Naher Osten

Nach Forderungen auf Sondergipfel in Riad: So reagiert Israel

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    Erkan Pehlivan
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In Saudi-Arabien versammeln sich die islamischen Staaten, um über den Israel-Krieg zu beraten. Erste Forderungen werden laut. Der Newsticker.

Update vom 12. November, 7.30 Uhr: Syriens Präsident Assad forderte in seiner gestrigen Rede in Riad, dass jeder politische Prozess mit Israel gestoppt wird. Assad bezog sich dabei auf die Aufnahme von Beziehungen zwischen Israel einerseits und den Golf-Staaten Bahrain und Vereinigte Arabische Emirate (VAE) andererseits im Jahr 2020. Dem von den USA vermittelten Abkommen hatte Saudi-Arabien seinerzeit zugestimmt.

Die VAE wollen Regierungskreisen zufolge ihre diplomatischen Beziehungen zu Israel aufrechterhalten und hoffen, in dem Konflikt mäßigend wirken zu können. Auf diese Weise solle nach einem Kriegsende die Möglichkeit bleiben, zu einem breiten Dialog zurückzukehren, sagen mehrere mit der Regierungspolitik der VAE vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Sondergipfel in Riad fordert internationale Friedenskonferenz

Update vom 11. November 2023, 22.35 Uhr: Die Gewalt in Gaza muss ein Ende haben: Das ist die Botschaft, die arabische und andere islamische Staaten bei ihrem Sondergipfel zum Krieg in Israel verkündet haben. In der Abschlusserklärung forderten sie eine internationale Friedenskonferenz, die so schnell wie möglich abgehalten werden müsse. Die Staaten riefen zu einem sofortigen Stopp der „israelischen Aggressionen“ auf. Zugleich forderten die Staaten internationale Ermittlungen zu „Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, die Israel begangen habe. Überdies wurde in der Erklärung die Notwendigkeit betont, „alle Gefangenen, Inhaftierten und Zivilisten“ freizulassen, ohne genauer auszuführen, welche Personen konkret gemeint sind.

Update vom 11. November 2023, 20.15 Uhr: Der israelische Energieminister Israel Katz hat Kritik Syriens und des Irans am Vorgehen Israels im Gazastreifen entschieden zurückgewiesen. Der syrische Präsident Baschar al-Assad habe selbst „Hunderttausende geschlachtet, Kinder, Frauen und alte Leute seines eigenen Volkes“, schrieb Katz auf der Plattform X. Zu Raisi schrieb er: „Er schlachtet jeden Iraner ab, der es wagt, gegen ihn zu protestieren, oder jede Iranerin, die seiner Ansicht nach nicht züchtig genug ist.“

Katar verurteilt Israels Vorgehen in Gaza und fordert Untersuchung

Update vom 11. November 2023, 17.55 Uhr: Das Golfemirat Katar hat das israelische Vorgehen im Gazastreifen als kriminell verurteilt und die Vereinten Nationen aufgerufen, mutmaßliche Angriffe auf Krankenhäuser zu untersuchen. Die UN sollten Teams entsenden, um israelische Behauptungen, „die zur Rechtfertigung der Angriffe auf Krankenhäuser herangezogen werden“, zu überprüfen, sagte Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani in Riad. Er führte nicht aus, welche Behauptungen er meinte.

Al Thani bezog sich dabei auf die Krankenhäuser Al-Ahli und Al-Schifa. Immer mehr unabhängige Stellen haben inzwischen aber Beweise vorgelegt, dass die Explosion im Al-Ahli-Krankenhaus durch eine fehlgeleitete Rakete der Hamas ausgelöst wurde. Israel hat heute zudem erklärt, dass ihre nicht auf das Al-Schifa-Krankenhaus feuern würden. „An dem Krankenhaus wird weder geschossen noch wird es belagert“, teilte Oberst Mosche Tetro mit. Die Menschen könnten das Krankenhaus noch immer sicher verlassen.

Staatschefs arabischer und weiterer islamischer Staaten haben am Samstag bei einem außerordentlichen Gipfeltreffen in der saudischen Hauptstadt Riad über den Gaza-Krieg beraten.

