Krieg in Israel

Hisbollah droht: Haben nur „winzigen Teil“ unserer Fähigkeiten gezeigt

  • Robert Wagner
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  • Bedrettin Bölükbasi
    Bedrettin Bölükbasi
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Immer wieder werden im Gazastreifen neue Hamas-Tunnel entdeckt. Israel sorgt sich, dass Geiseln heimlich verschleppt werden. Der News-Ticker.

  • Israel fürchtet Plan der Hamas: Abgeordneter will „Gaza jetzt niederbrennen“
  • Israel setzt Bodenoffensive fort: 150 Ziele der Hamas attackiert
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Aktuelle Informationen zu Lage in Nahost können Sie in unserem neuen Newsticker verfolgen.

Update vom 11. Januar, 22.35 Uhr: Beim Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres wurden 1200 Menschen getötet und etwa 250 Personen in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer warten dort noch 136 Geiseln auf ihre Befreiung – wobei Israel davon ausgeht, dass 25 von ihnen womöglich nicht mehr am Leben sind. Am Donnerstag hielten Angehörige israelischer Geiseln an der Grenze zum Gazastreifen Schilder mit Bildern der Verschleppten hoch und riefen mit Lautsprechern Botschaften in Richtung des abgeriegelten Küstengebiets. „Verliert nicht die Hoffnung. Wir stellen die Welt auf den Kopf, um euch zurückzuholen“, rief eine Frau sichtlich bewegt. „Wir können nicht glauben, dass es fast 100 Tage sind. Bleibt stark, es ist fast vorbei.“ Der Bruder einer anderen Geisel schrie ins Mikrofon: „Wir geben nicht auf und kommen, um dich zu retten.“

Vizekanzler Robert Habeck kritisiert Siedler in Israel

Update vom 11. Januar, 21.55 Uhr: Vizekanzler Robert Habeck hat die Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser kritisiert. „Dass die Siedler teilweise sehr gewalttätig, die Möglichkeit überhaupt der freien Reise in den Westbank-Gebieten blockieren oder erschweren, das geht nicht“, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag bei einem Besuch bei der Palästinenserbehörde in Ramallah im Westjordanland.

Israel-Hamas-Krieg: Israelische Geiseln offenbar in Tunnel unter Stadt Khan Younis festgehalten

Update vom 11. Januar, 20.56 Uhr: Die israelischen Streitkräfte (IDF) gaben heute bekannt, dass ein von ihnen freigelegter Tunnel unter der Stadt Khan Younis im Süden des Gazastreifens von der Hamas genutzt worden sei, um israelische Geiseln festzuhalten, wie CNN berichtet. Der Tunnel sei mit einem unterirdischen System anderer Tunnel unter einem bewohnten Gebiet in Khan Younis verbunden und verfüge über „Lüftungssysteme, Stromversorgung und Sanitäranlagen“, so die IDF in einer Erklärung. „Nach der Untersuchung des Tunnels kann bestätigt werden, dass sich israelische Geiseln im Tunnel aufgehalten haben.“

Die Erklärung fügte hinzu, dass die israelischen Streitkräfte mehr als 300 Tunnelschächte gefunden hätten, „von denen einige zu bedeutenden Tunneln, taktischen Schächten und unterirdischen Bereichen führten, die als Waffenlager und Kampfgebiete genutzt werden“. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Nach einem israelischen Luftangriff steigt Rauch über Gebäuden in Chan Junis auf. (Archivbild)

Israelische Armee: Hamas hat Dutzende Millionen US-Dollar in das Tunnelnetz investiert

Update vom 11. Januar, 19.37 Uhr: Die Hamas hat mehr als 6000 Tonnen Beton und 1800 Tonnen Stahl für die Hunderte Kilometer langen Tunnel unter dem Gazastreifen verwendet, so die IDF unter Berufung auf neue Geheimdienstinformationen. Nach Angaben der IDF deuten die von Truppen in Gaza gefundenen Informationen sowie die Hunderte bisher untersuchten unterirdischen Gänge darauf hin, dass die Hamas Dutzende Millionen Dollar in ihr Tunnelprojekt investiert hat.

