Krisenherd Nahost

„Operieren in dicht bevölkerten Gebieten“: Schwere Kämpfe um Chan Junis

  • Nail Akkoyun
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    Stefan Krieger
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Während eine neue Waffenruhe im Raum steht, kommt es zu neuen Gefechten. Israelische Truppen rücken in Chan Junis vor. Der News-Ticker zum Israel-Krieg.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung in Nahost informieren wir in unserem neuen Newsticker.

Update vom 25. Januar, 20.17 Uhr: US-Präsident Joe Biden plant, CIA-Direktor William J. Burns als Vermittler in den Nahen Osten zu schicken. Burns soll dafür Vertreter aus Israel, Katar und Ägypten in Europa treffen.

Ziel ist nach einem Bericht der Washington Post vor allem die Freilassung der israelischen Geiseln. Durch den Dialog mit Ägypten und Katar hoffen die USA außerdem auf eine generelle Einigung zwischen Israel und Hamas.

Kämpfe in Chan Junis: Israel beschießt weiter Gebiet um Krankenhaus

Update vom 25. Januar, 19.08: Die schweren Kämpfe im Westen der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens gehen weiter. Laut Angaben der israelischen Armee und von der Hamas kontrollierter Gesundheitsdienste beschießt Israel weiter die Umgebung des Amal-Krankenhauses.

Das Krankenhaus sei aktuell nicht mehr zugänglich, tausende Menschen seien erneut auf der Flucht. Das israelische Militär bestätigt: „Die Soldaten operieren in dicht bevölkerten, urbanen Gebieten, treffen auf Terroristen und eliminieren sie im Nahkampf“, hieß es in einer Mitteilung.

Großbritannien und USA sanktionieren Huthi-Rebellen

Update vom 25. Januar, 17.02 Uhr: Nach den anhaltenden Angriffen der Huthi-Rebellen auf internationale Handelsschiffe haben die USA und Großbritannien Konsequenzen gezogen. Die beiden Länder belegten nach Information der Tagesschau vier hochrangige Mitglieder der Miliz mit Sanktionen. International wächst der Unmut über die instabile Sicherheitslage im Roten Meer.

Israel-News: Britischer Außenminister Cameron ruft zu Feuerpause auf

Update vom 25. Januar, 15.18 Uhr: David Cameron hat Israel zu einer Feuerpause im Gazastreifen aufgefordert. „Wir brauchen eine sofortige humanitäre Pause, um Hilfe zu leisten und Geiseln zu befreien, gefolgt von einer nachhaltigen Waffenruhe“, erklärte der britische Außenminister heute. „Das Ausmaß des Leids in Gaza ist unvorstellbar.“

Er habe deshalb schon eindringlich auf Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu eingeredet. Großbritannien arbeite mit Katar zusammen, um mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen, so Cameron.

Großbritanniens Außenminister David Cameron (Archivbild) fordert von Israel eine Gaza-Feuerpause für Hilfslieferungen.

News zum Gaza-Krieg: Israels Truppen dringen in „Herz“ der Stadt Chan Junis ein

Update vom 25. Januar, 14.03 Uhr: Die israelische Armee macht weiter Fortschritte bei ihrer Offensive im südlichen Gazastreifen. So habe einer ihrer „Elitekommandobrigaden“ die operative Kontrolle über das „Herz“ der Stadt Chan Junis übernommen. Dies berichtet die Times of Israel unter Berufung auf das israelische Militär. Man wolle die Operation fortsetzen und vertiefe „die operative Kontrolle über die Hochburg der Hamas-Terroristen“.

Brand in UN-Einrichtung: Todeszahl steigt weiter

Update vom 25. Januar, 11.37 Uhr: Die Zahl der Todesopfer in einer UN-Einrichtung im Süden des Gazastreifens ist am Donnerstag auf zwölf gestiegen. 75 Menschen seien verletzt worden, als das Gebäude in der Stadt Chan Junis am Vortag von zwei Panzergeschossen getroffen worden sei, teilte der Gaza-Direktor des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Thomas White, mit. Anschließend sei in dem Zentrum, in dem Tausende von Binnenflüchtlingen Schutz gesucht hätten, ein Brand ausgebrochen. Nach Angaben einer Sprecherin handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum der Vereinten Nationen für junge Palästinenser.

White schrieb nicht, wer die Einrichtung angegriffen hatte. Augenzeugen sagten der Deutschen Presse-Agentur, der Brand sei durch israelische Bombardierungen verursacht worden. Israels Armee teilte dagegen mit, sie schließe derzeit aus, dass der Vorfall auf einen israelischen Luft- oder Artillerieangriff zurückzuführen sei. Eine Untersuchung laufe. Die Armee prüft demnach auch, ob es sich um einen Beschuss der islamistischen Hamas handeln könnte.

