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SPD stimmt Koalition zu: Zwei Klingbeil-Ämter fix, Rätsel um Esken – jetzt reagieren Söder und Merz

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Schwarz-rot kommt zustande. Die SPD hat dem Koalitionsvertrag mit der Union zugestimmt – die News zur Mitgliederbefragung hier.

Update, 20.30 Uhr: SPD-Partei- und Fraktionschef Lars Klingbeil hat in einem Schreiben an die SPD-Bundestagsfraktion seine Entscheidung begründet, als Finanzminister ins künftige schwarz-rote Kabinett zu wechseln. „Das Bundesfinanzministerium ist der Ort, an dem wir unsere Schwerpunkte und insbesondere das große Finanzpaket mit dem Sondervermögen Infrastruktur vorantreiben und umsetzen können“, heißt es in dem Brief, über den als Erstes die Rheinische Post berichtete.

Diese Aufgabe wolle er mit großer Entschlossenheit angehen, so Klingbeil. Die SPD-Bundestagsfraktion habe einen sehr großen Anteil am Koalitionsvertrag und dem guten Ergebnis des Mitgliederentscheids darüber. „Jetzt geht es darum, der Regierung eine Richtung zu geben. Wir gehen nicht als Aufpasser oder als reines Korrektiv in diese Regierung. Wir wollen gestalten.“ Klingbeil versprach eine bestmögliche Teamaufstellung. Bei der Zusammenstellung des Regierungsteams wolle er auf Erfahrung setzen, „aber auch auf neue Gesichter und sichtbare Schritte zu einem Generationswechsel in der SPD, wie wir ihn angekündigt haben“. 

Update, 14.03 Uhr: Bayerns SPD-Chefin Ronja Endres zeigte sich erfreut über das klare Votum ihrer Parteibasis: „Mit über 80 Prozent Ja-Stimmen haben unsere Mitglieder ein klares Votum für den Eintritt in diese Koalition abgegeben. Auch ich habe mit Ja gestimmt, weil ich es für richtig halte, dass wir als SPD in diesen Zeiten Verantwortung übernehmen.“ Die ganz klare Vision für dieses Bündnis müsse sein, nicht nur das Land zu modernisieren, sondern auch das Leben der ganz normalen Menschen spürbar und nachhaltig zu verbessern.

Markus Söder betonte derweil, ab dem ersten Tag müsse es „volle Pulle“ heißen. „Das heißt: niedrigere Energiekosten, Sonderabschreibungen und Bürokratieabbau. Die illegale Migration muss gestoppt werden. Wir brauchen mehr Grenzkontrollen und Zurückweisungen an den Grenzen, Abschiebungen auch nach Syrien und Afghanistan und das Ende freiwilliger Aufnahmeprogramme. Das hat Priorität.“ CDU, CSU und SPD seien eine Verantwortungsgemeinschaft. „Wir wollen Deutschland gemeinsam neue Hoffnung geben.“

Die Vorsitzende des SPD-Wirtschaftsforum, Ines Zenke, zeigte sich erfreut vom Ausgang des Votums. Es sei „ein klares Signal aus der Basis und ein starker und wichtiger Vertrauensbeweis in eine Reformkoalition, die unter erschwerten Voraussetzungen auf einen gemeinsamen Nenner kommen musste und vor der nun enorm viel Arbeit in schwierigen Zeiten liegt.“ Sie mahnte, dass man der neuen Regierung erst einmal 100 Tage Zeit geben solle, bevor man erste Bewertungen abgibt.

