US-Wahl
Biden unter Druck: Vize Harris im Fokus – Trump-Team bereitet sich vor
VonPaula Völknerschließen
Die Kandidatur Bidens scheint nach dem TV-Duell gegen Trump zu wanken. Als mögliche Kandidatin wird Kamala Harris gehandelt. Trumps Lager teilt gegen die Vize aus.
Washington, D.C. – Was zunächst als gesichert galt, scheint nun möglicherweise erneut zur Disposition zu stehen – der Kandidat der Demokraten bei der US-Wahl 2024. Der Auslöser für die Unruhe ist der misslungene Auftritt des US-Präsidenten Joe Biden beim TV-Duell gegen Ex-Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche.
Inzwischen werden nicht nur vereinzelt Rufe innerhalb des demokratischen Lagers laut, dass Biden als Kandidat vor der Präsidentschaftswahl im November ersetzt werden solle, auch Biden selbst soll laut Bericht der New York Times mutmaßlich über den Rückzug seiner Kandidatur nachdenken.
Spekulationen über möglichen Biden-Ersatz bei der US-Wahl – Harris im Fokus
Spekulationen darüber, wer Biden im Rennen um die US-Präsidentschaft ersetzen könnte, sind bereits gestartet. Dabei rückt die Vize-Präsidentin Kamala Harris in den Fokus der Debatte. Insbesondere auf der Plattform X würden die Spekulationen angeheizt, berichtet dpa.
Während „Kamala“ in den Trends der Plattform landete, überholte Harris den amtierenden Präsidenten auf der Website PredictIt, auf der Wetten auf politische Ereignisse wie die Nominierung eines US-Präsidentschaftskandidaten abgeschlossen werden können.
Möglicher Rückzug Bidens vor der US-Wahl: Trump-Lager teilt gegen Vize-Präsidentin Harris aus
Auch das Trump Lager scheint sich auf eine mögliche Wende im Lager der Demokraten vorzubereiten und startete bereits einen verbalen Frontalangriff gegen die Vize-Präsidentin. Laut Bericht der dpa schrieb die republikanische Seite: „Die Demokraten beginnen, sich hinter Kamala Harris zu versammeln, da es nicht mehr zu leugnen ist, dass Joe Biden ungeeignet für das Amt ist.“
Gleichzeitig verfasste das Trump-Team eine Auflistung, warum auch Harris ihrer Ansicht nach als Präsidentin angeblich nicht für das Amt der US-Präsidentin geeignet sei. Trumps Team zeichnete das Feindbild einer Politikerin aus dem als demokratische Hochburg bekannten US-Bundesstaat Kalifornien.
Biden nach TV-Duell gegen Trump in der Kritik: Einige Demokraten fordern Rückzug seiner Kandidatur
Seit Bidens Auftritt beim TV-Duell gegen Trump haben sich die Demokraten mit öffentlicher Kritik an Biden weitestgehend zurückgehalten. Dennoch meldeten sich vereinzelt Politikerinnen und Politiker zu Wort. Als erster amtierender Demokrat im Kongress sprach sich der Abgeordnete Lloyd Doggett für den Rückzug Bidens aus. 25 Demokraten sollen am Mittwoch (3. Juli) ebenso Bidens Rücktritt als Kandidat der Demokraten gefordert haben.
Krisenstimmung bei Demokraten vor US-Wahl: Harris rückt als mögliche Kandidatin in den Fokus
Zuvor hatte der ehemalige Abgeordnete Tim Ryan ein Meinungsstück bei Newsweek veröffentlicht mit dem Titel: „Kamala Harris sollte 2024 die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten sein.“
Der demokratische Abgeordnete Jim Clyburn stellte sich in einem Statement zwar hinter den amtierenden US-Präsidenten, erklärte aber auch, er werde im Falle eines Rückzugs Harris unterstützen. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, sollen sieben weitere hochrangige Vertreter der Demokraten gesagt haben, dass Harris die beste Alternative sei, um Biden als Kandidaten der Demokraten zu ersetzen.
Biden soll nach TV-Debatte gegen Trump über Rückzug seiner Kandidatur nachdenken
Laut Bericht der New York Times habe Biden gegenüber Verbündeten seines Lagers gesagt, er wisse, dass er an seiner Kandidatur möglicherweise nicht festhalten könne, wenn er Wahlberechtigte in den USA nicht von seiner Kompetenz überzeugen könne. Während das Weiße Haus am Mittwoch weiter an der Aussage festhielt, Biden werde nicht aus dem Rennen aussteigen, versuchte der US-Präsident bei seinen Wahlkampfmitarbeitern Zuversicht auszudrücken.
Laut Times-Bericht soll Biden in einem Telefonat am Mittwoch gesagt haben: „Niemand drängt mich raus.“ Biden werde sich als Kandidat nicht zurückziehen, soll er in dem Telefonat erklärt haben. Dem Bericht zufolge soll auch Harris in dem Telefonat Biden unterstützt haben. „Wir werden nicht nachgeben. Wir werden dem Beispiel unseres Präsidenten folgen“, sagte die Vize-Präsidentin demzufolge.
Dennoch soll der 81-Jährige gegenüber Verbündeten zum Ausdruck gebracht haben, dass die kommenden Tage entscheidend dafür seien, ob er an seiner Kandidatur festhält. Diese Berichte, schreibt die New York Times, seien die ersten Hinweise darauf, dass Biden seine Kandidatur infolge des misslungenen TV-Auftritts infrage stellt. (pav/dpa)
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