Tabelle gibt Auskunft

Ein Euro mehr Rente aus 2000 Euro Lohn: Diese Rechnung wird viele aufschrecken

  • Amy Walker
    VonAmy Walker
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Unser Rentensystem ist verwirrend und für viele undurchsichtig. Wir klären auf, welches Gehalt man erarbeiten muss, um im Ruhestand einen Euro mehr Rente zu sichern.

Berlin – In Deutschland funktioniert das Rentensystem nach dem sogenannten Umlageverfahren. Das heißt: Das, was man einzahlt, wird im Alter nicht unbedingt auch später wieder ausgezahlt. Stattdessen zahlen Beitragszahlende für die Renten der bestehenden Rentner und Rentnerinnen.

Trotzdem baut man sich im Laufe des Arbeitslebens einen Anspruch auf, die sogenannte Anwartschaft. Je länger und je mehr Beiträge man einzahlt, desto höher ist die zu erwartende Rente. Dabei wird nicht der exakte Betrag, den man eingezahlt hat, später ausgezahlt, sondern ein „Entgeltpunkte“-System verwendet, um die Rentenhöhe zu berechnen. Ein Entgeltpunkt entspricht dem Durchschnittseinkommen aller Versicherten in einem Jahr. Wer mehr als das Durchschnittseinkommen verdient, bekommt mehr Entgeltpunkte.

Höhe der eigenen Rente erfahren: Einmal im Jahr gibt es Post von der Rentenversicherung

Aus diesem Grund ist es sehr schwer für Beitragszahlende zu ermitteln, wie hoch später ihre Rente ausfallen wird. Denn es kommt am Ende darauf an, wie viel ein Rentenpunkt später Wert ist. Dieser wird jährlich angepasst, je nach Einkommen der Beschäftigten. Außerdem kommt es darauf an, wie lange man am Ende auch Beiträge gezahlt hat – das kann keine Person mit Sicherheit im Vorfeld wissen. Viele Frauen zum Beispiel machen irgendwann eine Pause, um Kinder zu bekommen und zu erziehen. Diese Zeit wird zwar auf die Rente später angerechnet, aber nur in begrenztem Maße.

Rentner aufgepasst: Das sind die besten Länder für die Rente

Strand am Tayrona National Natural Park, Kolumbien.
Kolumbien hat es auf Platz 10 des Rankings von International Living geschafft. Das südamerikanische Land punktet demnach mit schönen Stränden und Natur, niedrigen Lebenshaltungskosten und einfachen Einreisebestimmungen. Allerdings sollten Auswanderungswillige auch die Sicherheitsrisiken dort beachten.  © robertharding/Imago
Mont-Saint-Michel in der Normandie: Unser Nachbarland hat nicht nur ein gutes Transport- und Gesundheitssystem, sondern auch schöne Städte und Natur zu bieten.
„Leben wie Gott in Frankreich“ ist nicht umsonst ein Sprichwort: Unser Nachbarland auf Platz 9 hat nicht nur ein gutes Transport- und Gesundheitssystem, sondern auch schöne Städte und Natur zu bieten. © robertharding/Imago
Die Insel Langkawi in Malaysia: Das südostasiatische Land ist im GRI-Ranking ein Newcomer.
Malaysia ist im GRI-Ranking ein Newcomer. Das multikulturelle südostasiatische Land bietet Auswanderungswilligen laut International Living große Gastfreundlichkeit, niedrige Lebenshaltungskosten und ein warmes tropisches Klima, das aber manchen Ruheständlern auch zu viel sein könnte. © Addictive Stock/Imago/Gabriel Trujillo
Thassos: Platz sieben im Ranking belegt Griechenland.
Platz sieben im Ranking belegt Griechenland. Das europäische Land überzeugt demnach nicht nur mit seiner Schönheit und dem milden Klima, sondern auch mit einem guten Gesundheitssystem und niedrigeren Lebenshaltungskosten. © robertharding/Imago/Frank Fell
Wandern am Illiniza Norte Volcano: Platz sechs belegt im Ranking des Magazins Ecuador – wohl auch wegen seiner Nähe zu den USA.
Platz sechs belegt im Ranking des Magazins Ecuador – wohl auch wegen seiner Nähe zu den USA. