfen. Aktuell sollen noch knapp 36 Millionen Menschen auf dem ukrainischen Staatsgebiet leben, davon etwa 31 Millionen im von der Regierung kontrollierten Teil. Bei der Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 hatte die Ukraine noch eine Bevölkerungszahl von 52 Millionen.
Der Krieg hat dabei bestehende Probleme verschärft. Die durchschnittliche Zahl der Geburten pro Frau lag dem Demografie-Institut nach bei etwa 0,9. Vor dem russischen Einmarsch lag diese zwar noch bei 1,16, jedoch ist für einen Erhalt der Bevölkerungszahl eine Kinderzahl von mehr als zwei pro Frau erforderlich.
Russland verurteilt Gegner des Ukraine-Kriegs zu hohen Strafen
Update vom 2. Oktober, 14.15 Uhr: In Russland wurden mehrere Kriegsgegner zu hohen Strafen verurteilt. So sollen 13 Personen, die im Frühjahr 2023 zwischen 17 und 20 Jahren alt gewesen sein sollen, von einem Militärgericht in der ostrussischen Stadt Tschita zu bis zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt worden sein. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete, werde den Verdächtigen vorgeworfen, 13 Anschläge auf Anlagen der russischen Eisenbahn und der Energieversorgung verübt zu haben.
Update vom 2. Oktober, 13.25 Uhr: Gouverneur Wadym Filaschkin hat die Situation in Wuhledar als „äußert schwierig“ bezeichnet. Russische Truppen haben die Stadt nach offiziellen Angaben eingenommen. Wie der Kyiv Indepentend berichtete, sagte Filaschkin im nationalen Fernsehen: „Die Kämpfe finden innerhalb der Stadt statt, deshalb ist es fast unmöglich, humanitäre Hilfe zu bringen.“
Update vom 2. Oktober, 12.22 Uhr: Die Ukraine hat die Einnahme der Stadt Wuhledar in der Region Donezk durch russische Soldaten bestätigt. „Das Oberkommando hat ein Manöver zum Abzug der Einheiten aus Wuhledar genehmigt, um Personal und militärische Ausrüstung zu retten und eine Position für weitere Operationen einzunehmen“, zitiert Kyiv Independent aus einer Erklärung. Russland habe die Stadt „um jeden Preis“ einnehmen wollen und habe die Kapazitäten der ukrainischen Armee erschöpft.
Update vom 2. Oktober, 11.34 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge ein weiteres Dorf in der Ostukraine eingenommen. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitgeteilt hat, handele es sich dabei um die Siedlung Nelipiwka in der Region Donezk. In diesem Gebiet meldete die Ukraine kürzlich selbst Geländegewinne.
Putin sicher: „Alle gesetzten Ziele“ im Ukraine-Krieg sollen erreicht werden
Update vom 2. Oktober, 11.25 Uhr: Russlands Machthaber Wladimir Putin zeigt sich siegessicher im Ukraine-Krieg. „Alle gesetzten Ziele werden erreicht werden“, so Putin in einer am Montag (2. Oktober) veröffentlichten Videobotschaft. In dem Video, anlässlich des zweiten Jahrestags der russischen Annexion von vier ukrainischen Gebieten, wiederholte der Kreml-Chef, dass der Angriff auf die Ukraine wegen ihrer angeblichen „Nazi-Regierung“ erfolgte.
Update vom 2. Oktober, 10.30 Uhr: Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Stadt Odessa soll im Hafen ein Feuer ausgebrochen sein. „Die Russen haben die Hafen- und Grenzinfrastruktur angegriffen“, zitierte Ukrainska Pravda Oleg Kiper, den Leiter der regionalen staatlichen Verwaltung. Das Feuer sei mittlerweile gelöscht worden. Bei dem Angriff sollen zwei LKW-Fahrer verletzt worden sein.
Russlands Regierungschef reist mitten im Ukraine-Krieg in den Iran
Update vom 2. Oktober, 10.10 Uhr: Mitten im Ukraine-Krieg reist der russische Regierungschef Michail Mischustin zu einem Treffen mit dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian. Das Gespräch in Teheran soll kommenden Montag stattfinden, wie die russische Regierung mitteilte.
