Kämpfe in Nahost

Gefechte an Libanon-Grenze: Israel attackiert Hisbollah-Stellungen mit Kampfjets

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  • Jens Kiffmeier
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    Franziska Schwarz

Zwischen den Hisbollah und der IDF kommt es zu neuen Gefechten. Derweil greifen die Huthis wieder an. Der News-Ticker zum Israel-Krieg.

  • Gefechte an Libanon-Grenze: Israelische Armee attackiert Hisbollah-Stellungen mit Kampfjets
  • Neuer Zwischenfall im Roten Meer: Huthi attackieren britisches Kriegsschiff
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zur Lage im Nahen Osten finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 28. Januar, 20.45 Uhr: Israel hat Gespräche in Paris über eine mögliche neue Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln am Sonntag als „konstruktiv“ beschrieben. Es gebe aber noch eine „erhebliche Kluft“ zwischen den verschiedenen Positionen, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach einem Treffen von CIA-Geheimdienstchef William Burns mit Vertretern Israels, Ägyptens und Katars mit. Die Beteiligten wollten sich in dieser Woche erneut treffen, um die Diskussionen fortzusetzen, hieß es.

Nach Informationen der New York Times wurde in Paris ein Textentwurf der US-Regierung besprochen, der auf Vorschlägen Israels und der islamistischen Hamas fußt. Laut dem Plan sollen die palästinensischen Extremisten mehr als 100 Geiseln freilassen und Israel dafür seinen Militäreinsatz im Gazastreifen für etwa zwei Monate stoppen.

Update vom 28. Januar, 19.10 Uhr: Nach den USA, Deutschland und weiteren Staaten setzt nun auch Frankreich seine Zahlungen an das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) aus. Man habe im ersten Halbjahr 2024 keine neue Zahlung geplant und werde zu gegebener Zeit gemeinsam mit den Vereinten Nationen und den wichtigsten Gebern darüber entscheiden, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, um sicherzustellen, dass alle Transparenz- und Sicherheitsanforderungen erfüllt werden, teilte das französische Außenministerium am Sonntag mit. 

Das UN-Hilfswerk steht im Verdacht, dass zwölf seiner Mitarbeiter am Großangriff der islamistischen Terrororganisation Hamas gegen Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen sein könnten. UN-Generalsekretär António Guterres kündigte Konsequenzen und eine Überprüfung an.

Gefechte an Libanon-Grenze: Israel attackiert Hisbollah-Stellungen mit Kampfjets

Update vom 28. Januar, 17.21 Uhr: Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte haben nach eigenen Angaben am Sonntag mit Kampfjets und Artillerie Stellungen der Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Der libanesischen Nachrichtenagentur NNA zufolge beschossen Kämpfer der schiitischen Hisbollah-Miliz am Sonntagnachmittag auch israelische Infanterie an der libanesisch-israelischen Grenze.

Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff auf Kafr Kila im Libanon auf. Das Foto entstand am 18. Januar 2024.

Neuer Zwischenfall im Roten Meer: Huthi attackieren britisches Kriegsschiff

Update vom 28. Januar, 15.38 Uhr: Aus dem Gazastreifen kam es erneut zu Beschuss auf israelische Städte, insbesondere im Süden des Landes. Dies berichtet die Times of Israel. Demnach wurde eine der Raketen vom Abwehrsystem Iron Dome abgefangen, während ein weiteres Geschoss nach Angaben der Stadtverwaltung außerhalb des Orts landete. Doch auch im Norden seien mindestens drei Raketen aus dem Libanon auf israelisches Gelände gefeuert worden.

Update vom 28. Januar, 14.03 Uhr: Erneuter Zwischenfall im Roten Meer: Ein britisches Kriegsschiff ist von einer Huthi-Drohne angegriffen worden. Der Angriff ereignete sich bereits am Samstag und sei erfolgreich abgewehrt worden, teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Der Lenkwaffenzerstörer „HMS Diamond“ habe die Drohne mit seinem Raketensystem Sea Viper zerstört, hieß es in einer Mitteilung auf X (vormals Twitter). Schäden oder Verletzte habe es nicht gegeben. „Unsere Entschlossenheit, unschuldige Leben und das Recht der friedlichen Durchfahrt zu schützen, ist absolut unerschütterlich“, sagte Verteidigungsminister Grant Shapps zu dem Vorfall.

