Die vorhergesehene Reaktion Israels auf Iran offenbart die Defizite der iranischen Luftabwehr. Teheran minimiert die Auswirkungen.

Teheran – Israel im Krieg hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Samstag mit „präzisen“ Angriffen Israels im Iran Produktionsstätten von Raketen und Stellungen von Flugabwehrraketen angegriffen. Nach iranischen Angaben wurden dabei zwei iranische Armeeangehörige getötet. Iranische Atom- und Ölanlagen wurden laut einem Bericht der afp offenbar nicht angegriffen, wie die USA zuvor von Israel gefordert hatten.

Der israelische Angriff war die Antwort auf den Beschuss mit rund 200 ballistischen Raketen am 1. Oktober durch die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht. Der große Erfolg für Israel: Offenbar ist es den Streitkräften gelungen, seinen Vergeltungsschlag durchzuführen, ohne dass der iranischen Flugabwehr ein einziger Treffer gegen ein wichtiges Ziel der gegnerischen israelischen Luftwaffe gelungen wäre. Doch wie konnten die israelischen Flieger das iranische Abwehrsystem umgehen?

Israel im Krieg hat durch den Vergeltungsschlag gegen Iran seine militärische Stärke demonstriert

Kernelement der israelischen Strategie war laut einem Bericht von Spiegel offenbar, die gegnerische Flugabwehr erst technisch zu unterdrücken und dann auszuschalten. Dafür gliederte Israel seinen Angriff in drei Phasen. Die Israelis griffen in der ersten Angriffswelle Luftverteidigungseinrichtungen in Syrien, Irak und Iran an, um den Kampfjets der zweiten und dritten Welle den Weg zu ebnen.

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Israel behauptet, dass bei dem Angriff im Iran 100 Maschinen eingesetzt wurden. Möglicherweise war darunter auch der von Lockheed Martin hergestellte Tarnkappenjet F-35. Aufgrund seiner Form und Bauweise ist der modernste Flieger der israelischen Luftwaffe kaum zu erkennen. Da die gegnerische Flugabwehr während der ersten Angriffswelle laut Spiegel am stärksten ist, dürfte Israel zuerst die F-35 eingesetzt haben. Im Anschluss folgten Jets der Typen F-15 und F-16.

Russische Flugabwehrsysteme des Iran zeigen auch im Ukraine-Krieg ihre Schwäche

Es ist nicht bekannt, ob die Flugzeuge auch in iranischen Luftraum eingedrungen sind. Die feindliche Flugabwehr hat mehrere Optionen. In der Kurzstrecke werden beispielsweise Antiradarraketen wie die AGM-88 Harm eingesetzt, die nach Radarsignalen suchen und diese dann im Ziel platzieren.

Iran konnte Israels Strategie mit seinen russischen Flugabwehrsystemen S-300 und eventuell S-400 sowie älteren amerikanischen und chinesischen Systemen offenbar nicht viel entgegensetzen. Die Systeme hatten auch zuletzt im Ukraine-Krieg immer wieder Schwächen bei der Abwehr westlicher Raketen gezeigt. Zudem verfügt Israel über moderne Technologien zur elektronischen Kriegsführung, um die feindliche Raketenabwehr zu zerstören. (lm/afp/dpa)

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