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Baerbock macht auf Nahost-Reise klar: Gazastreifen gehört dem palästinensischen Volk
Außenministerin Baerbock ist zu Besuch im Nahen Osten. Dort pocht die Grünen-Politikerin auf den Gazastreifen als Heimat der Palästinenser. Der News-Ticker.
Die Mission der Bundesregierung im Nahost-Konflikt im News-Ticker.
Update vom 9. Januar, 13.20 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat knapp zehn Tonnen Hilfsgüter für die notleidende palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen an den Ägyptischen Roten Halbmond übergeben. Das geschah laut dpa in Al-Arisch in Ägypten.
Die Grünen-Politikerin will anschließend die rund 50 Kilometer westlich liegende Grenzstadt Rafah zwischen Ägypten und dem südlichen Teil des Gazastreifens besuchen. Baerbocks Besuch in Rafah war aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehalten worden.
Durch die größtenteils von Palästinensern bewohnte Stadt verläuft die Demarkationslinie zwischen Ägypten und Gaza. Über den Grenzübergang wird ein Großteil der Hilfslieferungen in den Gazastreifen gebracht.
Baerbock in Ägypten – Gazastreifen als Heimat der Palästinenser
Update vom 9. Januar, 12.06 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis90/Die Grünen) hat auf ihrer Nahost-Reise betont, dass der Gazastreifen und das von Israel besetzte Westjordanland die Heimat der Palästinenser sei. Darin seien sich Deutschland und Ägypten einig, sagte Baerbock nach einem Treffen mit dem ägyptischen Außenminister Sameh Schukry am Dienstag in Kairo.
Die Palästinenser dürften aus diesen Gebieten nicht vertrieben werden. Nach einem Ende des Krieges komme auf die internationale Gemeinschaft die Verantwortung zu, die Sicherheit im Gazastreifen zu gewährleisten, sagte Baerbock, ohne dies näher auszuführen. Nationalistische Minister der israelischen Regierung hatten angeregt, alle Palästinenser sollten den Gazastreifen verlassen und damit weltweit Empörung ausgelöst. Zudem betrachten die Vertreter der an der Regierung in Jerusalem beteiligten extremistischen Parteien das Westjordanland als israelischen Territorium.
Annalena Baerbock (Bündnis90/Die Grünen), Außenministerin, nimmt an einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit ihrem ägyptischen Amtskollgen Samih Schukri teil.
Scholz steht bei Eurofighter-Lieferungen an Saudi-Arabien hinter Baerbock
Update vom 8. Januar, 12.40 Uhr: Nach Außenministerin Baerbock hat sich jetzt auch Bundeskanzler Olaf Scholz offen für Kampfjet-Lieferungen an Saudi-Arabien gezeigt. „Ja, der Bundeskanzler teilt diese Einschätzung“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag (8. Januar) in Berlin.
Saudi-Arabien nehme seit dem 7. Oktober „eine sehr konstruktive Haltung“ gegenüber Israel ein, so Hebestreit. Die Hamas hätte ihr Ziel, eine Wiederannäherung Saudi-Arabiens an Israel zu verhindern, nicht erreicht. „Die saudi-arabische Luftwaffe hat, auch mit Eurofightern, Raketen der Huthi, die auf dem Weg nach Israel waren, abgeschossen. Und im Lichte all dieser Entwicklungen ist die Positionierung der Bundesregierung, was die Eurofighter angeht, zu sehen. Und das ist eng abgestimmt innerhalb der Bundesregierung.“
Baerbock fordert Israel zum Schutz von Palästinensern auf
Update vom 8. Januar, 11.16 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock fordert von Israel, die Palästinenser im Westjordanland besser zu schützen. „Es ist die Verantwortung der israelischen Regierung, bei Angriffen auf Menschen, die hier legitim leben und illegal angegriffen werden, den Rechtsstaat umzusetzen und durchzusetzen“, sagt Baerbock bei einem Besuch der palästinensischen Ortschaft Al-Masra ah al Kiblijah im Westjordanland. „Das, was hier passiert, ist illegal, illegal unter israelischem Recht und illegal unter internationalem Recht.“ Und es sei „die Verantwortung der israelischen Armee, die Palästinenserinnen und Palästinenser vor gewaltsamen Siedlern zu schützen“, betont Baerbock.