Die militant-islamistische Huthi-Miliz im Jemen nimmt seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas immer wieder Schiffe ins Visier. Die Miliz agiert aus Solidarität mit der Hamas und richtet ihre Attacken vor der jemenitischen Küste auf Frachter mit angeblicher israelischer Verbindung.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Hamas trotzt der Offensive im Gaza-Krieg: Unterirdisches Tunnelsystem weitgehend unzerstört

Update vom 28. Januar, 13.02 Uhr: Trotz massiver Luftangriffe und einer großangelegten Bodenoffensive muss die israelische Armee wohl einen Rückschlag im Israel-Krieg hinnehmen. So gehen Militärexperten davon aus, dass der Großteil der Hamas-Tunnel noch intakt sind. Das berichtet das Wall Street Journal. Demnach soll die Terrormiliz im Gazastreifen noch auf rund 80 Prozent des unterirdischen Labyrinths zugreifen können. Das US-Blatt beruft sich dabei auf Angaben von israelischen und US-amerikanischen Beamten.

Update vom 28. Januar, 11.25 Uhr: Angesichts von andauernden Kämpfen im Süden des Gazastreifens hat Israel die Bewohner zur Flucht aufgerufen. Ein Armeesprecher kündigte harte Militärschläge im Bereich Chan Junis an. Zivilisten sollten sich deswegen in eine designierte Region am Mittelmeer begeben, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Bereits zuvor waren die Kämpfe im Israel-Krieg wieder heftiger geworden. So meldete die israelische Armee rund um Chan Junis „intensive Gefechte“.

Israel-News: UN will gegen UNRWA-Beschäftigte ermitteln

Update vom 28. Januar, 8.26 Uhr: Nach den schweren Vorwürfen gegen Beschäftigte des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA hat UN-Generalsekretär António Guterres rasche Konsequenzen angekündigt. „Jeder UN-Mitarbeiter, der in Terrorakte verwickelt ist, wird zur Rechenschaft gezogen werden, auch durch strafrechtliche Verfolgung“, sagte er am Sonntagmorgen laut einer Mitteilung der Vereinten Nationen. Eine Untersuchung durch das UN-Büro für interne Aufsichtsdienste sei unverzüglich eingeleitet worden.

Wegen der mutmaßlichen Beteiligung von zwölf ihrer mehreren Tausend Beschäftigten am Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober ist UNRWA unter massiven Druck geraten. Deutschland und acht weitere Länder kündigten an, ihre Zahlungen an die Hilfsorganisation im Gazastreifen vorerst einzustellen. Zuvor hatte Israels Außenminister Israel Katz den Rücktritt vom UNRWA-Chef Lazzarini gefordert.

Neuer Geisel-Deal im Israel-Krieg rückt offenbar näher

Update vom 28. Januar, 6.56 Uhr: Während das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA wegen der mutmaßlichen Beteiligung einiger ihrer Beschäftigten am Massaker der Hamas in Israel immer stärker unter Druck gerät, könnte ein Geisel-Deal zwischen den Konfliktparteien näher rücken: Die New York Times berichtete unter Berufung auf US-Regierungskreise, US-Unterhändler hätten einen Entwurf auf Grundlage von Vorschlägen Israels und der islamistischen Terrororganisation Hamas ausgearbeitet, der an diesem Sonntag in Paris besprochen werden solle. Der Deal sehe demnach vor, dass die Hamas mehr als 100 Geiseln freilässt und Israel dafür sein militärisches Vorgehen im Gazastreifen für etwa zwei Monate einstellt.

