News-Ticker
Geheimdienst: Ukraine-Erfolg gegen Putins „unbesiegbare“ Waffe „überraschend und peinlich“
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Michelle Brey- Max Schäfer
Stefan Krieger
Christian Stör
Die Schlacht um Bachmut hält an. Der britische Geheimdienst macht derweil eine peinliche Niederlage für Russland aus. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Abschuss von russischen Raketen: London bestätigt Angaben der Ukraine
- Wagner-Chef im Video: Jewgeni Prigoschin verhöhnt die USA
- Kampfjet-Wende in Aussicht: Die Niederlande und Großbritannien planen eine Koalition im Sinne der Ukraine um Präsident Wolodymyr Selenskyj.
- Nach Gerüchten um Gesundheit: Alexander Lukaschenko nimmt öffentlichen Auftritt wahr
- Dieser News-Ticker ist beendet. Alle Neuigkeiten aus dem Ukraine-Krieg finden Sie in unserem aktuellen News-Ticker. Die Informationen stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland oder der Ukraine. Sie lassen sich oft nicht unabhängig überprüfen.
reUpdate vom 17. Mai, 16.12 Uhr: Russland und die Ukraine haben sich auf eine Verlängerung des Getreideabkommens geeinigt. Es gelte für weitere zwei Monate, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nun in Ankara. Erdogan steht bei der Türkei-Wahl aktuell vor einer Stichwahl.
Ukraine-Krieg: China fordert Botschaften zur Entfernung politischer Zeichen auf
Update vom 17. Mai, 14.49 Uhr: Behörden in China haben mehrere westliche Botschaften aufgefordert, politische Zeichen wie ukrainische Flaggen von ihren Außenwänden zu entfernen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Diplomatenkreisen. Die betroffenen Auslandsvertretungen wollen laut dem Bericht der Aufforderung allerdings nicht nachkommen.
Peking mit Regierungschef Xi Jinping erklärte zu den ursprünglich von der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo veröffentlichten Berichten, ausländische Botschaften hätten „die Verpflichtung, chinesische Gesetze und Vorschriften zu respektieren“. Außenamtssprecher Wang Wenbin verwies zudem unter anderem auf die „Wiener Konvention“ über diplomatische Beziehungen. Ihr zufolge haben Gesandte die Pflicht, sich nicht in die inneren Angelegenheiten ihrer Gastländer einzumischen. Sie verbietet jedoch nicht ausdrücklich das Anbringen von politischen Zeichen an den Außenwänden von Botschaften.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland




Ukraine-Krieg: Scholz sieht Deutschland bei Kampfjets nicht unter Zugzwang
Update vom 17. Mai, 12.00 Uhr: In der Debatte um eine Allianz für die Lieferung von westlichen Kampfjets an die Ukraine sieht Bundeskanzler Olaf Scholz auf absehbare Zeit keinen deutschen Beitrag. „Wir haben uns darauf konzentriert und konzentrieren uns auf das, was wir tun. Das ist sehr relevant jetzt für die Fähigkeiten der Ukraine, sich selbst zu verteidigen“, sagte der SPD-Politiker in Reykjavik am Rande des Gipfels des Europarates.
Scholz antwortete auf die Frage, ob Deutschland sich an der von den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich angekündigten gemeinsamen Allianz zur Ausbildung von Kampfjetpiloten und zur Lieferung von Kampfjets beteiligen werde. Der Kanzler verwies auf Panzerlieferungen, die Instandhaltung der Waffensysteme, Munition und die Stärkung der Luftverteidigung gegen russische Angriffe. In diesen Bereichen habe Deutschland auch bereits weitere Zusagen gemacht.
Ukraine-Krieg: Ukrainische Erfolge „peinlich“ für Russland
Update vom 17. Mai, 10.35 Uhr: Nach Angaben britischer Geheimdienste stellen die jüngsten Erfolge der Ukraine gegen russische Raketenangriffe einen schweren Rückschlag für Russland dar. Das Verteidigungsministerium in London bestätigte, dass die Ukraine mehrere Hyperschallraketen vom Typ Kinschal (Nato-Code: Killjoy) abgeschossen habe, mit denen Russland die Flugabwehr des angegriffenen Landes ins Visier genommen hatte.
