Endspurt im US-Wahlkampf

TV-Duell mit Trump wird Desaster: Biden-Lager ruft nach anderen Kandidaten

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  • Felix Busjaeger
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Trump gegen Biden: Die erste TV-Debatte vor der US-Wahl ist vorbei. Doch wer ist Gewinner, wer Verlierer? Die MAGA-Bewegung versucht, den Gegner zu diffamieren.

Update vom 29. Juni, 10.50 Uhr:  Nach seinem desaströsen Auftritt beim TV-Duell gegen Donald Trump steht Joe Biden schwer unter Druck. Auch die einflussreiche Zeitung New York Times hat den US-Präsidenten in ihrem Leitartikel zum Rückzug seiner Kandidatur aufgefordert. Der größte Dienst, den Biden leisten könne, hieß es dort, „wäre die Ankündigung, dass er bei der Wahl nicht mehr antreten wird“. Biden selbst weist aber alle Forderungen nach einem alternativen Kandidaten von sich. 

Fragen zu seiner Kandidatur will der 81-Jährige nicht beantworten.

Update vom 28. Juni, 13.56 Uhr: Das Rennen um die US-Präsidentschaft war vor dem ersten TV-Duell von Donald Trump und Joe Biden denkbar knapp. Bei der Debatte konnte der amtierende US-Präsident allerdings wenige Monate vor der US-Wahl 2024 nicht überzeugen und zeigte eine desaströse Leistung. Insgesamt fiel Biden mit mehreren Patzern im TV-Duell auf.

Update vom 28. Juni, 10.40 Uhr: Nach dem ersten TV-Duell zwischen Biden und Trump herrscht bei den Demokraten Panik. Teilweise werden Bidens Rücktritt und ein Nachfolger gefordert. Doch für die Partei entsteht dadurch wenige Monate vor der US-Wahl 2024 eine große Gefahr, die zur Wahlniederlage führen könnte.