Klingbeil, und wer noch? Diese SPD-Namen kursieren für das Merz-Kabinett

Update, 12.58 Uhr: Was nach dem SPD-Mitgliederentscheid noch fehlt, sind die Ministerinnen und Minister der SPD, die erst am Montag offiziell nominiert werden sollen. Nur Lars Klingbeil ist der Posten als Finanzminister wohl schon sicher. Ein Überblick über die möglichen Minister-Kandidaten:

  • Arbeitsministerium: Bärbel Bas, Hubertus Heil, Petra Köpping
  • Verteidigungsministerium: Boris Pistorius
  • Entwicklungsministerium: Svenja Schulze, Saskia Esken
  • Umweltministerium: Matthias Miersch, Svenja Schulze, Katja Mast, Verena Hubertz
  • Ministerium für Bauen und Wohnen: Klara Geywitz, Carsten Schneider
  • Justizministerium: Sonja Eichwede, Nancy Faeser
Die Koalition zwischen SPD und Union steht. Klingbeil und Merz werden auf jeden Fall eine Rolle spielen, Söder bleibt in Bayern. Was wird aus Esken?

Jusos akzeptieren Ja der SPD zum Koalitionsvertrag

Update, 12.38 Uhr: Die Jusos waren gegen den Koalitionsvertrag mit der Merz-Union, wollen das Ergebnis des Mitgliedervotums jetzt aber akzeptieren. Das erklärte ihr Vorsitzender Philipp Türmer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ab jetzt stellte sich die Aufgabe der programmatischen Neuaufstellung der SPD. „Wir müssen wieder Partei der Arbeit werden“, sagte Türmer.

Die Führung der SPD-Jugendorganisation hatte beschlossen, dem Koalitionsvertrag von SPD und Union nicht zuzustimmen. Den Jusos gehören etwa zwölf Prozent der Parteimitglieder an.

Söder reagiert auf Ja der SPD-Mitglieder zur schwarz-roten Koalition

Update, 11.52 Uhr: Nach dem Ja der SPD-Mitglieder zum Koalitionsvertrag fordert CSU-Chef Markus Söder von der neuen Regierung einen schnellen Start. „Wir begrüßen das Votum der SPD-Mitglieder. Jetzt kann es endlich losgehen.“ Es sei „höchste Zeit“ für den Richtungswechsel. „Wir müssen eine wirtschaftliche Aufholjagd starten und uns als Land international emanzipieren“, sagte Söder der dpa.

Update, 11.48 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz hat auf der Plattform X auf das Ja der SPD-Basis zum Koalitionsvertrag reagiert: „Ich freue mich über das Votum der SPD-Mitglieder. Die breite Zustimmung zu unserem Koalitionsvertrag zeigt: Die politische Mitte ist handlungsfähig und übernimmt Verantwortung. Damit ist der Weg frei für eine starke Regierung, die die Probleme unseres Landes endlich wieder löst.“ Merz will sich am Dienstag zum neuen deutschen Kanzler wählen lassen.

Update, 11.35 Uhr: Eine genaue Betrachtung des SPD-Mitgliederentscheids offenbart, dass weniger als die Hälfte der insgesamt 358.322 SPD-Mitglieder dem Koalitionsvertrag mit der Union zugestimmt haben. Denn: 44 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder beteiligten sich gar nicht an der Online-Abstimmung. Von den 56 Prozent, die ihre Stimme abgaben, lehnten 15,4 Prozent die neue Merz-Regierung ab, während 84,6 Prozent zustimmten.

Minister unter Merz: Komplette Liste des Kabinetts – von Klingbeil bis zu „neuen Gesichtern“

