Die Lage in Nahost

UNO-Bericht: Gazastreifen quasi „unbewohnbar“

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Hälfte der Gebäude im Gazastreifen laut UNO zerstört. USA machen Iran-nahe Gruppen für Tod von Soldaten verantwortlich. Der News-Ticker.

  • Krieg im Gazastreifen: Hälfte der Gebäude im Gazastreifen zerstört
  • Nach Tot von US-Soldaten: USA machen Iran-nahe Gruppe verantwortlich
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung in Nahost informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 31. Januar, 20.45 Uhr: Die Vorschläge zu einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, die in Paris ausgehandelt wurden, enthalten einen Etappenplan für die Freilassung israelischer Geiseln, berichtet die AfP. In einer ersten sechswöchigen Feuerpause sollen demnach 35 bis 40 Frauen aus der Gewalt der Hamas befreit werden. Gleichzeitig sollen 200 bis 300 in Israel inhaftierte Palästinenserinnen und Palästinenser freigelassen werden.

Die Feuerpause solle auch mit dem Rückzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen verbunden sein. Außerdem sollen Bewohner, die aus dem nördlichen Gazastreifen vertrieben wurden, wieder zurückkehren können. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erteilte einem eventuellen Rückzug jedoch gleich eine Absage: „Wir werden die IDF nicht aus dem Gazastreifen abziehen und wir werden nicht tausende Terroristen freilassen. Nichts davon wird geschehen“, sagte Netanjahu bei einem Besuch im Westjordanland. Die Hamas hätten unterdessen angekündigt, die Vorschläge zu prüfen.

Gaza-Krieg: Gazastreifen laut UNO quasi „unbewohnbar“

Update vom 31. Januar, 19.10 Uhr: Durch die anhaltenden schweren Kampfhandlungen im Gazastreifen soll laut UNO die Hälfte aller Gebäude im Gazastreifen zerstört worden sein. In einem heute veröffentlichten Bericht der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) hieß es, dass das Gebiet damit quasi „unbewohnbar“ geworden sei.

Zerstörungen in Gaza-Stadt. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium gab nun aktuelle Opferzahlen im Krieg mit Israel bekannt.

Nach Schätzungen würde ein Wiederaufbau mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen und dutzende Millionen Dollar kosten. Der vorliegende Bericht beruhe auf hochauflösenden Satellitendaten beruhen. Diese seien mit Aufnahmen vor dem Konflikt verglichen worden, berichtet die AFP.

Israel-News: USA machen radikale Gruppen für Tod von US-Soldaten verantwortlich

Update vom 31. Januar, 16.50 Uhr: Die USA haben für den Tod von drei amerikanischen Soldaten in Jordanien radikale Gruppen verantwortlich gemacht. Diese würden vom Iran unterstützt und sollen in Syrien und dem Irak agieren, berichtet die AFP. Im Fokus stehe die Gruppe Hasched-al-Schaabi. Diese bestehe aus ehemaligen Paramilitärs und fordere den Abzug der US-Truppen aus dem Irak.

Weitere verdächtige Gruppen seien die Milizen Kataib Hisbollah, die Harakat al-Nudschaba, denen die USA wegen Angriffen auf amerikanische Truppen Vergeltung geschworen haben soll. Die von den USA als Terrororganisation eingestufte Kataib Sajjid al-Schuhada stehe ebenfalls im Verdacht, die US-Truppen angegriffen zu haben.

Israel-Palästina-News: Hamas-Gesundheitsministerium nennt Opferzahlen im Gazastreifen

Update vom 31. Januar, 15.30 Uhr: Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Menschen ist seit Kriegsbeginn laut palästinensischen Angaben auf mehr als 26.900 gestiegen. 75 Prozent von ihnen seien Frauen, Minderjährige oder ältere Menschen gewesen, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Mittwoch mit. Demnach wurden 65.949 weitere Menschen verletzt. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien rund 150 Menschen getötet und 300 weitere verletzt worden.

Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Angaben der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

Lage im Israel-Gaza-Krieg: Militär meldet Beschuss aus Syrien und dem Libanon

Update vom 31. Januar, 13.45 Uhr: Das israelische Militär soll mit Gegenbeschuss auf erneute Angriffe aus Syrien reagiert haben. Wie die Armee mitteilte, seien die syrischen Raketen auf die Golanhöhen abgefeuert worden. Die syrische Regierung habe bestätigt, dass israelische Raketen mehrere Militärstandorte um die Stadt Daraa getroffen haben sollen, berichtet die dpa. Auch aus dem Libanon seien erneut Angriffe auf Israel verzeichnet worden.

Mit den Angriffen auf syrische Militärstandorte wolle die israelische Armee den militärischen Einfluss des Irans auf das Land verhindern. Vor etwa 10 Tagen hätten israelische Luftangriffe bereits mehrere iranische Revolutionswächter in Damaskus getötet.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Israel News: Kämpfe im Gazastreifen gehen trotz Bemühungen um Feuerpause weiter

Update vom 31. Januar, 11.55 Uhr: Ungeachtet der Bemühungen um eine Feuerpause toben die Kämpfe im Gazastreifen weiter. Augenzeugen zufolge nahm das israelische Militär auch am Mittwoch mehrere Bezirke von Gaza-Stadt im Norden des Küstengebiets sowie Teile der Stadt Chan Junis im Süden unter Beschuss, darunter Gebiete rund um das größte noch funktionierende Krankenhaus Nasser. Israelische Kampfjets bombardierten nach Angaben von Bewohnern zudem Bereiche im Flüchtlingslager Al-Nuseirat, das im Zentrum des Gazastreifens liegt.

Update vom 31. Januar, 11.30 Uhr: Der Iran hat die Vereinigten Staaten nach dem tödlichen Angriff proiranischer Milizen auf US-Soldaten in Jordanien vor den Konsequenzen eines möglichen Vergeltungsschlags gegen die Islamische Republik gewarnt. „Wir werden keine Bedrohung unbeantwortet lassen“, zitierten die halbamtlichen Nachrichtenagenturen Fars und Tasnim den Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), Hussein Salami, am Mittwoch (31. Januar). Der Iran wolle keinen Krieg, fürchte ihn jedoch nicht.

Krieg in Nahost: Huthi-Milizen greifen US-Zerstörer im Roten Meer an

Update vom 31. Januar, 10.15 Uhr: Die vom Iran unterstützten Huthi-Milizen haben nach US-Angaben erneut Anti-Schiff-Marschflugkörper vom Jemen aus in Richtung Rotes Meer abgefeuert. Ein US-Zerstörer habe in der Region eine Rakete abgeschossen, teilt das Zentralkommando des US-Militärs mit. Es habe keine Verletzten und keine Schäden gegeben. Auch die Huthi-Miliz hatte den Angriff verkündet. Demnach soll der US-Zerstörer „USS Greely“ im Roten Meer mit „mehreren geeigneten Antischiffsraketen“ angegriffen worden sein.

Unterdessen hat die Huthi-Miliz im Jemen bekräftigt, dass sie auch weiterhin amerikanische und britische Kriegsschiffe im Roten Meer angreifen wird. Sie rechtfertigt dies in einer Erklärung als Selbstverteidigung. Die Huthi stehen mit dem Iran in Verbindung und haben sich mit der palästinensischen Hamas solidarisiert, die im Gazastreifen Krieg gegen Israel führt. Sie haben wiederholt erklärt, erst dann ihre Angriffe im Roten Meer einzustellen, wenn im Gazastreifen eine Waffenruhe vereinbart wurde und Lebensmittel sowie Hilfsgüter in das Küstengebiet gelassen werden.

Krieg in Gaza: Mindestens die Hälfte aller Gebäude im Gazastreifen zerstört

Update vom 31. Januar, 5.50 Uhr: Fast vier Monate nach Beginn des Krieges im Gazastreifen ist einem Medienbericht zufolge mindestens die Hälfte aller Gebäude in dem Küstenstreifen am Mittelmeer beschädigt oder zerstört. Wie der Sender BBC am Dienstag nach Auswertung von Satellitendaten berichtete, seien zwischen 144.000 und 175.000 Gebäude beschädigt oder zerstört. Das seien zwischen 50 und 61 Prozent aller Gebäude in dem Küstengebiet. Die Aufnahmen belegten zudem, dass sich die Bombardierung des südlichen und zentralen Gazastreifens seit Anfang Dezember intensiviert habe, wobei die weiter heftig umkämpfte Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets besonders stark betroffen sei.