„Die Hamas-Terrororganisation hat sich entschieden, diese wertvollen Ressourcen in den Aufbau einer Terrorinfrastruktur zu investieren, um israelischen Bürgern und IDF-Streitkräften Schaden zuzufügen und gleichzeitig die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zynisch auszubeuten“, sagt die IDF. Im Rahmen der Bodenoperation in Gaza hat die IDF daran gearbeitet, die wichtigsten Tunnelnetzwerke der Hamas zu zerstören.

Update vom 11. Januar, 18.05 Uhr: Palästinensischen Berichten zufolge traf ein israelischer Angriff ein Auto im südlichen Gazastreifen und tötete acht Menschen. Der der Angriff soll sich im al-Manara-Viertel von Khan Younis ereignet haben, wie Times of Israel berichtet. Es gibt keinen unmittelbaren Kommentar der israelischen Behörden zu dem Angriff. Berichte beschreiben den Angriff als „gezieltes Attentat“.

Israel bestätigt Raketenbeschuss an israelisch-libanesischer Grenze

Update vom 11. Januar, 16.42 Uhr: Nach Angaben der israelischen Armee (IDF) wurden mehr als zehn Raketen aus dem Libanon auf Kiryat Shmona und Margaliot abgefeuert, wie Times of Israel berichtet. Drei davon wurden von Abfangjägern der Iron Dome abgeschossen. Aufnahmen zeigen den Einschlag mehrerer Raketen, es liegen jedoch keine Berichte über Verletzte vor. Weitere Raketen wurden von der Hisbollah auch auf andere Gebiete im Norden Israels abgefeuert.

Die Armee vermeldete außerdem, im Laufe des Tages Angriffe auf eine Reihe von Hisbollah-Standorten im Libanon durchgeführt zu haben. Unter den von Kampfjets und Artillerie getroffenen Orten waren Militärgebäude, ein Beobachtungsposten und andere Infrastruktur der Terrorgruppe. Man habe auch Gebiete im Südlibanon mit Artillerie beschossen – vermutlich um geplante Hisbollah-Angriffe zu vereiteln. Ziele sollen Stellungen gewesen sein, von denen aus Raketen abgefeuert wurden.

Krieg in Israel: Hisbollah will Nordisrael beschossen haben

Update vom 11. Januar, 15.35 Uhr: Die Hisbollah behauptet laut Times of Israel, heute fünf Anschläge im Norden Israels verübt zu haben. Sie habe Raketen und andere Projektile auf israelische Militärstellungen in der Nähe von Metula, Yiftah, Adamit und Malkia abgefeuert. Zugleich berichten libanesische Medien heute von mehreren israelischen Angriffen auf den Südlibanon.

Bei einem Angriff in der Stadt Hanin seien zwei Mitglieder einer der Hisbollah angeschlossenen Zivilschutzgruppe getötet und ein Krankenwagen zerstört worden. Die Terrorgruppe nannte die Namen der zwei Getöteten. Sie seien „auf dem Weg nach Jerusalem“ getötet worden, was die Bezeichnung für im Konflikt mit Israel umgekommene Hamas-Mitglieder ist. Es gab bisher keinen Kommentar des israelischen Militärs zu den Angriffen innerhalb Israels oder den gemeldeten Angriffen auf den Libanon.

Westliche Geheimdienste unterstellen Katar, von den Plänen der Hamas gewusst zu haben

Update vom 11. Januar, 13.52 Uhr: Anonyme westliche Geheimdienstmitarbeiter äußerten gegenüber dem US-Magazin Politico die Mutmaßung, dass Katar im Voraus mehr über den Angriff der Hamas am 7. Oktober wusste, als es zugibt. Allerdings fehle es ihnen an stichhaltigen Beweisen. „Wir untersuchen das noch immer“, sagt ein hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter eines größeren europäischen Staates. Es habe zwar „Rauch“ gegeben, aber keinen eindeutigen Beweis.

