News-Ticker
„Erhebliche Verstärkung“ benötigt: Selenskyj wirbt vor Ramstein-Treffen für mehr Waffen
- schließen
Paula Völkner
Felix Durach
Christian Stör
Nils Thomas Hinsberger
Aktuelle News zum Ukraine-Krieg: Kiew landet auf der Halbinsel Krim einen Treffer. Selenskyj wirbt um Unterstützung. Der Ticker.
Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen finden Sie in unserem neuen News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
Update vom 7. Oktober, 21.55 Uhr: Vor dem Spitzentreffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten des Landes dringend zu deutlich mehr Waffenlieferungen aufgerufen. Es seien für die kommenden Herbstmonate genügend Lieferungen für die Front, Ausrüstung für die Brigaden und Langstreckenwaffen nötig, um Russland zu stoppen und in Richtung eines Friedens zu zwingen, sagte Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten Videobotschaft. In Ramstein wolle er die Partner an diesem Samstag überzeugen von der „dringenden Notwendigkeit einer erheblichen Verstärkung unserer Fähigkeiten und Positionen“, betonte er.
„Wir laden unsere Partner ein, zu definieren, wie sie sich das Ende dieses Krieges, den Platz der Ukraine in der globalen Sicherheitsarchitektur und die gemeinsamen Schritte vorstellen, die diesen Krieg zu einem Ende führen können“, sagte Selenskyj. Erstmals kommen in Ramstein die Staats- und Regierungschefs der Ukraine-Unterstützerländer zusammen, darunter auch US-Präsident Joe Biden, der Ende dieser Woche Deutschland besucht. In der Vergangenheit trafen sich auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz in erster Linie die Verteidigungsminister der Länder.
Ausweg aus dem Krieg: Kreml sieht keine Grundlagen für Aufteilung der Ukraine
Update vom 7. Oktober, 15.55 Uhr: Der Kreml sieht keine Grundlage für angebliche Pläne des Westens, den Krieg in der Ukraine durch eine vorläufige Aufteilung zu beenden. Zu diesem Thema gebe es derzeit viele Veröffentlichungen und Überlegungen, „aber bislang hat keine dieser Überlegungen eine reale Grundlage“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau.
Er sprach von einem „deutschen Szenario“, weil nach Medienberichten angeblich Berlin in diese Richtung denkt. Dies hatte die italienische Zeitung „La Repubblica“ im September berichtet. Demnach würde bei einem Ende der Kämpfe Russland vorläufig einen Teil der Ukraine besetzt halten, der Rest der Ukraine würde dafür Nato-Mitglied oder bekäme ähnlich starke Sicherheitsgarantien. Die Bundesregierung hat dies nicht kommentiert.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnte eine solche Lösung ab. Die Ukraine fordere alle besetzten Gebiete zurück. Sein Land brauche einen Frieden „ohne jeglichen Handel mit Souveränität oder Handel mit Territorien“, sagte Selenskyj. Für Russland wiederum ist ein Ziel seines Angriffskrieges, die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine zu verhindern.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
US-Bürger in Russland wegen Teilnahme am Ukraine-Krieg verurteilt
Update vom 7. Oktober, 15.05 Uhr: Wegen des Vorwurfs, als Söldner für die Ukraine gekämpft zu haben, hat ein russisches Gericht einen 72-jährigen US-Bürger zu fast sieben Jahren Haft verurteilt. Richterin Alexandra Kowalewskaja verurteilte den von Medien als Stephen Hubbard identifizierten Mann am Montag in Moskau zu sechs Jahren und zehn Monaten Gefängnis. Er wurde der „Teilnahme als Söldner an einem bewaffneten Konflikt“ für schuldig befunden.