Israel-News: Netanjahu-Regierung geht gegen Demonstranten vor

Update vom 27. Januar, 22.27 Uhr: In Tel-Aviv hat die Polizei auf Pferden damit begonnen, gegen regierungskritische Demonstrantinnen und Demonstranten vorzugehen. Dies zeigen mehrere Videos, die derzeit unter anderem auf X (ehemals Twitter) kursieren. Wie die Times of Israel berichtet, griff die Polizei ein, nachdem die Demonstrierenden vom Habima-Platz aus den Fahrzeugverkehr blockiert hatten. Auf den Videos ist unter anderem zu sehen, wie sich die Menschen gegen die Polizistinnen und Polizisten wehren. Darüber hinaus berichten israelische Medien unter Berufung auf Zeugenaussagen von „mindestens einer gewaltsamen Festnahme“.

Indes hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Israelis erneut auf einen Sieg über die islamistische Hamas im Gazastreifen eingeschworen. „Wenn wir die Hamas-Terroristen, diese neuen Nazis, nicht eliminieren, ist das nächste Massaker nur eine Frage der Zeit“, sagte er am Samstagabend auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv. Die Hauptlehre aus dem Holocaust sei, dass „es nur wir sind, die da sind, um uns zu verteidigen“. Am Samstag wurde international der Holocaust-Gedenktag begangen.

Update vom 27. Januar, 20.20 Uhr: Tausende Menschen haben am Samstagabend im Zentrum von Tel Aviv den Rücktritt von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gefordert. „Die gescheiterte Regierung macht einfach so weiter, als wäre nichts geschehen“, sagte einer der Redner der Kundgebung. Die Menge rief daraufhin: „Schuld! Schuld! Schande! Schande!“, wie israelische Medien berichteten.

In der Öffentlichkeit wird die Kritik an Netanjahu immer lauter, weil er angeblich keinen Plan für den Gaza-Krieg und die Zeit danach habe. Außerdem werfen ihm Kritiker vor, für die schlechte Vorbereitung und die verspätete Reaktion der Sicherheitskräfte am 7. Oktober verantwortlich zu sein. Der brutale Überfall der islamistischen Hamas im israelischen Grenzgebiet war Auslöser des Gaza-Kriegs.

Israel schießt „verdächtiges Luftziel“ vom Himmel

Update vom 27. Januar, 17.43 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ein „verdächtiges Luftziel“ abgefangen. Dabei handelte es sich Informationen der Times of Israel zufolge um eine Drohne, welche sich vom Libanon aus auf den Luftraum Israels zubewegte. Der Vorfall löste in mehreren Gemeinden im oberen Galiläa Luftalarm aus, verletzt wurde bei dem Abschuss allerdings niemand.

Update vom 27. Januar, 16.21 Uhr: Nach dem Huthi-Raketenangriff auf einen Tanker im Golf von Aden ist das Feuer an Bord gelöscht worden. Das teilte der Trafigura-Konzern, in dessen Auftrag der Tanker unterwegs war, am Samstag nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA mit. Die „Marlin Luanda“ war am Freitagabend durch Raketen der militant-islamistischen Huthi-Miliz aus dem Jemen attackiert worden und in Brand geraten. Die Löscharbeiten dauerten den Angaben zufolge die gesamte Nacht hindurch.

In der Mitteilung wurde der Einsatz der Besatzung gelobt und für die Unterstützung durch indische, französische und US-amerikanische Kriegsschiffe gedankt. Die Besatzung sei in Sicherheit. Das Schiff sei nun unterwegs zu einem sicheren Hafen, hieß es weiter.

Kämpfe in Chan Junis gehen weiter – „zahlreiche Terroristen getötet“

Update vom 27. Januar, 15.24 Uhr: Israels Armee setzt eigenen Angaben zufolge die Kämpfe in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens fort. Bei einem Luftangriff seien dabei drei Palästinenser getötet worden, die in der Nähe israelischer Einsatzkräfte Sprengstoff platziert hätten, teilte das Militär am Samstag mit. Soldaten hätten zudem „zahlreiche bewaffnete Terroristen aus nächster Nähe“ getötet. Bei einem weiteren Vorfall in der größten Stadt des südlichen Teils des Küstenstreifens hätten sieben Personen Panzerfäuste auf die Armee gefeuert. Sie seien ebenfalls angegriffen und getötet worden.

