Krieg in Gaza

US-Geheimdienst sicher: Hamas nutzt Schifa-Klinik als Kommandozentrale – Druck in Geisel-Frage wächst

  • Jens Kiffmeier
    VonJens Kiffmeier
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    Franziska Schwarz
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Die Lage um die Al-Schifa-Klinik in Gaza bleibt dramatisch. Rufe nach Waffenruhe lehnt Israel ab. Doch der Druck im Land wächst. Der News-Ticker zum Krieg in Israel.

  • Ruf nach Waffenruhe: Israel fordert Rücktritt von UN-Chef
  • Drama um Al-Schifa-Klinik: Krankenhauschef spricht von „Massengrab“ auf Gelände
  • Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza: Hamas wirft Israel „Belagerung“ vor
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben zur Situation in Israel und im Gazastreifen nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.

Update vom 15. November, 6.41 Uhr: Dieser News-Ticker zum Krieg in Israel ist beendet. Die weiteren Entwicklungen hier.

Update vom 14. November, 22.47 Uhr: Die Hamas dementiert, doch die USA stützen die These Israels: Die Hamas soll nach Erkenntnissen des US-Geheimdienstes das Al-Schifa-Krankenhaus als militärische Operationszentrale nutzen. „Wir haben Informationen, die bestätigen, dass die Hamas dieses spezielle Krankenhaus als Kommando- und Kontrollknotenpunkt nutzt“, sagte der Sprecher für nationale Sicherheit des Weißen Hauses, John Kirby, laut einem Guardian-Bericht. Die Terrororganisation habe in der Klinik auch zahlreiche Waffen gelagert, um von dort auf die Offensive der israelischen Streitkräfte zu reagieren. „Das ist ein Kriegsverbrechen“, sagte Kirby.

Unter dem Al-Schifa-Krankenhaus vermutet er eine Hamas-Zentrale: Kohn Kirby, Sprecher für Nationale Sicherheit im Weißen Haus.

Seit Tagen kommt es rund um das Al-Schifa-Krankenhaus zu Gefechten. Die Versorgung ist dramatisch. Nach einem Stromausfall hat die palästinensische Seite in der Klinik Todesopfer beklagt. Wegen der dramatischen humanitären Lage gerät Israels Regierung zunehmend unter Druck. Der Ruf nach einer Feuerpause wurde zuletzt lauter.

Sorge um Geiseln im Israel-Krieg: Marsch auf Jerusalem gestartet

Update vom 14. November, 20.11 Uhr: Der Druck in der Bevölkerung auf die Regierung steigt: Angehörige und Freunde der rund 240 Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen haben einen Marsch für die Freilassung der Menschen begonnen. Sie starteten am Dienstag in der Küstenmetropole Tel Aviv und wollen am Samstag im knapp 70 Kilometer entfernten Jerusalem ankommen, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Dort wollten sie zum Amtssitz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ziehen, wie die Organisation der Angehörigen mitteilte. Sie forderten Netanjahu zu einem Treffen auf. „Treffen Sie uns und erklären Sie, welche Bedingungen Israel für einen Austausch von Geiseln stellt“, stand in einer Pressemitteilung des Forums der Angehörigen der Geiseln. Alle Israelis seien aufgerufen, sich dem Marsch und der Forderung nach Freilassung der Verschleppten anzuschließen.

Sie wollen Klarheit in der Geiselfrage: Hunderte Israelis marschieren aus dem ganzen Land vor Netanjahus Büro.

Ruf nach Feuerpause im Gaza-Krieg: Israel fordert Rücktritt von UN-Generalsekretär

Update vom 14. November, 19.46 Uhr: Auf die Rufe nach einer Feuerpause wegen der humanitären Lage im Gazastreifen reagiert Israel zunehmend gereizter. So attackierte Außenminister Eli Cohen jetzt den Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, und forderte ihn zum Rücktritt auf. Dieser sei nicht geeignet, die Organisation zu leiten, sagte der Top-Diplomat auf einer Pressekonferenz in Genf. „Guterres hat es nicht verdient, die Vereinten Nationen zu leiten. Guterres hat keinen Friedensprozess in der Region gefördert. Guterres sollte, wie alle freien Nationen, klar und laut sagen: Befreit Gaza von der Hamas“, sagte Cohen wörtlich.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte sich zuletzt „zutiefst beunruhigt“ über die Lage in den Krankenhäusern im Gazastreifen gezeigt. Diese verzeichneten dramatische Verluste an Menschenleben, ließ Guterres am Dienstag in New York mitteilen. „Im Namen der Menschlichkeit fordert der Generalsekretär eine sofortige humanitäre Waffenruhe“, hieß es in einer Mitteilung.

