Geiseldeal im Gaza-Krieg

Israel und Hamas einigen sich auf Feuerpause ab Freitagmorgen – weitere Details bekannt

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Am Freitag soll die Feuerpause im Gazastreifen beginnen. Mindestens vier Gruppen von Geiseln sollen freikommen. Der News-Ticker zum Krieg in Israel.

  • Erste Zahlen bekannt: „Etwa 30 bis 35“ Geiseln sollen zunächst freigelassen werden
  • Sogar im Gefängnis: Rechtsextremer Minister verbietet Jubelfeiern von Palästinensern in Israel
  • An „geheimen Ort“: Irans Außenminister besucht Libanon und spricht mit Vertretern von Hamas und Hisbollah
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben zur Situation im Gazastreifen nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung zum Krieg in Israel informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 23. November, 22.10 Uhr: Nachdem sich von palästinensischer Seite aus zur Geiselanzahl geäußert wurde, hat inzwischen auch ein israelischer Beamter mit dem US-Sender CNN über die bevorstehende Freilassung von Gefangenen gesprochen. Ihm zufolge sollen am Freitag 39 palästinensische Personen aus den Gefängnissen Megiddo und Damon freigelassen werden. Von dort aus sollen sie ins Westjordanland gebracht und vom Roten Kreuz abschließend überprüft werden.

Laut CNN wird erwartet, dass es sich bei den freigelassenen Gefangenen um Frauen und männliche Jugendliche im Alter bis zu 18 Jahren handelt. Der Zeitpunkt der Freilassung ist unklar, aber der israelische Beamte erklärte, die Gefangenen würden erst freigelassen, wenn die Geiseln aus dem Gazastreifen wieder in israelischer Hand sind.

Update vom 23. November, 20.45 Uhr: Auch nach der angekündigten Feuerpause wird Israels Armee ihre intensiven Kämpfe im Gazastreifen nach Darstellung des israelischen Verteidigungsministers für mindestens zwei weitere Monate fortsetzen. Die Soldaten sollen sich während der kurzen Feuerpause, die laut dem Vermittlerstaat Katar am Freitagmorgen in Kraft treten soll, organisieren, Waffen nachliefern und sich für die kommenden Kämpfe vorbereiten, sagte Joav Galant israelischen Medien zufolge am Donnerstagabend. Nach der „kurzen Atempause“ werde die Armee weiter Druck machen, um mehr im Gazastreifen festgehaltene Geiseln nach Israel zurückzubringen.

Krieg in Israel: Erste Zahlen zu Geiseln – „etwa 30 bis 35 Personen“ sollen zunächst freigelassen werden

Update vom 23. November, 19.35 Uhr: Inzwischen sind erste Zahlen zu den Geiseln bekannt, die am morgigen Freitag von den Hamas freigelassen werden sollen. So erklärte Qadura Fares, Leiter der palästinensischen Kommission für Gefangene und ehemalige Gefangene, gegenüber CNN, er erwarte „etwa 30 bis 35 Personen“. Die sollen zunächst jedoch nur als erste Gruppen freigelassen werden. Alle Gefangenen würden am Kontrollpunkt Beitunia freigelassen, der unmittelbar südlich von Ramallah im besetzten Westjordanland liegt, so Fares.

Update vom 23. November, 17.28 Uhr: Das Büro des israelischen Premierministers hat eine Erklärung veröffentlicht, laut der alle Familien benachrichtigt werden, deren Angehörige am Freitag aus der Gefangenschaft im Gazastreifen entlassen werden sollen. Auch alle Familien der Geiseln, die nicht auf der entsprechenden Liste stehen, werden darüber informiert, dass ihre Angehörigen vorerst noch nicht freigelassen werden. Das Außenministerium bittet die Öffentlichkeit dringend, „keine Gerüchte und inoffiziellen Informationen zu verbreiten“, und die Medien, die Namensliste erst zu veröffentlichen, wenn die Geiseln wieder in Israel sind.

Ein Mann geht an einem Zaun mit Fotos von Geiseln vorbei, meist israelische Zivilisten, die während des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober entführt wurden.

Israel und Hamas bestätigen Angaben aus Katar

Update vom 23. November, 16.29 Uhr: Die israelische Regierung hat den Erhalt einer Liste mit den Namen der ersten Geiseln bestätigt, die ab Freitag aus der Gefangenschaft der Hamas freigelassen werden. „Die zuständigen Beamten prüfen die Einzelheiten der Liste und stehen derzeit in Kontakt mit allen Familien“, zitiert die Times of Israel aus einer Erklärung des Premierministers Benjamin Netanjahu.

Update vom 23. November, 16.05 Uhr: Die Hamas hat die Angaben aus Katar bestätigt, nach denen am Freitagmorgen eine viertägige Waffenruhe einsetzt, um israelische Geiseln gegen palästinensische Häftlinge auszutauschen. Das berichten israelische Medien. „Im Laufe von vier Tagen werden 50 Geiseln freigelassen“, so die Qassam-Brigaden, der militärische Arm der Hamas. Sie bestätigten auch Angaben aus Israel, wonach für jede israelische Geisel drei palästinensische Gefangene freigelassen werden sollen.

