News zum Krieg in Nahost

Israels Truppen heben Waffenlager der Hamas in Universität in Khan Younis aus

  • Bedrettin Bölükbasi
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  • Christian Stör
    Christian Stör
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Indes spitzen sich die Kampfhandlungen mit der Hisbollah zu. Israels Armee hat zwei hochrangige Mitglieder der Miliz gezielt getötet. News-Ticker.

  • Angaben aus Sicherheitskreisen: Israel tötet hochrangigen Hisbollah-Kommandeur
  • Verschleppte im Gazastreifen: Israel nennt Zahlen zu Geiseln der Hamas
  • Ziele zerstört: Israel greift weiter im Süden des Gazastreifens an
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Krieg in Israel finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 9. Januar, 19.36 Uhr: Im Gazastreifen sind infolge des israelischen Militäreinsatzes nach Darstellung der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden weitere 126 Menschen getötet und 241 verletzt worden. Die Zahl der seit Kriegsbeginn getöteten Palästinenser stieg demnach auf 23.210, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Zudem wurden nach den jüngsten Angaben 59.167 Menschen verletzt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 9. Januar, 17.02 Uhr: Die israelische Armee (IDF) hat neues Filmmaterial über den Einsatz der Givati-Brigade im südlichen Gazastreifen veröffentlicht, wie die Times of Israel berichtet. Demnach hätten die Truppen die von der Hamas genutzte Islamische Universität in Khan Younis eingenommen. Nach Angaben der IDF fanden die Soldaten in den Räumlichkeiten der Hochschule Sturmgewehre und andere militärische Ausrüstung. In ihrer Umgebung sollen sie Dutzende Waffendepots gefunden haben, in denen mehr als 100 Mörser, Sprengkörper, Granaten und Karten gelagert waren. Sie sollen von der Hamas verwendet worden sein.

Rauch steigt auf, als israelische Sicherheitskräfte das Haus von zwei Hamas-Kämpfern zerstören.

Weiterer hochrangiger Hisbollah-Kommandeur ist von Israel eliminiert worden

Update vom 9. Januar, 15.10 Uhr: Ein hochrangiger Hisbollah-Kommandeur, der in den letzten Monaten für Dutzende Drohnenangriffe auf den Norden Israels verantwortlich war, ist bei einem israelischen Luftangriff im Südlibanon getötet worden, wie die Times of Israel erfahren haben will. Es handelt sich bei dem Opfer demnach um Ali Hussein Barji, Kommandeur der Hisbollah-Luftstreitkräfte im Südlibanon. Er wurde demnach in einem Auto sitzend von den Israelis getötet, kurz bevor die Beerdigung von Wissam al-Tauil stattfand, der gestern ebenfalls durch einen gezielten Luftangriff getötet wurde. Die israelische Armee hat noch keinen offiziellen Kommentar zu dem Vorfall abgegeben.

Krieg in Israel: Neun tote Soldaten an einem Tag

Update vom 9. Januar, 12.10 Uhr: Mindestens neun israelische Soldaten sind nach Militärangaben im Gazastreifen getötet worden. Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, sie seien am Vortag bei drei verschiedenen Vorfällen ums Leben gekommen. Sechs der Soldaten seien bei der Explosion von Sprengstoff getötet worden, der zur Zerstörung einer Werkstatt der islamistischen Hamas zur Raketenherstellung eingesetzt werden sollte.

Der Sprengstoff sei mit einem Lastwagen in das Gebiet des Flüchtlingsviertels Al-Bureidsch gebracht worden, hieß es. Al-Bureidsch liegt im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens. Die Jerusalem Post schrieb, es sei noch unklar, ob der Grund für die Explosion ein technischer Fehler oder ein Sprengsatz war.

Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen Ende Oktober sind damit nach Militärangaben 185 Soldaten und Soldatinnen getötet worden. Mehr als tausend weitere wurden verletzt. Seit dem 7. Oktober sind demnach 519 Soldaten und Soldatinnen getötet worden.