Krieg in Israel: Hamas dementiert Berichte über Geisel-Versteck

Update vom 14. November, 19.26 Uhr: Die verzweifelte Suche nach den Geiseln in Israel-Krieg geht weiter: Nach möglichen Spuren unter einem Kinderkrankenhaus in Gaza hat die Hamas entsprechende Spekulationen dementiert. Die in einem Video der israelischen Armee am Montagabend gezeigten Objekte aus dem Keller der Al-Rantisi-Kinderklinik seien kein Hinweis auf ein Versteck, teilte das von der Terrororganisation geführte Gesundheitsministerium mit. Die Objekte zeigten lediglich, dass dort im Untergeschoss Bewohner Schutz gesucht hätten, hieß es.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Israel-News: Außenminister kritisiert Rotes Kreuz für mangelnde Hilfe bei Geisel-Suche

Update vom 14. November, 18.33 Uhr: Angesichts des Rufs nach einer Feuerpause fordert Israel von den Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) mehr konkrete Hilfe: So verlangte Außenminister Eli Cohen speziell vom Roten Kreuz mehr Einsatz für einen Kontakt zu den von Terroristen in den Gazastreifen verschleppten Geiseln. Er äußerte sich am Dienstag in Genf, wo er mit mehreren Angehörigen beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und UN-Organisationen Gespräche führte. „Bis heute hat niemand die Geiseln gesehen“, sagte Cohen. „Wir haben keine Lebenszeichen.“ Das IKRK müsse zumindest erreichen, dass Angehörige ein Lebenszeichen von den Verschleppten bekommen und dass sie mit Medikamente versorgt werden.

Israel-Krieg: Regierung lehnt Feuerpause für Gaza weiterhin ab

Update vom 14. November, 17.30 Uhr: Ein prominenter Minister des israelischen Kriegskabinetts, Benny Gantz, sagte heute, dass Israel seinen Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen auch dann fortsetzen werde, wenn die Kämpfe im Rahmen eines möglichen Geiselabkommens pausieren. „Selbst wenn ein Waffenstillstand erforderlich ist, um die Geiseln zurückzubringen, wird es kein Ende des Krieges geben“, sagt er laut der Times of Israel während eines Besuchs bei der israelischen Armeeführung im Norden des Landes. „Wir machen weiter, bis unsere Ziele erreicht sind“, fügt Gantz hinzu.

Israel hat wiederholt deutlich gemacht, dass es die politische und militärische Kontrolle der Hamas über den Gazastreifen endgültig beenden will. Premierminister Benjamin Netanjahu sagte, ein Gazastreifen nach der Hamas müsse dauerhaft entmilitarisiert und entradikalisiert werden. Mit Blick auf Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah, dessen Organisation seit Beginn des Krieges verstärkt grenzüberschreitende Angriffe gegen Israel ausführt, sagt Gantz: „Hat er den Bezug zur Realität vor Ort verloren?“ Diese Frage müsse man sich im Libanon nun stellen.

Krieg in Israel: zwei Verletzte nach Raketenangriff auf Tel Aviv

Update vom 14. November, 16.58 Uhr: Durch einen der zahlreichen Raketenangriffe aus dem Gazastreifen sind heute in Tel Aviv zwei Menschen teils schwer verletzt worden, wie die Times of Israel berichtet. Ein junger Mann trug durch Raketensplitter schwere Verletzungen davon, eine 43-jährige Frau wurde leicht verletzt. Augenzeugen wollen drei Geschosse gesehen haben, die aus dem Gazastreifen herangeflogen kamen. Die terroristische Hamas bekannte sich zu dem Raketenbeschuss.