Joe Biden: Leben und Karriere des 46. US-Präsidenten in Bildern

Joe Biden gehört seit vielen Jahren zum Establishment der Demokratischen Partei und blickt auf eine lange politische Karriere zurück. Bei der US-Wahl 2020 ist es ihm im dritten Anlauf endlich gelungen, sein großes Ziel zu erreichen: Biden ist zum 46. Präsidenten der USA gewählt worden. Es war die Krönung eines jahrzehntelangen Politikerlebens, in dem er auch schwere Schicksalsschläge zu verkraften hatte.
Joe Biden gehört seit vielen Jahren zum Establishment der Demokratischen Partei und blickt auf eine lange politische Karriere zurück. Bei der US-Wahl 2020 ist es ihm im dritten Anlauf endlich gelungen, sein großes Ziel zu erreichen: Biden ist zum 46. Präsidenten der USA gewählt worden. Es war die Krönung eines jahrzehntelangen Politikerlebens, in dem er auch schwere Schicksalsschläge zu verkraften hatte.  © Angela Weiss/afp
Joseph „Joe“ Robinette Biden, Jr. wurde am 20. November 1942 in Scranton (Pennsylvania) geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften begann der Jurist Ende der 60er-Jahre, sich politisch zu engagieren. Zunächst ließ er sich im US-Bundesstaat Delaware als Unabhängiger registrieren – weil er weder den republikanischen Präsidenten Richard Nixon noch den demokratischen Gouverneur Charles Terry ausstehen konnte. Um die Lage nach der Ermordung von Martin Luther King im April 1968 zu beruhigen, hatte Terry die Nationalgrade zu Hilfe gerufen. Für Biden wurde die Bürgerrechtsbewegung zum Auslöser seiner Politisierung.
Joseph „Joe“ Robinette Biden, Jr. wurde am 20. November 1942 in Scranton (Pennsylvania) geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften begann der Jurist Ende der 60er-Jahre, sich politisch zu engagieren. Zunächst ließ er sich im US-Bundesstaat Delaware als Unabhängiger registrieren – weil er weder den republikanischen Präsidenten Richard Nixon noch den demokratischen Gouverneur Charles Terry ausstehen konnte. Um die Lage nach der Ermordung von Martin Luther King im April 1968 zu beruhigen, hatte Terry die Nationalgrade zu Hilfe gerufen. Für Biden wurde die Bürgerrechtsbewegung zum Auslöser seiner Politisierung. © afp
Im Jahr 1972 trat Biden im Alter von nur 29 Jahren bei der Wahl zum US-Senat an. Er besiegte den langjährigen republikanischen Vertreter Cale Boggs und zog als einer der jüngsten Senatoren in den Kongress ein. Der Triumph wurde allerdings von einem schweren Autounfall am 18. Dezember 1972 überschattet, bei dem seine erste Ehefrau Neilia und Tochter Naomi ums Leben kamen. Die Söhne Beau und Hunter überlebten verletzt. Seinen Eid legte Biden im Januar 1973 am Krankenbett von Beau ab, dessen Bein immer noch im Streckverband war. 1977 heiratete Biden die Lehrerin Jill Tracy Jacobs. Aus dieser Ehe stammt Tochter Ashley.
Im Jahr 1972 trat Biden im Alter von nur 29 Jahren bei der Wahl zum US-Senat an. Er besiegte den langjährigen republikanischen Vertreter Cale Boggs und zog als einer der jüngsten Senatoren in den Kongress ein. Der Triumph wurde allerdings von einem schweren Autounfall am 18. Dezember 1972 überschattet, bei dem seine erste Ehefrau Neilia und Tochter Naomi ums Leben kamen. Die Söhne Beau (links) und Hunter überlebten verletzt. Seinen Eid legte Biden im Januar 1973 am Krankenbett von Beau ab, dessen Bein immer noch im Streckverband war. 1977 heiratete Biden die Lehrerin Jill Tracy Jacobs (rechts). Aus dieser Ehe stammt Tochter Ashley. © afp
Von 1973 bis 2009 saß Biden 36 Jahre lang als Vertreter des Bundesstaates Delaware im Senat. Er wohnte allerdings weiterhin in Wilmington (Delaware) und pendelte jeden Tag per Bahn nach Washington, D.C. 1994 war er maßgeblich an einem heute kontrovers diskutierten Gesetz zur Reform des Strafrechts und der Inneren Sicherheit beteiligt. Mitte der 90er sprach er sich für die Nato-Intervention in Bosnien-Herzegowina und die Bombardierung Serbiens im Kosovo-Krieg 1999 aus. Im Jahr 2002 stimmte er für die Irak-Resolution.
Von 1973 bis 2009 saß Biden 36 Jahre lang als Vertreter des Bundesstaates Delaware im Senat. Er wohnte allerdings weiterhin in Wilmington (Delaware) und pendelte jeden Tag per Bahn nach Washington, D.C. 1994 war er maßgeblich an einem heute kontrovers diskutierten Gesetz zur Reform des Strafrechts und der inneren Sicherheit beteiligt. Mitte der 90er sprach er sich für die Nato-Intervention in Bosnien-Herzegowina und die Bombardierung Serbiens im Kosovo-Krieg 1999 aus. Im Jahr 2002 stimmte er für die Irak-Resolution.  © Jerome Delay/afp
Im Juni 1987 erklärte Biden seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 1988. Nur sechs Wochen später war er aber wieder raus aus dem Rennen, noch ehe es richtig begonnen hatte. Der Grund war eine peinliche Plagiatsaffäre. Biden hatte eine Rede des britischen Labour-Vorsitzenden Neil Kinnock teilweise kopiert. Die darin enthaltenen Details passten allerdings nur zu Kinnocks Leben, nicht zu Bidens. „Ich habe einige dumme Dinge getan und ich werde wieder dumme Dinge tun“, verteidigte er sich noch, bevor er kurz danach seine Kandidatur zurückzog.
