Krieg in Israel

Hamas-Funktionär nennt Details zu Feuerpause und Geisel-Deal

  • Franziska Schwarz
    VonFranziska Schwarz
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Das israelische Militär meldet Erfolge im Kampf gegen die Hamas. Es wird aber offenbar auch verhandelt. Der News-Ticker zum Israel-Krieg.

Update vom 21. November, 11.09 Uhr: Dieser News-Ticker ist beendet – hier der weiterführende News-Ticker zum Krieg in Israel.

Update vom 21. November, 6.30 Uhr: Vertreter der radikalislamischen Hamas stehen nach eigenen Angaben kurz vor einer Waffenstillstandsvereinbarung mit Israel. Sie hätten ihre Antwort an Beamte in Katar übermittelt, teilte der Chef der Palästinensergruppe, Ismail Haniyeh, in einer Erklärung mit, welche die Nachrichtenagentur Reuters über seinen Berater erhielt.

Bei den laufenden Verhandlungen geht es nach palästinensischen Angaben um eine vorübergehende Waffenruhe, die Hilfslieferungen in den Gazastreifen und den Austausch von Geiseln und Gefangenen ermöglichen soll. Das erwartete Abkommen werde auch „die Freilassung israelischer Frauen und Kinder als Geiseln im Austausch für die Freilassung palästinensischer Kinder und Frauen in den Gefängnissen der Besatzer“ umfassen, sagt der Hamas-Funktionär Issat al-Rischk laut Reuters dem arabischen Fernsehsender Al-Dschasira.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Israels Militär: Waffenfabrik in Moschee in Gaza entdeckt

Update vom 20. November, 22 Uhr: Israels Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen im Keller einer Moschee ein Waffenlager sowie eine Produktionsstätte für Raketen der Hamas gefunden. Zudem hätten Soldaten dort auch einen Tunneleingang entdeckt, teilte die Armee am Montagabend mit. In einem von der Armee veröffentlichten Video waren Raketen, Mörsergranaten, deren Bestandteile und der Tunnelschacht im Keller des Gebäudes in der heftig umkämpften Stadt Gaza zu sehen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Aufnahme vom 20. November: Israelische Soldaten patrouillieren an der Grenze zum Gazastreifen.

Die israelischen Streitkräfte werfen der islamistischen Hamas immer wieder vor, aus zivilen Einrichtungen heraus zu operieren und Zivilistinnen und Zivilisten im Gazastreifen als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Soldaten hätten zudem eine Waffenfabrik der Terrororganisation Islamischer Dschihad in dem Küstengebiet zerstört, teilte die Armee weiter mit. Sie nahmen den Angaben zufolge außerdem Kommandozentralen der Hamas in der Stadt Gaza ein. Weiterhin seien dort in den vergangenen Tagen Tunnel zerstört und viele Terroristen „eliminiert“ worden. Soldaten hätten sich Nahkämpfe mit ihnen geliefert.

Krieg in Israel: „Viele Tausend“ Hamas-Mitglieder laut Armeesprecher getötet

Update vom 20. November, 20.15 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigener Darstellung die Kampffähigkeit des militärischen Arms der Hamas im Gaza-Krieg erheblich geschwächt. Die Armee habe mehr als 10 von 24 Bataillonen der Islamistenorganisation „signifikanten Schaden“ zugefügt, sagte ein hochrangiger Militärvertreter am Montag. In einigen dieser 24 militärischen Abteilungen, die den Angaben nach jeweils aus rund 1000 Mitgliedern bestehen, seien Hunderte Terroristen sowie die Hälfte der Kommandeure getötet worden. Die Verluste können dem Militärvertreter zufolge während des Krieges nicht ausgeglichen werden. Insgesamt seien im Krieg „viele Tausend“ Hamas-Mitglieder getötet worden. Die Kampfmoral soll demnach vor allem im Norden des Gazastreifens inzwischen „große Schwächen“ aufweisen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Über die unter dem umkämpften Schifa-Krankenhaus vermutete Kommdaozentrale sagte der Militärvertreter unter Berufung auf Hinweise des Geheimdienstes, sie bestehe nicht nur aus den Untergeschossen der Klinik. Auch Gebäude in der Umgebung des größten Krankenhauses im Gazastreifen zählten dazu. „Viele Kommandeure üben von hier aus die Kontrolle aus.“

Krieg in Israel: Tunnel unter indonesischem Krankenhaus in Gaza?