Westjordanland: Israelische Armee reisst Denkmal für Arafat ab

Update vom 14. November, 16.07 Uhr: Die israelische Armee hat im palästinensischen Flüchtlingslager Tulkarm im Westjordanland mit einem Bulldozer ein Denkmal abgerissen, das den Friedensnobelpreisträger und bedeutenden Palästinenserführer Jassir Arafat ehrte, wie die Times of Israel berichtete. Es wurde bisher kein Grund für diese symbolträchtige Maßnahme genannt.

Nach dem Terrorangriff der Hamas: 859 israelische Todesopfer identifiziert

Update vom 14. November, 15.09 Uhr: Die israelischen Behörden haben laut der Times of Israel bisher die sterblichen Überreste von 859 Zivilisten identifiziert, die bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober getötet wurden. Damit erhöht sich die Zahl der namentlich bekannten Todesopfer seit der letzten entsprechenden Veröffentlichung um 16 Menschen. Zuvor hatte Israel am Freitag (10. November) die Gesamt zahl der Todesopfer von rund 1400 auf etwa 1200 gesenkt. Aufseiten der Terroristen wurden etwa 1500 von Sicherheitskräften getötet, sodass die iraelischen Behörden noch Tausende von Leichen zu bergen und zu identifizieren haben.

Zivilisten im Israel-Krieg in Bedrängnis: Trinkwasser im Gazastreifen wird knapp

Update vom 14. November, 13.29 Uhr: 200.000 Menschen im Gazastreifen haben nun offenbar kein Trinkwasser mehr: Zwei Wasserversorger im Süden des Gebiets haben nach UN-Angaben ihre Arbeit eingestellt. Grund ist ein Mangel an Treibstoff.

Die Angaben stammen vom UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Knapp 1,6 der rund 2,3 Millionen Einwohner des abgeriegelten Gazastreifens sind seit Kriegsbeginn vertrieben worden, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.

Israel meldet Kontrolle über mehrere Hamas-Regierungsgebäude in Gaza

Update vom 14. November, 12.47 Uhr: Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge die Kontrolle über mehrere Regierungsgebäude der islamistischen Hamas in der Stadt Gaza übernommen. Dazu gehörten das Parlament und Gebäude der Polizei. Gestern hatte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärt, die Hamas habe inzwischen „die Kontrolle in Gaza“ verloren, berichtet die Nachrichtenagentur AFP weiter.

Israel-Krieg: Tod von als Geisel genommener Soldatin bestätigt

Update vom 14. November, 11.58 Uhr: Die israelische Armee hat laut der AFP den Tod der Hamas-Geisel Noa Marciano bestätigt. Die Soldatin sei von der Terrororganisation entführt worden. Angaben zur Todesursache wurden nicht gemacht. Mit dem Tod der 19-Jährigen steigt die Zahl der im Gazastreifen seit Kriegsbeginn getöteten israelischen Soldaten auf 47, schreibt die Nachrichtenagentur.

Update vom 14. November, 11.34 Uhr: Funde sollen die Anschuldigungen untermauern – doch es gibt auch Zweifel: Israels Armee behauptet, eine Hamas-Zentrale unter einem Kinderkrankenhaus in Gaza entdeckt zu haben.

Al-Schifa-Klinik: Krankenhauschef spricht von „Massengrab“ auf Gelände

Update vom 14. November, 10.53 Uhr: „Wir waren gezwungen, sie in einem Massengrab zu beerdigen“: Der Direktor der Al-Schifa-Klinik im Gazastreifen teilte laut dem Sender al-Arabiya jetzt mit, dass 179 Tote auf dem Klinikgelände beigesetzt worden seien. Sieben Babys und 29 Patienten von der Intensivstation seien unter den Toten, sagte Mohammad Abu Salamija.

„Im Klinikkomplex liegen verstreute Leichen und in den Leichenhäusern gibt es keinen Strom mehr“, zitierte ihn al-Arabiya. Der Kampf um Al-Schifa bewegt international: Salamija spricht beim Beschuss von Gazas größtem Krankenhaus von „israelischen Angriffen“. Die Armee hingegen bestreitet das.

