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Gegenschlag nach Iran-Angriff: Israel spielt Szenarien für Vergeltung durch
VonSimon Schröder
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Der Iran stellt Israel auf die Probe. Wie wird das Militär auf den Angriff reagieren? Ein Nahost-Krieg soll vermieden werden. Im Raum stehen diverse Szenarien.
Tel Aviv – Wie Israel auf die Angriffe des Irans reagieren wird, ist noch offen. Über 300 Geschosse, Drohnen und Raketen feuerte der Iran auf Israel ab – ein massiver Angriff auf den israelischen Staat. Beteiligt waren laut ersten Aussagen der israelischen Armee (IDF) außerdem der Irak, Syrien, Jemen und die Hisbollah-Miliz im Libanon. Experten haben nun ihre Einschätzung gegeben, wie eine Antwort Israels aussehen könnte. Präsident Joe Biden versuchte unterdessen Israel zu beschwichtigen, um eine größere Eskalation zwischen dem Iran und Israel zu vermeiden.
Nach Iran-Angriff: Israelische Luftangriffe als Gegenschlag wahrscheinlich
Einige US-Militärbeamte sind sich anscheinend einig, dass israelische Luftangriffe auf iranische Ziel außerhalb des Irans wohl am wahrscheinlichsten seien, wie NBC News berichtet. Bevor der Iran seine Raketen auf die Israelis abgefeuert hatte, gab es bereits Gespräche zwischen dem israelischen Militär und der USA, wie eine mögliche Antwort auf solch einen Angriff aussehen könnte.
Ein hochrangiger Militärbeamter der USA merkte auf NBC News jedoch an, dass sich die israelische Entscheidung seit dem Angriff geändert haben könnte. Zwischen Israel und der USA wurden wohl mehrere Szenarien durchgesprochen. Von einem relativ kleinen Angriff Irans, bis hin zu einer groß angelegten Offensive mit israelischen Verlusten und zerstörten Einrichtungen.
Krieg gegen Iran: Israel plant mehrere Szenarien – bereits im Voraus der Angriffe
Daher waren die besprochenen Optionen Israels, auf einen Angriff Irans zu reagieren, auch sehr unterschiedlich und variierten in ihrem Umfang stark. Über keine militärische Aktion gegen den Iran, bis zu Luftangriffen innerhalb des iranischen Territoriums, sei alles besprochen worden, wie der Militär mitteilte.
Und da es durch den iranischen Angriff vom Samstag (13. April) zu keinen israelischen Verlusten und nur zu minimalen Schaden kam, schlussfolgerte der Militärbeamte, dass es auch nur eine verhältnismäßig milde Antwort Israels geben wird, um den Konflikt nicht weiter zu eskalieren. Lediglich am Nevatim Luftstützpunkt kam es zu leichten Beschädigung, die den Betrieb der Basis allerdings nicht weiter einschränkten, wie IDF-Sprecher Daniel Hagari in einem Statement bekannt gab.
Obwohl der Iran keinen nennenswerten Schaden anrichten konnte, zieht Teheran dennoch viele Informationen aus dem Angriff, die Israel schwächen könnten. „Der Angriff hat dem Iran wahrscheinlich geholfen, mögliche Stärken und Schwächen der israelischen Luftverteidigung zu offenbaren“, wie es in einem Bericht des Institute for the Study of War (ISW) vom 14. April heißt.
Verteidigung Israels erfolgreich – dennoch muss der israelische Staat auf der Hut bleiben
Deshalb muss Israel trotz der beeindruckenden Verteidigung ihres Luftraums – 99 Prozent der iranischen Raketen und Drohnen wurden abgeschossen – auf der Hut bleiben. Das ISW vergleicht die Situation mit den russischen Angriffen im Ukraine-Krieg. „Die Russen haben einen solchen Ansatz wiederholt gegen die Ukraine eingesetzt“, heißt es weiter in dem ISW-Bericht zur Situation in Israel. „Der Zweck eines solchen Angriffs besteht darin, dass die langsameren Marschflugkörper und Drohnen die Luftabwehr ablenken und überwältigen, damit die ballistischen Raketen, die viel schwieriger abzuschießen sind, ihre Ziele erreichen können.“
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Wann genau mit einem Gegenangriff Israels zu rechnen ist, ist noch unklar. Experten gehen allerdings von einer baldigen militärischen Antwort aus. IDF-Sprecher Hagari sagte, die israelische Armee werde „alles nötige tun“, um Israel zu verteidigen, und zwar „zu dem Zeitpunkt, den wir wählen.“ (SiSchr)