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Geheimdienst: Ukraine-Erfolg gegen Putins „unbesiegbare“ Waffe „überraschend und peinlich“

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  • Michelle Brey
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  • Stefan Krieger
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Die Schlacht um Bachmut hält an. Der britische Geheimdienst macht derweil eine peinliche Niederlage für Russland aus. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

reUpdate vom 17. Mai, 16.12 Uhr: Russland und die Ukraine haben sich auf eine Verlängerung des Getreideabkommens geeinigt. Es gelte für weitere zwei Monate, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nun in Ankara. Erdogan steht bei der Türkei-Wahl aktuell vor einer Stichwahl.

Ukraine-Krieg: China fordert Botschaften zur Entfernung politischer Zeichen auf

Update vom 17. Mai, 14.49 Uhr: Behörden in China haben mehrere westliche Botschaften aufgefordert, politische Zeichen wie ukrainische Flaggen von ihren Außenwänden zu entfernen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Diplomatenkreisen. Die betroffenen Auslandsvertretungen wollen laut dem Bericht der Aufforderung allerdings nicht nachkommen.

Peking mit Regierungschef Xi Jinping erklärte zu den ursprünglich von der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo veröffentlichten Berichten, ausländische Botschaften hätten „die Verpflichtung, chinesische Gesetze und Vorschriften zu respektieren“. Außenamtssprecher Wang Wenbin verwies zudem unter anderem auf die „Wiener Konvention“ über diplomatische Beziehungen. Ihr zufolge haben Gesandte die Pflicht, sich nicht in die inneren Angelegenheiten ihrer Gastländer einzumischen. Sie verbietet jedoch nicht ausdrücklich das Anbringen von politischen Zeichen an den Außenwänden von Botschaften.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Ukraine-Krieg: Scholz sieht Deutschland bei Kampfjets nicht unter Zugzwang

Update vom 17. Mai, 12.00 Uhr:  In der Debatte um eine Allianz für die Lieferung von westlichen Kampfjets an die Ukraine sieht Bundeskanzler Olaf Scholz auf absehbare Zeit keinen deutschen Beitrag. „Wir haben uns darauf konzentriert und konzentrieren uns auf das, was wir tun. Das ist sehr relevant jetzt für die Fähigkeiten der Ukraine, sich selbst zu verteidigen“, sagte der SPD-Politiker in Reykjavik am Rande des Gipfels des Europarates.

Scholz antwortete auf die Frage, ob Deutschland sich an der von den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich angekündigten gemeinsamen Allianz zur Ausbildung von Kampfjetpiloten und zur Lieferung von Kampfjets beteiligen werde. Der Kanzler verwies auf Panzerlieferungen, die Instandhaltung der Waffensysteme, Munition und die Stärkung der Luftverteidigung gegen russische Angriffe. In diesen Bereichen habe Deutschland auch bereits weitere Zusagen gemacht.

Ukraine-Krieg: Ukrainische Erfolge „peinlich“ für Russland

Update vom 17. Mai, 10.35 Uhr: Nach Angaben britischer Geheimdienste stellen die jüngsten Erfolge der Ukraine gegen russische Raketenangriffe einen schweren Rückschlag für Russland dar. Das Verteidigungsministerium in London bestätigte, dass die Ukraine mehrere Hyperschallraketen vom Typ Kinschal (Nato-Code: Killjoy) abgeschossen habe, mit denen Russland die Flugabwehr des angegriffenen Landes ins Visier genommen hatte.

Ein Kampfjet vom Typ MiG-31, der für den Start einer Kinschal Hyperschallrakete verwendet wird. (Archivbild)

„Die offensichtliche Verwundbarkeit der Killjoy ist für Russland wahrscheinlich sowohl überraschend als peinlich: Der russische Präsident Wladimir Putin hat das System als unbesiegbar gepriesen“, heißt es in der Mitteilung. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass es besorgniserregend für die russische Luftwaffe sei, dass an einem einzigen Tag zwei russische Kampfjets und zwei Hubschrauber über dem westrussischen Gebiet Brjansk abgeschossen wurden.