Die anonymen Quellen sehen durchaus ein mögliches Motiv Katars, einen solchen Angriff zu unterstützen: „Es liegt im Interesse Katars, dem Normalisierungsprozess zwischen Saudi-Arabien und Israel Steine in den Weg zu legen“, sagt einer der zitierten Beamten. „Jede Umgestaltung des Machtgleichgewichts wird Katars Position als wichtigster diplomatischer Akteur [...] untergraben.“ Katar hat sich nach dem 7. Oktober als unverzichtbarer Vermittler in indirekten Geiselgesprächen zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas etabliert.

Libanon: Hisbollah will erst Bruchteil der eigenen Fähigkeiten gezeigt haben

Update vom 11. Januar, 11.40 Uhr: Die Hisbollah im Libanon hat nach eigenen Angaben seit Ausbruch des Gaza-Krieges und der Gefechte an der Grenze zu Israel nur einen Bruchteil ihrer Fähigkeiten gezeigt. Der stellvertretende Vorsitzende des Exekutivrats, Ali Damusch, erklärte: „Der Widerstand hat bei seinen Operationen nur einen winzigen Teil seiner Fähigkeiten – nämlich Waffen, Raketen und Fachkenntnisse – eingesetzt.“ Er fügte hinzu: „Wenn der Feind uns jedoch den Krieg aufzwingt, werden wir ihm all unsere Fähigkeiten und unsere Macht zeigen.“ Verbreitet wurde die Erklärung am Donnerstagmorgen auf Telegram.

Update vom 11. Januar, 11.10 Uhr: Die israelische Armee hat am Donnerstag (11. Januar) ihren Militäreinsatz im Gazastreifen fortgesetzt und dabei besonders den Süden des Palästinensergebiets ins Visier genommen. Augenzeugen berichteten von zahlreichen Angriffen auf die Stadt Chan Junis.

Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas erklärte, mindestens 62 Menschen seien bei Angriffen in der Nacht getötet worden.

Mehr als 100 Tunnel bei Chan Junis im Israel-Krieg zerstört

Update vom 11. Januar, 10.40 Uhr: Die israelische Armee weitet ihre Einsätze in Chan Junis im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben über und unter der Erde aus. Bisher seien allein im Bereich von Chan Junis mehr als 300 Tunneleingänge und mehr als 100 Tunnel zerstört worden, teilte das Militär am Donnerstag mit. Dabei habe man auch Terroristen getötet. In einem offensichtlich mit großem finanziellen Aufwand gebauten Tunnel unter Chan Junis seien zuvor israelische Geiseln festgehalten worden, hieß es in der Mitteilung ohne weitere Angaben.

Unterhalb des Gazastreifens erstreckt sich über viele Kilometer ein ganzes Netzwerk aus Tunneln. Um Israels Bomben widerstehen zu können, reichen manche Dutzende Meter tief. Die Terroristen nutzen die Tunnel zugleich, um wie aus dem Nichts aufzutauchen und Soldaten anzugreifen.

Krieg in Israel: Getötete Journalisten waren wohl Mitglieder von Terrororganisationen

Update vom 11. Januar, 9.00 Uhr: Die israelische Armee hat zwei bei einem Luftangriff im Gazastreifen getötete palästinensische Journalisten des Fernsehsenders Al-Dschasira als Mitglieder von „Terrororganisationen“ bezeichnet. Geheimdienstinformationen hätten bestätigt, dass Hamsa Wael Dahduh und Mustafa Thuria im Gazastreifen ansässigen Terrororganisationen angehört hätten, erklärte die Armee am Mittwoch. Thuria habe der Brigade der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Gaza-Stadt angehört und Dahduh dem Islamischen Dschihad.