Bei Einsätzen im Westen der Stadt seien bewaffnete Palästinenser, die den Angaben zufolge Soldaten attackieren wollten, in ein nahegelegenes Haus geflohen und schließlich durch einen Luftangriff auf das Gebäude getötet worden. In der vergangenen Woche hätten israelische Soldaten insgesamt „mehr als 100 Terroristen eliminiert“, hieß es von der Armee weiter.

Schwerer Luft- und Panzerbeschuss rund um Chan Junis

Update vom 27. Januar, 13.30 Uhr: Im Gazastreifen haben sich die Kämpfe zwischen dem israelischen Militär und palästinensischen Gruppen erneut auf das Gebiet um Chan Junis konzentriert. Einwohner der Stadt im Süden des Küstenstreifens berichteten am Samstag (27. Januar) von schwerem Luft- und Panzerbeschuss. Die radikal-islamische Hamas erklärte, ihre Kämpfer würden Panzer mit Panzerabwehrraketen angreifen. Auch die mit der Hamas verbündete Extremistengruppe Islamischer Dschihad teilte mit, ihre Kämpfer hätten israelische Streitkräfte in der Gegend angegriffen und Raketen auf Israel abgefeuert.

Update vom 27. Januar, 9.30 Uhr: Israelische Truppen haben nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden mindestens elf Hamas-Kämpfer in Chan Junis getötet. Es seien Milizionäre getötet worden, die versucht hätten, die Soldaten mit Sprengkörpern anzugreifen, teilt das Militär mit. Andere hätten mit Gewehren und panzerbrechenden Granaten auf Soldaten geschossen.

Krieg in Israel: Wieder Angriffe auf Ziele im Jemen und Roten Meer

Update vom 27. Januar, 6.55 Uhr: Die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe vor der Küste des Jemen und die Gegenangriffe der US-Streitkräfte gehen unvermindert weiter. Die vom Iran unterstützten Huthi feuerten am Freitag mehrere Raketen auf Schiffe im Golf von Aden ab. Das US-Militär beschoss dann in der Nacht auf Samstag nach eigenen Angaben eine abschussbereite Anti-Schiffs-Rakete der Miliz, die auf das Rote Meer gerichtet war.

Die noch am Boden befindliche Rakete habe eine „unmittelbare Bedrohung für Handelsschiffe und US-Marineschiffe in der Region dargestellt“, erklärte das US-Regionalkommando Central Command (Centcom) im Kurzbotschaftendienst X. Die US-Streitkräfte hätten die Rakete deswegen „in Selbstverteidigung“ zerstört.

Am Vorabend hatten die Huthi einen britischen Tanker im Golf von Aden beschossen. Die „Marlin Luanda“ sei „frontal getroffen“ worden und habe Feuer gefangen, sagte ein Sprecher der Rebellen. Auch die britische Sicherheitsfirma Ambrey erklärte, nach einem mutmaßlichen Raketentreffer sei auf einem Handelsschiff ein Feuer ausgebrochen. Die Besatzung befinde sich in Sicherheit.

Das US-Regionalkommando Centcom bestätigte auf X (früher Twitter), der unter der Flagge der Marshallinseln fahrende Tanker sei gegen 19.45 Uhr Ortszeit von einer ballistischen Anti-Schiffs-Rakete der Huthi-Rebellen getroffen worden. Die Besatzung der „Marlin Luanda“ habe einen Notruf abgesetzt und einen Schaden gemeldet. Der US-Zerstörer „USS Carney“ und weitere Militärschiffe würden Unterstützung leisten, Berichte über Verletzte lägen nicht vor.

Zuvor hatten die Huthi auch eine Rakete auf die „USS Carney“ abgefeuert. Das Geschoss wurde nach Angaben von Centcom aber abgeschossen.