Hubbards Fall war erst mit Beginn des Prozesses Ende September bekannt geworden. Laut Staatsanwaltschaft war der Angeklagte einem ukrainischen Verteidigungsbataillon beigetreten und hatte dafür „mindestens 1000 Dollar pro Monat“ erhalten. Er wurde demnach mit einer Uniform und Waffen ausgestattet und habe „an dem bewaffneten Konflikt“ in der Ukraine teilgenommen. Am 2. April 2022 sei er schließlich gefangen genommen worden.
Nicht mitgeteilt wurde, wo Hubbard gefangengenommen und wo er in den vergangenen gut zwei Jahren festgehalten wurde. Russischen Nachrichtenagenturen zufolge hatte der 72-Jährige sich schuldig bekannt. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Putins Armee auf Vormarsch: Russland nimmt wohl weitere Ortschaft in der Ukraine ein
Update vom 7. Oktober, 12.05 Uhr: Die russische Armee hat nach Angaben aus Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Das Dorf Grodiwka in der Nähe der logistisch wichtigen Stadt Pokrowsk wurde „befreit“, wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte. Der Ort liegt etwa zehn Kilometer östlich von Pokrowsk - ein Bahn- und Straßenverkehrsknotenpunkt, über den der Nachschub für die ukrainischen Truppen läuft.
Update vom 7. Oktober, 8.45 Uhr: Durch einen Drohnenangriff der Ukraine ist ein großes Tanklager auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim in Brand gesetzt worden. Der Generalstab in Kiew bestätigte die nächtliche Attacke. Anwohner in der Stadt Feodossija verbreiteten in sozialen Netzwerken Videos des Feuers, auch sie gingen von Drohnen als Ursache aus. Die Rauchsäulen über der Südküste der Krim waren weithin zu sehen. Explosionen und Flugabwehrfeuer wurden aus der Hafenstadt Sewastopol und von den russischen Luftwaffenstützpunkten Belbek und Saki gemeldet.
Update vom 7. Oktober, 7.55 Uhr: Der Generalstab der Ukraine hat seine Daten zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg ebenfalls aktualisiert. Ein Überblick:
Verluste Russlands im Ukraine-Krieg in der Übersicht
- Soldaten: 661.630 (+1160 zum Vortag)
- Panzer: 8933 (+14)
- Gepanzerte Fahrzeuge: 17.710 (+31)
- Artilleriesysteme: 19.156 (+64)
- Mehrfach-Raketenwerfer: 1223 (+7)
- Luftverteidigungssysteme: 972 (+2)
- Drohnen: 16.643 (+65)
Flugabwehr in Russland wehrt im Ukraine-Krieg 21 Drohnen ab
Update vom 7. Oktober, 7.10 Uhr: Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht 21 ukrainische Drohnen abgefangen. Zwölf seien über der Krim zerstört worden, sechs über der russischen Grenzregion Kursk, teilt das Ministerium auf Telegram mit. Der Rest sei über den russischen Oblasten Belgorod, Brjansk und Woronesch angefangen worden.
Update vom 7. Oktober, 5.15 Uhr: Der niederländische Verteidigungsminister Ruben Brekelmans teilte auf der Plattform X mit, sein Land habe die ersten von 24 F-16-Kampfjets an die Ukraine geliefert. „Dies ist dringend notwendig. Bei meinem Besuch in Charkiw habe ich die Schäden der russischen Luftangriffe gesehen, und die Luftschutzsirenen gingen häufig los“, schrieb er. Die restlichen Kampfjets würden in den kommenden Monaten folgen.
Update, 21.31 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, dass die Kursk-Offensive „einen der größten Beiträge zum Austauschfonds geleistet“ habe und „die Freilassung von Ukrainern aus der Gefangenschaft“ unterstütze. Selenskyj sprach im Zusammenhang mit der Offensive in der russischen Grenzregion von „einer sehr wichtigen Phase des Krieges“.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland




Update, 20.33 Uhr: Ukrainische Truppen sollen einen russischen Soldaten gefangen genommen haben, der an der Hinrichtung von drei ukrainischen Soldaten beteiligt gewesen sein soll. Die Asow-Brigade teilte auf Social Media, dass eine Drohne aufgenommen habe, wie russische Soldaten drei unbewaffnete ukrainische Kämpfer „aus nächster Nähe“ erschossen haben sollen.
