Vorgezogene Neuwahl
Bundestagswahl 2025 in Frankfurt: Wahlkreise, Parteien, Kandidaten im Überblick
VonNiklas Hechtschließen
Am 23. Februar findet die Bundestagswahl 2025 statt. Alle Informationen zu Wahlkreisen, Parteien und Kandidaten in Frankfurt finden Sie hier.
Frankfurt – Am 23. Februar wird der Bundestag neu gewählt. Für Frankfurt bedeutet das: Mehr als 400.000 wahlberechtigte Frankfurterinnen und Frankfurter sind dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Mainmetropole ist in zwei Wahlkreise aufgeteilt, zu denen jeweils rund 20 Stadtteile gehören.
Der Wahlkreis Frankfurt am Main I (181) umfasst den nordwestlichen Teil der Stadt, der Wahlkreis Frankfurt am Main II (182) den südöstlichen und nördlichen Teil. Bei den Direktkandidatinnen und -kandidaten tummelt sich durchaus Prominenz: Mit Omid Nouripour (Grüne) und Janine Wissler (Linke) treten gleich zwei ehemalige Parteivorsitzende zur Wiederwahl in den Bundestag an.
| Bundestagswahl 2025 | |
|---|---|
| Wahldatum | 23. Februar 2025 |
| Ursprüngliches Wahldatum | 28. September 2025 |
| Teilnehmende Parteien | 41 Parteien |
Nötig geworden war die vorgezogene Neuwahl nach der Entlassung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) durch Kanzler Olaf Scholz (SPD) Ende November und dem damit einhergehenden Aus der Ampel-Koalition. Die bundesweiten Umfragen sehen derzeit die Union mit klarem Abstand vorne. Gefolgt von AfD, SPD und den Grünen. Die FDP muss um ihren erneuten Einzug in den Bundestag zittern, ebenso, wie die Linkspartei und das BSW.
In Hessen hat das Ampel-Aus, wie auch in der restlichen Bundesrepublik, für eine Politisierung gesorgt – zumindest wenn man die Mitgliederzahlen betrachtet. Alle Parteien in Hessen melden den Eintritt von neuen Mitgliedern. Und diese werden auch gebraucht, um den Wahlkampf im Winter möglich zu machen.
Parteien in Hessen profitieren vor Bundestagswahl von Spenden
Auch die Parteispenden in Hessen haben nach dem Ampel-Aus und der Ankündigung von Neuwahlen kräftig angezogen. Besonders CDU und FDP profitieren in diesem Wahlkampf von Großspenden. Unter anderem überwiesen die BMW-Erben Susanne Klatten und Stefan Quandt aus Bad Homburg im vergangenen Jahr jeweils 50.001 Euro an die Christdemokraten.
Im Gegensatz zu früheren Bundestagswahlen werden neben den im Bundestag vertretenen Parteien in diesem Jahr weniger Kleinparteien in Hessen antreten, denn die Hürde für die Teilnahme war groß. Für Parteien, die weder im Bundestag noch in einem Landtag mit mindestens fünf Abgeordneten vertreten sind, war das Sammeln sogenannter Unterstützungsunterschriften erforderlich, wenn sie mit einer Landesliste zur Wahl antreten möchten.
Die erforderliche Anzahl dieser Unterschriften variiert je nach Bundesland, wobei die maximale Anzahl bei 2000 liegt. So auch in Hessen. Deutschlandweit sind es mehr als 27.000 Unterschriften, die die Kleinparteien vorlegen mussten. Dafür hatten sie nach dem Ampel-Aus nur wenige Woche Zeit. Antreten werden in Hessen dennoch beispielsweise die Europapartei Volt oder die kommunistische MLPD.
Frankfurt ist bei der Bundestagswahl in zwei Wahlkreise unterteilt
Inzwischen hängen die Plakate der Parteien in Frankfurt und der Wahlkampf biegt in die heiße Phase ein. Auch ein Großteil der Spitzenkandidaten hat sich angekündigt. So werden Robert Habeck (Grüne), Lindner und Scholz in der Mainmetropole zu Auftritten erwartet. Der FDP-Spitzenkandidat wird am 13. Februar im Gesellschaftshaus Palmengarten auftreten. Bundeskanzler Olaf Scholz war am 19. Januar in Frankfurt zu Gast und trat im Thurn & Taxis Palais bei der Talksendung „Bembel & Gebabbel“ mit Bernd Reisig auf.
Habeck überraschte dagegen mit einem „Morgenlauf“ in Frankfurt, wie er auf seinem Instagram-Kanal schrieb. Begleitet wurde er dabei von Julia Simic und Friederike Kromp, beides Trainerinnen bei Eintracht Frankfurt. Politische Inhalte enthielt der Post allerdings nicht. Dass CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz bei einer Wahlkampfveranstaltung in Frankfurt auftreten wird, ist bislang nicht bekannt. Für den 9. Februar plant die Linke eine Veranstaltung im Saalbau Bornheim, bei der Gregor Gysi und Janine Wissler auftreten sollen.
Umstellung für die Frankfurter Briefwähler bei der Bundestagswahl
Ab der vierten Kalenderwoche werden die Frankfurter Wahlbenachrichtigungen mit der Post sukzessive versandt, wie die Stadt auf ihrer Internetseite mitteilt. Diese müssen bis spätestens Sonntag, 2. Februar, zugestellt sein. Wer bis zum Ende dieser Frist keine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, aber glaubt, wahlberechtigt zu sein, sollte sich nach Angaben der Stadt unverzüglich mit dem Wahlamt in Verbindung setzen, um doch noch wählen zu können. In Frankfurt gibt es insgesamt 378 Wahllokale.