Erdogan fordert Friedenskonferenz auf Sondergipfel in Riad

Update vom 11. November 2023, 16.45 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan forderte auf dem Sondergipfel arabischer und islamischer Staaten eine internationale Friedenskonferenz zur Beilegung des Konfliktes zwischen Israel und den Palästinensern. Das berichtete die Süddeutsche Zeitung am Samstag. Seine Haltung zum Existenzrechts Israels verkündete er auch: Israel sei der Versuch „einen Staat aufzubauen, den es erst seit 75 Jahren gibt und dessen Legitimität durch den eigenen Faschismus fraglich geworden ist“, sagte Erdogan auf der Konferenz in Riad.

Assad ruft Staaten beim Gipfel in Saudi-Arabien zur Einheit gegen Israel auf

Update vom 11. November 2023, 15.49 Uhr: Der syrische Machthaber Baschar Al-Assad hat beim arabisch-islamischen Sondergipfel die arabischen Staaten zur Einheit gegen Israel aufgerufen. Er bezeichnete Israels Militäroffensive gegen die Hamas im Gazastreifen als „zionistische Grausamkeit und Massaker“. Weiter sprach er von „echten Druckmitteln“, die es gegen Israel brauche, sonst seien alle „Schritte und Reden bedeutungslos“.

Es war einer seiner ersten Auftritte auf einem internationalen Treffen seit Ausbruch des Bürgerkriegs in seinem Land. Nach rund einem Jahrzehnt der Isolation hatte Assad erst im März wieder an einem Gipfel der Arabischen Liga teilgenommen. Die Arabische Liga hatte Syriens Mitgliedschaft 2011 ausgesetzt, nachdem Assads Regierung Proteste im Land brutal niedergeschlagen hatte. Daraus entwickelte sich ein Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung, der bis heute andauert und bisher über 300.000 zivile Todesopfer zählt.

Gipfel in Saudi-Arabien: Iranischer Präsident Raisi mit scharfer Kritik an Israel

Update vom 11. November 2023, 15.05 Uhr: Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hat auf dem Sondergipfel arabischer und islamischer Staaten zum Gaza-Krieg scharfe Kritik an Erzfeind Israel geübt. „Wir sind hier, um über eines der wichtigsten Themen der islamischen Welt und über eines der brutalsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit eine historische Entscheidung zu treffen“, sagte Raisi. Die Angriffe auf Gaza müssten umgehend beendet und ein Korridor für Hilfsgüter eröffnet werden, um den Transport von Lebensmitteln und Medikamenten für die Zivilbevölkerung zu ermöglichen, so Raisi. Außerdem forderte er die islamischen Staaten auf, ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Israel abzubrechen.

Gipfel in Riad: Jordanien will im Israel-Krieg nun „nicht mehr schweigen“

Update vom 11. November 2023, 13.45 Uhr: Auf dem Sondergipfel der OIC in Saudi-Arabien wird Kritik an Israel wegen der Kämpfe im Gazastreifen laut. Jordaniens König Abdullah sprach laut der Haaretz von einem „schrecklichen Krieg, der sofort beendet werden muss“. Die arabische Welt könne „zu den Geschehnissen im Gazastreifen nicht länger schweigen“. Abdullah stellte indirekt auch Israels Existenzrecht infrage, als er bemerkte, dass „diese Ungerechtigkeit seit mehr als sieben Jahrzehnten andauert“.

Neben Abdullah äußerte sich auch der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas auf dem Gipfel in Riad. Er forderte ein Ende der israelischen Angriffe und humanitäre Hilfen für die Bevölkerung im Gazastreifen.

Baerbock hofft auf Feuerpause im Krieg in Israel

Update vom 11. November 2023, 11.00 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bekräftigte die deutsche Unterstützung für humanitäre Feuerpausen im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Einem Waffenstillstand steht sie weiter kritisch gegenüber. Sie verstehe den „Impuls“ hinter der Forderung, sagte sie am Freitagabend in Abu Dhabi beim Besuch in den Vereinten Arabischen Emiraten.

