Lage an der Front

Selenskyj: Russische Verluste bei Offensive in Charkiw achtmal höher als die der Ukraine

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Aktuelle News zum Ukraine-Krieg im Ticker: Ein schwerer russischer Angriff auf einen Baumarkt bei Charkiw tötet mindestens sechs Zivilisten. Zudem treffen Drohnen ein Atomwaffen-System Russlands.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

  • Soldaten: 501.190 (+ 1110 zum Vortag)
  • Panzer: 7.650 (+15) 
  • Luftabwehrsysteme: 814(+1)
  • Drohnen: 10.414 (+4)
  • Mehrfachraketenwerfer: 1082 (+2)
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 14.786 (+11)
  • Artilleriesysteme: 12.929 (+27) 
  • Tanklastzüge und andere Fahrzeuge: 17.608  (+39)
    Quelle: Ukrainischer Generalstab auf Facebook am 26. Mai 2024

Russischer Angriff auf Baumarkt in Charkiw: Opferzahl auf elf gestiegen

Update vom 26. Mai, 7.17 Uhr: Die Zahl der Opfer in Charkiw ist auf elf gestiegen. Das teilte Militärverwalter Oleh Synjehubow heute auf Telegram mit. Die Lösch- und Bergungsarbeiten dauerten auch in der Nacht an, mögliche weitere Opfer unter den Trümmern des Baumarktes wurden nicht ausgeschlossen. Das Gebäude war gestern wohl von zwei Lenkraketen getroffen worden. Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Ukraine und Russland. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Gouverneur: Drei Tote bei ukrainischem Angriff auf russische Grenzregion

Update vom 26. Mai, 6.09 Uhr: Bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die südrussische Region Belgorod wurden gestern nach offiziellen Angaben drei Menschen getötet. Weitere zwölf Bewohner des Dorfes Oktjabrskij seien bei dem Angriff verletzt worden, sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow nach Angaben der russischen Staatsagentur Tass. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Update vom 25. Mai, 22.23 Uhr: Die Opferzahlen bei dem Angriff auf den Baumarkt in Charkiw steigen weiter. Zum Zeitpunkt des Angriffs hielten sich rund 200 Menschen in dem Markt auf, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X mitteilte. Nach Angaben von Bürgermeister Ihro Terechow kamen in dem Baumarkt mindestens sechs Menschen ums Leben, weitere 40 wurden verletzt. 16 Menschen galten am Abend noch als vermisst. 

„Russischer Wahnsinn“: Angriff auf Baumarkt in Charkiw

Update vom 25. Mai, 20.40 Uhr: Die Zahl der Getöteten nach dem russischen Bombenangriff auf einen Baumarkt in Charkiw ist auf mindestens vier gestiegen. Das teilte der Bürgermeister der Stadt, Ihro Terechow, laut dpa mit. Außerdem seien mindestens 40 Menschen bei dem Angriff verletzt worden.

Update vom 25. Mai, 19.42 Uhr: Der Angriff des russischen Militärs auf einen Baumarkt in der ostukrainischen Großstadt Charkiw ist nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj „eine weitere Manifestation des russischen Wahnsinns“. „Nur Wahnsinnige wie Putin sind in der Lage, Menschen auf so abscheuliche Weise zu töten und zu terrorisieren“, sagte der ukrainische Präsident am frühen Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache. 

Nach Angaben des regionalen Zivilschutzes wurden bei dem Angriff mindestens zwei Menschen getötet und weitere 33 verletzt. Die Löschtrupps der Feuerwehr kämpften sich unterdessen weiter in das zerstörte Gebäude vor. Zum Zeitpunkt des Angriffs hatten sich Selenskyj zufolge rund 200 Menschen in dem Baumarkt „Epizentr“ aufgehalten

Update vom 25. Mai, 17.50 Uhr: Die Verluste Russlands während der Anfang des Monats gestarteten Offensive in der Oblast Charkiw seien achtmal höher als jene der ukrainischen Streitkräfte, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj laut Kyiv Independent in einem am 25. Mai veröffentlichten Interview.

In einem Gespräch mit dem kasachischen NachrichtensenderVlast sagte Selenskyj, die Zahl zeige, dass Wladimir Putin „absolut keine Rücksicht auf das menschliche Leben“ nehme. Selenskyj sagte, er werde ständig über die russischen Opferzahlen informiert, und schon vor der Offensive in Charkiw habe es wöchentlich 2.000 bis 3.000 Opfer gegeben. „Zwei- bis dreitausend Familien haben ihre Kinder verloren. Es ist ihm völlig egal“, fügte er hinzu.