Update vom 9. Januar, 11.30 Uhr: Quellen im Libanon teilten der Nachrichtenagentur Reuters mit, bei einem israelischen Luftangriff auf ein Auto im Süden des Landes seien drei weitere Mitglieder der pro-iranischen Hisbollah-Miliz getötet. Israelische Kampfflugzeuge haben ihre Luftangriffe im Libanon und in Syrien erheblich verstärkt.

Israelische und der Hisbollah nahestehende Medien meldeten indes einen Angriff auf das Hauptquartier des Nördlichen Kommandos des israelischen Militärs. Später bestätigte das israelische Militär den Angriff aus dem Libanon. In sozialen Medien wurden Videos veröffentlicht, die Rauch auf dem Parkplatz des Hauptquartiers und minimalen Schaden zeigten. Hisbollah-Quellen gaben an, der Angriff sei Teil der Vergeltung für den Tod des hochrangigen Hamas-Führers Saleh Al-Arouri in der libanesischen Hauptstadt Beirut bei einem mutmaßlich israelischen Angriff.

Neue Phase im Gaza-Krieg: Israelischer Außenminister äußert sich überraschend zum Tod des Hisbollah-Kommandeurs

Update vom 9. Januar, 10.45 Uhr: Israel steht nach Aussagen seines Außenministers hinter der gezielten Tötung eines Kommandeurs der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah. Minister Israel Katz sagte dies am Montagabend dem israelischen Sender Kanal 14, obwohl Israel den Angriff nicht offiziell für sich reklamiert hatte. Der Minister von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud reagierte dabei auf drängende Fragen der Moderatoren des Senders, der weit rechts auf dem politischen Spektrum verortet wird. In der Regel äußert sich Israel nicht zu Medienberichten über Auslandseinsätze.

„Was den Angriff in Südlibanon angeht, haben wir Verantwortung übernommen“, sagte Katz. Die gezielte Tötung von Wissam al-Tauil sei „Teil unseres Krieges“. Dieser schließe auch Angriffe auf Hisbollah-Milizionäre ein.

Al-Tauil wurde am Montag beim Angriff einer Drohne auf sein Auto im Südlibanon getötet. Laut der Staatsagentur NNA wurde dabei auch ein weiterer Mensch getötet. Sicherheitskreisen zufolge gehörte Al-Tauil den sogenannten Radwan-Truppen an. Dies ist eine Eliteeinheit der Hisbollah, die von den iranischen Revolutionsgarden (IGRC) zum Kampf ausgebildet wurden. Nach Angaben der israelischen Zeitung Haaretz war Al-Tauil verantwortlich für mehrere Angriffe auf Israel, unter anderem die Tötung und Entführung zweier israelischer Soldaten im Juli 2006. Dies galt als Auslöser des damaligen Krieges zwischen Israel und der Hisbollah.

Krieg in Israel: USA fordern „sofortigen“ Übergang zu neuer Phase bei Bodenoperation in Gaza

Update vom 9. Januar, 9.50 Uhr: Ein hochrangiger US-Beamter teilte gegenüber dem Sender CNN mit, US-Außenminister Antony Blinken werde bei seinem Besuch in Israel den „sofortigen“ Übergang zu einer „weniger intensiven“ Phase der Bodenoffensive im Gazastreifen fordern. Nur Stunden zuvor hatte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari gegenüber der US-Zeitung New York Times erklärt, man sei bereits ohne eine große Ankündigung in die von den USA geforderte Phase eingetreten.

Die neue Phase der Bodenoperation erfordere weniger Truppen und Luftangriffe. Der Zeitung zufolge teilten israelische Beamte gegenüber ihren US-Amtskollegen mit, man hoffe, dass der volle Übergang zur neuen Phase bis Ende Januar abgeschlossen sein werde. Allerdings sei nichts in Stein gemeißelt: Sollte es Bedarf geben, werde man überschüssige Truppen langsamer zurückziehen und Luftangriffe fortsetzen.