Wer einen „allgemeinen Waffenstillstand“ fordere, sagte die Grünenpolitikerin, müsse „auch sagen, was das für die Stärke der Hamas und das Schicksal der Geiseln bedeutet“. Auch die Sicherheit Israel müsse man dabei im Blick haben. In saudi-arabischen Riad und in den Golfemiraten sei man sich, nach dpa-Angaben, über die Notwendigkeit humanitärer Feuerpausen einig gewesen. Auch die Sorge vor einer Ausweitung der Kämpfe ins Westjordanland habe man geteilt.

Update vom 11. November 2023, 08.20 Uhr: Auch der Iran wird auf dem Gipfeltreffen der OIC in Saudi-Arabien vertreten sein. Präsident Ebrahim Raisi werde dafür persönlich nach Riad reisen, teilte die staatliche Nachrichtenagentur IRNA mit. Die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran sind von einer starken Rivalität geprägt, die regionale wie religiöse Ursprünge hat. Auf dem Gipfel soll vor allem die aktuelle Lage im Israel-Krieg und mögliche weitere Schritte besprochen werden.

Saudi-Arabien ruft zum Sondergipfel wegen Israel-Krieg

Erstmeldung vom 10. November 2023: Riad – Auch unter arabischen und islamischen Staaten läuft die Diplomatie auf Hochtouren. Die Staatschefs von Ägypten und Katar, Abdel Fattah al-Sisi und Tamim bin Hamad Al-Thani, haben sich am Freitag zu Gesprächen über mögliche Wege zu einer Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas getroffen. Beide Politiker hätten „die besten Wege“ erörtert, um „unschuldige Zivilisten im Gazastreifen zu schützen und das Blutvergießen zu beenden“, erklärte die ägyptische Präsidentschaft nach dem Treffen.

Das Treffen zwischen Al-Sisi und Al-Thani findet vor dem Gipfeltreffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) zum Gazakrieg am Sonntag in Saudi-Arabien statt, bei dem Staats- und Regierungschefs und muslimische religiöse Führer auf ein Ende der Kämpfe drängen wollen. Am Samstag kommt dort zudem auf Gesuch der Palästinenser und Saudi-Arabiens die Arabische Liga erneut zu Beratungen über den Krieg in Israel zusammen. Bei der Sitzung in Riad soll es um die „israelische Aggression gegen Gaza“ gehen, hieß es in einer Voraberklärung der Organisation.

Baerbock appalliert wegen Krieg zwischen Israel und der Hamas an arabische Golfstaaten

Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat ihre Krisengespräche zum Gaza-Krieg am Freitag bei einem Treffen mit dem Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Abdullah bin Zayed Al Nahyan, begonnen. Bei der Unterredung in der Hauptstadt Abu Dhabi dürfte es um die Geiseln in den Händen der islamistischen Hamas, die humanitäre Situation im Gazastreifen sowie um Schritte zu einem möglichen Frieden über eine Zwei-Staaten-Lösung gehen.

Vor ihrem Abflug hatte die Bundesaußenministerin an die arabischen Golfstaaten appelliert, an einer gemeinsamen Initiative für eine Zwei-Staaten-Lösung zu arbeiten. „Nur eine Rückbesinnung auf das Versprechen eines Lebens Seite an Seite – in zwei Staaten – kann Israelis wie Palästinensern ein Leben in Frieden, Sicherheit und Würde bringen“, erklärte sie.

Baerbock reist nach Israel

Am Abend wollte Baerbock in die saudische Hauptstadt Riad reisen. Dort will sie am Samstag mit dem Ministerpräsidenten und Außenminister von Katar, Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, sowie dem saudischen Außenminister Faisal bin Farhan Al Saud sprechen. Anschließend will Baerbock nach Israel reisen. Dort sind unter anderem Gespräche mit Außenminister Eli Cohen und Oppositionsführer Jair Lapid geplant. Es ist auch ein Treffen mit einem Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde geplant.

Saudi-Arabien und die Emirate gelten wie Katar als einflussreiche Vermittler, etwa wenn es um die Befreiung der Hamas-Geiseln, aber auch für eine künftige Friedenslösung geht. Die Hamas hatte bei ihrem Angriff auf Israel 239 Menschen als Geiseln genommen. Nach Angaben der Familien sind etwa 20 Menschen unter den Verschleppten, die auch den deutschen Pass haben. (erpe/dpa)

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