In dem Gespräch, das während zunehmender Spannungen zwischen dem Iran und Israel stattfinden soll, soll es um „die gesamte russisch-iranische Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Wirtschaft, Kultur und humanitäre Hilfe“ gehen, wie es aus der Regierung in Moskau hieß.
Update vom 2. Oktober, 9.23 Uhr: Russland hat in den vergangenen 24 Stunden erneut schwere Verluste im Ukraine-Krieg hinnehmen müssen. Wie die Armeeführung der Ukraine berichtete, seien demnach etwa 1130 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Weiter habe man vier Panzer, 14 Artilleriesysteme und 26 Drohnen der Armee des russischen Machthabers, Wladimir Putin, zerstört. Die Angaben können von der Redaktion nicht unabhängig überprüft werden.
Russland hat wohl Wuhledar eingenommen: Experten sehen keinen Vorteil für Putin im Ukraine-Krieg
Update vom 2. Oktober, 7.47 Uhr: Nach harten Verlusten hat Russland die Stadt Wuhledar offenbar eingenommen. Das bestätigte auch das Institut für Kriegsstudien (ISW) im neuen Lagebericht. Jedoch bezweifeln die Analysten dadurch einen Vorteil für die Angreifer. Es sei unklar, ob russische Streitkräfte in naher Zukunft rasche Gebietsgewinne jenseits der Frontstadt erzielen werden, hieß es. Die Auswirkungen durch die Einnahme der Stadt seien jedenfalls eher gering, da es sich bei der Ortschaft um keinen strategisch wichtigen Punkt an der Front handeln würde.
Update vom 2. Oktober, 5.25 Uhr: Rückschlag für die Ukraine: Nach monatelanger Verteidigung ist die Frontstadt Wuhledar offenbar an Russland gefallen. Das berichten ukrainische Medien übereinstimmend. Eine offizielle Bestätigung der ukrainischen Regierung gab es bislang noch nicht, dennoch bezeichnete Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache die Lage an der Front allgemein als „schwierig“. Seit des ukrainischen Vorstoßes nach Russland in der Kursk-Region stehen die Verteidiger an vielen anderen Frontabschnitten massiv unter Druck, nachdem einige Brigade für den Angriff auf Russland verlegt worden war. Mehrere Kleinstädte konnten seither von russischen Truppen erobert werden.
Trotz hoher Verluste: Russland nimmt offenbar Wuhledar ein
Update vom 1. Oktober, 19.25 Uhr: Russische Truppen haben nach inoffiziellen Berichten die ostukrainische Bergarbeiterstadt Wuhledar erobert. Russische Militärblogs veröffentlichten am Nachmittag Fotos von russischen Flaggen auf mehreren Gebäuden der Stadt, die seit 2022 ein stark befestigter Vorposten der ukrainischen Armee war. Auch ukrainische Militärbeobachter markierten auf ihren Karten Wuhledar als russisch kontrolliert.
Der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, berichtete schon am Mittag, dass russische Truppen bis ins Stadtzentrum vorgerückt seien. „Die Kämpfe finden im Stadtgebiet statt. Daher ist es fast nicht mehr möglich, humanitäre Hilfe hinzubringen“, sagte er einem ukrainischen Nachrichtensender. Von den vor dem Krieg knapp 15.000 Einwohnern seien noch 107 im Stadtgebiet geblieben.
Eine offizielle Kiewer Bestätigung für den Fall der Stadt gab es zunächst nicht. Indirekt ließ sich die Entwicklung aus den Lageberichten des ukrainischen Generalstabs herauslesen. Er erwähnte morgens noch Kämpfe um Wuhledar, im Bericht für den Nachmittag schon nicht mehr.
Russland beschießt Region Saporischschja in der Ukraine
Update vom 1. Oktober, 18.19 Uhr: Am Montag hat Russland 10 Siedlungen in der Region Saporischschja 359 Mal beschossen. Das berichtete der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Region Saporischschja, Iwan Fjodorow, auf Telegram. Auch in der Region Cherson habe die russische Armee laut Angaben des Leiters der regionalen Staatsverwaltung 24 Siedlungen beschossen.