Israel findet unterirdische Waffenfabrik im Gaza-Streifen

Update vom 9. Januar, 7.25 Uhr: Die israelische Armee bestätigt den Tod von vier weiteren Soldaten im Gazastreifen. Die Soldaten waren zwischen 19 und 27 Jahre alt. Die Gesamtzahl der getöteten israelischen Soldaten seit Beginn der Bodenoperationen am 27. Oktober steigt damit nach offiziellen Angaben auf 182.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur afp hat die israelische Armee im Gazastreifen die größte Waffenproduktionsstätte der Hamas seit Beginn des Krieges entdeckt. In Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens wurden einige Tunnelschächte mit Raketen und Granaten gefunden, die bis zu 30 Meter tief sind. Diese Tunnel sind Teil eines Netzwerks, das Hamas-Kämpfer im gesamten Gazastreifen miteinander verbindet. Armeevertreter zeigten zuvor Journalisten zahlreiche Waffenfabriken und Tunnel in dem Gebiet, die von der Hamas zu militärischen Zwecken genutzt wurden.

Israel tötet hochrangigen Hisbollah-Kommandeur

Update vom 8. Januar, 20.45 Uhr: Die israelische Armee hat am Montag eigenen Angaben zufolge einen Raketenexperten der islamistischen Hamas in Syrien getötet. Hassan Hakascha sei für Raketenbeschuss Israels aus Syrien in den vergangenen Wochen verantwortlich gewesen, teilte die Armee laut der Deutschen Presse-Agentur mit. Er habe Hamas-Terrorzellen dirigiert, die aus dem nördlichen Nachbarland Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert hätten. Hakascha sei in dem Ort Beit Dschinn südwestlich von Damaskus in der Nähe der israelisch besetzten Golanhöhen getötet worden. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt.

Update vom 8. Januar, 19.55 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat von der israelischen Regierung verlangt, die Palästinenser im Westjordanland besser vor Übergriffen israelischer Siedler zu schützen und Gewalttaten zu ahnden. „Es ist die Verantwortung der israelischen Regierung, bei Angriffen auf Menschen, die hier legitim wohnen und illegal angegriffen werden, den Rechtsstaat umzusetzen und durchzusetzen“, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur am Montag beim Besuch einer palästinensischen Gemeinde im Westjordanland. Am Nachmittag stand in der Küstenmetropole Tel Aviv das Leid der Menschen in Israel im Mittelpunkt.

Die Außenministerin traf sich am Abend mit Verteidigungsminister Joav Galant. Dabei dürfte es auch um die Eskalation im Konflikt zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah gehen. Israel reagiert mit Angriffen auf Stellungen der Hisbollah. Am Abend wollte Baerbock nach Ägypten weiterreisen. Dort ist am Dienstag unter anderem ein Treffen mit Außenminister Samih Schukri vorgesehen.

Update vom 8. Januar, 19.00 Uhr: Irans Außenministerium hat die Tötung eines Hisbollah-Kommandeurs im Libanon scharf verurteilt. Ministeriumssprecher Nasser Kanaani drückte der libanesischen schiitisch-islamistischen Miliz laut einer Mitteilung am Montag sein Beileid aus, berichtete die Deutsche-Presseagentur. „Solch bösartige Handlungen können nie die irreparable Niederlage des Regimes (Israel) im Al-Aksa-Sturm sowie seine dreimonatige Kriegstreiberei kompensieren“, sagte Kanaani laut Mitteilung infolge des Israel-Kriegs.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Die Hisbollah im Libanon gilt als wichtigster nicht-staatlicher Verbündeter Irans. Sie ist Teil der sogenannten «Widerstandsachse» im Kampf gegen den Erzfeind Israel. Erklärtes Ziel des Mullah-Regimes in Teheran ist die Vernichtung Israels.

Update vom 8. Januar, 18.35 Uhr: Experten der Vereinten Nationen (UN) fordern, die Täter brutaler Tötungen, Entführungen und Sexualverbrechen gegen Israelis am 7. Oktober 2023 juristisch zur Rechenschaft zu ziehen. „Die wachsende Zahl an Beweisen für die Berichte über sexuelle Gewalt ist besonders erschütternd“, sagten Alice Jill Edwards, die UN-Sonderberichterstatterin für Folter und Morris Tidball-Binz, UN-Sonderberichterstatter für willkürliche Hinrichtungen, am Montag (8. Januar). Das meldete die Deutsche Presse-Agentur.