Im Juni 1987 erklärte Biden seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 1988. Nur sechs Wochen später war er aber wieder raus aus dem Rennen, noch ehe es richtig begonnen hatte. Der Grund war eine peinliche Plagiatsaffäre. Biden hatte eine Rede des britischen Labour-Vorsitzenden Neil Kinnock teilweise kopiert. Die darin enthaltenen Details passten allerdings nur zu Kinnocks Leben, nicht zu Bidens. „Ich habe einige dumme Dinge getan und ich werde wieder dumme Dinge tun“, verteidigte er sich noch, bevor er kurz danach seine Kandidatur zurückzog. © Imago
20 Jahre später versuchte es Biden ein zweites Mal. Doch erneut ging seine Kandidatur fürs Präsidentenamt schief. Diesmal war die Konkurrenz von Barack Obama und Hillary Clinton einfach zu stark für ihn. Nachdem Biden bei der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa gerade einmal ein Prozent der Stimmen erhalten hatte, gab Biden das Rennen auf. Noch 2019 verhöhnte ihn Donald Trump aufgrund dieses Ergebnisses und bezeichnete Biden als „1% Joe“.
20 Jahre später versuchte es Biden ein zweites Mal. Doch erneut ging seine Kandidatur fürs Präsidentenamt schief. Diesmal war die Konkurrenz von Barack Obama und Hillary Clinton einfach zu stark für ihn. Nachdem Biden bei der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa gerade einmal ein Prozent der Stimmen erhalten hatte, gab Biden das Rennen auf. Noch 2019 verhöhnte ihn Donald Trump aufgrund dieses Ergebnisses und bezeichnete Biden als „1% Joe“.  © Imago
Am Ende wurde die US-Wahl 2008 doch noch zu einem Erfolg für Biden. Als Vizepräsident unter Barack Obama konnte er die Politik in den nächsten Jahren maßgeblich mitbestimmen. So war Biden in der ersten Amtszeit ein lautstarker Förderer der 2010 verabschiedeten Gesundheitsreform, die unter dem Namen „Obamacare“ bekannt wurde. Im Mai 2012 sorgte Biden für Schlagzeilen, als er sich dafür aussprach, in den gesamten USA gleichgeschlechtliche Ehen zu ermöglichen. 2015 wurde sie durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs landesweit legalisiert.
Am Ende wurde die US-Wahl 2008 doch noch zu einem Erfolg für Biden. Als Vizepräsident unter Barack Obama konnte er die Politik in den nächsten Jahren maßgeblich mitbestimmen. So war Biden in der ersten Amtszeit ein lautstarker Förderer der 2010 verabschiedeten Gesundheitsreform, die unter dem Namen „Obamacare“ bekannt wurde. Im Mai 2012 sorgte Biden für Schlagzeilen, als er sich dafür aussprach, in den gesamten USA gleichgeschlechtliche Ehen zu ermöglichen. 2015 wurde sie durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs landesweit legalisiert. © Emmanuel Dunand/afp
Bei der US-Wahl 2012 sicherten sich Obama und Biden eine zweite gemeinsame Amtszeit. Im Wahlkampf konnte Biden mit einem griffigen Slogan punkten: „Bin Laden ist tot und General Motors lebt“. Biden spielte damit auf Erfolge der Regierung in der ersten Amtszeit an. So war Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden im Mai 2011 vom US-Militär in Pakistan getötet worden. Für die Rettung des verstaatlichten Autoherstellers General Motors gab die US-Regierung insgesamt 51 Milliarden Dollar aus.
Bei der US-Wahl 2012 sicherten sich Obama und Biden eine zweite gemeinsame Amtszeit. Im Wahlkampf konnte Biden mit einem griffigen Slogan punkten: „Bin Laden ist tot und General Motors lebt“. Biden spielte damit auf Erfolge der Regierung in der ersten Amtszeit an. So war Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden im Mai 2011 vom US-Militär in Pakistan getötet worden. Für die Rettung des verstaatlichten Autoherstellers General Motors gab die US-Regierung insgesamt 51 Milliarden Dollar aus. © Pete Souza/afp
Nach dem Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School im Dezember 2012 übernahm Biden den Vorsitz einer Arbeitsgruppe für eine Änderung des Waffenrechts. Eine Verschärfung auf Bundesebene fand aber keine Mehrheit im Kongress. Kurz vor Ende der zweiten Amtsperiode verlieh Obama seinem Vize unangekündigt die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Biden sei der „beste Vizepräsident, den wir je hatten“, sagte Obama damals.
Nach dem Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School im Dezember 2012 übernahm Biden den Vorsitz einer Arbeitsgruppe für eine Änderung des Waffenrechts. Eine Verschärfung auf Bundesebene fand aber keine Mehrheit im Kongress. Kurz vor Ende der zweiten Amtsperiode verlieh Obama seinem Vize unangekündigt die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Biden sei der „beste Vizepräsident, den wir je hatten“, sagte Obama damals. © Nicholas Kamm/afp
Biden wurde seit Obamas Wiederwahl immer wieder als möglicher Nachfolger genannt. Am 21. Oktober 2015 gab Biden allerdings bekannt, 2016 nicht für die Präsidentschaft kandidieren zu wollen. Grund war der Tod seines Sohnes Beau, der im Mai 2015 an einem Gehirntumor gestorben war. Später bedauerte er, auf eine Kandidatur verzichtet zu haben. Für die Demokraten trat dafür Hillary Clinton an, die die Wahl gegen Donald Trump überraschend verlor.