Israel betont immer wieder, es befinde sich im Krieg mit der islamistischen Hamas und nicht mit den Zivilisten. Die Kämpfer der Hamas benutzten zivile Gebäude, um aus ihnen heraus anzugreifen, Waffen zu lagern und Eingänge zu unterirdischen Tunneln zu verstecken. Im gesamten Gazastreifen seien Wohngebiete verwüstet, ehemals belebte Einkaufsstraßen in Schutt und Asche gelegt, Universitäten zerstört und Ackerland aufgewühlt, berichtete die BBC.

Israel-Krieg: Hamas-Behörde nennt Opferzahlen

Update vom 30. Januar, 21.24 Uhr: Infolge der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden insgesamt 114 palästinensische Menschen getötet worden. Die Zahl der Toten in dem Küstenstreifen seit Kriegsbeginn steige damit auf 26.751, teilte ein Sprecher der Behörde am Dienstag mit. Verletzt wurden demnach seither 65.636 Personen. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Laut Israels Armee wurden seit Kriegsbeginn rund 10.00 Mitglieder terroristischer Gruppen im Gazastreifen getötet. Auch diese Angabe lässt sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.

Israel bestätigt erstmals Flutung von Hamas-Tunneln

Update vom 30. Januar, 20.04 Uhr: Israels Armee hat erstmals bestätigt, Tunnel der islamistischen Hamas im Gazastreifen geflutet zu haben. Ziel sei es, „die unterirdische Terrorinfrastruktur im Gazastreifen zu neutralisieren“, teilte das Militär am Dienstagabend mit. Dabei seien große Wassermengen in die Tunnel geleitet worden. Das Militär sprach von einem „bedeutenden technischen und technologischen Durchbruch“ im Anti-Terror-Kampf. Laut Armee wurde mit Bodenanalysen sichergestellt, dass bei den Flutungen das Grundwasser nicht beeinträchtigt werde. So sei nur in geeignete Tunnelrouten Wasser gepumpt worden. Die israelische Armee geht weiter auch mit Sprengungen vor, um Tunnel zu zerstören.

US-Medien hatten bereits im Dezember berichtet, Israels Militär teste die Flutung in Tunneln, in denen keine Geiseln vermutet würden. Meerwasser sei in einige Tunnel gepumpt worden, um herauszufinden, ob sich die Methode zur großflächigen Zerstörung des Tunnelnetzwerks eigne. Experten gaben zu bedenken, dass die Taktik dramatische Folgen für die Umwelt haben könnte.

Update vom 30. Januar, 18.24 Uhr: Die israelische Armee hat offenbar eine Kommandozentrale der schiitischen Terrormiliz Hisbollah sowie einen Beobachtungsposten der Gruppierung im Süden Libanons angegriffen. Dies berichtet die Times of Israel unter Berufung auf die IDF. Für den Angriff habe man zwei Kampfjets genutzt, hieß es. Ob Kämpfer der Hisbollah bei dem Angriff getötet worden sind, ist bisher nicht bekannt.

Huthi-Miliz angeblich bereit für „lange Konfrontation“ mit den USA und Großbritannien

Update vom 30. Januar, 17.00 Uhr: Laut der Nachrichtenagentur Reuters hat sich US-Präsident Joe Biden zum Angriff auf US-Truppen in Jordanien geäußert, als das Weiße Haus für eine Wahlkampfveranstaltung in Florida verlassen hat. Demnach hat Biden erklärt, er habe entschieden, wie man auf den Angriff antworten werde. Der Präsident gab allerdings keine weiteren Details. Zudem sagte er, die USA wolle keinen größeren Krieg im Nahen Osten. Auf die Frage, ob er Iran für den Angriff verantwortlich mache, antwortete Biden laut ABC News-Korrespondentin Selina Wang: „Sie liefern die Waffen.“

Update vom 30. Januar, 16.00 Uhr: Die pro-iranische Huthi-Miliz im Jemen erklärte, sie sei bereit für eine „lange Konfrontation“ mit den USA und Großbritannien. Dies berichete der Sender Sky News. In einer Erklärung bezeichnete der Huthi-Kommandeur Muhammad al-Atifi Washington und London als „Kräfte der Tyrannei“. So sagte al-Atifi: „Die Amerikaner, die Briten und alle, die mit ihnen koordinieren, müssen die Stärke der souveränen Entscheidungen des Volkes vom Jemen realisieren.“