Ukrainischen Zahlen zufolge überschritten die russischen Verluste in der Ukraine am 25. Mai die düstere Marke von 500.000. Diese Zahl konnte nicht unabhängig verifiziert werden.

Im Ukraine-Krieg wurden bei der Charkiw-Offensive auf beiden Seiten wohl Spezialeinheiten eingesetzt. (Archivbild)

Strafverfahren gegen ukrainische Kommandeure

Update vom 25. Mai, 15.12 Uhr: Mehreren ukrainischen Kommandeuren droht ein Strafverfahren wegen des militärischen Versagens zu Beginn der neuen russischen Offensive bei Charkiw. Das Staatliche Ermittlungsbüro der Ukraine habe Ermittlungen eingeleitet, berichteten ukrainische Medien am Samstag. Den Offizieren werde vorgeworfen, die Verteidigung an der Grenze zu Russland nicht ordnungsgemäß organisiert zu haben. Nach dem Angriff am 10. Mai habe die ukrainische Armee ihre vorderen Stellungen und mehrere Dörfer räumen müssen. Es habe hohe Verluste an Soldaten und Material gegeben.

Das Verfahren wurde ins offizielle Gerichtsregister aufgenommen. Den Angaben nach wird gegen 28 Offiziere ermittelt. Betroffen sei die Kommandoebene der 125. Brigade, des 415. Schützenbataillons und der 23. mechanisierten Brigade und anderer Einheiten.

G7-Staaten wollen Sanktionen gegen Russland verhängen

Update vom 25. Mai, 13.10 Uhr:  Die Finanzminister der G7-Staaten wollen weitere Sanktionen gegen Russland verhängen. Sie seien „entschlossen, die finanziellen und wirtschaftlichen Sanktionen auszuweiten“, hieß es am Samstag im Entwurf für die Abschlusserklärung ihres Treffens im norditalienischen Stresa. Dabei solle auf die Einnahmen Russlands aus dem Energie- und Rohstoffsektor gezielt werden. Der Westen hatte nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 massive Sanktionen gegen Russland beschlossen.

Hinsichtlich der Frage, in welchem Maße eingefrorene russische Vermögenswerte zur Finanzierung der Ukraine-Hilfen herangezogen werden soll, sei bei den Beratungen ein Fortschritt erzielt worden, hieß es weiter. Die EU-Mitgliedsländer hatten sich zu Beginn der Woche darauf verständigt, künftig mit den Zinsgewinnen aus eingefrorenen russischen Vermögen weitere Militärhilfen für die Ukraine zu finanzieren. Auf diese Weise sollen jährlich etwa drei Milliarden Euro zusammenkommen.

Update vom 25. Mai, 11.40 Uhr: Bei einem ukrainischen Drohnenangriff soll nach inoffiziellen Berichten ein Radar des russischen Frühwarnsystems gegen anfliegende Atomraketen beschädigt worden sein. Fotos von Schäden an der Anlage nahe der Stadt Armawir in Südrussland seien in russischen und ukrainischen Kanälen aufgetaucht, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem Lagebericht am Freitagabend (25. Mai).

Von Moskauer Seite äußerte sich am Samstag der ehemalige russische Botschafter bei der Nato, Dmitri Rogosin. Im sozialen Netzwerk X schrieb er von einem Schaden am Frühwarnsystem – „einem Schlüsselelement der militärischen Steuerung der strategischen Nuklearstreitkräfte“. Rogosin, mittlerweile Senator im russischen Föderationsrat, warf den USA vor, diesen Angriff geplant oder zumindest davon gewusst zu haben. Mit solchen Aktionen rücke „die Welt näher an den Abgrund eines Atomkriegs“, warnte er. Der Kreml oder das russische Verteidigungsministerium äußerten sich nicht.

Update vom 25. Mai, 10.15 Uhr: In Jewpatoria auf der von Russland besetzten Krim sind Explosionen zu hören, und über Nowofedoriwka, wo sich der russische Luftwaffenstützpunkt Saky befindet, steigen Rauchschwaden auf. Das berichtet das Portal Ukrinform unter Berufung auf den Telegramm-Kanal Crimean Wind.