Israel News: Bemühungen um Freislassung der Gesieln gehen weiter

Update vom 26. Januar, 22.20 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad al-Thani, über die Bemühungen zur Freilassung israelischer Geiseln aus der Gewalt der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen gesprochen. Biden habe am Freitag auch mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi telefoniert, gab der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, in Washington bekannt. Es seien aber keine „unmittelbar bevorstehenden Entwicklungen“ zu erwarten.

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen kommt US-Geheimdienstchef William Burns zudem „in den kommenden Tagen in Paris“ mit Vertretern Israels, Ägyptens und Katars zusammen, um über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln zu verhandeln. Ein Vertreter eines beteiligten Landes bestätigte der Nachrichtenagentur AFP einen Bericht der „Washington Post“, demzufolge Präsident Biden den CIA-Chef zu Nahost-Verhandlungen nach Europa geschickt hat.

Krieg in Israel: Weiter Bemühungen um Geisel-Deal

Update vom 26. Januar, 20.50 Uhr: Nach knapp vier Monaten Krieg im Gazastreifen hofft die US-Regierung auf eine neue Abmachung zur Freilassung weiterer Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas. Man sei hoffnungsvoll, was die Fortschritte angehe, aber erwarte keine unmittelbaren Entwicklungen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag in Washington. Präsident Joe Biden habe am Freitag sowohl mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, über das Thema gesprochen.

Mit Blick auf den Entscheid des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag, wonach Israel bei seinem Militäreinsatz im Gazastreifen mehr Schutzmaßnahmen für Palästinenser ergreifen muss, sagte Kirby: „Natürlich respektieren wir die Rolle des Gerichtshofs als Vermittler bei der friedlichen Beilegung von Streitigkeiten.“ Das Gericht hatte am Freitag außerdem eine Gefahr von Völkermord im Gazastreifen festgestellt, Israel aber nicht zum Ende seines Militäreinsatzes gegen die Hamas verpflichtet.

Kirby betont in Hinsicht auf den Vorwurf des Völkermords: „Wir haben einfach immer wieder gesagt, dass wir diese Behauptung für unzutreffend halten. Und das Gericht hat Israel auch nicht des Völkermordes für schuldig befunden.“ Er sagte weiter, dass US-Präsident Biden wolle, dass der Krieg im Gazastreifen ende, damit die Menschen dort in Frieden leben könnten. Man dränge weiter auf eine Unterbrechung der Kämpfe, ein allgemeiner Waffenstillstand sei im Moment aber nicht „der beste Ansatz“.

Krieg in Israel: Hamas veröffentlicht neues Geisel-Video

Update vom 26. Januar, 17.18 Uhr: Die radikalislamische Hamas hat am Freitag im Onlinedienst Telegram ein Video veröffentlicht, das mutmaßlich drei als Geiseln im Gazastreifen festgehaltene israelische Frauen zeigt. Zwei der in dem fünfminütigen Video zu sehenden Frauen geben an, israelische Soldatinnen zu sein, bei der dritten handelt es nach ihren eigenen Angaben um eine Zivilistin. Die Frauen erklären, dass sie seit 107 Tagen festgehalten werden, was darauf schließen lässt, dass das Video bereits am vergangenen Sonntag aufgenommen wurde.

Die Veröffentlichung des Videos erfolgte unmittelbar nach einer Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs (IGH) in Den Haag, in der Israel dazu aufgerufen wird, bei seinem Militäreinsatz im Gazastreifen jeden möglichen Akt eines „Völkermords“ zu verhindern und den Zugang für humanitäre Hilfe in das Palästinensergebiet zu ermöglichen.

Benjamin Netanyahu hat sich zurückhaltend über die Entscheidung des IGH geäußert

Update vom 26. Januar, 16.00 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Entscheidung des UN-Gerichts, wonach sein Land bei der militärischen Offensive im Gazastreifen mehr Schutzmaßnahmen für Palästinenser ergreifen muss, zurückhaltend aufgenommen. „Israels Respekt für das internationale Recht ist unerschütterlich“, teilte Netanjahu am Freitag in einer Video-Botschaft mit. Zugleich werde sich Israel weiterhin „gegen die Hamas, eine völkermordende terroristische Organisation, zur Wehr setzen“.