„Die offensichtliche Verwundbarkeit der Killjoy ist für Russland wahrscheinlich sowohl überraschend als peinlich: Der russische Präsident Wladimir Putin hat das System als unbesiegbar gepriesen“, heißt es in der Mitteilung. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass es besorgniserregend für die russische Luftwaffe sei, dass an einem einzigen Tag zwei russische Kampfjets und zwei Hubschrauber über dem westrussischen Gebiet Brjansk abgeschossen wurden.
Latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine - 17 May 2023.
— Ministry of Defence 🇬🇧 (@DefenceHQ) May 17, 2023
Find out more about Defence Intelligence's use of language: https://t.co/cV0mFk5RY0
🇺🇦 #StandWithUkraine 🇺🇦 pic.twitter.com/y5MN5K28eL
Ukraine-Krieg: Unterschiedliche Angaben über Verluste der Kriegsparteien
Update vom 17. Mai, 9.45 Uhr: Russland hat in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine Angaben aus Kiew zufolge mehr als 200.000 Soldaten verloren. In den vergangenen 24 Stunden seien 610 feindliche Soldaten getötet worden, damit belaufe sich die Gesamtzahl der russischen Verluste auf 200.590 Soldaten, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch (17. Mai) in seinem morgendlichen Lagebericht mit. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Das russische Militär hat zuletzt im September die eigenen Toten auf knapp 6000 Soldaten beziffert.
Nach Einschätzung von Militärexperten machen beide Seiten überhöhte Angaben zu den auf der jeweils anderen Seite getöteten Soldaten, während die eigenen verschwiegen werden. Tatsächlich aber sind die Verluste auf beiden Seiten nach inzwischen fast 15 Monaten Krieg gewaltig. Die BBC hat zusammen mit dem unabhängigen Internetportal Mediazona namentlich bereits 22.600 russische Gefallene erfasst. Die Zahl der tatsächlichen Kriegstoten dürfte deutlich höher sein.
Ukraine-News: Prigoschin verhöhnt die USA
Update vom 17. Mai, 5.15 Uhr: Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat am Dienstag (16. Mai) den Tod eines freiwilligen Kämpfers aus den USA bekannt gegeben, der angeblich im Osten der Ukraine auf Seiten Kiews gekämpft habe. In einem von russischen Militärbloggern verbreiteten Video präsentierte Prigoschin den Leichnam eines Soldaten inmitten von Trümmern, bei dem es sich um einen US-Bürger handeln soll.
In dem kurzen Video ist Prigoschin dabei zu sehen, wie er mit seinen Männern nachts unterwegs ist, während dumpfe Explosionen zu hören sind. Wann und wo die Bilder entstanden, bleibt unklar.
Dann ist Prigoschin neben einem Soldaten mit nacktem Oberkörper und einer Wunde im Bauch zu sehen. In feierlichem und ironischem Ton sagt er: „Er ist zu unserem Treffen gekommen. Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika.“ Zudem zeigt er auf mutmaßlich persönliche Dokumente des Soldaten, ohne dessen Namen zu nennen. „Wir werden ihn in die USA zurückschicken. Wir werden ihn in einen Sarg (mit) amerikanischer Flagge legen. Mit Respekt, weil er nicht in Großvaters Bett gestorben ist, sondern im Krieg“, sagte der Geschäftsmann, dessen paramilitärische Wagner-Gruppe in der umkämpften Stadt Bachmut an vorderster Front für Russland kämpft. Die Angaben Prigoschins waren zunächst nicht von unabhängiger Seite zu überprüfen.
Russland widerspricht den Angaben Kiews
Update vom 16. Mai, 22.30 Uhr: Nun hat Russland Angaben der Ukraine dementiert. Es geht um den Abschuss moderner russischer Hyperschallraketen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte der Nachrichtenagentur RIA Novosti, habe Russland gar nicht so viele Hyperschallraketen abgefeuert, wie der ukrainischen Regierung zufolge in der Nacht abgefangen worden waren.