„In Jewpatoria waren Explosionen zu hören, über Nowofedoriwka steigt Rauch auf. [...] Der Saky-Militärflugplatz befindet sich in Nowofedoriwka. Dort ist das 43. Kampffliegerregiment stationiert, das den Kern der Fliegergruppe bildet, die die russischen Truppen in der Südukraine unterstützt. Es ist mit Su-24-Bombern und Su-30-Kampfflugzeugen bewaffnet“, heißt es in dem Beitrag. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Update vom 25. Mai, 5.45 Uhr: Laut einer Mitteilung des ukrainischen Generalstabs hat die russische Armee die Stadt Wowtschansk erneut aus der Luft angegriffen. Acht Lenkbomben hätten die Stadt getroffen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten zehn russische Angriffe auf die Stadt und ihre Umgebung abgewehrt.

Die russischen Streitkräfte hätten in der Nähe von Kupiansk weiter östlich in der Region Charkiw und im Sektor Pokrowsk in der Region Donezk „Teilerfolge“ erzielt.

Selenskyj: Haben Kontrolle im östlichen Gebiet Charkiw zurück

Update vom 24. Mai, 22.45 Uhr: Nach der jüngsten russischen Offensive hat die ukrainische Armee laut Präsident Wolodymyr Selenskyj mittlerweile die Kontrolle über die Grenzregion im östlichen Gebiet Charkiw zurückerlangt. „Unseren Kämpfern ist es nun gelungen, die Kampfkontrolle über das Grenzgebiet zu übernehmen, wo die russischen Besetzer eingedrungen sind“, sagte Selenskyj nach einem Besuch in Charkiw in seiner abendlichen Videoansprache am Freitag.

Selenskyjs Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen. Charkiw, das an Russland grenzt, ist eine der am schwersten getroffenen Regionen des nunmehr über zwei Jahre währenden Angriffskriegs gegen die Ukraine. Vor zwei Wochen starteten die russischen Streitkräfte dort im Grenzgebiet eine Bodenoffensive und besetzten mehrere ukrainische Dörfer. 

Ukraine-Krieg: Weiteres IRIS-T-System erreicht offenbar Ukraine

Update vom 24. Mai, 18 Uhr: Deutschland bemüht sich weiterhin um die Stärkung der ukrainischen Luftabwehr gegen russische Raketen- und Luftangriffe. Nun hat ein weiteres deutsches IRIS-T-Luftabwehrsystem offenbar die Ukraine erreicht. Dies berichtete das Nachrichtenmagazin Spiegel unter Berufung auf eigene Informationen. Die ukrainische Armee und Staatschef Wolodymyr Selenskyj fordern immer wieder vor allem Nachschub bei der Luftverteidigung.

Taurus-Lieferung an die Ukraine: Scholz erteilt wieder Absage

Update vom 24. Mai, 17.05 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat seine Absage an eine Lieferung der Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine erneuert. „Wir werden verhindern, dass es zu einer Eskalation zwischen Russland und der Nato kommt“, sagte Scholz am Freitag bei einer Bürgerdialog-Veranstaltung zum 75. Jahrestag der Grundgesetz-Verkündung in Berlin. Deutschland habe bei den Waffenlieferungen „bis zur Grenze ausgereizt, was geht“. Er erneuerte seine Zusage, dies „solange zu machen wie notwendig, damit sich das Land verteidigen kann“.

Angesichts der hohen Reichweite und Präzision sei eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern aber nur zu vertreten, „wenn wir die Ziele selbst bestimmen und festlegen“ könnten, sagte Scholz. Dies sei aber nicht möglich, ohne selbst Teil der Auseinandersetzung zu werden.

Ende des Ukraine-Kriegs? Neue Pläne von Russlands Machthaber Putin enthüllt

Während Selenskyj sich einen Überblick über die Lage in Charkiw macht, gibt es Berichte über Bedingungen für einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg. Reuters hatte über mehrere anonyme Quellen aus Russland berichtet, die erklärt hatten, dass der russische Präsident bereit sei, den Ukraine-Krieg durch einen ausgehandelten Waffenstillstand zu beenden. Bereits in früheren Phasen des Kriegs in der Ukraine soll es Bestrebungen gegeben haben, die Kämpfe zu befrieden. Putin hat allerdings wiederholt dem Westen die Schuld dafür gegeben, mögliche Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien zu torpedieren.

Für Wladimir Putin ist es angesichts der Lage im Ukraine-Krieg entscheidend, dass mögliche Verhandlungen über das Ende des Kriegs erfolgen. Notfalls würde er dies auch durch weitere Kämpfe erzwingen. „Russland wird weiter Druck machen“ und so lange Gebiete einnehmen, bis die Ukraine ein Angebot zur Waffenruhe vorlege, so die anonymen Quellen gegenüber Reuters.