Update vom 20. November, 18.15 Uhr: Bei aktuellen Gefechten zwischen Israel und der palästinensischen Hamas rücken die Krankenhäuser im Gazastreifen immer wieder in den Fokus. Israel wirft der Hamas vor, ihre Tunnel – in denen sich Waffen und militärische Ausrüstung befinden soll – unter die Krankenhäuser gebaut zu haben. So nutze man die Einrichtungen als Schutzschild.

Gleiches gilt für das indonesische Krankenhaus im Gazastreifen: Ähnlich wie unter dem Al-Schifa-Krankenhaus befinde sich auch unter dem von Indonesien gebauten Krankenhaus eine Tunnelanlage. Sowohl die Hamas als auch die indonesische Regierung, die sich auf die Seite der Hamas stellt, bestreiten dies. Israel hatte unter dem Al-Schifa-Krankenhaus eigenen Angaben zufolge einen 55 Meter langen und 10 Meter tiefen Tunnel entdeckt.

Der israelischen Armee zufolge nutzt die Hamas diese Tunnel unter zivilen Wohngebieten und Krankenhäusern als Zentrale zur Planung von Angriffen auf Israel. Zuvor hatte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari laut dem Nachrichtenportal Ynet betont, dass das Krankenhaus absichtlich über eine Kommandozentrale der Hamas gebaut worden sei, um Schutz für die Tunnelstruktur zu bieten. Rund um das indonesische Krankenhaus in Gaza finden nun verstärkt Militäroperationen, einschließlich Luftangriffen statt.

Krieg in Israel: Neue Aufnahmen aus Al-Schifa zeigen wohl Geiseln

Update vom 20. November, 14.40 Uhr: Die israelische Armee betont immer wieder, dass die Hamas das Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen für militärische Zwecke genutzt hat. Nun wurden Aufnahmen aus dem Krankenhaus veröffentlicht, wie israelische Geiseln in die Einrichtung gebracht werden.

Update vom 20. November, 14.19 Uhr: Die USA und Iran-nahe Gruppen bekämpfen sich im Nahen Osten. Die USA wollen mit den Angriffen auf mit dem Iran verbundene Ziele auch ein Übergreifen des Krieges in Israel verhindern. Doch Brian Finucane, ein ehemaliger Berater des US-Außenministeriums, meinte nun gegenüber dem Newsportal The Daily Beast , das Hin und Her könnte den Weg für weitere Vorfälle und Missverständnisse im Schattenkrieg zwischen den USA und dem Iran ebnen.

29 Frühchen aus Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza erreichen laut Bericht Ägypten

Update vom 20. November, 12.43 Uhr: Die ersten aus dem Al-Schifa-Krankenhaus evakuierten Frühgeborenen (siehe vorheriges Update) sind laut dem TV-Sender Al-Kahera in Ägypten eingetroffen. Laut dem Bericht wird davon ausgegangen, dass insgesamt mehr als zwei Dutzend Säuglinge zur medizinischen Behandlung über die Grenze gebracht werden.

Update vom 20. November, 12.02 Uhr: Aus dem größten Krankenhaus des Gazastreifens sind gestern 31 Frühgeborene evakuiert worden. In diesem Bericht der Washington Post schildert die WHO die Lage im Al-Schifa-Krankenhaus

Israel beschießt den Libanon

Update vom 20. November, 11.06 Uhr: Seit Kriegsbeginn kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu gegenseitigem Beschuss – so auch jetzt wieder. Die israelische Armee griff nach eigenen Angaben mehrere Ziele im Nachbarland an. Daraufhin seien mehrere Geschosse aus dem Libanon nach Israel abgefeuert worden, teilte das Militär heute mit.

Es gebe keine Berichte über Verletzte, hieß es weiter. Israel habe zudem die Quellen des Beschusses angegriffen. Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah bestätigte Angriffe in Israel und registrierte nach eigenen Aussagen mehrere Treffer.

Die Not am Rande des Konflikts ist groß; die Menschen im Südlibanon müssen die Konsequenzen tragen. Ein Nahostexperte sieht „die größte Gefahr für einen Flächenbrand in der Region“ in einer Eskalation im Libanon.

