Interaktive Grafiken
Die Bodenoffensive im Gazastreifen in tagesaktuellen Karten
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Philipp David Pries
Sok Eng Lim- Simon Schröder
Der aktuelle Vorstoß der israelischen Bodentruppen und einen genauen Blick in den Süden des Gazastreifens: Unsere Karten geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen des Kriegs in Israel.
Karten helfen, Konflikte greifbarer zu machen und das Kriegsgebiet anschaulich zu visualisieren. Seit den terroristischen Angriffen der radikal-islamischen Hamas vom 7. Oktober 2023, eskalierte der Jahrzehnte andauernde Konflikt zwischen Israel und dem Gazastreifen, der das dichtbesiedelte Land an der Mittelmeerküste nachhaltig erschüttert. Neben den unermüdlichen Raketenangriffen des israelischen Militärs (IDF), begann die Regierung unter Benjamin Netanjahu am 27. Oktober eine Bodenoffensive, um die Kämpfer und Anführer der Hamas im Gazastreifen ausfindig zu machen und zu eliminieren.
Wir aktualisieren unsere Gazastreifen-Karten täglich automatisiert in den frühen Morgenstunden. Den Stand der Karten weisen wir in den Grafiken mit Datum aus. Dabei handelt es sich um das Erstellungsdatum – die zugrundeliegenden Daten und Quellen sind naturgemäß mindestens einige Stunden älter und müssen nicht in jedem Fall den letzten Stand vor Ort reflektieren.
Der Süden Gazas und die Stadt Rafah bedarf besonderer Beachtung, da durch die Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens Hunderttausende Palästinenser in den Süden in Sicherheit flohen. In Rafah befindet sich ein palästinensisches Flüchtlingslager, in dem ein Großteil der Geflohenen Zuflucht gesucht haben.
Die Grundlagen unserer Karten zum Krieg in Israel
Für die Gazastreifen-Karten markieren wir als Bodenoffensive alle Flächen, in der die israelische Armee laut dem Institute of the Study of War (ISW) und dem American Enterprise Institute (AEI) militärisch aktiv ist oder war. Von dieser Kategorie der Bodenoffensive seit Beginn des Kriegs in Israel grenzen wir in den Karten bewusst Gebiete im Gazastreifen ab, die lediglich das israelische Militär entsprechend für sich ausweist. Diese finden sich als „unbestätigte Vorstöße“ gesondert in der Karte.
Neben der Bodenoffensive der israelischen Armee weisen wir zusätzlich die sogenannte militärische Sperrzone außerhalb des Gazastreifens aus. Ebenso markieren wir im Gazastreifen den Fluss Besor, der lange Zeit als südliches Ende eines Evakuierungsgebietes galt. Allerdings zeigte sich im Verlauf, dass das Militär Israels auch über den Fluss hinaus im Süden große Gebiete unter seine Kontrolle gebracht hat.
Unsere Daten, Quellen und Methoden
Die grundlegenden Daten für unsere Karten stammen vom American Enterprise Institut (AEI) und dem US-amerikanischen Institute for the Study of War (ISW). Die Institute analysieren eine Vielzahl an öffentlich verfügbaren Quellen, um den Stand und die weitere Entwicklung eines Krieges zu beurteilen. Dazu gehören unter anderem Satellitenaufnahmen, Verlautbarungen von Akteuren und Militärs, Bildaufnahmen von Kriegshandlungen oder -bewegungen und vieles mehr. Diese werden soweit möglich auf Korrektheit über eine einzelne Quelle hinaus überprüft. Daraus entsteht am Ende ein Situationsbild.
Wie sich schon beim Ukraine-Krieg gezeigt hat, unterliegt jegliche Berichterstattung über Kriege unvermeidbaren Grenzen. Auch tagesaktuelle Karten können trotz aller Prüfungen immer nur eine bestmögliche Annäherung an das Geschehen im Gazastreifen und in Israel sein.
Die Zehntausende Verletzte und Tote auf Seiten der in Gaza lebenden Palästinenser und die gefallenen Soldaten der israelischen Armee berücksichtigen wir jenseits dieses Artikels in unserer Berichterstattung vom Krieg in Nahost. Das ganze Ausmaß der Zerstörung im Gazastreifen hat das Datenjournalismus-Team von IPPEN.MEDIA in interaktiven Karten hier visualisiert.
Haben Sie ein Anliegen oder eine Rückfrage? Schreiben Sie uns gerne an daten@redaktion.ippen.media