Die gegen Israel erhobenen Völkermord-Anschuldigungen seien „nicht nur falsch, sondern auch empörend“, führte Netanjahu aus. Zum militärischen Vorgehen im Gazastreifen stellte er fest: „Unser Krieg ist gegen Hamas-Terroristen, nicht gegen palästinensische Zivilisten.“ Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind dabei bereits mehr als 26 000 Menschen getötet worden. 75 Prozent von ihnen seien Frauen, Kinder oder ältere Männer gewesen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 26. Januar, 15.00 Uhr: Laut der britischen Seehandelsbehörde United Kingdom Maritime Trade Operations (UKMTO) waren am Vormittag vor der Küste Jemens Explosionen zu hören. Das berichtet sky-News. Auch Raketen seien gesichtet worden. Ein Schiff, das sich etwa 60 Seemeilen vor der jemenitischen Stadt Al Hudaydah befand, habe eine Explosion und Raketen wenige Meilen von seiner Position entfernt gemeldet, hieß es. Eine weitere Explosion sei auf See etwa 0,5 Seemeilen von dem meldenden Schiff entfernt gesehen worden, so die Behörde weiter. Die Besatzung und das Schiff seien in Sicherheit.

In den vergangenen Monaten wurden Schiffe in diesem Gebiet von den jemenitischen Huthi angegriffen. Die Huthi haben erklärt, dass sie wegen der Bombardierung des Gazastreifens Schiffe mit Verbindungen zu Israel ins Visier genommen haben.

Die Entscheidung bezog sich zunächst nur auf den Eilantrag. Das Hauptverfahren kann sich hingegen über Jahre hinziehen. Dazu hatte Israel eine Klageabweisung beantragt. Diese hat das Gericht am Freitagmittag abgewiesen.

Gefechte im Gazastreifen: In Chan Junis sterben Zivilisten – Offensive gegen Hamas läuft weiter

Erstmeldung: Gazastreifen – Die heftigen Kämpfe im südlichen Gazastreifen ebben nicht ab – auch nicht in der Stadt Chan Junis. Erneut gab es viele Tote. Die Zahlen zu den Toten lassen sich aber kaum unabhängig überprüfen. Das palästinensische Gesundheitsministerium – das von der Terrororganisation Hamas kontrolliert wird – gibt sie aktuell mit 25.900 seit Kriegsbeginn an.

Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 200 Menschen im Gazastreifen getötet und 370 weitere verletzt worden, teilte die Behörde am Donnerstagabend (25. Januar) mit.

Das israelische Militär hatte zu Wochenbeginn eine Offensive im Westteil von Chan Junis gestartet, in den es bislang noch nicht vorgedrungen war. Die größte Stadt im südlichen Gazastreifen gilt als eine Hochburg der Hamas.

IGH entscheidet über „Völkermord“-Klage im Israel-Gaza-Krieg

Inmitten der schweren Kämpfe im Gazastreifen fällt an diesem Freitag vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag eine erste Vorentscheidung im brisanten Völkermord-Verfahren gegen Israel. Dabei geht es noch nicht um den Hauptvorwurf des Völkermordes, sondern zunächst um einen Eilantrag über Schutzmaßnahmen für die Palästinenser. Dieser ruft die UN-Richter zu einer Anordnung an Israel auf, die militärischen Handlungen im Gazastreifen sofort einzustellen.

Gericht entscheidet im Israel-Krieg: Schutzmaßnahmen für Palästinenser bald Pflicht?

Entscheidungen des Gerichtshofs sind bindend. Auch wenn er keine Machtmittel hat, diese durchzusetzen, wäre eine Zurechtweisung durch das höchste UN-Gericht doch eine Schlappe für Israel. Der internationale Druck würde wohl weiter zunehmen. Die Richter können auch anordnen, dass Israel Bericht erstatten muss über Maßnahmen zum Schutz der Palästinenser. Auch das hätte eine beträchtliche Außenwirkung. (Redaktion mit Nachrichtenagenturmaterial)

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