Ukraine-Krieg: Unterschiedliche Angaben über Verluste der Kriegsparteien

Update vom 17. Mai, 9.45 Uhr: Russland hat in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine Angaben aus Kiew zufolge mehr als 200.000 Soldaten verloren. In den vergangenen 24 Stunden seien 610 feindliche Soldaten getötet worden, damit belaufe sich die Gesamtzahl der russischen Verluste auf 200.590 Soldaten, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch (17. Mai) in seinem morgendlichen Lagebericht mit. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Das russische Militär hat zuletzt im September die eigenen Toten auf knapp 6000 Soldaten beziffert.

Nach Einschätzung von Militärexperten machen beide Seiten überhöhte Angaben zu den auf der jeweils anderen Seite getöteten Soldaten, während die eigenen verschwiegen werden. Tatsächlich aber sind die Verluste auf beiden Seiten nach inzwischen fast 15 Monaten Krieg gewaltig. Die BBC hat zusammen mit dem unabhängigen Internetportal Mediazona namentlich bereits 22.600 russische Gefallene erfasst. Die Zahl der tatsächlichen Kriegstoten dürfte deutlich höher sein.

Ukraine-News: Prigoschin verhöhnt die USA

Update vom 17. Mai, 5.15 Uhr: Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat am Dienstag (16. Mai) den Tod eines freiwilligen Kämpfers aus den USA bekannt gegeben, der angeblich im Osten der Ukraine auf Seiten Kiews gekämpft habe. In einem von russischen Militärbloggern verbreiteten Video präsentierte Prigoschin den Leichnam eines Soldaten inmitten von Trümmern, bei dem es sich um einen US-Bürger handeln soll.

In dem kurzen Video ist Prigoschin dabei zu sehen, wie er mit seinen Männern nachts unterwegs ist, während dumpfe Explosionen zu hören sind. Wann und wo die Bilder entstanden, bleibt unklar.

Dann ist Prigoschin neben einem Soldaten mit nacktem Oberkörper und einer Wunde im Bauch zu sehen. In feierlichem und ironischem Ton sagt er: „Er ist zu unserem Treffen gekommen. Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika.“ Zudem zeigt er auf mutmaßlich persönliche Dokumente des Soldaten, ohne dessen Namen zu nennen. „Wir werden ihn in die USA zurückschicken. Wir werden ihn in einen Sarg (mit) amerikanischer Flagge legen. Mit Respekt, weil er nicht in Großvaters Bett gestorben ist, sondern im Krieg“, sagte der Geschäftsmann, dessen paramilitärische Wagner-Gruppe in der umkämpften Stadt Bachmut an vorderster Front für Russland kämpft. Die Angaben Prigoschins waren zunächst nicht von unabhängiger Seite zu überprüfen.

Russland widerspricht den Angaben Kiews

Update vom 16. Mai, 22.30 Uhr: Nun hat Russland Angaben der Ukraine dementiert. Es geht um den Abschuss moderner russischer Hyperschallraketen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte der Nachrichtenagentur RIA Novosti, habe Russland gar nicht so viele Hyperschallraketen abgefeuert, wie der ukrainischen Regierung zufolge in der Nacht abgefangen worden waren.

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hatte erklärt, bei Luftangriffen auf Kiew seien sechs Hyperschallraketen vom Typ Kinschal abgefangen worden. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Videoschalte bei einem Gipfeltreffen des Europarats, „100 Prozent“ der russischen Raketen, die in der Nacht auf Dienstag in Richtung Ukraine abgefeuert worden seien, seien abgefangen worden.