Aufnahme vom 4. November: ein trauernder Angehöriger eines Todesopfers der Anschläge auf das Al-Schifa-Krankenhaus

Bundeswehr soll Waffen im Israel-Krieg abgeben

Update vom 14. November, 10.39 Uhr: Die Bundeswehr soll Waffen aus eigenen Beständen kostenlos an Israel abgeben können. Bislang galt diese Regelung nur für Kiew im Ukraine-Krieg, berichtet die AFP. „Dies ist aufgrund der aktuellen Bedrohungslage geboten und gerechtfertigt“, zitiert die Nachrichtenagentur aus einem ihr vorliegenden Entwurf aus dem Bundesfinanzministerium.

Update vom 14. November, 10.04 Uhr: Mehrere US-Organisationen fürchten, dass Munitionslieferungen das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza verschlimmern werden – und senden einen Brandbrief an das Pentagon.

Israel-Krieg: Militär meldet Waffenfund in Gaza-Klinik

Update vom 14. November, 9.36 Uhr: Israels Militär meldet laut der Nachrichtenagentur dpa einen Waffenfund in einer Gaza-Klinik: Im Keller einer Kinderklinik hätten Soldaten zahlreiche Waffen palästinensischer Extremisten gefunden. Es gebe auch Anzeichen dafür, dass im Rantisi-Krankenhaus Geiseln festgehalten worden sein könnten. Hamas-Führer Chalil al-Haja hingegen sagte dem Sender Al-Dschasira, Israel werfe mit Falschbehauptungen um sich.

Biden berichtet von Vermittlung von Katar zwischen Israel und Hamas

Update vom 14. November, 8.23 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat zum Schutz der Krankenhäuser im Gazastreifen aufgerufen. Es gebe auch Bemühungen, einen Waffenstillstand zu erreichen, um die Freilassung von Gefangenen zu ermöglichen, sagte er vor Journalisten im Weißen Haus: „Darüber wird mit den Kataris verhandelt, die sich engagieren.“

Ein Sprecher der Hamas hatte gestern mitgeteilt, dass Katar zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation vermittelt.

Israel bestätigt Identität als Geisel genommener Frau in Video

Update vom 14. November, 7.30 Uhr: Israel hat die Identität einer Hamas-Geisel bestätigt. Gestern Abend hatte die Hamas ein Video veröffentlicht, in dem eine Soldatin auf Hebräisch ihren Namen und ihre Personalausweisnummer nennt und erklärt, sie werde im Gazastreifen festgehalten.

„Wir sind mit ganzem Herzen bei der Familie Marciano, deren Tochter Noa brutal von der Terrororganisation Hamas entführt worden ist“, erklärte die israelische Armee heute. Israelischen Angaben zufolge hält die Hamas aktuell rund 240 Menschen aus Israel als Geiseln im Gazastreifen.

Gewalt im Westjordanland – fünf Palästinenser im Israel-Krieg getötet

Update vom 14. November, 7.10 Uhr: Seit Kriegsbeginn ist auch die Gewalt im Westjordanland eskaliert. Das Gebiet ist von Israel besetzt. Nun sind dort nach Informationen der AFP bei Auseinandersetzungen mit israelischen Streitkräften fünf Palästinenser getötet worden. Die israelische Armee bestätigte der AFP einen in dem Gebiet, machte jedoch keine genaueren Angaben.

Drama in Al-Schifa-Klinik im Israel-Krieg: Armee will Brutkästen in Gazastreifen liefern

Update vom 14. November, 6.30 Uhr: Die israelischen Streitkräfte sehen sich vor einer neuen Aufgabe – dem Transportieren von Brutkästen in den Gazastreifen. Anlass ist die dramatische Lage im Al-Schifa-Krankenhaus. Dort sind nach palästinensischen Angaben zuletzt sieben Neugeborene nach dem Abschalten von Sauerstoffgeräten gestorben.

Nach eigener Aussage haben die israelischen Streitkräfte daher diese Hilfe nun angeboten. „Wir sind im Krieg mit der Hamas und nicht mit der Bevölkerung von Gaza“, sagte eine Sprecherin der für Kontakte mit den Palästinensern zuständigen israelischen Cogat-Behörde in einem gestern veröffentlichten Video.

Auf Fotos war zu sehen, wie eine israelische Soldatin Brutkästen in einen Transporter brachte. Das Fehlen von Treibstoff habe insgesamt zum Tod von 34 Patienten geführt, teilte das von der Hamas geleitete Gesundheitsministerium gestern mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Israel prangert brutale Hamas-Taktik an – Spuren von Geiseln entdeckt?

