Lage an der Front
Russischer Kampfjet bei heftigen Gefechten abgeschossen –Ukraine-Militär sieht Charkiw-Offensive unter Kontrolle
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Felix Busjaeger
Sonja Thomaser
Franziska Schwarz
Nail Akkoyun
Lukas Rogalla
Aktuelle News zum Ukraine-Krieg im Ticker: Russland plante neue Grenzen in der Ostsee, nun gibt es Verwirrung. Kadyrow bietet Putin zusätzliche Truppen an.
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Update vom 23. Mai, 7.40 Uhr: Erneut hat es im Ukraine-Krieg heftige Gefechte gegeben. Laut ukrainischen Medienberichten konzentrierten sich die Gefechte in der Nacht zu Donnerstag auf das Kohle- und Stahlrevier Donbass. Allein in der Region nordwestlich der Stadt Awdijiwka wurden 25 Gefechte verzeichnet. „Der Feind versucht insbesondere, mit Angriffsgruppen und Ausrüstung in unsere Kampfformationen einzudringen“, teilte das Militär mit. Auch ein russischer Kampfjet Su-25 soll abgeschossen worden sein. Wie hoch die Verluste bei den Kämpfen im Ukraine-Krieg waren, ist unbekannt. Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar.
In den vergangenen Wochen stand insbesondere die Region Charkiw im Zentrum der Kriegsgeschehen. Wladimir Putins Armee hatte bei einer Offensive deutliche Erfolge erzielen können. Inzwischen scheint die Lage im Ukraine-Krieg wieder beruhigt. „Die Verteidigungskräfte haben die Situation unter Kontrolle, und unsere Verteidiger leisten einen würdigen Widerstand“, teilte das ukrainische Militär via Facebook mit. Die Kämpfe würden sich demnach auf die Dörfer Lipzy und Staryzja sowie die Kleinstadt Wowtschansk konzentrieren.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Ukraine und Russland. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Hilfe im Ukraine-Krieg: Kadyrow bietet Putin weitere Kämpfer an
Update vom 23. Mai, 5.20 Uhr: Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow bietet dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem Treffen im Kreml zusätzliche Truppen für den Ukraine-Krieg an. Zehntausende „gut ausgebildete und ausgerüstete Kämpfer aus der Reserve“ stünden bereit, für Russland in der Ukraine zu kämpfen, falls ein entsprechender Befehl erteilt werde, schrieb Kadyrow, der seine Region im Südkaukasus seit 2007 als Kremltreuer regiert, zu einem Foto von sich und Putin von dem Treffen in Moskau.
Weitere Hilfen im Ukraine-Krieg gegen Russlands Gleitbomben – Selenskyj fordert neue Systeme
Update vom 22. Mai, 21.52 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet den Westen um Hilfe gegen Angriffe mit Gleitbomben. Sie seien das wichtigste Instrument der russischen Luftangriffe. „Die Ukraine benötigt Systeme und Taktiken, die es uns ermöglichen, unsere Stellungen, unsere Städte und unsere Gemeinden vor diesen Bomben zu schützen“, sagt er in seiner nächtlichen Videoansprache.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland




Russland setzt zunehmend die mit einem Steuerungssystem ergänzten Bomben ein. Sie können relativ gefahrlos von den russischen Piloten abgeworfen werden und sind schwer zu bekämpfen.
Wirbel um Ostsee-Grenzen – Russlands Dekret-Entwurf wieder gelöscht
Update vom 22. Mai, 19.38 Uhr: Ein Dekret-Entwurf zur Änderung der russischen Grenze in der Ostsee wurde am 22. Mai von der Website der russischen Regierung gelöscht, nachdem ihn einige Nato-Mitglieder umgehend verurteilt hatten. In dem ursprünglich am 21. Mai veröffentlichten Dekret-Entwurf erklärte die russische Regierung, sie wolle die bestehende Grenze revidieren, da diese im Jahr 1985 auf Grundlage mittlerweile veralteter Seekarten erstellt worden sei.
Der Entwurf wurde am 22. Mai gelöscht und auf der Webseite zum Dekret heißt es nun: „Der Entwurf wird gelöscht.“ Es gibt keine öffentliche Erklärung, warum er entfernt wurde. Die Staats- und Regierungschefs der umliegenden Nato-Mitgliedsländer hatten mit scharfer Kritik auf das Dekret reagiert, unter anderem auch der deutsche Verteidigungsminister Pistorius.
Update vom 22. Mai, 14.11 Uhr: Taktische Atomwaffen sind – anders als strategische Atomwaffen – für den Einsatz in einem Kampfgebiet konzipiert. Das russische Militär hat jetzt mit Übungen für den Einsatz taktischer Nuklearwaffen in der Ukraine begonnen: ein deutliches Signal an die Nato.
Update vom 22. Mai, 13.35 Uhr: China unterstützt Russland mit Kampfausrüstung, da ist man sich in London sicher. Britische und US-Geheimdienste konnten aufdecken, dass „tödliche Hilfsgüter“ von China nach Russland geflogen und dann zum Einsatz in die Ukraine gebracht würden, sagte Verteidigungsminister Grant Shapps heute auf einer Konferenz in London. Konkrete Beweise legte er nicht vor.
