News zum Krieg in Nahost
Israels Truppen heben Waffenlager der Hamas in Universität in Khan Younis aus
VonBedrettin Bölükbasischließen
Christian Störschließen
Indes spitzen sich die Kampfhandlungen mit der Hisbollah zu. Israels Armee hat zwei hochrangige Mitglieder der Miliz gezielt getötet. News-Ticker.
- Angaben aus Sicherheitskreisen: Israel tötet hochrangigen Hisbollah-Kommandeur
- Verschleppte im Gazastreifen: Israel nennt Zahlen zu Geiseln der Hamas
- Ziele zerstört: Israel greift weiter im Süden des Gazastreifens an
- Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.
Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Krieg in Israel finden Sie in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 9. Januar, 19.36 Uhr: Im Gazastreifen sind infolge des israelischen Militäreinsatzes nach Darstellung der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden weitere 126 Menschen getötet und 241 verletzt worden. Die Zahl der seit Kriegsbeginn getöteten Palästinenser stieg demnach auf 23.210, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Zudem wurden nach den jüngsten Angaben 59.167 Menschen verletzt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 9. Januar, 17.02 Uhr: Die israelische Armee (IDF) hat neues Filmmaterial über den Einsatz der Givati-Brigade im südlichen Gazastreifen veröffentlicht, wie die Times of Israel berichtet. Demnach hätten die Truppen die von der Hamas genutzte Islamische Universität in Khan Younis eingenommen. Nach Angaben der IDF fanden die Soldaten in den Räumlichkeiten der Hochschule Sturmgewehre und andere militärische Ausrüstung. In ihrer Umgebung sollen sie Dutzende Waffendepots gefunden haben, in denen mehr als 100 Mörser, Sprengkörper, Granaten und Karten gelagert waren. Sie sollen von der Hamas verwendet worden sein.
Weiterer hochrangiger Hisbollah-Kommandeur ist von Israel eliminiert worden
Update vom 9. Januar, 15.10 Uhr: Ein hochrangiger Hisbollah-Kommandeur, der in den letzten Monaten für Dutzende Drohnenangriffe auf den Norden Israels verantwortlich war, ist bei einem israelischen Luftangriff im Südlibanon getötet worden, wie die Times of Israel erfahren haben will. Es handelt sich bei dem Opfer demnach um Ali Hussein Barji, Kommandeur der Hisbollah-Luftstreitkräfte im Südlibanon. Er wurde demnach in einem Auto sitzend von den Israelis getötet, kurz bevor die Beerdigung von Wissam al-Tauil stattfand, der gestern ebenfalls durch einen gezielten Luftangriff getötet wurde. Die israelische Armee hat noch keinen offiziellen Kommentar zu dem Vorfall abgegeben.
Krieg in Israel: Neun tote Soldaten an einem Tag
Update vom 9. Januar, 12.10 Uhr: Mindestens neun israelische Soldaten sind nach Militärangaben im Gazastreifen getötet worden. Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, sie seien am Vortag bei drei verschiedenen Vorfällen ums Leben gekommen. Sechs der Soldaten seien bei der Explosion von Sprengstoff getötet worden, der zur Zerstörung einer Werkstatt der islamistischen Hamas zur Raketenherstellung eingesetzt werden sollte.
Der Sprengstoff sei mit einem Lastwagen in das Gebiet des Flüchtlingsviertels Al-Bureidsch gebracht worden, hieß es. Al-Bureidsch liegt im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens. Die Jerusalem Post schrieb, es sei noch unklar, ob der Grund für die Explosion ein technischer Fehler oder ein Sprengsatz war.
Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen Ende Oktober sind damit nach Militärangaben 185 Soldaten und Soldatinnen getötet worden. Mehr als tausend weitere wurden verletzt. Seit dem 7. Oktober sind demnach 519 Soldaten und Soldatinnen getötet worden.
Update vom 9. Januar, 11.30 Uhr: Quellen im Libanon teilten der Nachrichtenagentur Reuters mit, bei einem israelischen Luftangriff auf ein Auto im Süden des Landes seien drei weitere Mitglieder der pro-iranischen Hisbollah-Miliz getötet. Israelische Kampfflugzeuge haben ihre Luftangriffe im Libanon und in Syrien erheblich verstärkt.