17 Ministerinnen und Minister, dazu ein Bundeskanzler namens Friedrich Merz: Sie bilden das Kabinett der Koalition aus CDU, CSU und SPD und damit die 25. Bundesregierung Deutschlands.
17 Ministerinnen und Minister, dazu ein Bundeskanzler namens Friedrich Merz: Sie bilden das Kabinett der Koalition aus CDU, CSU und SPD und damit die 25. Bundesregierung Deutschlands. © dpa
Fritze Merz Kabinett CDU CSU Minister
Der neue Kanzler (offiziell ab dem 6. Mai): Friedrich Merz hat sein Kabinett zusammengestellt. Der 69-Jährige hat vertraute und neue Gesichter auserkoren. In dieser Fotostrecke finden Sie alle von der CDU bestimmten Minister, auch die von der CSU und SPD sind hier zu finden.  © IMAGO/Uwe Koch
Thorsten Frei Kanzleramtsminister Merz Kabinett
Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes: Thorsten Frei (51) ist einer der engsten Vertrauten von Friedrich Merz und in der CDU angesehen.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Johann Wadephul Außenminister Merz Kabinett
Bundesminister für Auswärtiges: Johann Wadephul (CDU) heißt der neue Außenminister.  © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Katherina Reiche Wirtschaftsministerin Merz Kabinett
Bundesministerin für Wirtschaft und Energie aus der CDU: Katherina Reiche ist 51 Jahre alt und wird die Nachfolge von Robert Habeck antreten. © IMAGO
Karin Prien Bildungsministerin FAmilie merz Kabinett
Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Karin Prien von der CDU wird Bildungs- und Familienministerin, sie ist 59 Jahre alt. © IMAGO/Jens Schicke
Nina Warken Gesundheitsministerin Kabinett Merz
Bundesministerin für Gesundheit: CDU-Ministerin Nina Warken (45) soll die Nachfolge von Karl Lauterbach antreten.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Karsten Wildberger Digitalminister Merz Kabinett
Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung: Karsten Wildberger ist die wohl größte Überraschung, der ehemalige MediaMarkt-Chef ist 56 Jahre alt.  © AnikkaxBauer
Wolfram Weimer Minister für Kultur
Kulturstaatsminister: Wolfram Weimer, der 60-Jährige pflegt gute Kontakte in einige Verlage.  © IMAGO/Thomas Bartilla
Schnieder Vekehrsminister CDU Kabinett Merz
Bundesminister für Verkehr: Patrick Schnieder von der CDU soll Verkehrsminister werden. © IMAGO
Dobrindt Innenminister CSU Kabinett Merz Liste
Bundesminister des Innern und für Heimat: Alexander Dobrindt. Der 54-jährige CSU-Mann ist schon zum zweiten Mal Minister. Unter Angela Merkel war er von 2013 bis 2017 Verkehrsminister © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Alois Rainer LAndwirtschaft Merz Kabinett
Landwirtschaftsminister soll der CSU-Politiker Alois Rainer werden. Der 60-Jährige ist durchaus ein überraschender Name, den Söder hier aus den CSU-Kreisen ausgewählt hat.  © IMAGO/Christian Spicker
Bär Ministerin Söder Merz KAbinett
Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt: Dorothee Bär (47) übernimmt das neu zusammengestellte Ministeramt. Die CSU-Politikerin galt von vorneherein als Favoritin aus Bayern.  © IMAGO/Heiko Becker
Klingbeil Kabinett Vizekanzler Finanzminister
Lars Klingbeil wird Vizekanzler und Finanzminister. Der 47-Jährige spricht über die SPD-Minister mit den Worten: „Generationswechsel“ und „neue Gesichter und erfahrene Persönlichkeiten“. Nachfolgend sind alle SPD-Ministerinnen und SPD-Minister aufgelistet.  © IMAGO/FRANK TURETZEK
Boris Pistorius Verteidigunsminister SPD Merz Klingbgeil
Verteidigungsminister bleibt Boris Pistorius, 65 Jahre alt. Er ist eines der prominentesten SPD-Mitglieder des Kabinetts. © IMAGO/Noah Wedel
Der bisherige Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gilt im Merz-Kabinett als gesetzt, wenn es mit schwarz-rot klappt. Er könnte allerdings das Ministerium wechseln und sogar Vizekanzler werden.
Pistorius ist der einzige Minister der einstigen Ampel-Koalition unter Olaf Scholz, der auch unter dessen Nachfolger Friedrich Merz einen Platz im Kabinett gefunden hat. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Bas Ministerin Arbeit Kabinett
Bärbel Bas, die 57-Jährige wird Bundesministerin für Arbeit und Soziales. Von 2021 bis 2025 war die SPD-Politikerin Präsidentin des Deutschen Bundestags.  © IMAGO
Hubig, Justiz 56 SPD MErz Kabinett
Dr. Stefanie Hubig ist 56 Jahre alt. Sie wird Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz. DIe SPD-Politikerin ist schon in Rheinland-Pfalz Ministerin für Bildung gewesen.  © IMAGO/Jürgen Heinrich
Reem Alabali-Radovan Bundesministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Die jüngste Person aus der SPD-Riege. Reem Alabali-Radovan ist 35 Jahre alt und kümmert sich um „Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“. © IMAGO/Jürgen Heinrich
Hubertz wohnen, Bauministerin SPD KAbinett Merz Klingbeiil
Auch nicht viel älter, auch von der SPD: Verena Hubertz, 37 Jahre, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.  © IMAGO
Carsten Schneider SPD Umweltminister Merz Klingbeil Kabinett
Carsten Schneider von der SPD (49), nicht zu verwechseln mit Patrick Schnieder, wird Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD, galt lange Zeit als aussichtsreiche Kandidatin für einen Kabinettsposten in der Regierung von Friedrich Merz. © Christophe Gateau/dpa
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 werden ihm Außenseiter-Chancen auf ein Amt unter Merz ausgerechnet.
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 galt er zumindest als Außenseiter-Kandidat für einen Posten im Kabinett von Friedrich Merz. Daraus wurde letztlich nichts. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Kultursenator Joe Chialo
Kultursenator Joe Chialo war für die Berliner CDU bei den Koalitionsverhandlungen dabei (Archivbild). Fachleute spekulierten daraufhin Chialo könnte von Friedrich Merz als Kultusminister in sein Kabinett berufen werden. Doch der Posten ging letztlich an den Merz-Vertrauten Wolfram Weimer. © Jörg Carstensen/dpa
Jens Spahn als neuer und alter Minister? Dahinter steht ein Fragezeichen, auch wenn Spahn gewiss Ambitionen hat. Der frühere Gesundheitsminister stand wegen der Maskenaffäre in der Kritik. Andererseits verfügt er über große Regierungserfahrung, die Merz selbst bekanntermaßen fehlt.
Auch Jens Spahn hatte sich Hoffnungen auf einen Kabinettsposten unter Kanzler Friedrich Merz gemacht. Der ehemalige Gesundheitsminister ging in Sachen Kabinett zwar leer aus, kann sich aber dennoch über eine Beförderung im neuen Bundestag freuen: Spahn wird die CDU-Abgeordneten im Bundestag künftig als Fraktionsvorsitzender anführen. © IMAGO/Jens Schicke