News im Ukraine-Krieg: Russland soll Truppen in der Region Saporischschja konzentrieren
Update, 19.16 Uhr: In der Region Saporischschja sollen sich nach ukrainischen Angaben in den kommenden Tagen russische Streitkräfte für einen möglichen Durchbruch in Richtung Orichiw und Mala Tokmachka konzentrieren. Das berichtet Kyiv Independent unter Berufung auf Aussagen des für die südukrainische Region zuständige Militärvertreters, Wladislaw Woloschin. „Wenn ihnen ein Durchbruch gelingt, wird Russland in der Lage sein, auf Logistikrouten zu schießen, die Saporischschja mit dem Osten der Ukraine verbinden“, sagte Woloschin demzufolge im ukrainischen Fernsehen. Die Stadt Orichiw liegt etwa 50 Kilometer südöstlich des regionalen Zentrums Saporischschja und etwa zehn Kilometer nördlich der Frontlinie.
Purins Verluste im Ukraine-Krieg: Ukraine meldet Zerstörung von russischen Flugabwehrraketensystem
Update, 18.16 Uhr: Ukrainische Spezialeinheiten sollen ein russisches Flugabwehrraketensystem bei einem Drohnenangriff zerstört haben. Bei der Einheit soll es sich um Soldaten der Spezialeinheit „Kryla“ des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR) gehandelt haben. Den Bericht über die angebliche Zerstörung veröffentlichte der Geheimdienst auf Telegram. Demzufolge soll das russische Luftverteidigungssystem einen Wert von zehn Millionen Dollar haben.
Lage im Ukraine-Krieg: 800 russische Angriffe mit gelenkten Fliegerbomben in einer Woche
Update, 16.42 Uhr: Russische Truppen sollen in dieser Woche etwa 20 Raketen und mehr als 800 gelenkte Fliegerbomben im Krieg in der Ukraine eingesetzt haben. Das berichtet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Facebook. Demnach habe Russland im Laufe der Woche außerdem rund 400 Angriffsdrohnen gegen die Ukraine eingesetzt.
Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Ukraine meldet Zerstörung von drei Kommandoposten
Update, 16.02 Uhr: Den ukrainischen Streitkräften ist es nach eigenen Angaben offenbar gelungen, drei russischen Kommandoposten zu zerstören. Das meldet der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Samstag. Der Angriff wurde dem Bericht zufolge mit den von Großbritannien gelieferten Storm-Shadow-Marschflugkörpern ausgeführt. Genauere Zahlen zu den Verlusten gibt es jedoch nicht.
Fliegeralarm in der Hauptstadt – Russland greift Kiew mit Drohnen an
Update, 14.00 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht zum Sonntag erneut schwere Angriffe auf die Ukraine durchgeführt – darunter auch auf die Hauptstadt Kiew. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, es seien in verschiedenen Regionen des Landes insgesamt 56 von mindestens 87 russischen Drohnen abgefangen und zerstört worden. Weitere 25 Drohnen seien aufgrund elektronischer Störsender „verloren gegangen“, teilte die Luftwaffe weiter mit, nannte aber keine Details.
Dreimal sei in Kiew Fliegeralarm ausgelöst worden, der insgesamt fünf Stunden angehalten haben soll. Aufgrund der Arbeit der Luftverteidigung sei es bei den Angriffen auf Kiew auch nicht zu Verletzten gekommen.
