Lage in Nahost

Hisbollah meldet Start einer „Sprengstoffdrohne“ in Richtung Israel – Hamas-General ausgeschaltet

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  • Sonja Thomaser
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Israels Armee untersucht aktuell den Beschuss von einem Zeltlager im Gazastreifen. Derweil wird ein hochrangiger Hamas-General eliminiert. Der News-Ticker zur Lage in Nahost.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 23. Juni, 18.54 Uhr: Israelische Panzer sind nach Angaben von Anwohnern bis an den Rand des Flüchtlingslagers Mawasi nordwestlich von Rafah vorgerückt. Dabei sei es zu heftigen Gefechten mit Hamas-Kämpfer gekommen, berichten Anwohner. Im Internet verbreiteten sich rasch Bilder von zwei israelischen Panzern, die auf einer Bergkuppe Stellung bezogen haben. Die Echtheit der Bilder kann nicht unabhängig bestätigt werden.

Die Kämpfe seien heftig gewesen, berichtet ein Einwohner, der anonym bleiben möchte, in einer Chat-App. „Die Besatzungstruppen kontrollieren jetzt das Gebiet Mawasi, was die dortigen Familien dazu zwingt, nach Chan Junis zu ziehen.“ Rafah liegt im Süden des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 23. Juni, 12.02 Uhr: Vor dem Hintergrund einer befürchteten regionalen Eskalation zwischen dem Libanon und Israel hat die pro-iranische Hisbollah nach eigenen Angaben eine „Sprengstoffdrohne“ in Richtung des Nachbarlandes gestartet. Ihre Kämpfer hätten einen „Luftangriff mit einer mit Sprengstoff beladenen Drohne“ auf eine israelische Armeestellung in dem Ort Beit Hillel gestartet, erklärte die Miliz am Sonntag in Online-Netzwerken. Dies sei eine „Vergeltung“ für einen israelischen Angriff vom Vortag. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht.

Zehntausende Israelis protestieren im Gaza-Krieg gegen Regierung

Update vom 22. Juni, 22.09 Uhr: In Israel haben am Samstagabend Zehntausende Menschen erneut gegen die Regierung und für ein Abkommen zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert. In der Küstenmetropole Tel Aviv skandierten Demonstranten: „Lebendig, lebendig - und nicht in Leichensäcken“. Zuvor hatte es jüngst Berichte gegeben, dass die Zahl der noch lebenden Entführten bei nur etwa 50 liegen könnte. Offiziell sind noch rund 120 Menschen in der Gewalt der Hamas und anderer Terroristen im Gazastreifen. Die Protestierenden forderten wegen des anhaltenden Geisel-Dramas im Gazastreifen den Rücktritt von Premierminister Benjamin Netanyahu.

Feuerwehrleute löschen die Brände nach einem israelischen Angriff in der Nähe von Büros des Roten Kreuzes in Rafah.

Update vom 22. Juni, 19.27 Uhr: Nach einem vermeintlichen Angriff auf ein Zeltlager mit Binnenflüchtlingen im Gazastreifens prüft die israelische Armee den Vorfall. Doch einer ersten Untersuchung zufolge soll es keinen direkten Beschuss auf die Einrichtung des Roten Kreuzes gegeben haben, teilte das Militär am Samstagabend mit. Zuvor hatte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) auf Plattform X beklagt, dass das Büro durch Beschuss beschädigt worden sei. Der Vorfall hatte sich bereits am Freitagabend ereignet. 

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Update vom 22. Juni, 17.23 Uhr: Israels Armee hat nach eigenen Angaben einen „zentralen Terroristen“ im Libanon getötet. Das Militär teilte mit, den Mann bei einem gezielten Angriff in der Bekaa-Ebene eliminiert zu haben. Er soll den Angaben zufolge unter anderem für Waffenlieferungen für die islamistische Hamas und für die Gruppe Al-Dschamaa al-Islamija zuständig gewesen sein. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte zuvor berichtet, dass ein Mensch bei einem israelischen Angriff in Chiara in der westlichen Bekaa-Ebene, etwa 40 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt, getötet wurde.

Update vom 22. Juni, 15.44 Uhr: Das Sterben im Israel-Krieg geht weiter: Bei zwei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der islamistischen Terrororganisation Hamas mindestens 42 Menschen getötet worden. Es seien Wohnhäuser getroffen worden. Israels Armeesender berichtete am Samstag, Ziel eines der Angriffe in dem Flüchtlingslager Al-Schati westlich von Gaza-Stadt sei Raed Saad gewesen – ein ranghoher Kommandeur der Kassam-Brigaden, des militärischen Arms der Hamas. Ob er den Angriff überlebte, war zunächst unbekannt. Der zweite Angriff traf nach palästinensischen Angaben den Ortsteil Tuffah bei Gaza-Stadt.

