Deutliche Steigerung 2025

Erhöhung der Rente: Lohnt sich der Erwerb von Rentenpunkten 2024?

  • VonMax Schäfer
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Durch den Erwerb von Rentenpunkten können Arbeitnehmer ihre zukünftige Rente aufbessern. Es gibt auch steuerliche Vorteile. Aber wann ist es ratsam?

Berlin – Erwerbstätige haben die Möglichkeit, freiwillig Rentenpunkte zu kaufen und damit im Ruhestand eine höhere Rente zu bekommen. Dazu bietet sich im Dezember 2024 noch eine besondere Chance: Wer jetzt noch das nötige Geld investiert, spart Geld. Denn: Zum 1. Januar 2025 steigen die Preise für die zusätzlichen Entgeltpunkte – und zwar deutlich. Der Anstieg beträgt in den sogenannten alten Bundesländern 11,3 Prozent, in den neuen sind es sogar 12,9 Prozent.

Höhere Rente kaufen: 2025 steigt der Preis für einen Rentenpunkt

Derzeit kostet ein Rentenpunkt im Westen 8437 Euro, im Osten 8320 Euro. Mit dem Jahreswechsel sind es dann einheitlich 9392 Euro. Der Kaufpreis ändert sich jedes Jahr. Dieser hängt aus dem Beitragssatz zur Rentenversicherung und dem vorläufigen Durchschnittsgehalt ermittelt. Derzeit liegt Letzteres bei 45.358 Euro, zum 1. Januar 2025 steigt es auf 50.393 Euro. Auch wenn der Anstieg üblich ist, fällt er laut Handelsblatt von 2024 auf 2025 so stark aus wie in den vergangenen 20 Jahren nicht. Durchschnittlich habe der Zuwachs 2,6 Prozent betragen.

Für die Höhe der Rente ist es entscheidend, während des Berufslebens möglichst viele Rentenpunkte zu sammeln. Doch ab dem Alter von 50 Jahren ist ein Kauf eine Option.

Doch die Entwicklung hat auch einen positiven Aspekt: Auch der Wert der Rentenpunkte steigt regelmäßig. Derzeit liegt er bei 39,32 Euro. Zum 1. Juli gibt es üblicherweise eine Rentenerhöhung – auch 2025. Dann soll die Rente um 3,6 Prozent steigen, doch angesichts der Lohnentwicklung könnte das Wachstum der Altersbezüge noch höher sein.

Höhere Rente kaufen: Für wen lohnt sich der Kauf von Rentenpunkten?

Der Kauf der Rentenpunkte ist ab einem Alter von 50 Jahren möglich. Zudem darf die Regelaltersgrenze noch nicht erreicht sein. Formal dient er laut dem Bundesverband der Rentenberater dazu, Abschläge auszugleichen, wenn man vorzeitig in Rente geht. Denn wer vor der eigentlichen Regelaltersgrenze in Rente geht, muss pro Monat einen Abschlag von 0,3 Prozent hinnehmen. Beim Ruhestand mit 63 statt 67 kann es zu einer Kürzung von 14,4 Prozent kommen.

Doch auch wer nicht plant, frühzeitig in Rente zu gehen, kann die Entgeltpunkte erwerben. „Ohne sich festlegen zu müssen, können damit Rentenansprüche erhöht werden, unabhängig davon, ob man früher, später oder genau zum Regelrentenalter die Rente beziehen wird“, erklärte Thomas Neumann, Präsident des Bundesverbands der Rentenberater, in einer Mitteilung.

„Heute mehr finanzielle Flexibilität oder im Alter mehr Rente“: Lebenserwartung bestimmt Rendite

Der Kauf der Punkte kann auch eine Option sein, um die eigene Rente zu erhöhen. „Jeder sollte sich fragen, was ihm wichtiger ist: heute mehr finanzielle Flexibilität oder im Alter mehr Rente“, sagte Neumann dem Handelsblatt. Im Gegensatz zu Aktien, ETFs oder Fonds als Optionen der privaten Vorsorge könne das Geld nicht zurückgeholt werden.

Ob sich der Rentenpunkte-Kauf als Altersvorsorge lohnt, hängt dabei von der Lebenserwartung ab. Nach knapp 18 Jahren habe sich die Investition rentiert. „Bei familiären Vorbelastungen oder einem ungesunden Lebensstil muss man sich ernsthaft fragen, ob sich das lohnt“, sagte Fabian Frey vom VZ Vermögenszentrum dem Handelsblatt.

Kauf von Rentenpunkten kann von der Steuer abgesetzt werden

Der Kauf der Rentenpunkte bietet jedoch auch steuerliche Vorteile. Die Kosten können von der Steuer abgesetzt werden. Hier gibt es beim Jahreswechsel von 2024 auf 2025 einen Vorteil: Der Höchstbetrag der Vorsorgeaufwendungen, den Alleinstehende steuerlich geltend machen können, steigt von 27.557 auf 29.334 Euro. Bei gemeinsam veranlagten Paaren verdoppelt sich die Summe.

Dabei sei jedoch zu berücksichtigen, dass Beiträge durch die Arbeitgeber für Beschäftigte oder etwa die Rürup-Rente bei Selbstständigen bei der Ermittlung des verbleibenden Spielraums der steuerlichen Abzugsfähigkeit mitzählen, erklärt der Bundesverband der Rentenberater. Wer etwa 47.000 Euro pro Jahr verdiene, zahle bereits 8742 Euro als Rentenbeiträge. Für den Kauf von Rentenpunkten blieben noch 18.824 Euro, die steuerlich geltend gemacht werden könnten. 2025 seien es beim selben Gehalt 20.602 Euro.

Wer 2024 den Antrag auf den Kauf der Entgeltpunkte stellt, zahlt noch 2025 den günstigeren Preis

Wer sich für den Kauf der Entgeltpunkte für die Rente entscheidet, muss diesen bei der Deutschen Rentenversicherung beantragen. Nach Eingang des Antrags haben Versicherte drei Monate für die Zahlung. Für den Preis ist dabei nicht der Zeitpunkt der Zahlung selbst, sondern des Antrags entscheidend. Wer also noch im Dezember den Antrag stellt, kann noch 2025 zahlen, jedoch noch zum 11,3 Prozent günstigeren Satz, erklärt der Verband.

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