Update vom 16. Mai, 21.31 Uhr: Russland Verteidigungsministerium behauptete auf Telegram, bei Raketenangriffen in der Nacht auf Dienstag ein Patriot-Luftabwehrsystem in Kiew zerstört zu haben. Ein US-Beamter bestritt das zumindest in dieser Eindeutigkeit. Das Patriot-Luftabwehrsystem sei wahrscheinlich beschädigt, jedoch nicht zerstört worden, sagte er dem Sender CNN. Die USA seien noch dabei, das Ausmaß des Schadens durch den Angriff abzuschätzen. Je nachdem werde entschieden, ob das Abwehrsystem vor Ort repariert werden könne.

Kampfjet-Wende für die Ukraine? Zwei Nato-Länder planen „Koalition“

Update vom 16. Mai, 20.50 Uhr: Großbritannien und die Niederlande wollen eine „internationale Koalition“ schmieden, um die Ukraine mit Kampfflugzeugen zu beliefern. Der britische Premierminister Rishi Sunak und der niederländische Regierungschef Mark Rutte hätten sich auf ein solches Vorgehen verständigt. Das teilte ein Sprecher der britischen Regierung am Abend mit. Demnach soll die Ukraine F-16-Kampfflugzeuge erhalten und auch bei der Ausbildung Unterstützung erhalten.

Update vom 16. Mai, 20.20 Uhr: Rund 400.000 Russen sollen nach Schätzungen des ukrainischen Militärgeheimdienstes in der Ukraine im Einsatz sein. Wie Geheimdienstchef Kyrylo Budanow am Dienstag im Staatsfernsehen sagte, bestehe die rein militärische Komponente aus rund 370.000 Soldaten. Hinzu kämen etwa 20.000 Angehörige der Russischen Garde sowie 7.000 Kämpfer aus privaten Gruppierungen, wie beispielsweise der Söldnergruppe Wagner.

Nach Ansicht der militärischen Aufklärung der Ukraine verfügen die russischen Streitkräfte gegenwärtig nicht über genügend Personal, um großangelegte Offensiven zu führen. Vielmehr bereiteten sich die russischen Militärs auf die Verteidigung eroberter Gebiete vor.

Ukraine-News: „Storm Shadow“ offenbar erstmals im Einsatz

Update vom 16. Mai, 18.30 Uhr: Die Langstreckenraketen vom Typ „Storm Shadow“ werden offenbar im Ukraine-Krieg eingesetzt. Die Streitkräfte von Wolodymyr Selenskyj sollen diese nutzen, um russische Ziele anzugreifen. Das sagten zwei US-Beamte und ein mit der Angelegenheit vertrauter westlicher Beamter gegenüber CNN. Unabhängig bestätigt wurde das zunächst nicht. Ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums lehnte eine Stellungnahme laut dem Nachrichtensender ab. Die Langstreckenraketen des Typs „Storm Shadow“ wurden von Großbritannien bereitgestellt. Sie können Ziele in 250 Kilometern Entfernung treffen.

Kämpfe in Bachmut halten an - Ukraine erzielt wohl Erfolg

Update vom 16. Mai, 16.35 Uhr: Im Gebiet der umkämpften Stadt Bachmut sollen ukrainische Streitkräfte rund 20 Quadratkilometer Geländer unter ihre Kontrolle gebracht haben. Das teilte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hannah Maliar via Telegram mit. Die heftigen Kämpfe hielten an, hieß es weiter. Die Ukraine dringe an den Fronten rund um die Stadt weiter vor.

Russland „wiederum rückt innerhalb von Bachmut vor und zerstört die Stadt vollständig mit seiner Artillerie“, schrieb Maliar. Zudem führe das russische Militär Einheiten professioneller Fallschirmjäger heran, schrieb Maljar weiter. „In der gegenwärtigen Situation geben unsere Truppen ihr Bestes und sogar noch mehr.“

Update vom 16. Mai, 15.40 Uhr: Bei Raketenangriffen habe Russland ein Patriot-Luftabwehrsystem in Kiew zerstört. Das behauptet das russische Verteidigungsministerium. Zu den Zielen des Luftangriffs gehörten Aufmarschstellen ukrainischer Streikräfte sowie Lager von Waffen und militärischer Ausrüstungen, die aus westlichen Ländern geliefert wurden, wie CNN einen Telegram-Beitrag des Ministeriums zitierte. Alle Objekte seien getroffen worden, hieß es demnach weiter.