Edwards und Tidball-Binz wiesen auf mutmaßliche Gruppenvergewaltigungen sowie Verstümmelungen und Schusswunden in den Genitalbereich hin. Dabei handle es sich nicht nur um sexuelle Folter und Kriegsverbrechen, sondern möglicherweise auch um Verbrechen gegen die Menschlichkeit. „Es gibt nichts, was dieses Taten rechtfertigt“, sagten sie. Nach dem 7. Oktober gab es insbesondere an der UN-Frauenorganisation Kritik, sie würde das Leid israelischer Frauen ignorieren.

News zum Israel-Krieg: Israelische Luftangriffe im Libanon

Update vom 8. Januar, 17.08 Uhr: Seit Beginn des Gaza-Kriegs wurden nach einer AFP-Zählung bei israelischen Luftangriffen im Südlibanon mehr als 135 Hisbollah-Kämpfer getötet. Einer der tödlichsten Angriffe richtete sich am 23. November gegen ein Haus, in dem sich sechs Kämpfer aufhielten, die alle getötet wurden, darunter zwei Anführer der Al-Radwan-Truppe, der Eliteeinheit der Hisbollah. Zudem kamen laut der Nachrichtenagentur auch mehr als 20 Zivilisten ums Leben, darunter drei Journalisten.

Israel-News: Scholz beim Thema Kampfjet-Lieferungen an Saudi-Arabien mit Baerbock einig

Update vom 8. Januar, 16.29 Uhr: Kehrtwende beim Thema Kampfjet-Lieferungen an Saudi-Arabien: Kanzler Olaf Scholz (SPD) ist mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) einig. Die Bundesregierung will die von Großbritannien angestrebte Lieferung von Eurofighter-Kampfjets an das Königreich nicht weiter zu blockieren. Grund ist die Unterstützung Saudi-Arabiens für Israel nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas.

Israel soll Hisbollah-Kommandeur im Libanon getötet haben

Update vom 8. Januar, 14.04 Uhr: Neue Details zum angeblich getöteten Hisbollah-Kommandeur: Es handele sich um Wissam al-Tawil, den stellvertretenden Chef einer Einheit der Hisbollah-Elitetruppe Radwan, sagten laut Reuters drei mit dem Vorgang vertraute Personen.

Al-Tawil und ein weiterer Hisbollah-Kämpfer seien gestorben, als ihr Auto bei einem Angriff auf das Dorf Majdal Selm getroffen worden sei. „Dies ist ein sehr schmerzhafter Schlag“, sagte einer der Insider. „Die Dinge werden jetzt aufflammen“, sagte ein anderer.

Krieg in Israel: Israel tötet hochrangigen Hisbollah-Kommandeur

Update vom 8. Januar, 12.30 Uhr: Ein hochrangiger Kommandeur der pro-iranischen Schiitenmiliz Hisbollah ist im Libanon nach Angaben aus Sicherheitskreisen durch einen israelischen Angriff getötet worden. Der Getötete sei für Militäreinsätze der Hisbollah im Südlibanon verantwortlich gewesen, hieß es am Montag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Er sei bei einem Angriff auf sein Auto in einem Dorf nahe der Grenze zu Israel gestorben.

Verschleppte im Gazastreifen: Israel nennt konkrete Zahlen zu Geiseln der Hamas

Update vom 8. Januar, 10.15 Uhr: Zu Beginn des vierten Monats im Gaza-Krieg geht Israel davon aus, dass noch 136 Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. 25 davon seien vermutlich nicht mehr am Leben, teilte eine israelische Regierungssprecherin am Montag mit. Zu den Geiseln zählt Israel auch die Leichen zweier Soldaten, die während des letzten großen Gaza-Kriegs 2014 entführt worden waren, sowie zwei weitere Israelis, die seit damals in dem Küstenstreifen festgehalten werden.