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hatte erklärt, bei Luftangriffen auf Kiew seien sechs Hyperschallraketen vom Typ Kinschal abgefangen worden. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Videoschalte bei einem Gipfeltreffen des Europarats, „100 Prozent“ der russischen Raketen, die in der Nacht auf Dienstag in Richtung Ukraine abgefeuert worden seien, seien abgefangen worden.
Update vom 16. Mai, 21.31 Uhr: Russland Verteidigungsministerium behauptete auf Telegram, bei Raketenangriffen in der Nacht auf Dienstag ein Patriot-Luftabwehrsystem in Kiew zerstört zu haben. Ein US-Beamter bestritt das zumindest in dieser Eindeutigkeit. Das Patriot-Luftabwehrsystem sei wahrscheinlich beschädigt, jedoch nicht zerstört worden, sagte er dem Sender CNN. Die USA seien noch dabei, das Ausmaß des Schadens durch den Angriff abzuschätzen. Je nachdem werde entschieden, ob das Abwehrsystem vor Ort repariert werden könne.
Kampfjet-Wende für die Ukraine? Zwei Nato-Länder planen „Koalition“
Update vom 16. Mai, 20.50 Uhr: Großbritannien und die Niederlande wollen eine „internationale Koalition“ schmieden, um die Ukraine mit Kampfflugzeugen zu beliefern. Der britische Premierminister Rishi Sunak und der niederländische Regierungschef Mark Rutte hätten sich auf ein solches Vorgehen verständigt. Das teilte ein Sprecher der britischen Regierung am Abend mit. Demnach soll die Ukraine F-16-Kampfflugzeuge erhalten und auch bei der Ausbildung Unterstützung erhalten.
Update vom 16. Mai, 20.20 Uhr: Rund 400.000 Russen sollen nach Schätzungen des ukrainischen Militärgeheimdienstes in der Ukraine im Einsatz sein. Wie Geheimdienstchef Kyrylo Budanow am Dienstag im Staatsfernsehen sagte, bestehe die rein militärische Komponente aus rund 370.000 Soldaten. Hinzu kämen etwa 20.000 Angehörige der Russischen Garde sowie 7.000 Kämpfer aus privaten Gruppierungen, wie beispielsweise der Söldnergruppe Wagner.
Nach Ansicht der militärischen Aufklärung der Ukraine verfügen die russischen Streitkräfte gegenwärtig nicht über genügend Personal, um großangelegte Offensiven zu führen. Vielmehr bereiteten sich die russischen Militärs auf die Verteidigung eroberter Gebiete vor.
Ukraine-News: „Storm Shadow“ offenbar erstmals im Einsatz
Update vom 16. Mai, 18.30 Uhr: Die Langstreckenraketen vom Typ „Storm Shadow“ werden offenbar im Ukraine-Krieg eingesetzt. Die Streitkräfte von Wolodymyr Selenskyj sollen diese nutzen, um russische Ziele anzugreifen. Das sagten zwei US-Beamte und ein mit der Angelegenheit vertrauter westlicher Beamter gegenüber CNN. Unabhängig bestätigt wurde das zunächst nicht. Ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums lehnte eine Stellungnahme laut dem Nachrichtensender ab. Die Langstreckenraketen des Typs „Storm Shadow“ wurden von Großbritannien bereitgestellt. Sie können Ziele in 250 Kilometern Entfernung treffen.
Kämpfe in Bachmut halten an - Ukraine erzielt wohl Erfolg
Update vom 16. Mai, 16.35 Uhr: Im Gebiet der umkämpften Stadt Bachmut sollen ukrainische Streitkräfte rund 20 Quadratkilometer Geländer unter ihre Kontrolle gebracht haben. Das teilte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hannah Maliar via Telegram mit. Die heftigen Kämpfe hielten an, hieß es weiter. Die Ukraine dringe an den Fronten rund um die Stadt weiter vor.