Update vom 16. Mai, 14.00 Uhr: Die Duma hat für einen Austritt aus dem Abrüstungsvertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) gestimmt. Die Entscheidung im russischen Parlament sei einstimmig getroffen worden, heißt es auf der Internetseite des Parlaments. Der Austritt sei im Interesse der nationalen Sicherheit getroffen, schrieb Duma-Chef Wolodin auf Telegram. „Washington und Brüssel, besessen von der Idee des Aufbaus einer unipolaren Welt, haben das globale Sicherheitssystem mit der Erweiterung der Nato nach Osten zerstört“, sagte er. Wladimir Putin hatte den Austritt vergangene Woche dem Parlament vorgeschlagen. Der KSE-Vertrag legt Obergrenzen für schwere Waffen wie Panzer, Artillerie und Kampfflugzeuge fest.

Ukraine geht zu Gegenangriffen in Bachmut über – und stellt Wagner-Gruppe eine Falle

Update vom 16. Mai, 11.25 Uhr: Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, hat die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut als „Mausefalle“ für die russischen Truppen bezeichnet. „Die Wagner-Söldner sind nach Bachmut wie die Ratten in die Mausefalle gekrochen“, sagte der 57-Jährige bei einem weiteren Besuch im Frontgebiet. Durch „aktive Verteidigung“ seien die ukrainischen Einheiten an mehreren Abschnitten bei Bachmut zu Gegenangriffen übergegangen.

„Der Feind hat mehr Ressourcen, doch wir zerstören seine Pläne“, sagte der Generaloberst. Danach zeichnete er mehrere Soldaten mit Orden aus. Zuvor hatten Einheiten der ukrainischen Armee nordwestlich und südwestlich von Bachmut die russischen Truppen teils um mehrere Kilometer zurückgedrängt.

Dagegen behauptete der Chef russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, einmal mehr, in der Stadt Bachmut selbst weiter mit der Eroberung der letzten Straßenzüge voranzukommen. Er veröffentlichte dazu am Dienstag auch ein Video, in dem er auf einer Karte die noch von den ukrainischen Truppen besetzten Teile zeigte.

Ukraine-Krieg: Ukraine schießt wohl „russische Wunderwaffe“ ab

Update vom 16. Mai, 9.40 Uhr: Die Ukraine hat nach eigenen Angaben sechs der von Russland als Wunderwaffe angepriesenen Hyperschallraketen vom Typ Kinschal (Russisch für Dolch) abgeschossen. Die Raketen seien von russischen Kampfflugzeugen des Typs MiG-31K abgefeuert und dann abgefangen worden, teilte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, am Dienstag mit. Insgesamt seien 18 Raketen unterschiedlicher Typen sowie 6 sogenannte Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Shahed-136/131 bei dem Luftalarm in der Nacht zu Dienstag von der Flugabwehr unschädlich gemacht worden.

Nach Darstellung Saluschnyjs waren unter den abgeschossenen Raketen auch neun Kalibr, die von Kriegsschiffen auf dem Schwarzen Meer gestartet waren. Zudem seien drei russische Aufklärungsdrohnen zerstört worden. US-Botschafterin Bridget A. Brink dankte der ukrainischen Flugabwehr auf Twitter für die „starke Arbeit“. Die Dichte der Schläge galt als sehr hoch. Die Explosionen durch den Abschuss der Raketen hatten Kiew nachts erschüttert.

Ukraine-Krieg: Heftige Explosionen über Kiew

Update vom 16. Mai, 6.45 Uhr: Heftige Explosionen von Luftabwehrraketen rissen die Einwohner der ukrainischen Hauptstadt Kiew aus dem Schlaf. Raketentrümmer seien auf das Gelände des städtischen Tierparks heruntergefallen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Dienstag mit. Seinen Angaben nach wurden drei Menschen verletzt und ein größeres Gebäude beschädigt. Zudem seien mehrere Autos in Brand geraten. Der Militärverwaltung zufolge waren vier Stadtteile betroffen. Luftalarm war in der Nacht im ganzen Land ausgelöst worden.