Zu wenige Artillerie für Kiew – Verlust vom Wuhledar deckt russische Stärke auf
Update, 11.30 Uhr: Die Einnahme der Stadt Wuhledar durch die Truppen Russlands offenbart wohl auch die deutliche Überlegenheit der russischen Armee mit Blick auf die Verfügbarkeit von Artillerie-Systemen. Wie ein ukrainischer Soldat, der in Wuhledar stationiert war, im Gespräch mit der New York Times sagt, verfügten die russischen Truppen bei den Gefechten über zehnmal mehr Artilleriesysteme als die Verteidiger.
Dieses Ungleichgewicht soll letztlich zum Fall der Stadt geführt haben und könnte auch weiteren ukrainische Städte entlang der Front bedrohen. „Wie kann eines unserer Artilleriesysteme gegen zehn ihrer kämpfen?“, klagte der ukrainische Soldat im Bericht der NYT.
Update, 9.26 Uhr: Peinlicher Rückschlag für Russlands Präsident Putin. Am Samstag stürzte eine russische Hightech-Drohne vom Typ S-70 Hunter über der ukrainischen Region Donezk ab. Zunächst wurde davon ausgegangen, dass es sich bei dem Vorfall um einen Abschuss der ukrainischen Luftverteidigung handelte – doch neue Videos deuten eher auf Friendly Fire hin. Das berichtet das Portal Kyiv Post.
Videos zeigen, wie die S-70 und ein russischer Su-57-Kampfjet erst einige Zeit hintereinander herfliegen, ehe der Jetpilot eine Rakete auf die Drohne abfeuert. Miliärblogger halten deswegen eine Fehlfunktion der Drohne für denkbar, woraufhin diese abgeschossen werden musste, um nicht den ukrainischen Streitkräften in die Hände zu fallen. Offizielle Erklärungen blieben bislang jedoch aus.
Die sich noch in der Entwicklung befindliche S-70 ist ein unbemanntes Tarnkappen-Flugzeug, das künftig im Verbund mit Su-57-Kampfjets agieren soll. Mit einer Flügelspannweite von 20 Metern zählt die S-70 zu den größten Drohnen der Welt und gilt als Prestige-Projekt des russischen Militärs.
Vorstöße an allen Frontabschnitten – Russlands Streitkräften rücken im Ukraine-Krieg vor
Update, 8.30 Uhr: Die Streitkräfte von Russlands Präsident Wladimir Putin konnten zuletzt Erfolge an den wichtigsten Abschnitten der Front im Krieg zwischen Russland und der Ukraine erzielen. Das meldet der US-Thinktank „Institute for the Study of War“ (ISW) in seinem täglichen Lagebericht. Demnach wurden Vorstöße in den Frontabschnitten nahe Torezk, Pokrowsk und südwestlich von Donezk registriert. Auch in der russischen Region Kursk seien die Truppen vorgestoßen.
Nachschubprobleme im Ukraine-Krieg – Selenskyj hofft auf Ramstein-Treffen
Update vom 6. Oktober, 6.25 Uhr: In der Ukraine toben weiter heftige Kämpfe zwischen den Verteidigern und den angreifenden Armeen aus Russland. Vor allem die Truppen Kiews leiden dabei immer stärker unter Nachschubproblemen. Um die Versorgung der eigenen Einheiten zu gewährleisten, ist das Land auf die Unterstützung seiner westlichen Verbündeten angewiesen. Diese treffen sich am kommenden Wochenende in Ramstein, um auf der dortigen Ukraine-Konferenz über weitere Hilfe zu beraten. Vertreter aus mehr als 50 Staaten werden auf der US-Militärbasis in Deutschland erwartet. „Das wird ein spezielles Ramstein“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache über die Konferenz, die die letzte ihrer Art vor der anstehenden US-Wahl im November sein wird.
Update, 22.00 Uhr: In der Region Sumy hat eine russische Drohne wohl einen Linienbus getroffen. Das berichtete Ukrainska Pravda unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft in Sumy. „Durch den Angriff der Eindringlinge wurden drei Passagiere verletzt – ein 65-jähriger Mann sowie eine 54-jährige und eine 63-jährige Frau“, hieß es von der Staatsanwaltschaft.