Vor dem tödlichen Luftangriff am Sonntag hätten die beiden Männer Drohnen bedient, die eine direkte Gefahr für israelische Soldaten dargestellt hätten, erklärte die Armee weiter. Auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, um was für Drohnen es sich dabei gehandelt habe und welche Bedrohung die Drohnen genau dargestellt hätten, erklärten die Streitkräfte, sie würde dies „überprüfen“.

Der Al-Dschasira-Journalist Dahduh und sein auch für AFP und andere internationale Medien tätiger Kollege Thuria waren am Sonntag bei einem Luftangriff auf ihr Auto in Rafah im Süden des Gazastreifens getötet worden. Ein dritter Journalist und der Fahrer des Autos wurden verletzt. Al-Dschasira sprach von einem „gezielten Angriff“.

Seit Beginn des Gazakriegs am 7. Oktober sind bereits dutzende Journalisten und Mitarbeiter von Medienunternehmen getötet worden. Bei den meisten Todesopfern handelt es sich um Palästinenser.

Update vom 10. Januar, 21.07 Uhr: IDF-Sprecher Daniel Hagari sagte laut Times of Israel, Truppen, die im Gebiet um Khan Younis im südlichen Gazastreifen operierten, hätten einen Tunnel entdeckt, in dem Geiseln von der Hamas festgehalten worden seien. „Wir setzen unsere Arbeit über und unter der Erde in Khan Younis mit Entschlossenheit fort. Die Einsatzkräfte fanden dort einen Tunnel, in dem Geiseln unter schwierigen Bedingungen unter der Erde lebten“, sagte Hagari. Nähere Angaben zum Tunnel macht er nicht.

Krieg in Israel: Hamas weitgehend entmachtet, so Minister Benny Gantz

Update vom 10. Januar, 18.35 Uhr: Die Hamas habe in weiten Teilen des Gazastreifens nicht mehr die Kontrolle, sagte Benny Gantz, Mitglied des israelischen Kriegskabinetts laut CCN. „Heute gibt es in weiten Teilen des Gazastreifens keine wirksame Hamas-Herrschaft“, sagte Gantz demnach heute auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv. „Öffentliche Einrichtungen wurden zerstört. Es werden weder Bildung noch medizinische Dienstleistungen angeboten, außer durch internationale Organisationen.“

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Er bekräftigte außerdem die Bedeutung der Rückkehr aller bei dem Angriff vom 7. Oktober entführten Geiseln und sagte, dies habe bei jeder Kampfentscheidung Priorität. „Wenn einer der Entführten uns jetzt beobachtet, ist es wichtig, dass Sie das wissen – wir tun alles, damit Sie zu Ihren Lieben zurückkehren, die nie aufhören, für Sie zu kämpfen“, fügte Gantz hinzu.

Palästinenser-Präsident Abbas: Gaza ist ein integraler Bestandteil Palästinas

Update vom 10. Januar, 16.47 Uhr: Der Gazastreifen ist nach den Worten von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas ein integraler Bestandteil der Hoffnungen auf einen eigenen Palästinenser-Staat. Er dürfe nicht durch den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas abgetrennt werden, sagt Abbas anlässlich des Besuchs von US-Außenminister Antony Blinken im Westjordanland.

Wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa weiter berichtete, forderte Abbas zudem die „Einberufung einer internationalen Friedenskonferenz, um die israelische Besetzung des Landes Palästina mit Ostjerusalem als Hauptstadt zu beenden“.