Israel-News: Katar gibt Beginn der Waffenruhe bekannt – ab Freitagmorgen schweigen alle Waffen

Update vom 23. November, 15.40 Uhr: Nach Angaben eines Sprechers des katarischen Außenministeriums wird die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas am Freitagmorgen (24. November) um 7 Uhr Ortszeit (6 Uhr MEZ) in Kraft treten. Die erste Gruppe von 13 israelischen Geiseln wird demnach um 16 Uhr freigelassen. Laut des Sprechers Majed Al-Ansari habe Doha die Liste mit den Namen der Zivilisten erhalten, die die Hamas am ersten Tag des Abkommens, also am Freitag, freilassen wird. Es sollen mindestens vier Gruppen in die Freiheit entlassen werden.

Auf die Frage nach den Geiseln aus anderen Ländern als Israel sagte er, dass man sich zunächst darauf konzentriert habe, „die Frauen und Kinder aus der Gefahrenzone zu bringen“, und dass man die Feuerpause ausweiten wolle, „indem man mehr Geiseln freilässt“. Ziel sei es, die Waffenruhe „mit einem dauerhaften Waffenstillstand“ zu beenden.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Geiseldeal in Israel: Hamas stellt weitere Forderungen

Update vom 23. November, 14.35 Uhr: Der Nachrichtensender BBC berichtet unter Berufung auf eine „israelische Regierungsquelle“, dass die Hamas weitere „zusätzliche Forderungen“ zu dem bereits verzögerten Geiselabkommen gestellt hat. Es sei allerdings nicht klar, um welche Forderungen es sich im Einzelnen handelt. Ursprünglich hatte die Hamas erklärt, das Abkommen solle heute Morgen um 10 Uhr in Kraft treten, inzwischen heißt es jedoch, dass frühestens am Freitag mit der Freilassung der ersten Geiseln zu rechnen ist.

Israel-News: Rechtsextremer Minister verbietet Jubelfeiern von Palästinensern

Update vom 23. November, 13.17 Uhr: Die israelische Regierung will verhindern, dass die bevorstehende Freilassung palästinensischer Inhaftierter in Israel selbst gefeiert wird. Der extrem rechte Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir hat den Befehlshabern von Polizei und Strafvollzugsbehörden heute entsprechende Anweisungen gegeben, wie die Times of Israel berichtete.

Ben Gvir befahl dem Polizeipräsidenten Kobi Shabtai an, mit „eiserner Faust“ gegen Versuche vorzugehen, die Entlassung von Gefangenen zu feiern. Die Polizeipräsenz an den erwarteten Heimkehrorten der entlassenen Gefangenen solle erhöht werden, sofern diese innerhalb der Grünen Linie Israels liegen. Insbesondere Jubelfeiern im palästinensisch geprägten Ostjerusalem sollen unterdrückt werden. Auch in den Gefängnissen selbst sollen jegliche Versuche unterbunden werden, die Freilassung von Gefangenen zu feiern.

„Meine Anweisungen sind klar: Es darf keine Freudenbekundungen geben“, sagt Ben Gvir. „Freudenbekundungen sind gleichbedeutend mit der Unterstützung des Terrorismus. Siegesfeiern sind eine Unterstützung für diesen menschlichen Abschaum, für diese Nazis.“

Krieg in Israel: Irans Außenminister besucht den Libanon

Update vom 23. November, 12.43 Uhr: Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian trifft sich heute mit Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah an einem geheimen Ort im Libanon, wie die Times of Israel berichtete. Es ist sein zweiter Besuch im Libanon seit dem 7. Oktober. Bereits gestern führte er in Beirut Gespräche mit Vertretern der beiden im Gazastreifen gegen Israel kämpfenden Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad.

Nach seiner Ankunft in Beirut sagte er dem lokalen Nachrichtensender Al-Mayadeen, dass sich der Gaza-Krieg wahrscheinlich ausweiten werde, wenn die bevorstehende Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas nicht eingehalten werde. „Wenn diese Waffenruhe morgen in Kraft tritt und nicht aufrechterhalten wird, werden die Bedingungen in der Region nicht die gleichen bleiben wie vor der Feuerpause und der Krieg wird sich ausweiten“, sagte er.

Krieg in Israel: Britischer Außenminister David Cameron besucht Israel

Update vom 23. November, 11.49 Uhr: Der neue britische Außenminister David Cameron ist Medienberichten zufolge zu einem Besuch in Israel eingetroffen. Fotos und Videos in den sozialen Medien zeigen ihn beim Besuch des Kibbutz Be‘eri nahe der Grenze zum Gazastreifen, der am 7. Oktober durch den Angriff der Hamas verwüstet wurde. „Ich wollte selbst hierherkommen, um zu sehen, wie schrecklich die Anschläge sind, die Sie am 7. Oktober erlitten haben - und sie sind absolut schrecklich“, sagte er an der Seite seines israelischen Amtskollegen Eli Cohen.