Russland „wiederum rückt innerhalb von Bachmut vor und zerstört die Stadt vollständig mit seiner Artillerie“, schrieb Maliar. Zudem führe das russische Militär Einheiten professioneller Fallschirmjäger heran, schrieb Maljar weiter. „In der gegenwärtigen Situation geben unsere Truppen ihr Bestes und sogar noch mehr.“
Update vom 16. Mai, 15.40 Uhr: Bei Raketenangriffen habe Russland ein Patriot-Luftabwehrsystem in Kiew zerstört. Das behauptet das russische Verteidigungsministerium. Zu den Zielen des Luftangriffs gehörten Aufmarschstellen ukrainischer Streikräfte sowie Lager von Waffen und militärischer Ausrüstungen, die aus westlichen Ländern geliefert wurden, wie CNN einen Telegram-Beitrag des Ministeriums zitierte. Alle Objekte seien getroffen worden, hieß es demnach weiter.
Update vom 16. Mai, 14.00 Uhr: Die Duma hat für einen Austritt aus dem Abrüstungsvertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) gestimmt. Die Entscheidung im russischen Parlament sei einstimmig getroffen worden, heißt es auf der Internetseite des Parlaments. Der Austritt sei im Interesse der nationalen Sicherheit getroffen, schrieb Duma-Chef Wolodin auf Telegram. „Washington und Brüssel, besessen von der Idee des Aufbaus einer unipolaren Welt, haben das globale Sicherheitssystem mit der Erweiterung der Nato nach Osten zerstört“, sagte er. Wladimir Putin hatte den Austritt vergangene Woche dem Parlament vorgeschlagen. Der KSE-Vertrag legt Obergrenzen für schwere Waffen wie Panzer, Artillerie und Kampfflugzeuge fest.
Ukraine geht zu Gegenangriffen in Bachmut über – und stellt Wagner-Gruppe eine Falle
Update vom 16. Mai, 11.25 Uhr: Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, hat die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut als „Mausefalle“ für die russischen Truppen bezeichnet. „Die Wagner-Söldner sind nach Bachmut wie die Ratten in die Mausefalle gekrochen“, sagte der 57-Jährige bei einem weiteren Besuch im Frontgebiet. Durch „aktive Verteidigung“ seien die ukrainischen Einheiten an mehreren Abschnitten bei Bachmut zu Gegenangriffen übergegangen.
„Der Feind hat mehr Ressourcen, doch wir zerstören seine Pläne“, sagte der Generaloberst. Danach zeichnete er mehrere Soldaten mit Orden aus. Zuvor hatten Einheiten der ukrainischen Armee nordwestlich und südwestlich von Bachmut die russischen Truppen teils um mehrere Kilometer zurückgedrängt.
Dagegen behauptete der Chef russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, einmal mehr, in der Stadt Bachmut selbst weiter mit der Eroberung der letzten Straßenzüge voranzukommen. Er veröffentlichte dazu am Dienstag auch ein Video, in dem er auf einer Karte die noch von den ukrainischen Truppen besetzten Teile zeigte.
Ukraine-Krieg: Ukraine schießt wohl „russische Wunderwaffe“ ab
Update vom 16. Mai, 9.40 Uhr: Die Ukraine hat nach eigenen Angaben sechs der von Russland als Wunderwaffe angepriesenen Hyperschallraketen vom Typ Kinschal (Russisch für Dolch) abgeschossen. Die Raketen seien von russischen Kampfflugzeugen des Typs MiG-31K abgefeuert und dann abgefangen worden, teilte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, am Dienstag mit. Insgesamt seien 18 Raketen unterschiedlicher Typen sowie 6 sogenannte Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Shahed-136/131 bei dem Luftalarm in der Nacht zu Dienstag von der Flugabwehr unschädlich gemacht worden.
Nach Darstellung Saluschnyjs waren unter den abgeschossenen Raketen auch neun Kalibr, die von Kriegsschiffen auf dem Schwarzen Meer gestartet waren. Zudem seien drei russische Aufklärungsdrohnen zerstört worden. US-Botschafterin Bridget A. Brink dankte der ukrainischen Flugabwehr auf Twitter für die „starke Arbeit“. Die Dichte der Schläge galt als sehr hoch. Die Explosionen durch den Abschuss der Raketen hatten Kiew nachts erschüttert.