Update vom 13. November, 22.07 Uhr: Sprengstoffgürtel, Handgranaten, Gewehre und Sprengsätze, aber auch Computer und Geld: Israelische Soldaten haben zahlreiche Waffen im Keller eines Krankenhauses in der Stadt Gaza gefunden. Es gebe zudem auch Anzeichen dafür, dass im Keller des Rantisi-Krankenhauses Geiseln festgehalten worden sein könnten, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Montagabend. Hamas-Führer Chalil al-Haja sagte dem Sender Al-Dschasira, es handele sich um falsche Vorwürfe Israels.

Das Rantisi-Krankenhaus, das am Sonntag evakuiert worden sein soll, ist spezialisiert auf die Behandlung krebskranker Kinder. Israels Armee zeigte nun Videoaufnahmen von den Funden im Keller. Neben Waffen wurden improvisierte Toiletten, eine kleine Küche, ein Seil sowie eine Babyflasche entdeckt. An der Wand hing den Angaben zufolge ein handschriftlicher Kalender, der die Tage seit dem 7. Oktober gezählt habe. Die Bilder zeigten auch eine Sitzecke.

Seit Tagen kommt es zu Kämpfen rund um die Krankenhäuser im Gazastreifen. Israel wirft der Hamas vor, die Einrichtungen als Kommandozentrale zu nutzen und sich hinter den Patienten zu verstecken. Den Fund in der Rantisi-Klinik deutet die Armee als weiteren Beweis.

Bodenoffensive im Israel-Krieg: Armee besetzt Parlament von Gaza

Update vom 13. November, 21.45: Weiterer Vorstoß der Bodenoffensive: Israelische Truppen haben nach Medienberichten das Parlamentsgebäude in der Stadt Gaza eingenommen. In sozialen Medien kursierte am Montagabend ein Foto, das Soldaten der Infanterieeinheit Golani mit israelischen Flaggen in dem Sitzungssaal des Legislativrats im Viertel Rimal zeigte. Die islamistische Hamas hatte 2006 bei Parlamentswahlen gegen die gemäßigtere Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gesiegt. Ein Jahr später übernahm die Hamas gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens. Seit dem tagte der Legislativrat nicht mehr.

Ruf nach Feuerpause im Gazastreifen: Frau stört Rede von Baerbock in Brüssel

Update vom 13. November, 21.05. Uhr: Bei einer Veranstaltung mit Außenministerin Annalena Baerbock in Brüssel ist es zu einem Aufsehen erregenden Zwischenfall gekommen. Eine Besucherin sorgte am Montagabend mit einer lautstarken Forderung nach einem Waffenstillstand für den Gazastreifen dafür, dass Baerbock eine Rede zum Thema feministische Außenpolitik unterbrechen musste. Als die Frau trotz des Angebots, in einer anschließenden Diskussionsrunde zu reden, weiter die Rede störte, wurde sie von der Polizei zu einem Gespräch vor die Tür begleitet. Dies wiederum stieß Baerbock auf. Die Grünen-Politikerin wollte, dass die Frau wieder hereinkommt – was diese aber nicht wollte.

Baerbock hatte es am Vormittag bei einem EU-Außenministertreffen erneut abgelehnt, sich Forderungen nach einem Waffenstillstand für den Gazastreifen anzuschließen. Sie erklärte zu dem Thema: „Ich verstehe total den Impuls in dieser furchtbaren Situation, wo unschuldige Kinder, Menschen, Frauen, Mütter, Familien nicht nur so furchtbar leiden, sondern ums Leben kommen“. Aber Impulse reichten eben nicht aus, um Menschen zu helfen. Diejenigen, die solche Dinge forderten, müssten auch Fragen beantworten. So zum Beispiel die Frage, wie Israels Sicherheit gewährleistet werden könne und was mit den Geiseln der Hamas passiere.