Die Zusammenarbeit der beiden Atommächte „sollte uns Sorgen machen“, so Shapps. China habe zu Kriegsbeginn versucht, sich als mäßigender Einfluss auf Putin zu präsentieren. „Es ist Zeit, dass die Welt aufwacht“, sagte Shapps. Der jüngste Besuch von Putin in China zeige, dass eine tiefere Beziehung bestehe, meinte er.
Spezialeinheit trotzt Speznas-Truppen – um Charkiw-Offensive zu stoppen
Update vom 22. Mai, 13.16 Uhr: Russlands Verluste bei der Charkiw-Offensive waren massiv. Nahezu im Eiltempo eroberten die Truppen von Wladimir Putin erste Grenzdörfer. Auf beiden Seiten waren offenbar Spezialeinheiten im Einsatz. Neue Berichte legen nun nahe, dass Russland viel aufbot – doch eine ukrainische Spezialeinheit trotzte den Speznas-Truppen.
Ukraine vermeldet Erfolge mit Marine-Drohne „Sea Baby“
Update vom 22. Mai, 12.37 Uhr: Die Ukrainer nutzen unbemannte schwimmende Drohnen mit dem Namen „Sea Baby“, um russische Schiffe anzugreifen. Nun vermeldet der Inlandsgeheimdienst SBU, dass mit ihrer Hilfe die Kinburn-Halbinsel erfolgreich verteidigt werde. „Wir können bestätigen, dass die Drohnen mit einem reaktiven Salvenfeuersystem ausgestattet sind und bereits starke Ergebnisse zeigt“, zitierte die Ukrajinska Prawda einen SBU-Mitarbeiter.
Russland dementiert Pläne für Änderung von Ostsee-Grenzen
Update vom 22. Mai, 11.39 Uhr: Was hat Putin in der Ostsee vor? Laut einem aktuellen Bericht dementiert die russische Regierung, seine Grenzen in dem Gewässer ausweiten zu wollen. Das sagte eine „militärisch-diplomatische“ Quelle der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Zuvor hatte es geheißen, das Verteidigungsministeriums in Moskau wolle die „Koordinaten der Staatsgrenzen aktualisieren“.
Russland bombardiert im Ukraine-Krieg viermal in Folge die eigene Stadt
Update vom 22. Mai, 11.21 Uhr: Die russischen Behörden neigen dazu, die Vorfälle zu vertuschen. Doch allein in den letzten drei Monaten sollen Moskaus Streitkräfte mindestens 46 Bomben aus ihren Flugzeugen auf russischem Boden oder auf besetzten Gebieten in der Ukraine abgeworfen haben. Nun diese Meldung: Russland bombardiert viermal in Folge die eigene Stadt.
Armeechef warnt Nato-Staaten im Ukraine-Krieg vor möglicher „Spielwiese“ Putins
Update vom 22. Mai, 10.37 Uhr: Schwedens Armeechef warnt vor Wladimir Putins Machtambitionen in der Ostsee. „Ich bin sicher, dass Putin sogar beide Augen auf Gotland geworfen hat“, sagte Micael Byden jetzt den RND-Zeitungen. „Die Ostsee darf nicht zu Putins Spielwiese werden, auf der er die Nato-Mitglieder in Angst und Schrecken versetzt.“ Wenn Putin in Gotland einmarschiere, könne er die Nato-Länder vom Meer aus bedrohen, fuhr Byden fort. Er warnte zudem vor einer schwerwiegenden Katastrophe durch alte russische Öltanker in der Ostsee. .
Update vom 22. Mai, 9.43 Uhr: Eines der bekanntesten Raketenartilleriesysteme dürfte im Ex-Sowjetraum der Grad-Raketenwerfer sein. Das russische Militär hat mit diesem Kriegsgerät jetzt in der Region Awdijiwka rund 100 ukrainische Soldaten „eliminiert“. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht.
ISW zum Ukraine-Krieg: Russland will Westen mit Atom-Übungen einschüchtern
Update vom 22. Mai, 8.36 Uhr: Die Regierung in Moskau versucht, mit dem Zeitpunkt ihrer Atomwaffen-Übungen die politische Debatte im Westen zu beeinflussen. So habe das Verteidigungsministerium gestern taktische Nuklearübungen bekanntgegeben, schreibt das US-Institut für Kriegsstudien (ISW). Die russische Luftwaffe setze dabei Iskander- sowie Kinschal-Raketen ein. Ein vom Kreml ausgezeichneter russischer Blogger äußerte die Vermutung, dass Russland andere Regierungen hiermit von Waffenlieferungen an die Ukraine abschrecken wolle, hieß es in der jüngsten ISW-Analyse zum Ukraine-Krieg.