Biden wurde seit Obamas Wiederwahl immer wieder als möglicher Nachfolger genannt. Am 21. Oktober 2015 gab Biden allerdings bekannt, 2016 nicht für die Präsidentschaft kandidieren zu wollen. Grund war der Tod seines Sohnes Beau, der im Mai 2015 an einem Gehirntumor gestorben war. Später bedauerte er, auf eine Kandidatur verzichtet zu haben. Für die Demokraten trat dafür Hillary Clinton an, die die Wahl gegen Donald Trump überraschend verlor. © Kevin Lamarque/afp
Über seinen Sohn Beau lernte Biden die Juristin Kamala Harris kennen, die er bei der US-Wahl 2020 dann zu seiner Vize-Kandidatin machte. Harris war 2003 zur ersten Bezirksstaatsanwältin in San Francisco gewählt worden, bevor sie im Januar 2011 als Attorney General von Kalifornien vereidigt wurde. Dieses Amt stellt eine Kombination aus Justizministerin und Generalstaatsanwältin dar. 2017 zog sie als zweite „Person of Colour“ in den US-Senat ein.
Über seinen Sohn Beau lernte Biden die Juristin Kamala Harris kennen, die er bei der US-Wahl 2020 dann zu seiner Vize-Kandidatin machte. Harris war 2003 zur ersten Bezirksstaatsanwältin in San Francisco gewählt worden, bevor sie im Januar 2011 als Attorney General von Kalifornien vereidigt wurde. Dieses Amt stellt eine Kombination aus Justizministerin und Generalstaatsanwältin dar. 2017 zog sie als zweite „Person of Colour“ in den US-Senat ein. © Mandel Ngan/afp
Im Wahlkampf spielte aber vor allem Bidens anderer Sohn eine Rolle. Hunter Biden war 2014 in den Verwaltungsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma aufgenommen worden – just zu einer Zeit, da sein Vater als Vizepräsident für die Ukraine zuständig war. Bidens Widersacher Donald Trump sprach von Korruption und setzte die ukrainische Regierung unter Druck, entsprechende Untersuchungen einzuleiten.
Im Wahlkampf spielte aber vor allem Bidens anderer Sohn eine Rolle. Hunter Biden war 2014 in den Verwaltungsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma aufgenommen worden – just zu einer Zeit, da sein Vater als Vizepräsident für die Ukraine zuständig war. Bidens Widersacher Donald Trump sprach von Korruption und setzte die ukrainische Regierung unter Druck, entsprechende Untersuchungen einzuleiten. Eine private Besonderheit: Nur sechs Tage nachdem er sie kennengelernt hatte, wurde Melissa Cohen 2019 seine zweite Ehefrau. © Roberto Schmidt/afp
Trotz der Vorwürfe gewann Joe Biden die Wahl. Am 6. Januar 2021 kamen der Senat und das Repräsentantenhaus zusammen, um das Ergebnis offiziell zu zertifizieren. Als ein aufgebrachter Trump-Mob das Kapitol stürmte, hielt die Welt für mehrere Stunden den Atem an. Einen Tag später konnte der Kongress seine Arbeit dann aber wieder aufnehmen. Am 20. Januar 2021 wurde Joe Biden schließlich zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt.
Trotz der Vorwürfe gewann Joe Biden die Wahl. Am 6. Januar 2021 kamen der Senat und das Repräsentantenhaus zusammen, um das Ergebnis offiziell zu zertifizieren. Als ein aufgebrachter Trump-Mob das Kapitol stürmte, hielt die Welt für mehrere Stunden den Atem an. Einen Tag später konnte der Kongress seine Arbeit dann aber wieder aufnehmen. Am 20. Januar 2021 wurde Joe Biden schließlich zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt. © afp
Bidens Amtszeit wird überschattet vom Ukraine-Krieg. Nach dem Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland am 24. Februar 2022 verhängte Biden Sanktionen gegen Russland, stockte die US-Truppen in Europa auf und unterstützt die Ukraine mit finanziellen Hilfen und Lieferung von Militärtechnik. Im März 2022 bezeichnete Biden den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „Kriegsverbrecher“ und „mörderischen Diktator“.
Bidens Amtszeit wird überschattet vom Ukraine-Krieg. Nach dem Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland am 24. Februar 2022 verhängte Biden Sanktionen gegen Russland, stockte die US-Truppen in Europa auf und unterstützt die Ukraine und ihren Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit finanziellen Hilfen und Lieferung von Militärtechnik. Im März 2022 bezeichnete Biden den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „Kriegsverbrecher“ und „mörderischen Diktator“. © Oliver Douliery/afp
Kurz vor der US-Wahl 2024 machten sich allerdings zunehmend die Strapazen des Amtes bei Joe Biden bemerkbar. Sein TV-Duell gegen Donald Trump wurde zum Debakel. Nach wochenlangen Debatten über seine Gesundheit zog Biden am 21. Juli seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl. „Es war die größte Ehre meines Lebens, als Ihr Präsident zu dienen“, erklärte Biden. Er ist der erste Präsident in der Geschichte der USA, der seine Kandidatur aufgrund von Bedenken bezüglich seiner geistigen und körperlichen Fitness aufgibt.
Kurz vor der US-Wahl 2024 machten sich allerdings zunehmend die Strapazen des Amtes bei Joe Biden bemerkbar. Sein TV-Duell gegen Donald Trump wurde zum Debakel. Nach wochenlangen Debatten über seine Gesundheit zog Biden am 21. Juli seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl. „Es war die größte Ehre meines Lebens, als Ihr Präsident zu dienen“, erklärte Biden. Er ist der erste Präsident in der Geschichte der USA, der seine Kandidatur aufgrund von Bedenken bezüglich seiner geistigen und körperlichen Fitness aufgibt. © Chris Delmas/AFP