Ukraine-Krieg: Heftige Explosionen über Kiew
Update vom 16. Mai, 6.45 Uhr: Heftige Explosionen von Luftabwehrraketen rissen die Einwohner der ukrainischen Hauptstadt Kiew aus dem Schlaf. Raketentrümmer seien auf das Gelände des städtischen Tierparks heruntergefallen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Dienstag mit. Seinen Angaben nach wurden drei Menschen verletzt und ein größeres Gebäude beschädigt. Zudem seien mehrere Autos in Brand geraten. Der Militärverwaltung zufolge waren vier Stadtteile betroffen. Luftalarm war in der Nacht im ganzen Land ausgelöst worden.
Update vom 15. Mai, 22.18 Uhr: Der chinesische Sondergesandte Li Hui wird am Dienstag zu einem zweitägigen Besuch in der Ukraine erwartet. Ziel von Lis Reise ist es nach Angaben Pekings, „mit allen Parteien über eine politische Lösung“ im Ukraine-Konflikt zu sprechen. Der Sondergesandte, der früher chinesischer Botschafter in Moskau war, soll auch nach Russland, Deutschland, Polen und Frankreich reisen. China bemüht sich nach eigenen Angaben im Ukraine-Konflikt um eine neutrale Position und will sich als Vermittler etablieren.
Präsident Selenskyj nach Europareise wieder in der Ukraine
Update vom 15. Mai, 20.12 Uhr: Wolodymyr Selenskyj ist nach seiner Reise durch vier europäische Staaten wieder in die Ukraine zurückgekehrt, und zwar mit „mehr Munition, stärkeren Waffen für die Front, mehr Schutz für unsere Leute, mehr politische Unterstützung“, wie der ukrainische Präsident es in einem Video zusammenfasste.
Bei allen Gesprächen in Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien sei seine Friedensformel über einen kompletten Abzug der russischen Truppen vom Staatsgebiet der Ukraine besprochen worden, fuhr er fort.
Ukraine-Krieg: Putin-Verbündeter Lukaschenko wieder in Öffentlichkeit aufgetaucht
Update vom 15. Mai, 18.26 Uhr: Nach tagelangen Spekulationen über seine Gesundheit ist in Belarus‘ Machthaber Alexander Lukaschenko bei einem Termin mit Militärs wieder aufgetaucht. Das Staatsfernsehen in Minsk zeigte den 68-Jährigen am Montag (15. Mai) in einer militärgrünen Uniform.
„Lassen Sie uns darauf schauen, was um unser Land herum passiert, besonders in der Luft“, sagte Lukaschenko. Er ging dann direkt auf bisher von der russischen Führung nicht einmal bestätigte Abschüsse von Hubschraubern und Flugzeugen im Gebiet Brjansk an der Grenze zur Ukraine und zu Belarus ein. Die Ereignisse in der russischen Region am Samstag hätten Belarus in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, sagte Lukaschenko.
Bei den Abstürzen sollen insgesamt mindestens neun Menschen getötet worden sein. Offizielle Angaben gab es dazu nicht. Auch vom russischen Verteidigungsministerium, das aus dem Gebiet auch seine Angriffe gegen die Ukraine führt, gab es keine Stellungnahme.
Ukraine-Krieg: Russlands „Innenminister“ in Luhansk schwer verletzt
Update vom 15. Mai, 16.36 Uhr: In Luhansk ist der von Russland eingesetzte „geschäftsführende Innenminister“ Igor Kornet bei einem Anschlag schwer verletzt worden. Der 50-Jährige sei auf die Intensivstation gebracht worden, meldeten russische Medien nun. Die Bombe zerstörte einen Friseursalon im Zentrum von Luhansk in dem sich Kornet offenbar befand.
Bei der Explosion ist demnach ein Mensch ums Leben gekommen, drei Leibwächter Kornets wurden verletzt. Seit August 2014 war Kornet „Innenminister“ in den Regierungsstrukturen der von Moskau unterstützten Luhansker Separatisten. Im Oktober vergangenen Jahres hat Moskau das an Russland grenzende Gebiet nach seinem Einmarsch in die Ukraine offiziell annektiert.