SPD stimmt Koalition zu: Zwei Klingbeil-Ämter fix – großes Rätsel um Esken

Update, 10.46 Uhr: Damit ist die Pressekonferenz mit SPD-Generalsekretär Matthias Miersch beendet. Miersch bestätigte die Zahlen großer Zustimmung zum Mitgliederentscheid und zeigte sich angesichts der großen Zustimmung in der SPD-Basis zur neuen Koalition zuversichtlich. Mit Namen zu den Ministerposten wollte der Generalsekretär jedoch nicht herausrücken.

Spannend: Miersch vermeidet trotz wiederholter Fragen von Journalisten, eine Stellungnahme zur Zukunft von SPD-Co-Vorsitzender Saskia Esken abzugeben. Das Rätseln um ihre Zukunft geht also weiter. Miersch betont, dass Esken in die Entscheidungen zu den Personalfragen der SPD in der neuen Regierung eingebunden werde. Die Verteilung der Ministerposten erfolge in enger Abstimmung mit Saskia Esken sowie den SPD-Ministerpräsidenten und weiteren Präsidiumsmitgliedern, sagte der SPD-Generalsekretär.

Miersch gibt Statement zum Mitgliederentscheid ab – „SPD wird Verantwortung übernehmen“

Update, 13.41 Uhr: Miersch erklärt bestimmt: „Die SPD wird Verantwortung in der künftigen Regierung übernehmen.“ Man wolle dennoch die „Nein“-Stimmen von der Entscheidung überzeugen, die Koalition mit der Union einzugehen. Am 5. Mai wird die Regierungsmannschaft präsentiert. Miersch bestätigte noch einmal, dass Lars Klingbeil vom SPD-Präsidium beauftragt worden sei, als Vizekanzler in die Merz-Regierung einzutreten.