Israel-Krieg: Die Armee sieht Kampfkraft-Verluste bei der Hamas

Update vom 13. November, 19.57 Uhr: Trotz eines Angriffs mit einer Panzerfaust aus einem Krankenhaus heraus sieht Israel die Verteidigungskräfte der Hamas schwinden. So soll die Terrororganisation die Kontrolle über Gaza verloren haben. Das teilte zumindest Israels Verteidigungsminister Joaw Galant laut der Zeitung Haaretz in einem Lagebericht mit. Demnach würden die Hamas-Terroristen in den südlichen Gazastreifen fliehen, während Zivilisten leere Stützpunkte plünderten. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben derzeit nicht. Laut Gallant hatte die israelische Armee ihre Angriffe auf die Tunnel der Hamas-Terroristen in den vergangenen Tagen intensiviert. Dennoch kommt es immer wieder zu heftigen Feuergefechten, auch rund um die Krankenhäuser im Gazastreifen.

Krieg in Israel: Hamas attackiert Armee mit Panzerfaust aus Al-Kuds-Krankenhaus heraus

Update vom 13. November, 17.28 Uhr: Nach dem Drama in der Al-Schifa-Klinik hat Israel der Hamas eine perfide Kriegstaktik vorgeworfen. So sollen erneut Zivilisten als Schutzschild missbraucht worden seien. Wie die Armee berichtete, sollen bei Kämpfen am Al-Kuds-Krankenhaus im Gazastreifen etwa 21 Terroristen getötet worden sein. Die Soldaten seien von Terroristen mit zwei Panzerfäusten und kleineren Waffen aus dem Eingangsbereich des Krankenhauses in der Stadt Gaza beschossen worden, hieß es. Die Angreifer hätten sich unter eine Gruppe von Zivilisten gemischt. „Dieser Vorfall ist ein weiteres Beispiel für den anhaltenden Missbrauch der Hamas von zivilen Strukturen, inklusive Krankenhäusern, um Angriffe auszuführen“, teilte die Armee mit.

Das Krankenhaus ist mit 700 Betten der wichtigste Klinikkomplex im Gazastreifen und bietet Notfall- und chirurgische Versorgung. Israel wirft der Hamas vor, das Krankenhaus als Kommando- und Kontrollzentrum zu missbrauchen. Zuletzt hatte es auch viel Aufregung um die katastrophale Notlage am Al-Schifa-Krankenhaus gegeben.

Dramatische Lage in Al-Schifa-Klinik: Frankreich fordert Kampfpause im Israel-Hamas-Krieg

Update vom 13. November, 16.42 Uhr: Kein Strom, keine Hilfsgüter: Nach dem Beschuss der Al-Schifa-Klinik im Gazastreifen hat Frankreich eine langfristige Kampfpause eingefordert. Die Lage in dem Kriegsgebiet sei unhaltbar, kritisierte die französische Außenministerin Catherine Colonna. „Es gibt zu viele zivile Opfer. So kann es nicht weitergehen“, sagte die Politikerin bei einem EU-Außenministertreffen in Brüssel. Anders als die meisten EU-Staaten, die ebenfalls zu einer kurzfristigen Feuerpause aufgerufen hatten, pocht Frankreich auf die dauerhafte Einstellung der Kampfhandlungen.

Aktuelle Lage im Israel-Krieg: Hamas klagt über deutlich mehr Todesfälle in Al-Schifa-Klinik

Update vom 13. November, 15.23 Uhr: In der Al-Schifa-Klinik im Gazastreifen soll die Zahl der Todesopfer höher sein als bislang bekannt. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums sollen sieben Neugeborene nach dem Abschalten der Sauerstoffgeräte gestorben sein. Das Fehlen von Treibstoff habe insgesamt zum Tod von 34 Patienten geführt, hieß es. Diese Angaben ließen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Das UN-Nothilfebüro OCHA hatte am Morgen noch von zwölf Toten berichtet – darunter zwei zu früh geborene Babys. Die Weltgesundheitsorganisation prangert seit Tagen die Lage in dem Klinikkomplex mit rund 700 Betten an, das ins Zentrum der Kämpfe geraten ist.

Krieg in Israel: Hamas hat Seegebiet um Gazastreifen vermint

Update vom 13. November, 14.19 Uhr: Die israelische Marine hat seit Kriegsbeginn nach eigenen Angaben Dutzende Waffen und militärisches Gerät im Meer nahe des Gazastreifens entdeckt – über und unterhalb der Wasseroberfläche. Die Hamas habe die Waffen und Sprengsätze bei Versuchen, auf israelisches Gebiet vorzudringen, verwenden wollen, teilte die Armee heute mit.