Netanjahu lehnt Hamas-Forderungen zum Krieg in Israel ab

Update vom 30. Januar, 15.00 Uhr: Mit Blick auf die Forderungen der Hamas im Hintergrund eines möglichen Deals zur Freilassung von Geiseln erteilte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu den zentralen Forderungen der palästinensischen Gruppe eine Absage. „Wir werden diesen Krieg nicht beenden, bevor wir alle Ziele erreicht haben“, sagte Netanjahu laut dem Sender Kan News. Das bedeute die Eliminierung der Hamas sowie die Rückkehr aller Geiseln. „Wir werden die israelische Armee nicht aus dem Gazastreifen abziehen und wir werden auch nicht tausende Terroristen freilassen“, betonte er weiter und ergänzte: „Nichts davon wird passieren. Was wird aber passieren? Der totale Sieg.“

Nach Krieg mit Hamas: Israel äußert sich zu Plänen für den Gaza-Streifen

Update vom 30. Januar, 14.00 Uhr: Nach dem Ende des Kriegs gegen die Hamas, will Israel laut Verteidigungsminister Yoav Gallant die militärische Kontrolle über den Gazastreifen behalten. Das Gebiet solle ähnlich verwaltet werden, wie es Israel im Westjordanland praktiziert, berichtet The Times Of Israel. „Nach dem Krieg, wenn er vorbei ist, ist meiner Meinung nach völlig klar, dass die Hamas Gaza nicht kontrollieren wird. Israel wird es militärisch kontrollieren, aber nicht im zivilen Sinne“, so Gallant.

Gallant verwies vor dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung auf die jüngste Militäroperation im Westjordanland, wo israelische Soldaten drei vermeintliche Hamas-Mitglieder töteten, die einen Anschlag geplant haben sollen. Laut dem Verteidigungsminister sei das „militärische Handlungsfreiheit auf höchstem Niveau“. „Und dennoch kontrollieren wir das Gebiet nicht im zivilen Sinne“, fügte Gallant hinzu.

Aktuelle Lage im Israel-Krieg: Hamas prüft Angebote zur Waffenruhe

Update vom 30. Januar, 13.00 Uhr: Die Terrororganisation Hamas prüft laut eigener Aussage Vorschläge für ein Waffenruhe-Abkommen im Krieg gegen Israel. Die Vorschläge sollen bei einem Treffen in Paris vorgestellt worden sein, berichtet die AFP. Zu den Verhandlungen seien die USA, Israel, Katar und Ägypten zusammengekommen. Alle Beteiligten hätten sich nach dem Treffen optimistisch gezeigt. Israel selbst bezeichnete die Gespräche als „konstruktiv“. Trotzdem bestünden noch einige „bedeutende Differenzen“.

Israel tötet Hamas-Mitglied in Krankenhaus

Update vom 30. Januar, 9.30 Uhr: Israelische Soldaten sollen in einem Krankenhaus im Westjordanland drei Palästinenser erschossen haben. Das teilte das durch die terroristische Hamas kontrollierte palästinensische Gesundheitsministerium mit. Einer der getöteten Männer soll laut der israelischen Armee Mitglied der Hamas gewesen sein. Der Palästinenser habe geplant, „in naher Zukunft einen Terroranschlag zu verüben und nutzte das Krankenhaus als Versteck“.

UNRWA Mitarbeiter sollen in Kontakt zur Hamas stehen

Update vom 30. Januar, 7.07 Uhr: Einige Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) sollen wohl in Verbindung zu Terroristen der Hamas stehen, berichtet die dpa. Nachdem ersten Vorwürfen gegen Mitarbeiter des UN-Hilfswerks über eine Beteiligung an dem Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 laut wurden, hatten einige Länder – darunter auch Deutschland – ihre Zahlungen an die Organisation eingestellt. Neuste Recherchen des Wall Street Journal sollen nun aufgedeckt haben, dass etwa zehn Prozent aller rund 12.000 Mitarbeiter des UNRWA im Gazastreifen Verbindungen zur Hamas oder dem Islamistischen Dschihad hätten. Das gehe aus einem israelischen Geheimdienstdossier hervor.