Selenskyj nicht bereit, Gebiete für einen Frieden im Ukraine-Krieg abzutreten
Update, 20.15 Uhr: In seiner Abendansprache hat der ukrainische Präsident die Abgabe von Territorien als Bedingung für einen Frieden mit Russland abgelehnt. Alle Angaben in seinem Friedensplan für den Ukraine-Krieg seien „für unsere Partner absolut real“, zitiert Ukrainska Pravda den Präsidenten. Ein Frieden mit Russland sei „allein auf der Grundlage des Völkerrechts und ohne jeglichen Souveränitäts- oder Territorialhandel möglich – genau wie es die „Friedensformel“ vorsieht.“
Update, 18.15 Uhr: Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hat mitgeteilt, dass die Armee drei russische Kommandoposten mit westlichen Waffen getroffen habe. Demnach seien die Kommandoposten mit Storm-Shadow-Raketen und GMLRS-Raketen getroffen worden, berichtete der Kyiv Independent. Informationen zur Lage der getroffenen Stellungen wurden nicht veröffentlicht.
Update, 16.30 Uhr: Berichten der ukrainischen Militärführung zufolge, soll die russische Flugabwehr ihren eigenen Kampfjet abgeschossen haben. Die Maschine, die sich im Luftraum des besetzten Donbass-Gebiets zum Abwurf von Gleitbomben befunden haben soll, sei demnach von russischen Flugabwehrraketen getroffen worden, wie Ukrainska Pravda unter Berufung auf die Luftwaffenführung in Kiew berichtete.
Update, 14.57 Uhr: Russland teilte die Einnahme einer weiteren Ortschaft in der ostukrainischen Region Donezk mit. Dabei handele es sich um die Siedlung Schelanne Druhe, die sich nur wenige Kilometer von der strategisch bedeutsamen Stadt Kurachowe entfernt befindet.
Update, 14.46 Uhr: Sechs Offiziere aus Nordkorea sind bei einem Raketenangriff in der Ukraine gestorben. Bei dem Beschuss auf das russisch besetzte Gebiet Donezk am 3. Oktober wurden wohl insgesamt über 20 Soldaten getötet, wie die ukrainische Zeitung kyivpost berichtet. Demnach „demonstrierten die Russen nordkoreanischen Vertretern vor dem Raketenangriff die Ausbildung von Personal für Angriffshandlungen und Verteidigung“, schreibt die kyivpost. Die Zeitung beruft sich dabei auf Posts in russischen sozialen Medien.
Nordkorea und Russland arbeiten immer enger zusammen. Pjöngjang unterstützt Moskau dabei vor allem mit Munition – ein Großteil der russischen Granaten soll inzwischen Nordkorea stammen.
Erneute Drohnenangriffe auf russisches Gebiet: Russlands Armee erleidet hohe Verluste
Update, 13.55 Uhr: Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau das Dorf Schelanne Druhe im Osten der Ukraine eingenommen. Das meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Die Ortschaft liegt in der Region Donezk, die zum Teil unter russischer Kontrolle steht.
Update, 12.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Vorstellung seines Siegesplans für den 12. Oktober angekündigt. Er wolle den Plan bei dem nächsten Treffen der sogenannten Ramstein-Kontaktgruppe vorlegen, schrieb Selenskyj auf Telegram. Er beinhalte klare und konkrete Schritte für ein gerechtes Ende des Krieges.