Update vom 22. Juni, 13.20 Uhr: Israels Luftwaffe hat nach Armeeangaben weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen angegriffen. Zusammen mit Bodentruppen seien eine ungenannte Zahl von Gegnern getötet, eine Abschussrampe für Raketen sowie mehrere Tunnel zerstört und Waffen sichergestellt worden, teilte die Armee mit. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben war zunächst nicht möglich.

Israel-Gaza-News: Israelischer Zivilist im Westjordanland erschossen

Update vom 22. Juni, 11.10 Uhr: Im Westjordanland ist nach Angaben der israelischen Armee ein israelischer Zivilist erschossen worden. Wie die israelische Armee mitteilte, wurde der israelische Staatsbürger nahe der Stadt Kalkilja im Nordwesten des besetzten Westjordanlands angeschossen und starb später an seinen Verletzungen.

Die Armee erklärte weiter, sie habe zusammen mit der israelischen Polizei eine Untersuchung eingeleitet und führe nach dem Vorfall in dem Gebiet einen Einsatz aus. Israelischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Opfer um einen etwa 60-jährigen jüdischen Israeli.

Die an der Grenze zu Israel gelegene Stadt Kalkilja ist immer wieder Schauplatz tödlicher Gewalt. Sie gilt als eine Hochburg militanter Palästinensergruppen im Westjordanland.

Israel-Gaza-News: „Großkalibrige Geschosse“ im Gaza-Streifen töten über 20 Menschen

Update vom 22. Juni, 7.38 Uhr: Im Süden des Gazastreifens sind nahe der Stadt Rafah bei einem Angriff über 20 Menschen getötet worden. „Großkalibrige Geschosse“ seien am Freitagnachmittag „in unmittelbarer Nähe des Büros und der Wohnhäuser“ der Organisation eingeschlagen, erklärte das Internationale Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).

In der Umgebung des IKRK-Büros leben hunderte Vertriebene in Zelten. Angriffe in „so gefährlicher Nähe humanitärer Einrichtungen gefährden das Leben von Zivilisten und Mitarbeitern des Roten Kreuzes“, schrieb die Organisation weiter. Die Standorte seien den Konfliktparteien bekannt und zudem „deutlich mit dem Emblem des Roten Kreuzes gekennzeichnet“.

Das von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen meldete 25 Tote und 50 Verletzte bei dem Angriff. Ein Sprecher der israelischen Armee sagte, es gebe „keine Hinweise darauf, dass die Armee einen Angriff in der humanitären Zone in Al-Mawasi ausführte“. Der Vorfall werde untersucht.

UN warnen vor Konflikt mit Hisbollah: „Könnte Katastrophe auslösen, die Vorstellungskraft übersteigt“

Update vom 22. Juni, 6.55 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat im Konflikt zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon eindringlich vor einer Katastrophe gewarnt. „Eine unüberlegte Handlung – eine Fehlkalkulation – könnte eine Katastrophe auslösen, die weit über die Grenze hinausgeht und, offen gesagt, die Vorstellungskraft übersteigt“, warnte Guterres am Freitag in New York.

Die Menschen in der Region und in aller Welt könnten es „sich nicht leisten, dass der Libanon ein weiteres Gaza wird“, sagte Guterres unter Verweis auf den Krieg zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten islamistischen Hamas im Gazastreifen. Dort starben am Freitag nach palästinensischen Angaben bei einem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein Zeltlager mit Binnenflüchtlingen mindestens 24 Menschen.

Israel-News: Viele Tote bei mutmaßlichem israelischem Angriff bei Rafah

Update vom 21. Juni, 19.51 Uhr: Bei einem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein Zeltlager mit Kriegsvertriebenen nahe der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens 24 Menschen getötet worden. 47 weitere Palästinenser erlitten Verletzungen, teilte das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Freitag mit. 

Der Vorfall ereignete sich am Freitag in Al-Mawasi nahe Rafah, wohin viele Menschen geflohen sind, nachdem das israelische Militär Anfang Mai seine Offensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt an der Grenze zu Ägypten begonnen hatte. Augenzeugen berichteten, dass israelische Panzergranaten völlig überraschend in dem Zeltlager eingeschlagen seien. 

Update vom 21. Juni, 16.46 Uhr: Israelischen und palästinensischen Angaben zufolge, sollen zwei Mitglieder des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) im Westjordanland getötet worden sein. Die beiden Männer sollen sich in der Stadt Kalkilia im Nordwesten des Palästinensergebiets aufgehalten haben, berichtete die dpa.

Laut der israelischen Polizei eröffneten Beamte das Feuer auf die Männer, nachdem diese ihrerseits Schüsse abgegeben hätten. Eine der Männer soll zudem einen Terroranschlag in der Gegend geplant haben.