Israelische und der Hisbollah nahestehende Medien meldeten indes einen Angriff auf das Hauptquartier des Nördlichen Kommandos des israelischen Militärs. Später bestätigte das israelische Militär den Angriff aus dem Libanon. In sozialen Medien wurden Videos veröffentlicht, die Rauch auf dem Parkplatz des Hauptquartiers und minimalen Schaden zeigten. Hisbollah-Quellen gaben an, der Angriff sei Teil der Vergeltung für den Tod des hochrangigen Hamas-Führers Saleh Al-Arouri in der libanesischen Hauptstadt Beirut bei einem mutmaßlich israelischen Angriff.
Neue Phase im Gaza-Krieg: Israelischer Außenminister äußert sich überraschend zum Tod des Hisbollah-Kommandeurs
Update vom 9. Januar, 10.45 Uhr: Israel steht nach Aussagen seines Außenministers hinter der gezielten Tötung eines Kommandeurs der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah. Minister Israel Katz sagte dies am Montagabend dem israelischen Sender Kanal 14, obwohl Israel den Angriff nicht offiziell für sich reklamiert hatte. Der Minister von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud reagierte dabei auf drängende Fragen der Moderatoren des Senders, der weit rechts auf dem politischen Spektrum verortet wird. In der Regel äußert sich Israel nicht zu Medienberichten über Auslandseinsätze.
„Was den Angriff in Südlibanon angeht, haben wir Verantwortung übernommen“, sagte Katz. Die gezielte Tötung von Wissam al-Tauil sei „Teil unseres Krieges“. Dieser schließe auch Angriffe auf Hisbollah-Milizionäre ein.
Al-Tauil wurde am Montag beim Angriff einer Drohne auf sein Auto im Südlibanon getötet. Laut der Staatsagentur NNA wurde dabei auch ein weiterer Mensch getötet. Sicherheitskreisen zufolge gehörte Al-Tauil den sogenannten Radwan-Truppen an. Dies ist eine Eliteeinheit der Hisbollah, die von den iranischen Revolutionsgarden (IGRC) zum Kampf ausgebildet wurden. Nach Angaben der israelischen Zeitung Haaretz war Al-Tauil verantwortlich für mehrere Angriffe auf Israel, unter anderem die Tötung und Entführung zweier israelischer Soldaten im Juli 2006. Dies galt als Auslöser des damaligen Krieges zwischen Israel und der Hisbollah.
Krieg in Israel: USA fordern „sofortigen“ Übergang zu neuer Phase bei Bodenoperation in Gaza
Update vom 9. Januar, 9.50 Uhr: Ein hochrangiger US-Beamter teilte gegenüber dem Sender CNN mit, US-Außenminister Antony Blinken werde bei seinem Besuch in Israel den „sofortigen“ Übergang zu einer „weniger intensiven“ Phase der Bodenoffensive im Gazastreifen fordern. Nur Stunden zuvor hatte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari gegenüber der US-Zeitung New York Times erklärt, man sei bereits ohne eine große Ankündigung in die von den USA geforderte Phase eingetreten.
Die neue Phase der Bodenoperation erfordere weniger Truppen und Luftangriffe. Der Zeitung zufolge teilten israelische Beamte gegenüber ihren US-Amtskollegen mit, man hoffe, dass der volle Übergang zur neuen Phase bis Ende Januar abgeschlossen sein werde. Allerdings sei nichts in Stein gemeißelt: Sollte es Bedarf geben, werde man überschüssige Truppen langsamer zurückziehen und Luftangriffe fortsetzen.