Terrrororganisation Hamas spricht von israelischem Angriff auf Krankenhaus

Update vom 20. November, 10.31 Uhr: Es gibt vorsichtige Hoffnungen auf eine baldige Freilassung der Hamas-Geisel – im Gegenzug zu einer Feuerpause. Ungeachtet dessen will das israelische Militär seine Angriffe im Gazastreifen ausweiten. Es hatte gestern erklärt, die Kämpfe gegen die radikalislamische Hamas in „zusätzliche Gebiete“ des Palästinensergebiets bringen zu wollen.

Bei einem Angriff auf ein Krankenhaus wurden heute, der Terrororganisation Hamas zufolge, mindestens zwölf Menschen getötet, darunter auch Patienten. Der Angriff galt demnach dem von Indonesien betriebenen Krankenhaus am Rande der Flüchtlingssiedlung Dschabalia im Norden des Gazastreifens. Der Hamas zufolge befinden sich noch 700 Patienten und Pfleger in der Klinik. Von unabhängiger Seite prüfen ließen sich die Angaben nicht.

„Die israelische Armee belagert das indonesische Krankenhaus und wir befürchten, dass dort dasselbe passieren wird, wie im Al-Schifa-Krankenhaus“, sagte ein Sprecher von der Hamas geleiteten Gesundheitsbehörde. Ein Expertenteam hatte das Al-Schifa-Krankenhaus als „Todeszone“ bezeichnet.

Israels Armee findet Tunnel unter Al-Schifa-Krankenhaus

Update vom 20. November, 6.20 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen Tunnel unter dem Al-Schifa-Krankenhaus entdeckt. Der Zugang befinde sich auf dem Klinikgelände in einem Gebäude, in dem Munition gefunden worden sei, teilt das Militär laut der Nachrichtenagentur Reuters mit.

Es veröffentlicht ein Video, das die unterirdische, betonierte Anlage zeigen soll. Der Tunnel sei nach 55 Metern mit einer explosionsfesten Tür gesichert. Die radikalislamische Hamas hat bestritten, dass ihr militärisch genutztes Tunnelsystem auch unter zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser reicht. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Update vom 19. November, 22.55 Uhr: Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der islamistischen Hamas auf mehr als 13.000 gestiegen. Mehr als 30 000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Regierungspressestelle in Gaza am Sonntagabend mit. Tausende Menschen würden weiter vermisst. Diese Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen veröffentlichte zuletzt kein tägliches Update der Opferzahlen mehr. Als Gründe führten Beobachter die israelischen Angriffe, den zunehmenden Zusammenbruch des Gesundheitswesens und das Vorgehen der israelischen Truppen im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens an. Zuletzt hatte die Pressestelle der Hamas von rund 12.300 Toten gesprochen.

Update vom 19. November, 21.45 Uhr: Die israelische Armee hat Aufnahmen von Überwachungskameras veröffentlicht, die zeigen sollen, dass die Hamas am Tag ihres Großangriffs auf Israel Geiseln in das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza gebracht hat. Die Videos seien ein Beleg dafür, dass die radikalislamische Palästinenserorganisation das Klinikgelände „am Tag des Massakers als terroristische Infrastruktur nutzte“, teilten das israelische Militär und die Geheimdienste am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Aufnahmen zunächst nicht verifizieren.

Auf den Aufnahmen sind zwei Männer zu sehen, die von bewaffneten Männern offenbar in die Al-Schifa-Klinik gebracht werden. Nach Angaben des israelischen Armeesprechers Daniel Hagari stammen die beiden Geiseln aus Nepal und Thailand. Die Armee habe sie noch nicht ausfindig machen können. „Wir wissen nicht, wo wie sind“, sagte Hagari.

Krieg in Israel: Babys aus Schifa-Krankenhaus in Gaza gebracht

Update vom 19. November, 19.40 Uhr: Aus dem größten Krankenhaus des Gazastreifens sind am Sonntag 31 Frühgeborene gebracht worden. Die „sehr kranken“ Babys seien unter „extrem intensiven und risikoreichen Sicherheitsbedingungen“ aus dem Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza in eine Klinik in Rafah im Süden des Gazastreifens verlegt worden, schrieb der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, in vormals Twitter genannten Onlinedienst X. Derweil verdichteten sich die Anzeichen für eine mögliche Einigung auf ein Abkommen zur Freilassung der von der radikalislamischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln.

Die Frühgeborenen würden nun auf der Neugeborenen-Intensivstation versorgt, schrieb Tedros weiter. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP sah die winzigen Babys im Krankenhaus, die teils zu dritt oder viert in Bettchen lagen und von Ärzten versorgt und Krankenpflegern mit Fläschchen gefüttert wurden.