20 Menschen sterben nach Einsätzen der israelischen Armee im Gazastreifen

Update vom 21. Juni, 16.00 Uhr: Bei Einsätzen der israelischen Armee im Gazastreifen sollen palästinensischen Angaben zufolge rund 20 Personen getötet worden sein. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Am Freitag habe Israel angekündigt, die Einsätze im Zentrum und dem Süden des Gazastreifens fortzusetzen, berichtete die dpa.

Update vom 21. Juni, 14.50 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgrund der extremen Hitze im Gazastreifen vor einer Verschärfung der Gesundheitskrise gewarnt. „Wir haben in den letzten Wochen und Monaten massive Vertreibungen erlebt und wissen, dass diese in Kombination mit der Hitze zu einem Anstieg der Erkrankungen führen kann“, zitiert die Times of Israel den WHO-Repräsentanten Richard Peeperkorn.

Er warne davor, dass es zu Insekten- und Mückenplagen, Hitzeschlägen und Nahrungsmangel kommen könne. Außerdem sollen die hohen Temperaturen eine Auswirkung auf das Trinkwasser haben.

Krieg zwischen Israel und Hamas: Israel verstärkt Angriffe auf Rafah

Update vom 21. Juni, 12.35 Uhr: Israel verstärkt wohl seine Angriffe auf die Stadt Rafah. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, soll die israelische Armee von Norden und Süden in der Stadt im Gazastreifen vorstoßen. Wie die Armee mitgeteilt habe, sei es zu Nahkämpfen in der Grenzstadt zu Ägypten gekommen. Es handele sich bei den Vorstößen um präzise und auf Geheimdienstinformationen basierende Aktionen, so die Armee.

Armenien will Palästina als Staat anerkennen

Update vom 21. Juni, 10.50 Uhr: Armenien will Palästina als eigenen Staat anerkennen. Das erklärte das armenische Außenministerium am Freitag (21. Juni). „In Bekräftigung ihrer Treue zum Völkerrecht und den Prinzipien der Gleichheit, Souveränität und friedlichen Koexistenz der Völker erkennt die Republik Armenien den Staat Palästina an“, zitiert die AFP aus der Mitteilung des Ministeriums.

Update vom 21. Juni, 9.00 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat Israel nach Angaben der USA auf die Vermeidung einer weiteren Eskalation im Libanon hingewiesen. Blinken traf sich mit dem israelischen nationalen Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi und Ron Dermer, Israels Minister für strategische Angelegenheiten.

Erstmeldung vom 21. Juni: Tel Aviv – Eine neue Fehde des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit der US-Regierung von Joe Biden erschwert einem Medienbericht zufolge die Bemühungen um eine Deeskalation im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon.

Netanjahus Video vom 18. Juni, in dem er die US-Regierung wegen einer zurückgehaltenen Waffenlieferung mit harschen Worten angegriffen hatte, sorge für eine Kluft zwischen den Verbündeten und untergrabe Israels Abschreckungskraft in der Region. Das berichtete das US-Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf mehrere Insider. Netanjahus Video sei „gelinde gesagt verblüffend“, „zutiefst enttäuschend“ und „ärgerlich“ gewesen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Donnerstag (20. Juni). 

Netanjahu legt mitten im Gaza-Krieg im Streit mit den USA nach

Israels Regierungschef legte am Abend nach Kirbys Äußerungen noch einmal nach: „Ich bin bereit, persönliche Angriffe zu ertragen, solange Israel von den USA die Munition erhält, die es im Krieg um seine Existenz braucht“, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hatte am Vorabend die Kampfbereitschaft seiner Schiitenmiliz betont: „Wenn sie (die Israelis) dem Libanon einen Krieg aufzwingen, wird der Widerstand ohne Einschränkungen, Regeln und Grenzen zurückschlagen“. Zugleich betonte der Generalsekretär der Miliz, der Libanon strebe keinen großangelegten Krieg mit Israel an. 

Seit mehr als acht Monaten beschießen sich Israel und die Hisbollah ständig. Zuletzt nahm die Intensität der Gefechte deutlich zu. Es wird befürchtet, dass ein offener Krieg zwischen beiden Seiten sich zu einem regionalen Konflikt ausweiten könnte, in den auch die USA als wichtigster Verbündeter Israels hereingezogen würden.

Unterdessen gingen am Donnerstagabend in Israel erneut Tausende Menschen aus Protest gegen die Regierung von Netanjahu auf die Straße. Die größte Kundgebung fand israelischen Medien zufolge vor einem Privathaus Netanjahus in der Stadt Caesarea statt. Die Menschen forderten Neuwahlen und die Freilassung der im Gazastreifen noch festgehaltenen Geiseln. Auch in Jerusalem versammelten sich Medienberichten zufolge Hunderte Menschen zu einer Kundgebung.

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Palestinian Civil Defense

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