Kauf von Entgeltpunkten
Änderungen der Rentenpunkte: Das sind sie nun Wert
- VonMax Schäferschließen
Die Rentenhöhe hängt von den Entgeltpunkten ab. Im Jahr 2025 werden die Rentenpunkte neu berechnet – mit Konsequenzen.
Frankfurt – Für die gesetzliche Rente ist der Erwerb von sogenannten Entgeltpunkten entscheidend. Normalerweise erfolgt das mit dem monatlichen Gehalt. Erwerbstätige zahlen dabei anteilig mit ihrem Arbeitgeber, der die Hälfte übernimmt, in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Damit erwerben sie für das jeweilige Jahr die umgangssprachlichen Rentenpunkte. Diese bestimmen, wie viel Geld es im Ruhestand gibt.
Rentenpunkte hängen vom Gehalt ab – und damit die Höhe der späteren Rente
Wie viele Rentenpunkte die Beschäftigten pro Jahr erwerben, hängt von ihrem eigenen Gehalt hab. Genauer: vom Verhältnis ihres Gehalts zum durchschnittlichen Einkommen von allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Wer exakt so viel wie der Durchschnitt erhält, erwirbt damit einen Entgeltpunkt.
Ist das Jahresbruttogehalt darunter, gibt es den Bruchteil eines Punkts. Wer ein überdurchschnittliches Einkommen hat, erwirbt mehr als einen Punkt. Doch dabei gibt es eine Grenze: Durch die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze zahlen Besserverdienende nur bis zu einem Einkommen von 8050 Euro im Monat Beiträge in die Rentenkasse ein. Der Anteil des Einkommens, das bei Gutverdienenden darüber liegt, bleibt beitragsfrei. Deshalb gibt es knapp unter zwei Punkten pro Jahr – woraus sich auch eine maximale Rentenhöhe ergibt.
Wert der Rentenpunkte ändert sich 2025: Beschäftigte erwerben weniger
Das durchschnittliche Gehalt ändert sich jedoch in der Regel. Von 45.358 Euro 2024 beträgt das vorläufige Durchschnittsentgelt 2025 nun 50.493 Euro. Das hat Folgen für die Berechnung der Rentenpunkte. Wer beispielsweise weiterhin 45.358 Euro im Jahr verdient, bekommt nicht einen Entgeltpunkt, sondern lediglich 0,89. Für niedrigere Gehälter ist es entsprechend weniger – bei einem Jahresbruttogehalt von 30.000 Euro wären das etwa 0,59 Punkte. Bei einem Gehalt von 60.000 Euro sind es dann 1,19 statt 1,32 Punkte.
| Bruttogehalt/Jahr | Rentenpunkte 2025 | Rentenpunkte 2024 |
|---|---|---|
| 30.000 Euro | 0,59 | 0,66 |
| 40.000 Euro | 0,79 | 0,88 |
| 45.358 Euro | 0,89 | 1 |
| 50.000 Euro | 0,99 | 1,10 |
| 60.000 Euro | 1,19 | 1,32 |
| 70.000 Euro | 1,39 | 1,54 |
| 80.000 Euro | 1,58 | 1,76 |
| 90.000 Euro | 1,78 | 1,98 |
Neben den regulären Rentenbeiträgen haben Menschen ab einem Alter von 50 Jahren, die ihre Regelaltersgrenze noch nicht erreicht haben, zudem die Option, freiwillig Rentenpunkte zu kaufen. Für das Jahr 2024 ist das noch bis zum 31. März 2025 möglich. Auch hier ist der Preis zum 1. Januar gestiegen – um 11,3 Prozent in den alten Bundesländern bzw. 12,9 Prozent in den neuen Ländern. Statt 8437 Euro im Westen und 8320 Euro im Osten kostet seitdem ein Entgeltpunkt für die Rente nun einheitlich 9392 Euro.
2025 steht Rentenerhöhung an: Entgeltpunkte sind dann mehr wert
Doch nicht nur ändert sich die Berechnung der Entgeltpunkte, deren Kosten steigen. Zum 1. Juli 2025 soll es zudem eine Rentenerhöhung geben – um 3,6 Prozent. Letztendlich entscheidet das Kabinett jedoch im März darüber. Das genaue Ausmaß ist damit noch unklar.
Damit steigt der Wert der Rentenpunkte. Zum 1. Juli 2024 ist dieser auf 39,32 Euro pro Punkt angestiegen. Die Höhe der Rente entspricht der Summe der im Erwerbsleben regulär über die Beiträge erworbenen Entgeltpunkte sowie der möglicherweise zusätzlich gekauften. Wer etwa 45 Jahre lang exakt das Durchschnittsgehalt bekommen hat, erhält nach dem bisherigen Wert eine monatliche Rente von 1769,40 Euro. Bei 40 Jahren sind es 1572,80 Euro.
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