Update vom 8. Januar, 9.55 Uhr: Die Ko-Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, hat sich weiter dagegen ausgesprochen, Eurofighter-Kampfjets an Saudi-Arabien zu liefern. „Mit Blick auf die Menschenrechtssituation, auch auf die innere Verfasstheit Saudi-Arabiens, finde ich eine Lieferung von Eurofightern nach wie vor falsch“, sagte Lang am Montag im RBB24 Inforadio. „Ich fände es richtig, wenn wir bei der Position bleiben, dass keine Eurofighter an Saudi-Arabien geliefert werden.“
Bundesregierung laut Baerbock offen für Eurofighter-Lieferungen
Update vom 7. Januar, 21.07 Uhr: Die Bundesregierung ist nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock offen für die Lieferung von Eurofighter-Kampfjets an Saudi-Arabien. Indem Saudi-Arabien von den jemenitischen Huthis auf Israel abgeschossene Raketen abfange, trage es zur Sicherheit Israels und zur Verhinderung eines Flächenbrandes in der Region bei, sagte die Grünen-Politikerin.
Baerbock hatte sich am Sonntag zu Gesprächen mit Israels Präsident Izchak Herzog und dem neuen Außenminister Israel Katz in Jerusalem getroffen. „Gerade deshalb sehen wir nicht, dass wir uns als deutsche Bundesregierung den britischen Überlegungen zu weiteren Eurofightern für Saudi-Arabien entgegenstellen“, sagte die Bundesaußenministerin. Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien sind wegen der Menschenrechtslage in dem Königreich und wegen des Eingreifens der aufstrebenden Militärmacht in regionale Konflikte umstritten. Die Bundesregierung hatte im Juli entschieden, die Lieferung von Eurofightern an den reichen Golfstaat bis zum Ende der Wahlperiode im Herbst 2025 zu unterbinden.
„Drehbuch des Terrors“: Außenministerin auf heikler Israel-Mission – Baerbock im Nahen Osten
Erstmeldung vom 7. Januar:
Berlin – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat vor ihrer erneuten Reise in den Nahen Osten ein Ende des Krieges im Gazastreifen und Schritte hin zu einer Lösung des Konflikts angemahnt. „Wir alle spüren, das Drehbuch des Terrors darf nicht noch weiter aufgehen: Der Terror muss ein Ende haben“, erklärte Baerbock laut Reuters vor ihrem Abflug an diesem Sonntag. Die humanitäre Not der Menschen müsse ein Ende haben.
Die Grünen-Politikerin fliegt zunächst nach Israel. Weitere Stationen ihres dreitägigen Aufenthalts sind Ägypten und der Libanon. Die Menschen in der Region sehnten sich nach Frieden. Dafür dürfe keine Gefahr mehr für die Existenz Israels von Gaza ausgehen, müsse die radikalislamische Hamas die Waffen niederlegen, und Hisbollah und die Huthi-Miliz mit ihrem „gefährlichen Zündeln“ aufhören, sagte Baerbock.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Baerbock reist im Israel-Gaza-Krieg in den Nahen Osten
In Jerusalem, der ersten Station ihrer Nahost-Reise, will Baerbock am Nachmittag mit Außenminister Israel Katz und Präsident Isaac Herzog zusammentreffen. In den kommenden Tagen sind weitere Stationen im palästinensischen Westjordanland, in Ägypten und im Libanon geplant.
Baerbocks Besuch erfolgt im Kontext einer größeren diplomatischen Offensive des Westens, um eine Eskalation der Krise zu verhindern und Wege für eine Beilegung zu sondieren. Auch US-Außenminister Antony Blinken und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell halten sich derzeit in der Region auf.
Im Zentrum von Baerbocks Gesprächen sollen laut Auswärtigem Amt die dramatische humanitäre Lage im Gazastreifen, die Situation im Westjordanland sowie die volatile Lage an der israelisch-libanesischen Grenze stehen. Zudem soll es um die Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln gehen. Baerbocks Besuch erfolgt im Rahmen intensiver internationaler Bemühungen, eine Eskalation des Konflikts zu vermeiden und eine politische Ordnung für die Zeit nach dem Krieg im Gazastreifen zu sondieren. (AFP/Reuters/frs)