Update, 13.34 Uhr: Matthias Miersch erklärte, er sei „zufrieden“ mit dem SPD-Mitgliederentscheid. Er sei „mächtig stolz“ auf die Mitarbeiter des Willy-Brandt Haus. „Ich will auch sagen, dass ich stolz bin auf die Partei insgesamt.“ Die Abstimmung sei gut organisiert gewesen und eine „große insgesamt Leistung“. Miersch zählte nochmal das eindeutige Ergebnis der Partei auf. Lediglich 15,4 Prozent hatten dem Koalitionsvertrag eine Absage erteilt. 84,6 Prozent hatten dem Koalitionsvertrag zugestimmt.

Miersch live bei Pressekonferenz der SPD – SPD bedankt sich bei Mitgliedern über SPD-Votum

Update, 10.20 Uhr: Nach der Zustimmung der SPD-Mitglieder zum Koalitionsvertrag mit CDU und CSU bedankte sich der Vorstand der Sozialdemokraten bei seinen Mitgliedern. In einem Beitrag auf der Plattform X erklärte die Partei: „Mitbestimmung wird bei uns groß geschrieben, deswegen entscheiden bei uns die Mitglieder – offen, transparent, gemeinsam“.

Das Vertrauen der Mitglieder stärke die Partei „gerade in Zeiten großer Unsicherheit“. Nun wolle man sich für „stabile Verhältnisse und ein soziales, gerechtes Land“ engagieren. SPD-Generalsekretär Matthias Miersch will das Ergebnis des SPD-Mitgliederentscheids in wenigen Minuten um 10.30 Uhr nochmal live verkünden.

Update, 10.06 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil soll in der neuen schwarz-roten Bundesregierung Vizekanzler und Finanzminister werden. Das SPD-Präsidium habe sich dafür einstimmig ausgesprochen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Parteikreisen. Die SPD-Parteimitglieder hatten zuvor den Koalitionsvertrag mit CDU und CSU mit großer Mehrheit angenommen. Die übrigen Personalien der kommenden Regierung sind noch nicht offiziell bekannt.

Update, 9.52 Uhr: Das Ergebnis des SPD-Mitgliederentscheids liegt vor, und die Zustimmung der SPD-Mitglieder zum Koalitionsvertrag mit der Union ebnet den Weg für eine schwarz-rote Regierung. Lediglich die Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler am Dienstag (6. Mai) steht noch aus, dann kann die neue Regierung aus CDU/CSU und SPD ihre Arbeit aufnehmen. Auch die Bekanntgabe der Ministerliste der SPD steht noch aus. Lars Klingbeil will am Montag die SPD-Minister und -Ministerinnen bekannt geben.

  • Zustimmung zum Koalitionsvertrag: 84 Prozent der SPD-Mitglieder
  • Beteiligung am SPD-Mitgliederentscheid: 56 Prozent der SPD-Mitglieder

SPD stimmt Koalitionsvertrag zu: Votum sickert vorab durch – deutliches Ergebnis

Update vom 30. April, 09.28 Uhr: Das Ergebnis der Mitgliederbefragung der SPD zum Koalitionsvertrag sickert vorab bereits durch. Wie die Frankfurter Rundschau von Ippen.Media unter Berufung auf Parteikreise schreibt, sollen die Sozialdemokraten dem Vertrag zugestimmt haben. Die Zustimmung soll gar bei 84 Prozent gelegen haben, ein deutlicher Wert. 56 Prozent der Mitglieder sollen an der Abstimmung teilgenommen haben.

Erstmeldung: Berlin – Friedrich Merz steht kurz davor, Kanzler zu werden. Zwei entscheidende Schritte fehlen jedoch noch: Die SPD muss dem Koalitionsvertrag in einem Mitgliederentscheid zustimmen, und der Bundestag muss Merz mit einer Mehrheit zum Kanzler wählen.