Die Marine haben diese Versuche vereitelt. Die Einheit für Unterwassereinsätze habe unter anderem Sprengsätze, Sprenggürtel, Munition, aufblasbare Boote und eine Rakete gefunden. Die Sprengsätze seien „neutralisiert“ worden. Ein Video der Armee zeigte zwei Explosionen an Stränden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israel-Krieg: Neues Zeitfenster zur Flucht in den südlichen Gazastreifen

Update vom 13. November, 13.25 Uhr: Neues Zeitfenster für die Flucht aus dem Gazastreifen: Israels Armee hat die Zivilisten im Norden des Küstenstreifens informiert, dass der Fluchtkorridor in den Süden sieben Stunden geöffnet sei (von 9 bis 16 Uhr Ortszeit). Zusätzlich könnten alle, die an der Küste im Norden festsäßen, Richtung Osten zur Hauptstraße Salah Al-Din in den Süden gelangen, teilte die Armee auf der Plattform X mit.

In der südlichen Stadt Rafah werde es zudem eine humanitäre Kampfpause von 10 Uhr bis 14 Uhr westlich der Straße Salah Al-Din geben. Alle Zivilisten, die von der Terrororganisation Hamas an der Flucht gehindert würden, könnten sich per Telefon oder über die Plattform Telegram an die israelische Armee wenden.

Israel meldet neuen Raketenangriff aus dem benachbarten Libanon

Update vom 13. November, 12.02 Uhr: Der Kurs der Hisbollah sorgt für Rätselraten. Seit Kriegsbeginn am 7. Oktober kommt es wiederholt zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der islamistischen libanesischen Miliz. „Terroristen haben eine Panzerabwehrrakete aus dem Libanon auf das Gebiet von Netua im Norden Israels abgefeuert“, teilte Israels Militär jetzt mit.

Die Armee habe als Reaktion darauf unter anderem die Ausgangspunkte des Beschusses angegriffen. Zudem habe das Militär eine „bewaffnete Terrorzelle“ im Süden des Libanons beschossen und getroffen. Libanesische Sicherheitskreise bestätigten massive Luftangriffe dort – nach einem Beschuss des Nachbarlands.

Außenministerin Baerbock (Grüne) äußert sich düster zum Israel-Krieg

Update vom 13. November, 10.52 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat sich pessimistisch zum Krieg in Israel geäußert. „Die Lage in der Region ist zum Zerreißen. Die Gräben scheinen tiefer zu werden“, sagte die Grünen-Politikerin heute am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel.

Sowohl im Gazastreifen und im Westjordanland als auch in Israel litten die Menschen. „Die bittere Realität ist, dass wir nur in kleinsten Schritten vorankommen“, sagte Baerbock weiter. „Der Kampf gilt der Hamas“, hatte Baerbock bei ihrer Nahostreise im Oktober gesagt. Vor zwei Tagen fand der Sondergipfel in Riad statt; Baerbock plädierte an dessen Rande für humanitäre Feuerpausen. Einem Waffenstillstand stehe sie hingegen kritisch gegenüber.

Krieg in Israel: Frühchen im Al-Schifa-Krankenhaus gestorben

Update vom 13. November, 9.58 Uhr: Neue Details zur Lage an den Krankenhäusern im Gazastreifen. Im Al-Schifa-Krankenhaus sind einem UN-Bericht zufolge seit dem Totalausfall des Stroms am Samstag (11. November) zwei zu früh geborene Babys und zehn andere Patienten ums Leben gekommen.

Das UN-Nothilfebüro OCHA bezieht sich dabei auf Angaben des von der Hamas geleiteten Gesundheitsministeriums. Unabhängig ließen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen. Demnach sind 36 weitere Frühchen, die auf Brutkästen und damit Strom angewiesen sind und mehrere Dialysepatientinnen und -patienten wegen des Stromausfalls in akuter Lebensgefahr.

Auch das Al-Kuds-Krankenhaus im Israel-Krieg nicht einsatzbereit

Update vom 13. November, 9.35 Uhr: Die humanitäre Lage im Gazastreifen spitzt sich zu. Die beiden größten Krankenhäuser mussten nach palästinensischen Angaben den Betrieb herunterfahren. Neben dem Al-Schifa- sei auch das Al-Kuds-Krankenhaus betroffen.