Israel greift Gebäude mit Kampfhubschrauber an – Mehrere Hamas-Stellungen gestürmt

Update vom 25. Januar, 10.11 Uhr: In der umkämpften Stadt Chan Junis haben nach Angaben der israelischen Armee Scharfschützen „viele Terroristen“ im Stadtteil al-Amal getötet. Die Truppen zerstörten außerdem „terroristische Infrastruktur und Waffen in dem Gebiet“, so die IDF. Man habe etwa mehrere Hamas-Stellungen in der Stadt im Süden des Gazastreifens stürmen und dabei mehrere Hamas-Mitglieder ausschalten können.

Das Militär veröffentlichte zudem Aufnahmen, die nach eigenen Angaben zeigen, wie ein Kampfhubschrauber ein Gebäude angreift und Bewaffnete tötet, die das Feuer auf Reservisten der israelischen Yiftah-Brigade im Zentrum von Gaza eröffnet hatten.

Britischer Außenminister Cameron setzt sich bei Israel-Besuch für Zwei-Staaten-Lösung ein

Update vom 25. Januar, 8.59 Uhr: Bei einem Besuch in Israel hat sich der britische Außenminister David Cameron für eine Zweistaatenlösung im Nahostkonflikt eingesetzt. Cameron traf sich am Mittwoch in Jerusalem mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, wie sein Ministerium am Donnerstag mitteilte. Der Außenminister habe unterstrichen, dass es eine politische Strategie brauche, um langfristig Frieden zu erreichen. „Beruhen muss das auf einem glaubwürdigen und unumkehrbaren Weg zu einem palästinensischen Staat an der Seite Israels, der es Israelis und Palästinensern erlaubt, in Frieden und Sicherheit zu leben“, teilte das britische Außenministerium mit.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Aktuelle Lage im Israel-Hamas-Krieg: Israel will sich auf möglichen Waffenstillstand vorbereiten

Update vom 25. Januar, 7.40 Uhr: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu wird am heutigen Donnerstag um 15 Uhr Ortszeit (14 Uhr in Deutschland) mit hochrangigen Juristen und Militärberatern zusammenkommen, um sich auf einen möglichen Waffenstillstand vorzubereiten. Darüber berichtet das israelische Armeeradio. Hintergrund ist ein Eilantrag Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag, dem zufolge eine sofortige Feuerpause durchgesetzt werden soll.

Die Entscheidung soll erst am Freitagnachmittag verkündet werden. Das Urteil ist nicht bindend, eine Missachtung würde Netanjahus Ansehen international allerdings weiter schaden.

Gaza-Krieg: Explosion im Westjordanland gemeldet – möglicherweise Angriff von Israel

Update vom 25. Januar, 6.35 Uhr: In der Stadt Dschenin im Westjordanland soll es zu einer großen Explosion gekommen sein. Darauf weisen Bilder hin, die aktuell in den sozialen Medien kursieren. Nach palästinensischen Angaben handelt es sich dabei um einen Angriff der in der Gegend operierenden israelischen Truppen.

In weiteren Videos, die auch Bulldozer und Armeefahrzeuge zeigen, sind Schüsse zu hören. Aufnahmen, die kurz nach Sonnenaufgang entstanden, zeigen erhebliche Schäden an der Infrastruktur in der Stadt. Unter anderem berichtet auch die Times of Israel darüber. Verifizieren lassen sich diese Aufnahmen derzeit aber nicht. Von den israelischen Verteidigungsstreitkräften liegt keine unmittelbare Stellungnahme vor.

Erdogan warnt vor weiterer Eskalation des Gaza-Konflikts – Iran kritisiert Israel

Update vom 24. Januar, 22.35 Uhr: Vor dem Hintergrund des andauernden Kriegs zwischen Israel und der Hamas haben der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein iranischer Amtskollege Ebrahim Raisi vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt. „Wir waren uns einig, dass es wichtig ist, Schritte zu vermeiden, welche die Sicherheit und Stabilität in unserer Region weiter bedrohen“, betonte Erdogan am Mittwoch bei Raisis erstem offiziellen Besuch seit dessen Amtsantritt im Jahr 2021 in Ankara.

Beide Staatschefs stimmten überein, dass die Gewalt im Gazastreifen eingedämmt und der Kampf gegen den „Terrorismus“ verstärkt werden müsse, betonte Erdogan. Raisi forderte die Türkei indes auf, ihre Handelsbeziehungen mit Israel abzubrechen. Dies könne wirksam sein, um „das zionistische Regime zu zwingen, all diese Gräueltaten zu beenden“, sagte er.