Update vom 15. Mai, 22.18 Uhr: Der chinesische Sondergesandte Li Hui wird am Dienstag zu einem zweitägigen Besuch in der Ukraine erwartet. Ziel von Lis Reise ist es nach Angaben Pekings, „mit allen Parteien über eine politische Lösung“ im Ukraine-Konflikt zu sprechen. Der Sondergesandte, der früher chinesischer Botschafter in Moskau war, soll auch nach Russland, Deutschland, Polen und Frankreich reisen. China bemüht sich nach eigenen Angaben im Ukraine-Konflikt um eine neutrale Position und will sich als Vermittler etablieren. 

Präsident Selenskyj nach Europareise wieder in der Ukraine

Update vom 15. Mai, 20.12 Uhr: Wolodymyr Selenskyj ist nach seiner Reise durch vier europäische Staaten wieder in die Ukraine zurückgekehrt, und zwar mit „mehr Munition, stärkeren Waffen für die Front, mehr Schutz für unsere Leute, mehr politische Unterstützung“, wie der ukrainische Präsident es in einem Video zusammenfasste.

Bei allen Gesprächen in Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien sei seine Friedensformel über einen kompletten Abzug der russischen Truppen vom Staatsgebiet der Ukraine besprochen worden, fuhr er fort.

Ukraine-Krieg: Putin-Verbündeter Lukaschenko wieder in Öffentlichkeit aufgetaucht

Update vom 15. Mai, 18.26 Uhr: Nach tagelangen Spekulationen über seine Gesundheit ist in Belarus‘ Machthaber Alexander Lukaschenko bei einem Termin mit Militärs wieder aufgetaucht. Das Staatsfernsehen in Minsk zeigte den 68-Jährigen am Montag (15. Mai) in einer militärgrünen Uniform.

„Lassen Sie uns darauf schauen, was um unser Land herum passiert, besonders in der Luft“, sagte Lukaschenko. Er ging dann direkt auf bisher von der russischen Führung nicht einmal bestätigte Abschüsse von Hubschraubern und Flugzeugen im Gebiet Brjansk an der Grenze zur Ukraine und zu Belarus ein. Die Ereignisse in der russischen Region am Samstag hätten Belarus in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, sagte Lukaschenko.

Bei den Abstürzen sollen insgesamt mindestens neun Menschen getötet worden sein. Offizielle Angaben gab es dazu nicht. Auch vom russischen Verteidigungsministerium, das aus dem Gebiet auch seine Angriffe gegen die Ukraine führt, gab es keine Stellungnahme.

Ukraine-Krieg: Russlands „Innenminister“ in Luhansk schwer verletzt

Update vom 15. Mai, 16.36 Uhr: In Luhansk ist der von Russland eingesetzte „geschäftsführende Innenminister“ Igor Kornet bei einem Anschlag schwer verletzt worden. Der 50-Jährige sei auf die Intensivstation gebracht worden, meldeten russische Medien nun. Die Bombe zerstörte einen Friseursalon im Zentrum von Luhansk in dem sich Kornet offenbar befand.

Bei der Explosion ist demnach ein Mensch ums Leben gekommen, drei Leibwächter Kornets wurden verletzt. Seit August 2014 war Kornet „Innenminister“ in den Regierungsstrukturen der von Moskau unterstützten Luhansker Separatisten. Im Oktober vergangenen Jahres hat Moskau das an Russland grenzende Gebiet nach seinem Einmarsch in die Ukraine offiziell annektiert.