Alle Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens laut Hamas „außer Betrieb“

Update vom 13. November, 9.06 Uhr: „Alle Krankenhäuser“ im Norden des Gazastreifens seien „außer Betrieb“, meldet nun die radikalislamische Hamas. Grund seien die massiven Gefechte, sagte Jussef Abu Risch, stellvertretender Gesundheitsminister der Hamas-Regierung in dem Palästinensergebiet, heute der Nachrichtenagentur AFP.

Krieg in Israel: EU kritisiert Einsatz „menschlicher Schutzschilde“ durch die Hamas

Update vom 13. November, 8.34 Uhr: „Die EU verurteilt den Einsatz von Krankenhäusern und von Zivilisten als menschliche Schutzschilde durch die Hamas“, heißt es in einer EU-Erklärung, die am Vorabend publiziert wurde. Die Kämpfe forderten „einen schrecklichen Tribut von Zivilisten und medizinischem Personal“.

Das humanitäre Völkerrecht sehe vor, dass Krankenhäuser, die medizinische Versorgung und die Zivilisten in den Krankenhäusern geschützt werden müssten. „In diesem Zusammenhang fordern wir Israel dringend auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten“, heißt es weiter.

Zugleich betonte die EU das Recht Israels, sich im Einklang mit dem Völkerrecht zu verteidigen. Sie bekräftigte auch die Forderung an die Hamas, alle ihre Geiseln unverzüglich und bedingungslos freizulassen. Gleichzeitig schloss sie sich den Rufen nach sofortigen Kampfpausen und der Einrichtung humanitärer Korridore an.

„Katastrophale“ Lage im Al-Schifa-Krankenhaus im Israel-Krieg

Erstmeldung vom 13. November: Gaza – Das Al-Schifa-Krankenhaus ist das größte Krankenhaus im Gazastreifen. Das Leid dort wächst von Stunde zu Stunde. Der Klinikkomplex steht unter Beschuss – die Organisation Ärzte ohne Grenzen beschrieb die Lage als „katastrophal“. Israel wirft der Terrororganisation Hamas vor, ihre Kämpfer in der Klinik selbst sowie in ihrem Tunnelsystem im Gazastreifen unter dem Gebäude zu haben.

Größte Klinik im Gazastreifen im Israel-Krieg nicht mehr funktionsfähig

Im Al-Schifa-Krankenhaus gebe es seit drei Tagen keinen Strom und kein Wasser mehr, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus laut der Nachrichtenagentur AFP. „Bedauerlicherweise ist das Krankenhaus nicht mehr funktionsfähig.“ Die Lage vor Ort sei „schlimm und gefährlich“. Die Zahl der Todesfälle unter den Patienten habe stark zugenommen.

Zeugen sagten der AFP am Sonntag (12. November), die ganze Nacht hindurch habe es rund um Al-Schifa „heftige Kämpfe“ gegeben. Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium erklärte, die Klinik werde von israelischen Panzer „belagert“. Die Armee weist Vorwürfe, sie greife das Al-Schifa-Krankenhaus an, zurück. Von unabhängiger Seite konnten die Angaben beider Seiten nicht überprüft werden.

Hamas-Kommandozentrale unter Klinik? Arzt widerspricht

Gegenüber dem britischen Sender BBC bestritt ein leitender Arzt der Klinik indes die Darstellung der israelischen Seite, dass sich Hamas-Kämpfer in dem Krankenhaus aufhielten. Das sei „eine große Lüge“, sagte der Chefchirurg Marwan Abu Saada. „Wir haben medizinisches Personal, wir haben Patienten und Vertriebene. Nichts anderes.“

Das israelische Militär hatte zuvor davon gesprochen, dass die Hamas – die ein weit verzweigtes Tunnelsystem unter dem Küstengebiet für ihre Zwecke nutzt – unter der Klinik eine Kommandozentrale habe und auch andere medizinische Einrichtungen im Gazastreifen für militärische Zwecke missbrauche. (mit Nachrichtenagenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Mohammed Talatene/ Jacquelyn Martin/dpa/Montage

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