Der kurzfristige Wahltermin bedeutet für die Briefwähler in Frankfurt eine Umstellung. Wegen der verkürzten Fristen bleiben nach Angaben des hessischen Landeswahlleiters in Wiesbaden dieses Mal nur zwei Wochen Zeit für die Briefwahl. Das Frankfurter Briefwahllokal befindet sich in der Stiftstraße 29 in der Nähe des Eschenheimer Turms.
Die vorgezogene Bundestagswahl stellt auch die Kommunen vor Herausforderungen, denn landesweit werden tausende Wahlhelfer benötigt. Schon jetzt haben sich viele Freiwillige gemeldet, doch die Suche geht hessenweit weiter.
Wahlkreis Frankfurt am Main I (Wahlkreis 181) bei der Bundestagswahl
Der Wahlkreis Frankfurt am Main I (181) umfasst den nordwestlichen Teil der Stadt und damit folgende Ortsteile:
- Altstadt
- Bahnhofsviertel
- Bockenheim
- Dornbusch
- Eschersheim
- Gallusviertel
- Ginnheim
- Griesheim
- Gutleutviertel
- Hausen
- Heddernheim
- Höchst
- Innenstadt
- Nied
- Niederursel
- Praunheim
- Rödelheim
- Sindlingen
- Sossenheim
- Unterliederbach
- Westend
- Zeilsheim
Bei der vergangenen Bundestagswahl errang hier der SPD-Politiker Armand Zorn das Direktmandat. Mit 29 Prozent der Erststimmen landete er vor Axel Kaufmann (CDU) und Deborah Düring (Grüne), die über die Landesliste ebenfalls in den Bundestag einzog. Auch Janine Wissler, ebenfalls aus dem Wahlkreis 181, nahm dort in den vergangenen drei Jahren Platz.
Bei den Zweistimmen lagen die Grünen 2021 vorne. Die Öko-Partei erreichte damals 23,5 Prozent, gefolgt von SPD (22,6 Prozent), CDU (18 Prozent), FDP (14,9 Prozent), Linke (7,2 Prozent) und AfD (5,5 Prozent).
| Direktkandidatinnen und -kandidaten Frankfurt am Main I | Partei |
|---|---|
| Armand Zorn | SPD |
| Deborah Düring | Grüne |
| Yannick Schwander | CDU |
| Frank Maiwald | FDP |
| Jörn Bauer | AfD |
| Janine Wissler | Linke |
| Marcel Stilger | Freie Wähler |
Zorn, Düring, Wissler und Frank Maiwald (FDP) treten bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar erneut an. Neue Kandidaten im Wahlkreis 181 sind Yannick Schwander (CDU), Jörn Bauer (AfD) und Marcel Stilger.
Das sind Hessens bekannteste Politiker - von 1945 bis heute




Wahlkreis Frankfurt am Main II (Wahlkreis 182) bei der Bundestagswahl
Der Wahlkreis Frankfurt am Main II (182) umfasst den südöstlichen und nördlichen Teil der Stadt und damit folgende Ortsteile:
- Bergen-Enkheim
- Berkersheim
- Bonames
- Bornheim
- Eckenheim
- Fechenheim
- Flughafen
- Frankfurter Berg
- Harheim
- Kalbach-Riedberg
- Nieder-Erlenbach
- Nieder-Eschbach
- Niederrad
- Nordend
- Oberrad
- Ostend
- Preungesheim
- Riederwald
- Sachsenhausen
- Schwanheim
- Seckbach
Bei der Bundestagswahl 2021 sicherte sich Omid Nouripour das Direktmandat in diesem Wahlkreis. Er erhielt 29 Prozent der Erststimmen und lag damit vor Kaweh Mansoori von der SPD sowie Bettina Wiesmann von der CDU, die beide über die Landesliste in den Bundestag einzogen. Mansoori ist inzwischen hessischer Wirtschaftsminister. Auch Thorsten Lieb (FDP) und Joana Cotar (parteilos/ehemals AfD) saßen in der vergangenen Legislaturperiode für den Frankfurter Wahlkreis im Bundestag.
Bei den Zweitstimmen führten 2021 die Grünen mit 25,6 Prozent. Die SPD folgte mit 22,3 Prozent, während die CDU 18,2 Prozent erreichte. Die FDP kam auf 14,7 Prozent, die Linke auf 6,9 Prozent und die AfD auf 4,7 Prozent.
| Direktkandidatinnen und -kandidaten Frankfurt am Main II | Partei |
|---|---|
| Omid Nouripour | Grüne |
| Lena Voigt | SPD |
| Leopold Born | CDU |
| Thorsten Lieb | FDP |
| John Frank Csapo | AfD |
| Michael Müller | Linke |
| Eric Päsch | Freie Wähler |
Am 23. Februar treten Nouripour und Lieb erneut bei der Bundestagswahl an. Neu im Wahlkreis 182 kandidieren Lena Voigt (SPD), Leopold Born (CDU), John Frank Csapo (AfD), Michael Müller (Linke) und Eric Päsch (Freie Wähler).
Rubriklistenbild: © Renate Hoyer