Krieg mit der Hamas: Israels Wirtschaftsminister sieht Iran als „legitimes Ziel“

Update vom 24. Januar, 20.45 Uhr: Der Iran sei für Israel mittlerweile „ein legitimes Ziel“, sagte der israelische Wirtschaftsminister Nir Barkat im Interview mit dem Telegraph. Barkat habe somit die Aussicht auf einen Krieg mit dem Iran deutlich erhöht. Er erklärte weiter, dass „der Kopf der Schlange“ Teheran sei. „Wir sollten ganz klar sicherstellen, dass die Iraner verstehen, dass sie nicht damit durchkommen, Stellvertreter gegen Israel einzusetzen“, sagte Barkat. Er werfe der iranischen Regierung vor, die Hamas finanziell zu unterstützen.

Seiner Einschätzung nach könne sich Israel eine weitere Auseinandersetzung mit dem Iran außerdem leisten. Obendrein sehe er dadurch eine große Chance für den Kampf gegen den Dschihadismus. „Dschihadisten wollen alle Nicht-Muslime töten“, sagte Barkat. „Wir sind vielleicht als erste dran, aber wir stehen alle in der gleichen Reihe.“

Urteil über Völkermord-Vorwurf gegen Israel soll kommenden Freitag getroffen werden

Update vom 24. Januar, 20.15 Uhr: Der Internationale Gerichtshof wird am Freitag seine Entscheidung über einen Eilantrag Südafrikas verkünden, im Gaza-Krieg einen sofortigen Waffenstillstand anzuordnen. Das höchste Gericht der Vereinten Nationen in Den Haag gab den Termin am Mittwoch bekannt. Südafrika hatte vor zwei Wochen eine Klage wegen Völkermords gegen Israel eingereicht und in dem Eilverfahren als vorläufige Maßnahme einen sofortigen Rechtsschutz für die Palästinenser gefordert.

Das Gericht entscheidet noch nicht in der Hauptsache, dem Völkermord-Vorwurf, sondern zunächst nur über den Eilantrag zu einem Ende der militärischen Handlungen. Den Vorwurf Südafrikas, systematisch völkermörderische Handlungen gegen die Palästinenser begangen zu haben, hat Israel entschieden zurückgewiesen. Das Verfahren zu dem Hauptvorwurf kann Jahre dauern.

Eine Entscheidung des Gerichts ist zwar bindend, doch haben die UN-Richter selbst keine Machtmittel, diese auch durchzusetzen. Ein negativer Beschluss könnte Israel schaden und den internationalen Druck weiter erhöhen.

Erneut Explosionen vor Jemen: US-Marine greift ein

Update vom 24. Januar, 18.40 Uhr: Vor der Küste des Jemen hat es nach Angaben der britischen Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) eine Explosion in der Nähe eines Schiffes gegeben. Die Explosion ereignete sich 50 Seemeilen südlich des Hafens Mokka und „etwa 100 Meter von dem Schiff entfernt“, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Das Schiff und seine Besatzung blieben demnach unversehrt und befinden sich in Sicherheit.

Die dänische Reederei Maersk teilte mit, dass zwei Schiffe ihrer US-Tochtergesellschaft Maersk Line Limited (MLL) aufgrund von Explosionen in ihrer Nähe bei einer Fahrt durch die Meerenge Bab al-Mandab umgekehrt seien. Die Schiffe seien von der US-Marine eskortiert worden, die „mehrere Geschosse“ abgefangen habe, hieß es in einer Erklärung. „Die Besatzung, das Schiff und die Ladung sind sicher und unversehrt. Die US-Marine hat beide Schiffe umgedreht und eskortiert sie zurück in den Golf von Aden.“

Update vom 24. Januar, 16.15 Uhr: Bestehen Chancen auf eine Waffenruhe im Gazastreifen? Israel ist entsprechenden Medienberichten laut Reuters nun entgegengetreten. „Israel wird die Zerschlagung der Hamas nicht aufgeben“, sagte Regierungssprecherin Ilana Stein.

Alle Geiseln müssten zurückkehren, es dürfe keine Sicherheitsgefahr von Gaza gegen Israel mehr ausgehen. „Es wird keine Waffenruhe geben“. Einige Medien hatten zuvor berichtet, dass Israel die Kampfhandlungen im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln einstellen könnte.

News zum Israel-Krieg: Weibliche Soldaten berichten über Einsatz

Update vom 24. Januar, 15.14 Uhr: Erstmals kämpfen Frauen im Gazastreifen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Sie schickte Reporter zu einer für die Medien organisierten Begegnung in Israel. „Am Anfang gucken die Männer etwas komisch, wenn da ein Pferdeschwanz unter dem Helm hervorlugt“, erzählte die 23-jährige Kommandeurin eines israelischen Bataillons demnach. „Aber wir haben trainiert, wir sind zu allem bereit.“

In Chan Junis entdeckten die Soldatinnen nach eigenen Angaben einen Tunnel der Hamas. Im Oktober sorgten laut der AFP Medienberichte für Empörung, wonach die Militärführung in den Monaten vor dem Hamas-Angriff die Warnungen junger Frauen ignorierte, die entlang der Grenze zum Gazastreifen Wache hielten. „Das war ein großer Fehler, und ich weiß nicht, wie das passieren konnte“, sagte eine Soldatin der AFP.