News zur Gegenoffensive im Ukraine-Krieg: „Gegner hat überhaupt keine Kraft mehr“
Update vom 15. Mai, 14.14 Uhr: „Der Gegner versteht, dass er überhaupt keine Kraft mehr für aktive Angriffsaktionen hat“: Mit diesen Worten zitierte nun der Kyiv Independent den HUR-Chef Andrij Chernjak über die aktuelle KLage im Ukraine.-Krieg. Der HUR ist der ukrainische Militärgeheimdienst. Laut Chernjak sind aktuell etwa 152.000 Mitglieder von Russlands Militär in den besetzten Gebieten Saporischschja und Cherson stationiert, aber: „Ihre einzige Aufgabe besteht darin, die Positionen zu halten. Von einer weiteren Offensive ist absolut keine Rede“, schätzte Chernyak.
Die Russen würden dort lediglich neue Verteidigungswälle errichten. Unabhängig prüfen ließen sich seine Angaben zunächst nicht.
Militärhilfen im Ukraine-Krieg: Putin-Sprecher Peskow wiegelt Einfluss ab
Update vom 15. Mai, 12.35 Uhr: Der Kreml hat weitere britische Militärhilfen für die Ukraine scharf kritisiert – und gibt sich im Angriffskrieg gegen das Land weiter siegesgewiss. „Das kann den Gang der militärischen Spezialoperation (so nennt Moskau seinen Krieg in der Ukraine, Anm. d. Red.) nicht deutlich oder prinzipiell beeinflussen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag (15. Mai) der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Freilich werde die Waffenlieferung zu weiteren Zerstörungen in der Ukraine führen, kritisierte er. „Für die Ukraine macht es die Geschichte nur noch weit schwerer.“
Der Kreml kritisiert die Waffenlieferung Großbritanniens als Einmischung, die zu einer weiteren Eskalation des Kriegs führe. Einen Rückzug seiner Soldaten aus den besetzten Gebieten der Ukraine lehnt Moskau trotz hoher Verluste ab.
News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj in Großbritannien eingetroffen
Update vom 15. Mai, 10.55 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Großbritannien eingetroffen und wurde von Premier Rishi Sunak empfangen.
Zuvor hatte Selenskyj auf Twitter mitgeteilt, was er sich von den Gesprächen erhofft: „Das Vereinigte Königreich ist führend, wenn es um den Ausbau unserer Fähigkeiten am Boden und in der Luft geht. Diese Zusammenarbeit wird heute fortgesetzt. Ich werde meinen Freund Rishi treffen. Wir werden substantielle Verhandlungen von Angesicht zu Angesicht und in Delegationen führen.“
News zum Ukraine-Krieg: Russland mit Schwächen
Update vom 15. Mai, 10.50 Uhr: Ein Drohnenangriff auf einen strategisch wichtigen Militärflugplatz im Westen Russlands hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste erneut Schwächen der russischen Flugabwehr aufgedeckt. Am 3. Mai hätten mehrere Drohnen das Flugfeld Seschtscha im Gebiet Brjansk attackiert und dabei vermutlich eine Transportmaschine vom Typ Antonow An-124 beschädigt, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. Die russische Führung sei wahrscheinlich besorgt, dass die Flugabwehr weiterhin gefährdet sei und wichtige strategische Einrichtungen wie Luftstützpunkte gefährdet sind.
Seschtscha liegt rund 150 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt und ist nach britischen Angaben ein wichtiger Knotenpunkt für die russische Luftwaffe. Zudem würden von hier aus sogenannte Kamikaze-Drohnen gegen Ziele in der Ukraine abgefeuert.
News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj reist nach London – Gespräche mit Sunak
Update vom 15. Mai, 8.50 Uhr: Nach Besuchen in Rom, Berlin und Paris hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Gespräche in Großbritannien angekündigt. Er werde sich am Montag in London mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak treffen, teilte Selenskyj am Morgen bei Twitter mit. Großbritannien ist einer der wichtigsten Partner der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg.