Ärger in Russland: Putins Propagandist wirbt für Ukraine-Krieg – und wird der Lüge bezichtigt

Update vom 24. Mai, 13.00 Uhr: TV-Sendungen in Russland bergen immer eine gewisse Brisanz. Wladimir Putins Propagandisten nutzen die Medien häufig, um Stimmung gegen den Westen zu machen und die Agenda des Kreml zu verbreiten. In einer hitzigen Debatte wird Putin-Propagandist Solowjow von einem Gast jetzt der Lüge bezichtigt. Die Konsequenzen sind sofort spürbar.

Update vom 24. Mai, 11.24 Uhr: Wie Reuters unter Berufung auf vier russische Quellen berichtet, sei Wladimir Putin bereit, den Ukraine-Krieg durch einen ausgehandelten Waffenstillstand zu beenden. Zugleich stellte der Kremlchef allerdings klar, dass er bereit sei, weiterzukämpfen, wenn der Westen nicht reagieren würde. „Putin kann so lange kämpfen, wie es nötig ist, aber Putin ist auch zu einem Waffenstillstand bereit – um den Krieg einzufrieren“, wird eine der Quellen zitiert.

Der offiziellen Linie von Russland im Ukraine-Krieg entspricht Putins Aussage nicht. Die russischen Quellen bestanden zudem darauf, anonym zu bleiben. Reuters bat Kremlsprecher Dmitri Peskow um eine Stellungnahme. Dieser verdeutlichte unpräzise, dass Russland zur Erreichung seiner Ziele zu einem Dialog bereit sei, und dass das Land keinen „ewigen Krieg“ wolle.

Russland setzt Angriffe auf Charkiw fort: Eisenbahnnetz getroffen

Update vom 24. Mai, 11.03 Uhr: Kiew hat im Ukraine-Krieg in der Nacht zum Freitag wieder die Krim mit schweren Raketenangriffen überzogen. Doch auch Russland setzt seine Attacken im Angriffskrieg weiter fort. Wie Ukrainska Pravda berichtet, sollen russische Streitkräfte in der Nacht zum 24. Mai die Eisenbahninfrastruktur in der Oblast Charkiw bombardiert haben. Dabei sollen unter anderem Gleise, Gebäude, ungenutzte Güterwaggons sowie der Waggon einer elektrischen Eisenbahn beschädigt worden sein.

Nach Informationen der ukrainischen Eisenbahn ist nach dem Angriff im Ukraine-Krieg der Fernverkehr und die S-Bahn-Strecke nicht von Einschränkungen betroffen. „Der Feind hört nicht auf, gezielt zu versuchen, die Eisenbahn in der Oblast Charkiw zu stoppen. In der Nacht griffen sie erneut die zivile Eisenbahninfrastruktur an“, wurde der Angriff in einer Mitteilung kommentiert.

Wieder Angriffe auf die Krim im Ukraine-Krieg: Raketen verursachen „erhebliche Schäden“

Update vom 24. Mai, 9.10 Uhr: Die Ukraine hat bei ihrer nächtlichen Attacke auf die Krim offenbar ein russisches Kommunikationszentrum in Aluschta schwer getroffen. Der Raketenangriff soll „erhebliche Schäden an der Ausrüstung“ und viele Opfer gefordert haben. Das geht aus einem Bericht des Kyiv Independent hervor, der sich auf die pro-ukrainische Partisanengruppe Atesh und den Telegramkanal Crimean Wind stützt. Demnach wurden mehrere Gebäude von mindestens sechs ATACMS-Raketen getroffen. Dort sollen sich angeblich „hochrangige Militärangehörige“ aufgehalten haben.

Update vom 24. Mai, 7.15 Uhr: Die Krim bleibt im Ukraine-Krieg für Kiew weiter ein Ziel. Welche Schäden die nächtliche Attacke verursacht hat, ist aber noch unklar. Die russische Nachrichtenagentur Tass meldet unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau lediglich, dass das Militär über der Krim drei Raketen abgefangen sowie drei Seedrohnen mit Kurs auf die Halbinsel zerstört habe. Von der Ukraine selbst liegt noch keine offizielle Stellungnahme vor.