Israel fürchtet perfiden Plan der Hamas: Abgeordneter will „Gaza jetzt niederbrennen“

Update vom 10. Januar, 13.55 Uhr: Einen Tag vor einer Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag zum Gaza-Krieg und zu Völkermord-Vorwürfen gegen Israel hat ein israelischer Politiker erneut gefordert, Gaza niederzubrennen. Der rechte Knesset-Abgeordnete von der Regierungspartei Likud, Nissim Vaturi, verteidigte am Mittwochmorgen im Gespräch mit dem Radiosender Kol Barama seinen inzwischen gelöschten Beitrag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Vor knapp anderthalb Monaten schrieb Vaturi: „Gaza jetzt niederbrennen und nicht weniger!“

In dem Radio-Interview sagte Vaturi, dass er seinen X-Post, den er im November geschrieben hatte, nicht bereue und zu seinen Worten stehe. „Ich sagte ‚Gaza niederbrennen‘. Niederbrennen, was heißt das? Hineingehen und sie zerreißen.“ Vaturi bezog sich auf das Massaker der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober, bei dem in Israel 1200 Menschen getötet wurden. „Sie sind gekommen und haben uns verbrannt, unsere Kinder,“ sagte er.

In den Kampfgebieten im abgeriegelten Küstenstreifen befinden sich nach Vaturis Darstellung keine Zivilisten mehr. Diese seien evakuiert worden. Es gebe zwar noch 100.000 Menschen dort, aber er glaube nicht, dass es dort jetzt noch Unschuldige gebe. Vaturi ist auch ein stellvertretender Sprecher des Parlaments. Seine Äußerungen sorgten für Furore. In sozialen Medien reagierten viele Nutzer auf das Radio-Interview. Vor allem der Zeitpunkt seiner Worte löste Empörung aus.

Krieg in Israel: Militär greift Ziele der Hamas an

Erstmeldung vom 10. Januar: Gaza – Bei der Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen konzentrieren sich die Gefechte mit der palästinensischen Hamas aktuell auf den Süden und das Zentrum des Gebiets. Die israelische Armee erklärte am Mittwoch (10. Januar), ihre Truppen würden sich Zusammenstöße mit Hamas-Militanten rund um Khan Younes im Süden und Maghazi in der Innenstadt von Gaza liefern. Im Laufe des vergangenen Tages habe man mehr als 150 Ziele der Hamas ins Visier genommen.

Israel setzt Bodenoffensive fort: 150 Ziele der Hamas attackiert

In Maghazi haben israelische Soldaten demnach zahlreiche Luftschläge gegen Hamas-Militanten im Gebiet angefordert. Dort habe man bei Zusammenstößen zudem auch 15 neue Tunnel entdeckt. Außerdem seien bei einem Überfall auf eine Einrichtung der Hamas durch die Golani-Brigade der israelischen Armee Raketenwerfer, Raketen, Drohnen und Sprengstoff sichergestellt worden.

In Khan Younes habe die 98. Division der israelischen Armee Luftangriffe auf 10 Hamas-Militanten angefordert, hieß es in der Erklärung vom Mittwoch weiter. Weitere dutzende Hamas-Mitglieder seien ausgeschaltet worden, so die Mitteilung. Offenbar wurde auch ein Anschlag vereitelt: Reservisten der Kiryati-Brigade hätten einen Militanten entdeckt, der Sprengstoff in der Nähe einer von israelischen Soldaten genutzten Straße anbringen wollte. Er sei ausgeschaltet worden.

Unfall beim israelischen Militär: Sechs Soldaten bei Explosion wegen Panzerschuss getötet

Bei den schweren Gefechten im Gazastreifen kommt es auch immer wieder zu Unfällen. Zuletzt waren sechs israelische Soldaten bei einer einzigen Explosion getötet worden. Dem israelischen Militär zufolge war ein Lastwagen voller Sprengstoff, der zur Zerstörung von Hamas-Tunneln gedacht war, vorzeitig explodiert. Nun teilte die Armee mit, eine Untersuchung habe ergeben, dass Schüsse von einem israelischen Panzer die Sprengvorrichtung vorzeitig entzündet hätten und es daher eine Explosion gegeben habe. (bb)

Rubriklistenbild: © Abed Rahim Khatib/dpa

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