Dem WHO-Chef zufolge wurden die Frühgeborenen in sechs Krankenwagen der Palästinensischen Rothalbmondgesellschaft nach Rafah gebracht. Neben den Frühchen wurden demnach auch sechs medizinische Mitarbeiter und zehn Familienangehörige des Personals transportiert. Es seien „weitere Missionen“ zum Transport von Patienten und Personal aus dem Al-Schifa-Krankenhaus geplant, jedoch müssten die Konfliktparteien dafür eine sichere Passage garantieren. Die WHO hatte die Klinik nach einem einstündigen Besuch von WHO-Mitarbeitern als „Todeszone“ beschrieben.

Krieg in Israel: Irischer Regierungschef beklagt „Doppelmoral“ im Umgang mit Gaza

Update vom 19. November, 17.40 Uhr: Irlands Regierungschef Leo Varadkar hat anderen Staaten angesichts der Eskalation im Nahen Osten eine Doppelmoral vorgeworfen. In einem Interview mit dem irischen Rundfunksender RTÉ erwähnte er die EU und andere westliche Staaten. „Es wird als Doppelmoral wahrgenommen, dass die absolute Ablehnung dessen, was (Wladimir) Putin in der Ukraine getan hat, nicht mit einer ähnlichen Reaktion in Bezug auf Israel einhergeht“, sagte Varadkar am Sonntag.

Irlands Regierung hatte bereits kurz nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas gewarnt, dass Israel bei seiner Reaktion im Gazastreifen nicht zu weit gehen dürfe, weil es sonst Gefahr laufe, die Unterstützung anderer Staaten zu verlieren.

Varadkar setzt sich für einen Waffenstillstand ein. Irland habe früh die klare Position vertreten, dass Israel ein Recht auf Selbstverteidigung habe, sagte Varadkar. Israel habe aber nicht das Recht, humanitäres Recht zu brechen. Er habe zudem die Sorge, dass die Doppelmoral einiger Länder nun den Kampf der Ukraine untergrabe. Er und europäische Regierungschefs hätten hart gearbeitet, um aus dem globalen Süden Unterstützung für die Ukraine zu gewinnen.

Krieg in Israel: Verhandlungen zur Freilassung von Geiseln – Katar meldet Fortschritte

Update vom 19. November, 12.59 Uhr: Katar hat indirekt fortgeschrittene Verhandlungen über eine Freilassung der Hamas-Geiseln bestätigt. Man sei zuversichtlicher als zuletzt, dass es zu einer Vereinbarung komme, sagte Ministerpräsident Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani auf einer Pressekonferenz mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell.

Die Herausforderungen im Zusammenhang damit seien inzwischen nur noch sehr gering. Die Gespräche würden aber noch andauern. Die strittigen Punkte bezögen sich auf praktische und logistische Fragen.

Israel und Hamas stehen angeblich kurz vor Geisel-Deal

Erstmeldung vom 19. November: Tel Aviv/Gazastreifen – Israel, die USA und die radikal-islamische Palästinenser-Gruppe Hamas haben sich einem Medienbericht zufolge auf eine fünftägige Kampfpause für den Gazastreifen geeinigt. Die vorläufige Einigung sehe im Gegenzug die Freilassung dutzender Frauen und Kindern vor, die von der Hamas als Geiseln gehalten werden, berichtete die Washington Post am Wochenende unter Berufung auf mit der Vereinbarung vertrauten Personen.

Die Pause solle auch dazu dienen, die humanitäre Hilfe im Gazastreifen deutlich auszuweiten. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte indes, es gebe noch keine Einigung.

Krieg in Israel: Netanjahu dementiert Einigung zu Geisel-Freilassung

Netanjahu sagte zu dem Bericht auf einer Pressekonferenz am Samstagabend (18. November), mit Blick auf die Geiseln gebe es viele unbegründete Gerüchte und falsche Berichte. „Ich möchte klarstellen: Bis jetzt gibt es noch keine Einigung.“ Wenn es etwas zu sagen gebe, werde darüber informiert werden.

Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte, Israel und die Hamas hätten sich noch nicht auf einen vorübergehenden Waffenstillstand geeinigt. Die USA würden sich aber weiter um eine Einigung bemühen. (mit Nachrichtenagenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Menahem Kahana/AFP

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