Update vom 1. Oktober, 17.12 Uhr: Russische Soldaten sollen sich fast im Zentrum der ukrainischen Kleinstadt Wuhledar befinden. Das erklärte der Leider der militärischen Administration der Region, Wadym Filaschkin, laut ukrinform am Dienstag. Demzufolge sollen sich noch 107 Einwohner in der Kleinstadt befinden.
Lage im Ukraine-Krieg: Russischer Vormarsch in der Ost-Ukraine
Erstmeldung: Wuhledar – Seit Beginn des Ukraine-Kriegs versucht Russlands Armee immer wieder, die Kleinstadt Wuhledar in der Ostukraine einzunehmen. Bisher misslang dies. Doch jetzt scheint die ukrainische Stadt kurz davor, in russische Hände zu fallen.
„Russische Truppen verbessern täglich ihre Positionen in Wuhledar in der Volksrepublik Donezk und haben die Stadt eingekesselt“, sagte Denis Puschilin, Separatistenführer im Donezk, am Montag (30. September) bei einer Live-Übertragung im russischen Fernsehsender Rossiya-24. „Wir registrieren bereits täglich Verbesserungen der Positionen“, sagte er zur Lage an der Front.
Eroberung von Wuhledar steht offenbar bevor: Rekruten der Ukraine ergeben sich angeblich reihenweise
Der Politiker der von Russland illegal annektierten Region Donezk behauptete, dass sich die meisten ukrainischen Soldaten, die nach Wuhledar geschickt würden, den Truppen von Russlands Präsident Wladimir Putin ergeben würden. Die Ukraine verlege vor allem „schlecht ausgebildete, kürzlich mobilisiere Bürger“ für die Kämpfe nach Wuhledar.
Tatsächlich haben laut britischen Berichten die Verluste der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland Höchststände erreicht. Kiew ziehe mit seinem neuem Wehrpflichtgesetz pro Monat rund 30.000 neue Rekruten ein, die meist ohne Kampferfahrung seien.
UN dokumentieren Folter von Kriegsgefangenen: Misshandlungen im Ukraine-Krieg vor allem durch Russland
Das UN-Menschenrechtsbüro hat unterdessen Folter und Misshandlungen von ukrainischen und russischen Kriegsgefangenen dokumentiert. Ukrainer waren nach eigenen Angaben während ihrer ganzen Gefangenschaft in Russland betroffen, während Russen, sobald sie in ukrainischen Gefangenenlagern ankamen, sicher waren. Dies sagte Danielle Bell, Leiterin der UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission. Auf beiden Seiten wurden mehrere hundert Gefangene befragt.
Die ukrainischen Kriegsgefangenen erlebten „weitreichende und systematische Folter“, sowohl bei der Festnahme als auch in verschiedenen Internierungslagern und Gefängnissen in den besetzten Gebieten in der Ukraine und in Russland.
Folter im Ukraine-Krieg: Schein-Exekutionen, Hundeattacken und sexuelle Gewalt
Sie berichteten unter anderem über Schein-Exekutionen, Hundeattacken und sexuelle Gewalt, mangelnde medizinische Versorgung und zu wenig Essen. Mindestens zehn Ukrainer seien wegen dieser Zustände ums Leben gekommen. Russland erlaube trotz permanenter Nachfrage keinen Zugang zu den ukrainischen Kriegsgefangenen. Die UN-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter hätten nach ihrer Freilassung mit ihnen gesprochen.
Zu den russischen Kriegsgefangenen in der Ukraine habe das Team uneingeschränkten Zugang. Sie hätten über Schläge und Folter bei der Festnahme oder dem Transport berichtet. In den Internierungslagern würden sie aber korrekt behandelt und die Einrichtungen entsprächen internationalen Standards, sagte sie.
Unabhängig davon bleibt die Lage an der Front in der Ostukraine dynamisch. Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (smu/dpa)
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