Selenskyj war bereits im Februar in Großbritannien und hatte unter anderem ukrainische Soldaten getroffen, die dort ausgebildet wurden. Sunak kündigte damals an, dass Großbritannien als erstes Land der Ukraine Raketen mit größerer Reichweite liefern werde. Diese Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow wurden nach Informationen des US-Senders CNN mittlerweile übergeben. Die Bitte nach einer Lieferung von Kampfjets lehnt London bisher ab, bietet aber eine Ausbildung ukrainischer Piloten an.
„Großbritannien ist ein Anführer beim Ausbau unserer Fähigkeiten am Boden und in der Luft“, schrieb Selenskyj. „Diese Zusammenarbeit wird heute fortgesetzt. Ich werde meinen Freund Rishi treffen. Wir werden substanzielle, inhaltliche Verhandlungen führen, persönlich und mit unseren Delegationen.“
News zum Ukraine-Krieg: Prigoschin wollte angeblich russische Truppen an die Ukraine verraten
Erstmeldung: Moskau/Kiew - Jewgeni Prigoschin sorgt im Ukraine-Krieg immer wieder für Aufregung. Nun soll der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner einem Bericht der Washington Post zufolge der ukrainischen Regierung angeboten haben, die Positionen russischer Truppen preiszugeben. Die Zeitung beruft sich dabei auf durchgestochene Dokumente des US-Geheimdienstes. Kiew habe das Angebot, das Prigoschin über seine Kontakte zum ukrainischen Geheimdienst unterbreitet haben soll, aber abgelehnt. Der Bericht stützt sich auf geheime US-Dokumente, die laut der Zeitung der Chat-Plattform Discord zugespielt wurden. Das US-Präsidialamt reagierte nicht sofort auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters zur Stellungnahme.
News zum Ukraine-Krieg: Berichte über schweres Artilleriefeuer auf Donezk
Die von russischen Truppen kontrollierte Großstadt Donezk im Osten der Ukraine ist am Sonntag offenkundig unter schweren Artilleriebeschuss geraten. Die Stadt sei von Hunderten Artilleriegranaten und Projektilen aus Mehrfachraketenwerfern getroffen worden, berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf örtliche Behörden. Über die Auswirkungen des Beschusses wurden keine Angaben gemacht. Donezk liegt unmittelbar hinter den Frontlinien im Osten der Ukraine.
News zum Ukraine-Krieg: Vorstöße bei Bachmut gehen weiter
In der Umgebung der schwer umkämpften Stadt Bachmut haben ukrainische Truppen nach eigener Darstellung weitere Geländegewinne errungen. „Unsere Einheiten haben mehr als zehn feindliche Stellungen nördlich und südlich von Bachmut eingenommen und ein großes Waldgebiet bei Iwaniwske vom Feind gesäubert“, teilte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram mit. Dabei seien russische Soldaten gefangen genommen worden. Trotz der ukrainischen Erfolge bleibe die Lage bei Bachmut weiterhin angespannt, da das russische Militär entschiedenen Widerstand leiste.
Das ukrainische Militär hat in den vergangenen Tagen rund um die ostukrainische Stadt Bachmut bei Gegenangriffen größere Gebiete zurückerobert. Nun droht eine Einkesselung der in der Stadt eingesetzten russischen Söldnertruppe Wagner.
News zum Ukraine-Krieg: Paris stellt Kiew neue Militärhilfe in Aussicht
Unterdessen kehrt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit der Zusage weiterer Militärhilfe aus Deutschland und Frankreich nach Kiew zurück. In Berlin und Paris pochte Selenskyj dabei am Sonntag zum wiederholten Mal auf die Lieferung von Kampfjets. Sowohl Kanzler Olaf Scholz (SPD) als auch Präsident Emmanuel Macron reagierten jedoch zurückhaltend. Der französische Staatschef wollte sich aber, wie es aus dem Élyséepalast hieß, am Montagabend in einem TV-Interview zur weiteren Militärhilfe äußern. Selenskyj dankte derweil Deutschland und Frankreich für die militärische Unterstützung. (cs/dpa)
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