Verluste für Russland: Sturmangriffe im Ukraine-Krieg kommen Putins Truppen teuer zu stehen
Update, 9.30 Uhr: Russland nimmt bei seinen Sturmangriffen im Ukraine-Krieg weiter extrem hohe Verluste in Kauf. Das zeigen die aktuellen Daten eines OSINT-Spezialisten des Oryx-Projekts. Vor allem Richtung Pokrowsk sind die Zahlen verheerend. So sollen dort insgesamt 539 russische Panzer in vergangenen Jahr zerstört, aufgegeben, beschädigt oder vom Gegner erobert worden sein. Die Ukraine hat dagegen nur 92 Panzer verloren. Bei den Schützenpanzern ist die Diskrepanz ebenfalls enorm: 1020 auf russischer Seite im Vergleich zu 138 auf ukrainischer Seite.
Update, 7.25 Uhr: Westliche Regierungsbeamte sehen „in naher Zukunft“ keine Aussicht auf Verhandlungen in der Ukraine. „Wir sehen keine Anzeichen dafür, dass Präsident Putin von seinem Hauptziel, der Unterwerfung der Souveränität der Ukraine, abrückt“, hieß es laut Deutscher Presse-Agentur bei einem Hintergrundgespräch für die Presse. Es sei auch unwahrscheinlich, dass die Ukraine die jüngsten Erfolge Russlands in der Ostukraine rückgängig machen könne.
Ukraine greift Russland erneut mit Drohnen an
Update vom 5. Oktober, 6.15 Uhr: Russische Behörden haben in der Nacht erneut ukrainische Drohnenangriffe auf das Gebiet Woronesch im Südwesten Russlands nahe der Grenze zur Ukraine gemeldet. Einige Drohnen hätten auf Unternehmen gezielt, die zivile Produkte herstellen, teilte Gouverneur Alexander Gussew bei Telegram mit. In einem der angegriffenen Unternehmen sei ein Mann verletzt worden, in einem Gebäude sei Feuer ausgebrochen. In einem weiteren Unternehmen, das unter Beschuss geraten war, habe es weder Schäden noch Verletzte gegeben, so Gussew.
Ukraine-Krieg aktuell: Wolodymyr Selenskyj reist nach Sumy
Update, 22.49 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in die von täglichen Bombardierungen betroffene Region Sumy im Nordosten des Landes an der russischen Grenze gereist. „Es gibt Entscheidungen, um die Region und andere grenznahe Gebiete zu unterstützen“, sagte der Staatschef in einer Videobotschaft. Er beriet sich demnach dort auch mit der Militärspitze und dem Energieminister.
Dabei sei es vor allem um Flugabwehr und den Schutz von Energieanlagen gegangen. Teil des Besuchs waren Ordensverleihungen an Soldaten der im benachbarten russischen Gebiet Kursk eingesetzten 82. Brigade. „Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass die Kursker Operation eine reale strategische Sache ist, welche die Partner motiviert, der Ukraine beizustehen“, betonte Selenskyj. Der Druck auf Russland sei nötig, um den Krieg „gerecht“ zu beenden.
Estnischer Geheimdienst warnt vor möglichem Vorstoß in Pokrowsk
Update, 14.30 Uhr: Laut dem estnischen Geheimdienst ist es möglich, dass sich die ukrainische Armee sich aus Pokrowsk in der Region Donezk zurückziehen muss. Aufgrund des massiven Drucks durch die russische Armee sei es möglich, dass sich die Ukraine „noch in diesem Jahr“ aus der Stadt zurückziehen müsse, zitiert Ukrainska Pravda einen Vertreter des Geheimdienstes.
Russland startet erneut Drohnenangriffe auf die Ukraine – Putin zielt auf kritische Infrastruktur
Update vom 4. Oktober, 12.50 Uhr: Russland hat die Region Kirowohrad im Zentrum der Ukraine mit Drohnen angegriffen. Das meldete der Chef der regionalen Militärverwaltung, Andriy Raykovych, auf seinem Telegram-Kanal. Schon in der Nacht war die Ukraine nach Angaben ihrer Luftwaffe mit russischen Drohnen angegriffen worden. Ziel sei kritische Infrastruktur gewesen. Von 19 Drohnen habe man neun abschießen und sieben weitere durch elektronische Störsignale beeinträchtigen können. Was mit den anderen drei Drohnen passierte, erklärte die Luftwaffe nicht.