USA vorsichtig optimistisch über Verhandlungen im Gaza-Krieg

Update vom 29. November, 22.19 Uhr: Nach Gesprächen über eine mögliche neue Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln hat sich die US-Regierung vorsichtig optimistisch gezeigt. „Wir können noch nicht über ein bevorstehendes Abkommen sprechen, aber auf der Grundlage der Gespräche, die wir am Wochenende und in den letzten Tagen geführt haben, haben wir das Gefühl, dass es in eine gute Richtung geht“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag in Washington. Es bleibe aber noch viel zu tun. Am Wochenende hatten Vertreter der USA, Israels, Ägyptens und Katars in Paris beraten. Die Beteiligten wollten die Gespräche in dieser Woche fortsetzen.

Neuer Geisel-Deal? Israel einigt sich mit Vermittlern offenbar auf Rahmenabkommen

Update vom 29. Januar, 15.43 Uhr: Vermittler aus Israel, USA, Ägypten und Katar haben sich auf ein Rahmenabkommen für die Freilassung der verbleibenden amerikanischen und israelischen Geiseln geeinigt. Ein Entwurf soll noch heute (29. Januar) der Hamas vorgelegt werden. Das teilte eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle gegenüber NBC News mit.

Das vereinbarte Abkommen sieht die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln vor. Währenddessen soll eine Feuerpause eingelegt und weitere Hilfsgüter nach Gaza geliefert werden. Es wird erwartet, dass auch palästinensische Gefangene, im Gegenzug freigelassen werden.

Erstmeldung vom 29. Januar: Gaza-Stadt – Erneut hat der israelische Generalstabschef Herzi Halewi israelischen Medien zufolge die politische Ebene des Landes gewarnt, die palästinensische Hamas verstärke ihre militärischen Aktivitäten im Norden des Gazastreifens. Die Errungenschaften würden „erodieren“, so Halewi. Vor mehreren Wochen hatte die israelische Armee erklärt, dort habe man die Hamas weitgehend eingedämmt und ihre Fähigkeiten zerstört. Doch dem Militär zufolge formiert sich die Hamas jetzt neu.

Angst vor Hamas-Neuaufbau: Israels Armee will wieder stärkere Präsenz im Norden zeigen

Nun berichtete das israelische Militärradio GLZ Radio, die israelische Armee wolle ihre Truppenpräsenz im Norden daher erneut verstärken. Zuletzt seien Raketen aus dem Norden abgefeuert worden. Außerdem habe es Zusammenstöße an der Küste im Norden gegeben, wobei fünf Hamas-Kämpfer getötet worden seien.

Dem Bericht zufolge befinden sich immer noch rund 2000 Aktivisten der Hamas im Norden des Streifens. So plant die Armee wohl schnelle und zielgerichtete Überfälle auf verbleibende Hamas-Strukturen in dem Gebiet. Falls nötig, werde man auch umfassendere Operationen durchführen, behauptete das Militärradio. Ein Verteidigungsbeamter sagte dem Sender, da es keine zivile Behörde gebe, die humanitäre Hilfe verteilen könne, übernehme die Hamas diese Aufgabe und nutze so das Machtvakuum. „Falls es eine Partei geben würde, die diese Güter verteilen könnte, dann wäre die Hamas irrelevant“, so die Quelle.

Krieg in Israel: „Dutzende bewaffnete Terroristen“ bei Bodenoperation getötet

Unterdessen teilte die israelische Armee mit, „dutzende bewaffnete Terroristen bei Zusammenstößen im Zentrum des Gazastreifens“ getötet zu haben. Zudem würden die „Aktivitäten gegen Terroristen und Infrastruktur“ im Süden bei Chan Junis andauern. Dabei habe man viele Waffen sowie Ausrüstung sichergestellt.

In der Mitteilung wurden mehrere Gefechte mit der Hamas aufgelistet. So seien etwa vier Hamas-Militanten ausgeschaltet worden, die sich auf einen Angriff gegen israelische Truppen in der Nähe des Al-Amal-Krankenhauses vorbereitet hatten. Israel wirft der Hamas vor, Krankenhäuser für Terrorzwecke und Zivilisten als Schutzschild zu nutzen. (Mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Omar Ishaq/dpa

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