News zur Gegenoffensive im Ukraine-Krieg: „Gegner hat überhaupt keine Kraft mehr“

Update vom 15. Mai, 14.14 Uhr: „Der Gegner versteht, dass er überhaupt keine Kraft mehr für aktive Angriffsaktionen hat“: Mit diesen Worten zitierte nun der Kyiv Independent den HUR-Chef Andrij Chernjak über die aktuelle KLage im Ukraine.-Krieg. Der HUR ist der ukrainische Militärgeheimdienst. Laut Chernjak sind aktuell etwa 152.000 Mitglieder von Russlands Militär in den besetzten Gebieten Saporischschja und Cherson stationiert, aber: „Ihre einzige Aufgabe besteht darin, die Positionen zu halten. Von einer weiteren Offensive ist absolut keine Rede“, schätzte Chernyak.

Die Russen würden dort lediglich neue Verteidigungswälle errichten. Unabhängig prüfen ließen sich seine Angaben zunächst nicht.

Militärhilfen im Ukraine-Krieg: Putin-Sprecher Peskow wiegelt Einfluss ab

Update vom 15. Mai, 12.35 Uhr: Der Kreml hat weitere britische Militärhilfen für die Ukraine scharf kritisiert – und gibt sich im Angriffskrieg gegen das Land weiter siegesgewiss. „Das kann den Gang der militärischen Spezialoperation (so nennt Moskau seinen Krieg in der Ukraine, Anm. d. Red.) nicht deutlich oder prinzipiell beeinflussen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag (15. Mai) der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Freilich werde die Waffenlieferung zu weiteren Zerstörungen in der Ukraine führen, kritisierte er. „Für die Ukraine macht es die Geschichte nur noch weit schwerer.“

Der Kreml kritisiert die Waffenlieferung Großbritanniens als Einmischung, die zu einer weiteren Eskalation des Kriegs führe. Einen Rückzug seiner Soldaten aus den besetzten Gebieten der Ukraine lehnt Moskau trotz hoher Verluste ab.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj in Großbritannien eingetroffen

Update vom 15. Mai, 10.55 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Großbritannien eingetroffen und wurde von Premier Rishi Sunak empfangen.

Zuvor hatte Selenskyj auf Twitter mitgeteilt, was er sich von den Gesprächen erhofft: „Das Vereinigte Königreich ist führend, wenn es um den Ausbau unserer Fähigkeiten am Boden und in der Luft geht. Diese Zusammenarbeit wird heute fortgesetzt. Ich werde meinen Freund Rishi treffen. Wir werden substantielle Verhandlungen von Angesicht zu Angesicht und in Delegationen führen.“

News zum Ukraine-Krieg: Russland mit Schwächen

Update vom 15. Mai, 10.50 Uhr:  Ein Drohnenangriff auf einen strategisch wichtigen Militärflugplatz im Westen Russlands hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste erneut Schwächen der russischen Flugabwehr aufgedeckt. Am 3. Mai hätten mehrere Drohnen das Flugfeld Seschtscha im Gebiet Brjansk attackiert und dabei vermutlich eine Transportmaschine vom Typ Antonow An-124 beschädigt, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. Die russische Führung sei wahrscheinlich besorgt, dass die Flugabwehr weiterhin gefährdet sei und wichtige strategische Einrichtungen wie Luftstützpunkte gefährdet sind.

Seschtscha liegt rund 150 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt und ist nach britischen Angaben ein wichtiger Knotenpunkt für die russische Luftwaffe. Zudem würden von hier aus sogenannte Kamikaze-Drohnen gegen Ziele in der Ukraine abgefeuert.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj reist nach London – Gespräche mit Sunak

Update vom 15. Mai, 8.50 Uhr: Nach Besuchen in Rom, Berlin und Paris hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Gespräche in Großbritannien angekündigt. Er werde sich am Montag in London mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak treffen, teilte Selenskyj am Morgen bei Twitter mit. Großbritannien ist einer der wichtigsten Partner der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg.