Verlierer im TV-Duell: Umfrage sieht Niederlage für Joe Biden

Update vom 28. Juni, 8 Uhr: Das erste TV-Duell zwischen Joe Biden und Donald Trump ist zu Ende. Wenige Stunden nach der Debatte vor der US-Wahl 2024 scheint es so, als wäre Biden der große Verlierer des Abends. Zu schwach war sein Auftritt – zudem leistete er sich zu viele Fehler, die nun von seinen Gegnern gnadenlos thematisiert werden.

Während des TV-Duells ließ Trump den US-Präsidenten Biden alt aussehen. Vor allem im Lager der Demokraten macht sich vor der US-Wahl Panik breit.

Reaktionen auf TV-Duell: Kritik an Biden wächst – Trump triumphiert

Update vom 28. Juni, 6.15 Uhr: Alyssa Farah Griffin, die im Weißen Haus unter Donald Trump gearbeitet hat, heute aber eine große Trump-Kritikerin ist, hat sich ebenfalls zum TV-Duell geäußert. Sie habe von unzähligen Leuten aller politischen Richtungen gehört, dass Biden ersetzt werden müsse: „Es ist schlimmer, als sich die meisten Leute vorgestellt haben.“

Update vom 28. Juni, 5.04 Uhr: Das erste TV-Duell vor der US-Wahl 2024 von Donald Trump und Joe Biden ist vorbei. Im Anschluss haben sich US-Politkommentatoren in ersten Einschätzungen zur Debatten-Leistung von Präsident Joe Biden entsetzt geäußert. Beim Sender CNN warfen mehrere Experten dem 81-Jährigen unklare Aussagen und verwirrtes Verhalten vor. „Es wird Diskussionen darüber geben, ob er weitermachen wird“, sagte David Axelrod, Chefstratege von Barack Obamas Präsidentschaftskampagnen kurz nach dem Ende von Bidens Debatte mit Herausforderer Donald Trump in Atlanta am Donnerstag (Ortszeit). Bereits zuvor hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, dass Biden im Schlussspurt des Wahlkampfes als Kandidat ausgetauscht werden könnte.

TV-Duell mit Trump vor der US-Wahl 2024: Bidens Auftritt löst „aggressive Panik“ bei den Demokraten aus

Der Experte John King hatte die Analyse mit der Aussage eröffnet, dass das erste TV-Duell zwischen Trump und Biden vor der US-Wahl 2024 „eine tiefe, breite und sehr aggressive Panik in der Demokratischen Partei“ ausgelöst habe. „Bidens Antworten waren in vielen Fällen ohne Zusammenhang“, ergänzte Politikjournalistin Abby Phillip. Die Reaktionen überraschen. Denn noch vor Beginn des Debatten-Duells hatte sich im Trump-Lager Panik breit gemacht.

TV-Duell mit Biden: Im Trump-Lager macht sich Panik breit

Erstmeldung: Washington, D.C. – Fans des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump scheinen kurz vor dem ersten TV-Duell im US-Wahlkampf 2024 nervös zu werden. Am 27. Juni wird der 78-Jährige im TV-Sender CNN seinem 81-jährigen Kontrahenten Joe Biden gegenübertreten – die MAGA-Bewegung versucht im Vorfeld mit allen Mitteln, den politischen Gegner zu diffamieren. MAGA steht für „Make America Great Again“ (auf Deutsch: Macht Amerika wieder großartig). 