Israel findet unterirdische Waffenfabrik im Gaza-Streifen
Update vom 9. Januar, 7.25 Uhr: Die israelische Armee bestätigt den Tod von vier weiteren Soldaten im Gazastreifen. Die Soldaten waren zwischen 19 und 27 Jahre alt. Die Gesamtzahl der getöteten israelischen Soldaten seit Beginn der Bodenoperationen am 27. Oktober steigt damit nach offiziellen Angaben auf 182.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur afp hat die israelische Armee im Gazastreifen die größte Waffenproduktionsstätte der Hamas seit Beginn des Krieges entdeckt. In Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens wurden einige Tunnelschächte mit Raketen und Granaten gefunden, die bis zu 30 Meter tief sind. Diese Tunnel sind Teil eines Netzwerks, das Hamas-Kämpfer im gesamten Gazastreifen miteinander verbindet. Armeevertreter zeigten zuvor Journalisten zahlreiche Waffenfabriken und Tunnel in dem Gebiet, die von der Hamas zu militärischen Zwecken genutzt wurden.
Israel tötet hochrangigen Hisbollah-Kommandeur
Update vom 8. Januar, 20.45 Uhr: Die israelische Armee hat am Montag eigenen Angaben zufolge einen Raketenexperten der islamistischen Hamas in Syrien getötet. Hassan Hakascha sei für Raketenbeschuss Israels aus Syrien in den vergangenen Wochen verantwortlich gewesen, teilte die Armee laut der Deutschen Presse-Agentur mit. Er habe Hamas-Terrorzellen dirigiert, die aus dem nördlichen Nachbarland Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert hätten. Hakascha sei in dem Ort Beit Dschinn südwestlich von Damaskus in der Nähe der israelisch besetzten Golanhöhen getötet worden. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt.
Update vom 8. Januar, 19.55 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat von der israelischen Regierung verlangt, die Palästinenser im Westjordanland besser vor Übergriffen israelischer Siedler zu schützen und Gewalttaten zu ahnden. „Es ist die Verantwortung der israelischen Regierung, bei Angriffen auf Menschen, die hier legitim wohnen und illegal angegriffen werden, den Rechtsstaat umzusetzen und durchzusetzen“, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur am Montag beim Besuch einer palästinensischen Gemeinde im Westjordanland. Am Nachmittag stand in der Küstenmetropole Tel Aviv das Leid der Menschen in Israel im Mittelpunkt.
Die Außenministerin traf sich am Abend mit Verteidigungsminister Joav Galant. Dabei dürfte es auch um die Eskalation im Konflikt zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah gehen. Israel reagiert mit Angriffen auf Stellungen der Hisbollah. Am Abend wollte Baerbock nach Ägypten weiterreisen. Dort ist am Dienstag unter anderem ein Treffen mit Außenminister Samih Schukri vorgesehen.
Update vom 8. Januar, 19.00 Uhr: Irans Außenministerium hat die Tötung eines Hisbollah-Kommandeurs im Libanon scharf verurteilt. Ministeriumssprecher Nasser Kanaani drückte der libanesischen schiitisch-islamistischen Miliz laut einer Mitteilung am Montag sein Beileid aus, berichtete die Deutsche-Presseagentur. „Solch bösartige Handlungen können nie die irreparable Niederlage des Regimes (Israel) im Al-Aksa-Sturm sowie seine dreimonatige Kriegstreiberei kompensieren“, sagte Kanaani laut Mitteilung infolge des Israel-Kriegs.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Die Hisbollah im Libanon gilt als wichtigster nicht-staatlicher Verbündeter Irans. Sie ist Teil der sogenannten «Widerstandsachse» im Kampf gegen den Erzfeind Israel. Erklärtes Ziel des Mullah-Regimes in Teheran ist die Vernichtung Israels.
Update vom 8. Januar, 18.35 Uhr: Experten der Vereinten Nationen (UN) fordern, die Täter brutaler Tötungen, Entführungen und Sexualverbrechen gegen Israelis am 7. Oktober 2023 juristisch zur Rechenschaft zu ziehen. „Die wachsende Zahl an Beweisen für die Berichte über sexuelle Gewalt ist besonders erschütternd“, sagten Alice Jill Edwards, die UN-Sonderberichterstatterin für Folter und Morris Tidball-Binz, UN-Sonderberichterstatter für willkürliche Hinrichtungen, am Montag (8. Januar). Das meldete die Deutsche Presse-Agentur.