SPD-Mitgliederentscheid heute: Klingbeil und Esken nach Ergebnis live vor der Presse

Die erste Hürde wird heute genommen: Am Mittwoch (30. April) wird das Ergebnis der SPD-Mitgliederbefragung bekannt gegeben. Die SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken werden voraussichtlich live vor die Presse treten, um das Resultat der Abstimmung über den Koalitionsvertrag zu verkünden. Die Nachrichtensender Phoenix und RTL/ntv planen, die Erklärung live zu übertragen.

Ergebnis des SPD-Votums entscheidend für Koalition unter CDU-Chef Merz

Sollten die SPD-Mitglieder den Koalitionsvertrag mit der Union unter Merz ablehnen, würde dies bedeuten, dass die schwarz-rote Koalition nicht zustande kommt. In diesem Fall wären die nächsten Schritte unklar: Die Union könnte eine Minderheitsregierung bilden oder es könnten Neuwahlen stattfinden. Andere Koalitionspartner als die SPD stehen Merz nicht zur Verfügung. Eine Zusammenarbeit mit der AfD, die bei der Bundestagswahl die zweitmeisten Stimmen erhielt, hat der CDU-Vorsitzende ausgeschlossen.

SPD-Votum nach Koalitionsvertrag: Miersch sieht „keine Euphorie“

Da viel von der Bildung der schwarz-roten Regierung abhängt, wird ein positives Ergebnis des SPD-Mitgliedervotums erwartet. SPD-Generalsekretär Matthias Miersch zeigte sich optimistisch, obwohl keine „Euphorie“ über den Koalitionsvertrag unter den SPD-Mitgliedern zu spüren sei. „An der ein oder anderen Stelle“ werde jedoch „Misstrauen gegenüber dem künftigen Koalitionspartner geäußert“, erklärte Miersch. Die Mitglieder seien sich bewusst, dass der Vertrag kein SPD-Wahlprogramm sei, aber dennoch eine SPD-Handschrift trage. Daher gehe er von einer Zustimmung aus.

Mitgliederentscheid nach Koalitionsvertrag: Das plant die SPD nach dem Ergebnis

Bis Dienstag um 23.59 Uhr hatten die rund 358.000 SPD-Mitglieder die Möglichkeit, online über die Koalition mit CDU und CSU abzustimmen. Für die Annahme des 144 Seiten umfassenden Koalitionsvertrags mit dem Titel „Verantwortung für Deutschland“ ist nicht nur eine Mehrheit der Stimmen erforderlich, sondern auch eine Beteiligung von mindestens 20 Prozent der SPD-Mitglieder. Diese Schwelle sei bereits am Montag, dem 28. April, erreicht worden.

Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses plant die SPD, ihre Ministerinnen und Minister der neuen Bundesregierung vorzustellen. Dies soll am Montag, dem 5. Mai, geschehen, einen Tag vor der Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler.

Merz‘ Minister in neuer Koalition: Klingbeil (SPD) als Finanzminister gehandelt

Miersch betonte, dass Entscheidungen über die SPD-Minister erst getroffen werden, wenn die Mitglieder dem Koalitionsvertrag zugestimmt haben. Wichtige Kriterien seien die Geschlechterparität, der regionale Proporz und die fachliche Qualifikation.

Seit Wochen wird spekuliert, wer die Ministerien der SPD übernehmen könnte. SPD-Chef Lars Klingbeil wird als möglicher Finanzminister gehandelt. Wer sonst noch als Favorit für die Ministerämter gilt, zeigt eine nachfolgende Tabelle.

Am Montag könnte Klingbeil jedoch auch einige Überraschungen präsentieren, ähnlich wie Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder bei der Vorstellung ihrer Minister. CDU und CSU haben ihre Minister der neuen Koalition bereits benannt, und die Reaktionen darauf sind gemischt. (smu mit Material von dpa)

Rubriklistenbild: © dpa | Matthias Bein + IMAGO / dts Nachrichtenagentur