Generalstab nennt neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg
Update vom 22. Mai, 8.04 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten in den Gefechten veröffentlicht. Demnach sind binnen 24. Stunden 1300 russische Soldaten an der Front entweder getötet oder verwundet worden, damit erhöht sich ihre Anzahl seit Kriegsbeginn auf fast 500.000. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Der Überblick:
- Soldaten: 496.370 (+ 1300 zum Vortag)
- Panzer: 7611 (+6)
- Luftabwehrsysteme: 812 (+1)
- Drohnen: 10.346 (+56)
- Mehrfachraketenwerfer: 1077
- Gepanzerte Fahrzeuge: 12.820 (+41)
- Artilleriesysteme: 12.820 (+41)
- Tanklastzüge und andere Fahrzeuge: 17.442 (+59)
Quelle: Ukrainischer Generalstab auf Facebook (Stand: 22. Mai)
Update vom 22. Mai, 7.30 Uhr: Die Stadt Sumy ist seit einem russischen Drohnenangriff in der Nacht vom 21. zum 22. Mai ohne Strom. Die öffentlichen elektrischen Verkehrsmittel haben ihren Betrieb eingestellt, und es gibt keine Wasserversorgung.
Die Stadtverwaltung von Sumy teilte mit, dass der Busverkehr in der Stadt aufgrund des Notstromausfalls eingestellt wurde. Techniker begannen um 05:20 Uhr mit der Wiederherstellung der Stromversorgung in der Stadt. Der Betrieb des Wasserversorgungsnetzes und die Wasserversorgung der Verbraucher werden ebenfalls wiederhergestellt.
Update vom 22. Mai, 5.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Lage an der Front in der Ostukraine im Gebiet Donezk als extrem schwierig bezeichnet. In den Richtungen Kramatorsk, Kurachowe und Pokrowsk im Gebiet Donezk gebe es die meisten Kämpfe, sagte Selenskyj in seiner am Dienstagabend (21. Mai) verbreiteten Videobotschaft. Dagegen gelinge es den ukrainischen Streitkräften in der Region Charkiw, die Besatzer vernichtend zu schlagen. Die Ergebnisse seien spürbar, sagte Selenskyj nach einem Treffen mit der Militärführung.
Update vom 21. Mai, 22.10 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat die neue Übung russischer Atomstreitkräfte scharf kritisiert. Dass Russland die Übung nahe der ukrainischen Grenze abhalte, sei ein „Zeichen dessen, dass man alle Register ziehen will, im Zweifel auch die der Verunsicherung“, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstagabend im ZDF-„heute journal“ kurz vor ihrer Rückreise aus Kiew. „Der russische Präsident versucht einfach, diese Gesellschaft, die ja seit zwei Jahren nichts anderes möchte, als in Frieden und in Freiheit zu leben, mürbe zu machen“, fügte Baerbock hinzu.
Russland startet nach Putins Ankündigung Übung mit Atomwaffen – nahe der Ukraine
Erstmeldung: Moskau – Russland hat am Dienstag den Beginn einer Atomwaffenübung nahe der Ukraine verkündet. Bei der Übung handele es sich um eine „Antwort auf provokative Äußerungen und Drohungen bestimmter westlicher Vertreter“, erklärte das russische Verteidigungsministerium. Es werde die „Bereitschaft“ der „nicht-strategischen Nuklearwaffen“ getestet, um die „territoriale Integrität und Souveränität des russischen Staates“ zu gewährleisten.
Präsident Wladimir Putin hatte die Atom-Übungen vor mehr als zwei Wochen angeordnet. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko verkündete, sich ebenfalls an der Übung nahe der Ukraine zu beteiligen.
Im Süden des Landes: Russland will mit Nuklearmanöver bereits begonnen haben
Im südlichen Militärbezirk habe die erste Etappe des Manövers begonnen, das die Bereitschaft der Nuklearstreitkräfte erhöhen soll, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag (21. Mai) in Moskau mit. Der russische Militärbezirk Süd ist das Kommandozentrum für die Offensive in der Ukraine. Das Hauptquartier liegt in Rostow am Don, 60 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Beteiligt an den Übungen seien auch die Raketenkomplexe Iskander und Kinschal. Diese taktischen Waffen können mit Atomsprengköpfen bestückt werden.
Russland startet Übung mit Atomwaffen: USA kritisieren „unverantwortliches Säbelrasseln“
Die USA hatten die am 6. Mai von Putin angekündigte Übung als unverantwortlich kritisiert. „Es ist einfach leichtsinnig und unverantwortlich, wenn der Anführer einer großen Atommacht so mit dem Säbel rasselt, wie er es in Bezug auf den möglichen Einsatz von Atomwaffen tut“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Trotz dieser „rücksichtslosen Rhetorik“ habe die US-Regierung aber nichts beobachtet, was sie dazu veranlassen würde, ihre strategische Abschreckungshaltung zu ändern.
Welche Gebiete hat Russland im Ukraine-Krieg erobert? Wo konnten die Truppen des Kreml zurückgeschlagen werden und an welchen Orten wird derzeit gekämpft? Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf in der Ukraine geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (red mit Agenturen)
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