Dazu gehört laut Newsweek die Andeutung, dass Biden während der 90-minütigen Debatte Medikamente einnehmen wird, um seine Energie zu verbessern. Der Repräsentant von Texas, Ronny Jackson, der Trumps Arzt und medizinischer Berater im Weißen Haus war, forderte Biden auf, vor dem Duell einen Drogentest zu machen. Er unterstellte dem amtierenden Präsidenten, bereits im März bei seiner Rede zur Lage der Nation leistungssteigernde Medikamente eingenommen zu haben.

Biden trifft im TV-Duell auf Trump: Sprecher des Weißen Hauses sieht Republikaner eingeschüchtert

Der Sprecher des Weißen Hauses, Andrew Bates, wies zuvor Behauptungen zurück, Biden habe vor seiner Rede zur Lage der Nation Drogen genommen. Biden erhielt großes Lob für die Rede, die als entscheidender Moment in seinem Wiederwahlkampf angesehen wurde. „Es ist bezeichnend, dass republikanische Beamte nicht aufhören können zu verkünden, wie eingeschüchtert sie von der Leistung des Präsidenten zur Lage der Nation bleiben“, sagte Bates gegenüber Politico.

Das MAGA-Lager hält an den Anschuldigungen fest. „Wenn Präsident Biden leistungssteigernde Medikamente einnehmen muss, um an der Debatte dieser Woche teilzunehmen, dann ist es zwingend erforderlich, dass er und sein Arzt dies dem amerikanischen Volk offenlegen“, sagte Jackson. Auch der ehemalige Trump-Berater im Weißen Haus, Stephen Miller, zweifelte in einem X-Post daran, dass der demokratische Spitzenkandidat im TV-Duell ohne Hilfe bestehen kann. Er schrieb: „Welche leistungssteigernden Medikamente wird Biden für die Debatte heranziehen? Es gibt einen Grund, warum Biden einem Drogentest nicht zustimmt. Kolossaler Dopingskandal.“  

US-Wahlen: Bilder zeigen denkwürdige Momente in den TV-Duellen der Kandidaten

US-Wahl 2024: Trump ändert Meinung über Biden kurz vor TV-Duell

Außerdem behaupten Stimmen aus dem republikanischen Lager, CNN habe möglicherweise Fragen an das Team des Präsidenten weitergegeben. Richard Grenell, der zuvor unter Trump amtierender Direktor des nationalen Geheimdienstes war, sagte, dass bereits im Wahlkampf 2016 Debattenfragen des CNN an Hillary Clinton durchgesickert seien.

Die Behauptungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Trump selbst seine Meinung über Bidens Chancen bei der CNN-Debatte geändert hat. Nachdem er ihn früher als den „schlimmsten Debattierer, dem ich je gegenüberstand“ bezeichnet hatte, sagte Trump kürzlich im All-In Podcast, dass der Präsident ein „würdiger Debattierer“ sein werde und dass er Biden nicht unterschätzen wolle.

TV-Duell zwischen Biden und Trump: „Die Republikaner geraten in Panik“, sagt US-Veteran Jared Ryan

Stimmen aus dem demokratischen Lager sehen die Angriffe auf Joe Biden im Vorfeld zum TV-Duell als Zeichen der Verunsicherung bei den Republikanern. So deutete der Reporter Aaron Rupar die verzweifelten Vorwürfe als Zeichen dafür, dass die Republikaner vor dem Zusammenbruch stehen. „Wenn Sie wirklich glauben würden, dass Trump mit ‚Sleepy Joe‘ den Boden aufwischen würde, würden Sie nicht die ganze Woche vor der Debatte damit verbringen, den Moderator zu beschimpfen und Biden vorsorglich vorzuwerfen, dass er leistungssteigernde Drogen nimmt“, schrieb er auf X.

Der Veteran Jared Ryan sieht die Angriffe als klares Zeichen der Schwäche und schreibt, ebenfalls auf X: „Die Republikaner geraten in Panik. Angesichts der Tatsache, dass Trump im Vorfeld der ersten Debatte immer inkohärenter wird, suchen sie nach Ausreden für Trump, bevor die Debatte überhaupt begonnen hat.“ (Laura May)

Rubriklistenbild: © Jacquelyn Martin/AP