Edwards und Tidball-Binz wiesen auf mutmaßliche Gruppenvergewaltigungen sowie Verstümmelungen und Schusswunden in den Genitalbereich hin. Dabei handle es sich nicht nur um sexuelle Folter und Kriegsverbrechen, sondern möglicherweise auch um Verbrechen gegen die Menschlichkeit. „Es gibt nichts, was dieses Taten rechtfertigt“, sagten sie. Nach dem 7. Oktober gab es insbesondere an der UN-Frauenorganisation Kritik, sie würde das Leid israelischer Frauen ignorieren.
News zum Israel-Krieg: Israelische Luftangriffe im Libanon
Update vom 8. Januar, 17.08 Uhr: Seit Beginn des Gaza-Kriegs wurden nach einer AFP-Zählung bei israelischen Luftangriffen im Südlibanon mehr als 135 Hisbollah-Kämpfer getötet. Einer der tödlichsten Angriffe richtete sich am 23. November gegen ein Haus, in dem sich sechs Kämpfer aufhielten, die alle getötet wurden, darunter zwei Anführer der Al-Radwan-Truppe, der Eliteeinheit der Hisbollah. Zudem kamen laut der Nachrichtenagentur auch mehr als 20 Zivilisten ums Leben, darunter drei Journalisten.
Israel-News: Scholz beim Thema Kampfjet-Lieferungen an Saudi-Arabien mit Baerbock einig
Update vom 8. Januar, 16.29 Uhr: Kehrtwende beim Thema Kampfjet-Lieferungen an Saudi-Arabien: Kanzler Olaf Scholz (SPD) ist mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) einig. Die Bundesregierung will die von Großbritannien angestrebte Lieferung von Eurofighter-Kampfjets an das Königreich nicht weiter zu blockieren. Grund ist die Unterstützung Saudi-Arabiens für Israel nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas.
Israel soll Hisbollah-Kommandeur im Libanon getötet haben
Update vom 8. Januar, 14.04 Uhr: Neue Details zum angeblich getöteten Hisbollah-Kommandeur: Es handele sich um Wissam al-Tawil, den stellvertretenden Chef einer Einheit der Hisbollah-Elitetruppe Radwan, sagten laut Reuters drei mit dem Vorgang vertraute Personen.
Al-Tawil und ein weiterer Hisbollah-Kämpfer seien gestorben, als ihr Auto bei einem Angriff auf das Dorf Majdal Selm getroffen worden sei. „Dies ist ein sehr schmerzhafter Schlag“, sagte einer der Insider. „Die Dinge werden jetzt aufflammen“, sagte ein anderer.
Krieg in Israel: Israel tötet hochrangigen Hisbollah-Kommandeur
Update vom 8. Januar, 12.30 Uhr: Ein hochrangiger Kommandeur der pro-iranischen Schiitenmiliz Hisbollah ist im Libanon nach Angaben aus Sicherheitskreisen durch einen israelischen Angriff getötet worden. Der Getötete sei für Militäreinsätze der Hisbollah im Südlibanon verantwortlich gewesen, hieß es am Montag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Er sei bei einem Angriff auf sein Auto in einem Dorf nahe der Grenze zu Israel gestorben.
Verschleppte im Gazastreifen: Israel nennt konkrete Zahlen zu Geiseln der Hamas
Update vom 8. Januar, 10.15 Uhr: Zu Beginn des vierten Monats im Gaza-Krieg geht Israel davon aus, dass noch 136 Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. 25 davon seien vermutlich nicht mehr am Leben, teilte eine israelische Regierungssprecherin am Montag mit. Zu den Geiseln zählt Israel auch die Leichen zweier Soldaten, die während des letzten großen Gaza-Kriegs 2014 entführt worden waren, sowie zwei weitere Israelis, die seit damals in dem Küstenstreifen festgehalten werden.