Wieder Angriffe auf die Krim im Ukraine-Krieg: mehrere Explosionen gemeldet

Update vom 24. Mai, 6.10 Uhr: Die Ukraine hat in der Nacht die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim attackiert. Das Gebiet rund um die Stadt Simferopol sei mit Raketen angegriffen worden, teilte Krim-Statthalter Sergej Aksjonow auf Telegram mit. Mindestens zwei Menschen sollen demnach getötet worden sein. Menschen vor Ort berichteten von Explosionsgeräuschen auch aus Regionen nahe der Krim-Städte Aluschta und Jalta. Im populären Telegram-Kanal „Shot“ war von einer „massiven Attacke“ die Rede, die die russische Luftverteidigung abwehren müsse. Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Reaktion.

Lage im Ukraine-Krieg: Russland warnt die USA

Update vom 23. Mai, 19.30 Uhr: Moskau hat die USA davor gewarnt, der Ukraine Angriffe mit amerikanischen Waffen auf russisches Staatsgebiet zu erlauben. „Diese Haltung ist absolut unverantwortlich, die Position ist absolut gefährlich mit ihren Folgen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dem russischen Staatsfernsehen. Er äußerte sich zu einem Bericht der US-Zeitung New York Times, nach dem der amerikanische Außenminister Antony Blinken für solche Schläge gegen russisches Gebiet eintritt und Präsident Joe Biden zu einer Aufhebung der Einschränkungen bewegen will.

In Washington, aber auch in einigen europäischen Hauptstädten, werde ständig eine Eskalation provoziert, sagte Peskow. Es gebe in den USA „Hitzköpfe, die es als ihre Aufgabe ansehen, weiter Öl ins Feuer zu gießen“. „Es ist inzwischen für alle Experten offensichtlich, dass keine Waffen in der Lage sind, das Blatt in der Zone der militärischen Spezialoperation irgendwie zu wenden“, sagte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin. Vielmehr werde durch die Waffenlieferungen der Krieg für die Ukrainer in die Länge gezogen.

Kiew zerstört im Ukraine-Krieg Russlands Luftabwehr– Auswirkung wohl groß

Wie aus Berichten der ukrainischen SSO (Special Operations Forces) zur aktuellen Lage im Ukraine-Krieg hervorgeht, will ihr 3. Sonderregiment einen halben Verbund russischer Buk-Flugabwehrraketensysteme zerstört haben. Nach Angaben der KyivPost besteht ein Verbund aus einem Kommandofahrzeug, einem Zielerfassungsradarfahrzeug, sechs Transporter-Erector-Werfer- und Radarfahrzeugen sowie weiteren Versorgungsfahrzeugen. Dass die Ukraine im Krieg gezielt gegen Luftabwehreinheiten der russischen Streitkräfte vorgeht, ist in den vergangenen Wochen häufiger vorgekommen.

Hintergrund der gezielten Attacken im Ukraine-Krieg könnte demnach sein, dass Kiew den Luftraum über der Ukraine sicherer für den Einsatz von Kampfjets machen will. Seit Monaten steht die Lieferung von F-16-Jets an die Verteidiger im Raum. Aktuell laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

Lage bei Charkiw stabil: Wieder zahlreiche Gefechte im Ukraine-Krieg

In den vergangenen Tagen stand besonders die Entwicklung bei Russlands Charkiw-Offensive im Mittelpunkt. Die Truppen von Wladimir Putin hatten vor knapp zwei Wochen ihren Vorstoß in der Region östlich der Millionenstadt gestartet und schnell erste Geländegewinne erzielt. Ukrainische Spezialeinheiten mussten sogar Speznas-Truppen bei der Charkiw-Offensive aufhalten. Inzwischen sei die Lage im Ukraine-Krieg aber wieder stabil, betonte zuletzt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Wie aus aktuellen Berichten des Militärs hervorgeht, verzeichnete der Generalstab die meisten Gefechte im Kohle- und Stahlrevier Donbass.

Nordwestlich der Stadt Awdijiwka wurden insgesamt 25 Gefechte verzeichnet. „Der Feind versucht insbesondere, mit Angriffsgruppen und Ausrüstung in unsere Kampfformationen einzudringen“, teilte das Militär in der Nacht zu Donnerstag mit. In der Region sei ein russischer Kampfjet Su-25 abgeschossen worden, hieß es weiter.

Welche Gebiete hat Russland im Ukraine-Krieg erobert? Wo konnten die Truppen des Kreml zurückgeschlagen werden und an welchen Orten wird derzeit gekämpft? Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf in der Ukraine geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © LIBKOS/AP/dpa