Erstmeldung: Kiew – Kann Russland die Offensive in der Ost-Ukraine in der aktuellen Form weiterführen? Geht es nach einer Analyse der Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW), könnten Russlands Präsidenten Wladimir Putin in den kommenden Wochen oder Monaten die notwendigen Soldaten und Militärgeräte ausgehen, um den Vorstoß an der Front aufrechtzuerhalten.
Die russischen Truppen sollen während ihres Vorstoßes immer wieder taktische Erfolge erzielt haben. So konnte die Armee von Kreml-Chef Putin am 1. Oktober sogar die Stadt Wuhledar einnehmen. Ein Erfolg, der laut dem ISW zwar einen Vorteil im Kampf verschaffen könnte, das Kriegsgeschehen in der Oblast Donezk aber nicht maßgeblich beeinflussen wird. Zudem werde es den russischen Soldaten schwerfallen, ihre operativen Ziele in der Region zu erreichen. Damit sind Erfolge gemeint, die nicht nur einen punktuellen Vorteil bieten, sondern weite Bereiche der Frontlinie betreffen.
Generell könne man beobachten, dass die bedeutenden Ziele Russlands an der Front entweder ins Stocken geraten, oder nur allmähliche Ergebnisse liefern. „Die aktuellen russischen Offensivoperationen in der Ostukraine werden wahrscheinlich in den kommenden Monaten, wenn nicht Wochen, ihren Höhepunkt erreichen“, heißt es seitens der ISW. Dies könne darauf hindeuten, dass es in der Armee zu Versorgungsschwierigkeiten gekommen ist. Der ukrainische Angriff auf die russische Stadt Kursk scheint einen großen Beitrag dazu geleistet zu haben.
Hat die Kursk-Offensive Russlands Vormarsch gebremst? Putin verneint – Selenskyj feiert Erfolg
Die Meinungen darüber, ob es sich bei der ukrainischen Offensive in Kursk um einen Erfolg handelt, gehen zwischen den Kriegsparteien erwartbar auseinander. Mitte September sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj davon, dass die Kursk-Offensive die russischen Vorstöße eingedämmt habe, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. „Es hat die Ergebnisse gebracht, mit denen wir, offen gesagt, gerechnet haben. In der Region Charkiw wurde der Feind gestoppt. Sein Vormarsch in der Region Donezk wurde verlangsamt, obwohl es dort sehr schwierig ist“, so Selenskyj bei einer Konferenz in Kiew.
Putin sieht die Situation gänzlich anders. „Das Ziel des Feindes war, uns nervös und beunruhigt zu machen, Truppen von einem Sektor in einen anderen zu verlegen und unsere Offensive in Schlüsselregionen, vor allem im Donbass, zu stoppen“, zitiert ihn Reuters auf dem Östlichen Wirtschaftsforum von Anfang September. „Hat es funktioniert? Nein.“
Das ISW vermutet dagegen, dass Russlands Truppen durch die Kursk-Offensive durchaus in Bedrängnis gerieten. Demnach habe Putins Armee einen großen Teil der für die Offensive im nördlichen Charkiw angehäuften Reserven unter anderem für die Verteidigung von Kursk aufgebraucht. Weitere Kriegshandlungen in Charkiw und Donezk hätten ihr Übriges getan, um die Versorgungssituation im Krieg für Russland weiter zu verschlechtern. Anhaltende Truppenverlegungen nach Kursk würden die Auswirkungen weiter verschärfen.
Die Situation an der Front im Osten der Ukraine bleibt weiter unübersichtlich. An vielen Stellen liefern sich die Truppen erbitterte Kämpfe. An anderen kommt es zu Patt-Situationen. Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine.
Rubriklistenbild: © Andreas Arnold/dpa