Israel attackiert „bedeutende Terrorziele“ im Gazastreifen
Update vom 8. Januar, 9.15 Uhr: Das israelische Militär hat in Chan Junis, der größten Stadt im südlichen Gazastreifen, zehn palästinensische Kämpfer getötet. Dort seien 30 „bedeutende Terrorziele“ angegriffen worden. Zudem sei bei einem Einsatz im Zentrum des von der Hamas kontrollierten Gebietes ein Waffenlager bombardiert worden. Auch ein Tunnelschacht sei freigelegt worden, teilt das Militär mit.
Update vom 8. Januar, 7.35 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder mehrere Ziele der Hisbollah-Miliz im nördlich angrenzenden Libanon unter Beschuss genommen. Kampfjets der Luftwaffe hätten eine militärische Anlage nahe Marwahin und einen Raketenwerfer andernorts an der Grenze angegriffen, teilten die Streitkräfte mit. Zudem hätten eine israelische Drohne und ein Hubschrauber Stellungen attackiert, von denen aus Israel beschossen worden sei.
WHO kann geplante Hilfsmission in Gaza nicht in die Tat umsetzen
Update vom 8. Januar, 6.30 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation schafft es derzeit nicht, eine geplante Hilfsmission im Norden Gazas in die Tat umzusetzen. In der Nacht zum Montag berichtete die WHO, seit zwölf Tagen nicht mehr in den Norden des Gazastreifens gelangt zu sein. Eine geplante Mission zum Krankenhaus Al-Awda sei zum vierten Mal abgesagt worden, weil die Sicherheit nicht gewährleistet gewesen sei, teilte die UN-Organisation auf der Plattform X mit. Schwere Bombardierungen, nur eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und unterbrochene Kommunikation hätten es „nahezu unmöglich“ gemacht, medizinische Hilfsgüter in den isolierten Küstenstreifen und vor allem in dessen Norden zu liefern.
Blinken warnt erneut vor einer Ausweitung des Israel-Gaza-Krieges
Erstmeldung vom 8. Januar: Tel Aviv – US-Außenminister Antony Blinken hat in Katar vor einer Eskalation des Krieges gewarnt. „Der Konflikt könnte schnell metastasieren, was noch mehr Leid in der Region verursachen würde“, sagte er auf seiner vierten Nahost-Reise bei einem Treffen mit Katars Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in Doha. Katar habe von Beginn an vor einer wahrscheinlichen und gefährlichen Ausweitung des Konflikts gewarnt, sagte Al Thani. Die Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut und eines ranghohen iranischen Generals in Syrien – beide mutmaßlich durch Israel angeordnet – seien zu verurteilen und ein Verstoß gegen die Souveränität dieser Länder.
Blinken forderte, dass Israel die Zivilisten in Gaza bei seinen Angriffen besser schützen müsse: „Es ist absolut zwingend, dass Israel mehr zum Schutz von Zivilisten unternimmt“. Es seien schon viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet worden, sagte er. Dies werde er auch bei seinem geplanten Besuch in Israel ansprechen.
Auch die Hilfslieferungen für Gaza, wo vor Kriegsbeginn etwa 2,2 Millionen Menschen lebten, sind laut Blinken noch „nicht ausreichend, um den enormen Bedürfnissen gerecht zu werden“. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung seien von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Sie hätten nicht genügend Zugang zu Wasser, Essen, Arzneimitteln und anderen wichtigen Gütern.
Israel greift in Chan Junis weiter an
Israel griff derweil am Sonntag im Süden des Gazastreifens weiter an. Nach eigener Darstellung zerstörte die Armee mehr als 100 Ziele palästinensischer Terroristen im heftig umkämpften Chan Junis. Dutzende Terroristen seien dort zudem getötet worden, teilte das Militär mit. Soldaten zerstörten demnach Tunnel, Beobachtungsposten und ein Hauptquartier der Hamas, welche die Islamistenorganisation auch für die Planung ihres Massakers am 7. Oktober genutzt habe. Extremistische Palästinenser feuerten am Sonntag erneut Raketen Richtung Israel. In Grenzorten wurde Raketenalarm ausgelöst. (red mit Agenturen)
Rubriklistenbild: © Mahmoud Illean/dpa