Gestern Abend hatte Cameron ein Treffen mit Diplomaten arabischer und weiterer islamischer Länder in London geleitet. Dort bezeichnete er die Einigung auf einen vorübergehenden Waffenstillstand als „eine wichtige Gelegenheit, die Geiseln zu befreien und mehr Hilfe nach Gaza zu bringen, um dem palästinensischen Volk zu helfen“. Es wird erwartet, dass er während seiner Reise auch mit israelischen und palästinensischen Vertretern zusammentreffen wird.

Krieg in Israel: Hisbollah startet bisher größten Raketenangriff an der Nordgrenze Israels

Update vom 23. November, 10.57 Uhr: Während noch über die genauen Modalitäten einer Waffenruhe im Gazastreifen verhandelt wird, kam es heute Morgen im Norden Israels zu einem massiven Raketenbeschuss durch die libanesische Hisbollah, wie die Times of Israel berichtete. Ersten Schätzungen aus hebräischsprachigen Medien zufolge wurden zwischen 30 und 50 Raketen aus dem Libanon auf das Obere Galiläa abgefeuert. Damit würde es sich um den größten Beschuss durch die Hisbollah an der Nordgrenze seit Beginn des Krieges in Israel handeln.

Videoclips auf X zeigen, wie eine Reihe von Raketen über dem Gebiet abgefangen wird. Es gibt keine Berichte über Verletzte infolge des Angriffs. Die Hisbollah erklärte, sie habe 48 Raketen auf einen IDF-Stützpunkt bei Safed abgefeuert.

Israel-News: Beginn der Feuerpause soll „in ein paar Stunden“ bekannt gegeben werden

Update vom 23. November, 10.00 Uhr: Der genaue Zeitpunkt für den Beginn der Feuerpause in Gaza soll nach Angaben aus Katar „in ein paar Stunden“ bekannt gegeben werden. Das teilte Madschid al-Ansari, der Sprecher des katarischen Außenministeriums, am Morgen mit. Die Gespräche unter Vermittlung Katars und Ägyptens würden „auf positive Weise“ fortgesetzt, sagte Al-Ansari. Katar arbeite mit Ägypten und den USA daran, dass die Feuerpause „schnell beginnt und dass alles ermöglicht wird, um sicherzustellen, dass sich beide Seiten der Vereinbarung verpflichten“.

Israel und Hamas vereinbaren Geiseldeal im Gaza-Krieg

Erstmeldung vom 23. November: Gaza/Tel Aviv – Der zwischen Israel und der Hamas vereinbarte Austausch von Geiseln und Gefangenen sowie die damit verbundene Waffenruhe im Gazastreifen verzögern sich offenbar. „Der Beginn der Freilassung wird gemäß der ursprünglichen Vereinbarung zwischen den Seiten erfolgen, jedoch nicht vor Freitag“, teilte Israels Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi mit. Die Gespräche über die Freilassung würden fortgesetzt.

Ähnlich hatte sich auch der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, vor der Presse geäußert. Die Vorbereitungen zur Umsetzung der Einigung seien „ein komplizierter Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist“. Dies könne Zeit in Anspruch nehmen. Der Krieg Israels gegen die Hamas werde fortgesetzt, bis ein Abkommen zur Waffenruhe in Kraft trete. Israelische Medien hatten zunächst berichtet, die geplante Waffenruhe werde am Donnerstag um 10 Uhr (9 Uhr MEZ) in Kraft treten und es werde mit dem Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Gefangene begonnen.

Ein israelischer Beamter erklärte die Verzögerung laut Times of Israel damit, dass Israel und die Hamas noch ein Dokument zur Ratifizierung des Abkommens unterzeichnen müssten. Die Jerusalem Post sprach von einer „Komplikation in letzter Minute“. Beide Seiten hatten sich zuvor auf eine maximal zehntägige Feuerpause in Israel und Gaza geeinigt. Teil der Vereinbarung ist ein Austausch von bis zu 100 Geiseln aus Israel gegen bis zu 300 palästinensische Insassen israelischer Gefängnisse.

Krieg in Gaza zwischen Israel und Hamas ist mit Waffenruhe nicht beendet

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte unterdessen klar, dass der Krieg in Gaza weitergehe, bis alle israelischen Ziele erreicht seien: „Alle Geiseln zurückzubringen, die Hamas zu eliminieren und sicherzustellen, dass am Tag nach der Hamas“ der Gazastreifen keine Bedrohung mehr für Israel darstellen werde, sagte Netanjahu bei einer Pressekonferenz.

Verteidigungsminister Joav Galant sagte der Times of Israel zufolge, dass alle Hamas-Führer getötet werden würden. „Der Kampf ist weltweit: Vom Bewaffneten im Feld bis hin zu denen, die sich in Luxusjets vergnügen, während ihre Abgesandten gegen Frauen und Kinder vorgehen – sie sind dem Tod geweiht.“ (cs mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Oded Balilty/dpa/AP

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