Update vom 24. Januar, 12.15 Uhr: Bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden mindestens 210 Palästinenser getötet worden. Mehr als 380 weitere wurden laut der Mitteilung vom Mittwoch verletzt.

Damit sei die Zahl der seit Beginn des Krieges in Israel am 7. Oktober getöteten Menschen in dem Küstenstreifen auf mindestens 25.700 gestiegen. Rund 63.740 weitere seien verletzt worden. Die Zahlen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israel-News: Tausende Palästinenserinnen und Palästinenser auf der Flucht

Update vom 24. Januar, 10.55 Uhr: Wegen der heftigen Kämpfe im Bereich der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen sind nach Augenzeugenberichten Tausende Palästinenserinnen und Palästinenser erneut auf der Flucht. Viele flüchteten nach Angaben vom Mittwoch in Autos oder zu Fuß in Richtung der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten.

Das UN-Nothilfebüro OCHA teilte in der Nacht mit, Evakuierungsaufrufe der israelischen Armee beträfen ein Gebiet von etwa vier Quadratkilometern in Chan Junis. In der Region gebe es rund 88.000 Einwohnerinnen und Einwohner, dazu kämen geschätzte 425.000 Binnenflüchtlinge, die in 24 Schulen und anderen Einrichtungen Schutz gesucht hätten.

Israel-News: Kommt es zu einer Feuerpause im Israel-Krieg?

Erstmeldung: Tel Aviv/Gaza – Die Hoffnung auf ein mögliches neues Abkommen zur Befreiung israelischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gegenzug für eine längere Kampfpause sei gestiegen, berichtete die Zeitung The Times of Israel in der Nacht zum Mittwoch (24. Januar).

Israel-News: Hamas angeblich offen für Gespräche über Geiselfreilassung

Die Hamas soll sich einem Medienbericht zufolge offen für Verhandlungen über eine Freilassung einiger israelischer Geiseln gezeigt haben. Die Islamisten hätten Vermittlern erklärt, sie seien zu Gesprächen über die Freilassung der weiblichen Zivilisten und Kinder im Gegenzug für eine „signifikante“ Feuerpause bereit, berichtete das Wall Street Journal am Dienstag unter Berufung auf ägyptische Beamte. Im Laufe einer einwöchigen Waffenruhe Ende November vergangenen Jahres hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen.

Die Hamas knüpfte bislang jegliche weitere Geiselfreilassungen an ein Ende des Krieges. Terroristen halten israelischen Regierungsangaben zufolge noch immer rund 130 Menschen fest, die sie bei ihrem Überfall am 7. Oktober aus Israel in den Gazastreifen entführt hatten. Darunter seien israelische Soldatinnen, so das „Wall Street Journal“. Die israelische Regierung geht davon aus, dass noch 105 Geiseln am Leben sind und viele von ihnen in dem unterirdischen Tunnel-Netzwerk der Hamas festgehalten werden.

Israel soll nach Informationen des Nachrichtenportals Axios eine zweimonatige Feuerpause im Gegenzug für die Freilassung sämtlicher Geiseln vorgeschlagen haben. Das Angebot sei den Vermittlern aus Ägypten und Katar übergeben worden, die sich derzeit bemühen, die Kluft zwischen den unterschiedlichen Forderungen zu überbrücken. Die jüngste Entwicklung sei zwar positiv, bedeute aber nicht, dass eine Einigung unmittelbar bevorstehe, schrieb das Wall Street Journal. Die Gespräche könnten laut ägyptischen Beamten immer noch scheitern.

Israels Armee: mehr als 100 Terroristen in Chan Junis im Israel-Krieg getötet

Unterdessen hat Israels Armee in der Gegend von Chan Junis im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben Dutzende weitere Terroristen getötet. Es seien am Dienstag mehr als 100 Terroristen im Westen der Stadt „eliminiert“ worden, teilte Armeesprecher Daniel Hagari am Abend mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen. Die Armee hatte die Stadt, die als Hochburg der Hamas gilt, am Vortag nach eigenen Angaben umstellt. Israel vermutet dort in unterirdischen Tunneln die Führungsleute der Hamas wie auch israelische Geiseln.

Auslöser des Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober im Süden Israels verübten. Sie ermordeten dabei 1200 Menschen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang mehr als 25 000 Menschen getötet. Die Zahl lässt sich kaum unabhängig überprüfen. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Valdrin Xhemaj/AFP

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