Tabelle gibt Auskunft
Ein Euro mehr Rente aus 2000 Euro Lohn: Diese Rechnung wird viele aufschrecken
VonAmy Walkerschließen
Unser Rentensystem ist verwirrend und für viele undurchsichtig. Wir klären auf, welches Gehalt man erarbeiten muss, um im Ruhestand einen Euro mehr Rente zu sichern.
Berlin – In Deutschland funktioniert das Rentensystem nach dem sogenannten Umlageverfahren. Das heißt: Das, was man einzahlt, wird im Alter nicht unbedingt auch später wieder ausgezahlt. Stattdessen zahlen Beitragszahlende für die Renten der bestehenden Rentner und Rentnerinnen.
Trotzdem baut man sich im Laufe des Arbeitslebens einen Anspruch auf, die sogenannte Anwartschaft. Je länger und je mehr Beiträge man einzahlt, desto höher ist die zu erwartende Rente. Dabei wird nicht der exakte Betrag, den man eingezahlt hat, später ausgezahlt, sondern ein „Entgeltpunkte“-System verwendet, um die Rentenhöhe zu berechnen. Ein Entgeltpunkt entspricht dem Durchschnittseinkommen aller Versicherten in einem Jahr. Wer mehr als das Durchschnittseinkommen verdient, bekommt mehr Entgeltpunkte.
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Aus diesem Grund ist es sehr schwer für Beitragszahlende zu ermitteln, wie hoch später ihre Rente ausfallen wird. Denn es kommt am Ende darauf an, wie viel ein Rentenpunkt später Wert ist. Dieser wird jährlich angepasst, je nach Einkommen der Beschäftigten. Außerdem kommt es darauf an, wie lange man am Ende auch Beiträge gezahlt hat – das kann keine Person mit Sicherheit im Vorfeld wissen. Viele Frauen zum Beispiel machen irgendwann eine Pause, um Kinder zu bekommen und zu erziehen. Diese Zeit wird zwar auf die Rente später angerechnet, aber nur in begrenztem Maße.
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Trotz der Schwierigkeiten kann die Deutsche Rentenversicherung regelmäßig berechnen, wie hoch die Rente bei einem bestimmten Gehalt ausfallen wird. Die individuelle Berechnung erhalten Beitragszahler einmal im Jahr im Februar, darin erläutert die Rentenversicherung Ihren individuellen Anspruch, angenommen Sie zahlen wie bisher die Beiträge ein.
Tabelle: So viel Geld müssen Sie für einen Euro mehr Rente verdienen
Die Deutsche Rentenversicherung in Bayern hat dazu eine Statistik herausgegeben, die als Leitfaden für die Entwicklung der Rentenanwartschaft je nach Bruttogehalt dienen kann. Demnach müssen Beschäftigte im Jahr 2025 mindestens 2100 Euro brutto im Jahr verdienen, um 1,32 Euro mehr Rente zu erwirtschaften. Das entspricht einem Monatsgehalt von 175 Euro, bei dem nur der Arbeitgeber einen Anteil von 15 Prozent an die Rentenversicherung zahlt. Wer selbst noch einen Eigenanteil zahlt, der entspricht dann 3,6 Prozent, kann für 2100 Euro brutto im Jahr später 1,64 Euro mehr Rente erwarten.
Hier ein Auszug aus weiteren Gehältern und der zu erwartenden Rentenanwartschaft:
| Bruttogehalt im Monat | Monatlich gezahlte Beiträge | Zusätzliche Rente im Monat |
|---|---|---|
| 556 Euro | 103,42 Euro | 5,19 Euro |
| 806,45 Euro | 150 Euro | 7,54 Euro |
| 1075,27 Euro | 200 Euro | 10,05 Euro |
| 1478,49 Euro | 275 Euro | 13,82 Euro |
| 2000 Euro | 372 Euro | 18,69 Euro |
| 2284,95 Euro | 425 Euro | 21,35 Euro |
| 2822,58 Euro | 525 Euro | 26,38 Euro |
| 3225,81 Euro | 600 Euro | 30,14 Euro |
| 3745 Euro | 696,57 Euro | 34,99 Euro |
| 4207,75 Euro | 782,64 Euro | 39,32 Euro |
| 4704,30 | 875 Euro | 43,96 Euro |
| 5107,53 Euro | 950 Euro | 47,73 Euro |
Um das in der rechten Spalte aufgeführte Rentenplus zu erhalten, müssen mindestens zwölf Monate lang die genannten monatlichen Beiträge gezahlt werden. Außerdem geht man in der Berechnung davon aus, dass die Person bis zur Regelaltersgrenze arbeitet und nicht früher in Rente geht.
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