Israel attackiert „bedeutende Terrorziele“ im Gazastreifen

Update vom 8. Januar, 9.15 Uhr: Das israelische Militär hat in Chan Junis, der größten Stadt im südlichen Gazastreifen, zehn palästinensische Kämpfer getötet. Dort seien 30 „bedeutende Terrorziele“ angegriffen worden. Zudem sei bei einem Einsatz im Zentrum des von der Hamas kontrollierten Gebietes ein Waffenlager bombardiert worden. Auch ein Tunnelschacht sei freigelegt worden, teilt das Militär mit.

Update vom 8. Januar, 7.35 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder mehrere Ziele der Hisbollah-Miliz im nördlich angrenzenden Libanon unter Beschuss genommen. Kampfjets der Luftwaffe hätten eine militärische Anlage nahe Marwahin und einen Raketenwerfer andernorts an der Grenze angegriffen, teilten die Streitkräfte mit. Zudem hätten eine israelische Drohne und ein Hubschrauber Stellungen attackiert, von denen aus Israel beschossen worden sei.

WHO kann geplante Hilfsmission in Gaza nicht in die Tat umsetzen

Update vom 8. Januar, 6.30 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation schafft es derzeit nicht, eine geplante Hilfsmission im Norden Gazas in die Tat umzusetzen. In der Nacht zum Montag berichtete die WHO, seit zwölf Tagen nicht mehr in den Norden des Gazastreifens gelangt zu sein. Eine geplante Mission zum Krankenhaus Al-Awda sei zum vierten Mal abgesagt worden, weil die Sicherheit nicht gewährleistet gewesen sei, teilte die UN-Organisation auf der Plattform X mit. Schwere Bombardierungen, nur eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und unterbrochene Kommunikation hätten es „nahezu unmöglich“ gemacht, medizinische Hilfsgüter in den isolierten Küstenstreifen und vor allem in dessen Norden zu liefern.

Blinken warnt erneut vor einer Ausweitung des Israel-Gaza-Krieges

Erstmeldung vom 8. Januar: Tel Aviv – US-Außenminister Antony Blinken hat in Katar vor einer Eskalation des Krieges gewarnt. „Der Konflikt könnte schnell metastasieren, was noch mehr Leid in der Region verursachen würde“, sagte er auf seiner vierten Nahost-Reise bei einem Treffen mit Katars Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in Doha. Katar habe von Beginn an vor einer wahrscheinlichen und gefährlichen Ausweitung des Konflikts gewarnt, sagte Al Thani. Die Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut und eines ranghohen iranischen Generals in Syrien – beide mutmaßlich durch Israel angeordnet – seien zu verurteilen und ein Verstoß gegen die Souveränität dieser Länder.

Blinken forderte, dass Israel die Zivilisten in Gaza bei seinen Angriffen besser schützen müsse: „Es ist absolut zwingend, dass Israel mehr zum Schutz von Zivilisten unternimmt“. Es seien schon viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet worden, sagte er. Dies werde er auch bei seinem geplanten Besuch in Israel ansprechen.

Auch die Hilfslieferungen für Gaza, wo vor Kriegsbeginn etwa 2,2 Millionen Menschen lebten, sind laut Blinken noch „nicht ausreichend, um den enormen Bedürfnissen gerecht zu werden“. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung seien von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Sie hätten nicht genügend Zugang zu Wasser, Essen, Arzneimitteln und anderen wichtigen Gütern.

Israel greift in Chan Junis weiter an

Israel griff derweil am Sonntag im Süden des Gazastreifens weiter an. Nach eigener Darstellung zerstörte die Armee mehr als 100 Ziele palästinensischer Terroristen im heftig umkämpften Chan Junis. Dutzende Terroristen seien dort zudem getötet worden, teilte das Militär mit. Soldaten zerstörten demnach Tunnel, Beobachtungsposten und ein Hauptquartier der Hamas, welche die Islamistenorganisation auch für die Planung ihres Massakers am 7. Oktober genutzt habe. Extremistische Palästinenser feuerten am Sonntag erneut Raketen Richtung Israel. In Grenzorten wurde Raketenalarm ausgelöst. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Mahmoud Illean/dpa

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