Selenskyj war bereits im Februar in Großbritannien und hatte unter anderem ukrainische Soldaten getroffen, die dort ausgebildet wurden. Sunak kündigte damals an, dass Großbritannien als erstes Land der Ukraine Raketen mit größerer Reichweite liefern werde. Diese Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow wurden nach Informationen des US-Senders CNN mittlerweile übergeben. Die Bitte nach einer Lieferung von Kampfjets lehnt London bisher ab, bietet aber eine Ausbildung ukrainischer Piloten an.

„Großbritannien ist ein Anführer beim Ausbau unserer Fähigkeiten am Boden und in der Luft“, schrieb Selenskyj. „Diese Zusammenarbeit wird heute fortgesetzt. Ich werde meinen Freund Rishi treffen. Wir werden substanzielle, inhaltliche Verhandlungen führen, persönlich und mit unseren Delegationen.“

News zum Ukraine-Krieg: Prigoschin wollte angeblich russische Truppen an die Ukraine verraten

Erstmeldung: Moskau/Kiew - Jewgeni Prigoschin sorgt im Ukraine-Krieg immer wieder für Aufregung. Nun soll der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner einem Bericht der Washington Post zufolge der ukrainischen Regierung angeboten haben, die Positionen russischer Truppen preiszugeben. Die Zeitung beruft sich dabei auf durchgestochene Dokumente des US-Geheimdienstes. Kiew habe das Angebot, das Prigoschin über seine Kontakte zum ukrainischen Geheimdienst unterbreitet haben soll, aber abgelehnt. Der Bericht stützt sich auf geheime US-Dokumente, die laut der Zeitung der Chat-Plattform Discord zugespielt wurden. Das US-Präsidialamt reagierte nicht sofort auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters zur Stellungnahme.

News zum Ukraine-Krieg: Berichte über schweres Artilleriefeuer auf Donezk

Die von russischen Truppen kontrollierte Großstadt Donezk im Osten der Ukraine ist am Sonntag offenkundig unter schweren Artilleriebeschuss geraten. Die Stadt sei von Hunderten Artilleriegranaten und Projektilen aus Mehrfachraketenwerfern getroffen worden, berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf örtliche Behörden. Über die Auswirkungen des Beschusses wurden keine Angaben gemacht. Donezk liegt unmittelbar hinter den Frontlinien im Osten der Ukraine.

News zum Ukraine-Krieg: Vorstöße bei Bachmut gehen weiter

In der Umgebung der schwer umkämpften Stadt Bachmut haben ukrainische Truppen nach eigener Darstellung weitere Geländegewinne errungen. „Unsere Einheiten haben mehr als zehn feindliche Stellungen nördlich und südlich von Bachmut eingenommen und ein großes Waldgebiet bei Iwaniwske vom Feind gesäubert“, teilte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram mit. Dabei seien russische Soldaten gefangen genommen worden. Trotz der ukrainischen Erfolge bleibe die Lage bei Bachmut weiterhin angespannt, da das russische Militär entschiedenen Widerstand leiste.

Das ukrainische Militär hat in den vergangenen Tagen rund um die ostukrainische Stadt Bachmut bei Gegenangriffen größere Gebiete zurückerobert. Nun droht eine Einkesselung der in der Stadt eingesetzten russischen Söldnertruppe Wagner.

News zum Ukraine-Krieg: Paris stellt Kiew neue Militärhilfe in Aussicht

Unterdessen kehrt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit der Zusage weiterer Militärhilfe aus Deutschland und Frankreich nach Kiew zurück. In Berlin und Paris pochte Selenskyj dabei am Sonntag zum wiederholten Mal auf die Lieferung von Kampfjets. Sowohl Kanzler Olaf Scholz (SPD) als auch Präsident Emmanuel Macron reagierten jedoch zurückhaltend. Der französische Staatschef wollte sich aber, wie es aus dem Élyséepalast hieß, am Montagabend in einem TV-Interview zur weiteren Militärhilfe äußern. Selenskyj dankte derweil Deutschland und Frankreich für die militärische Unterstützung. (cs/dpa)

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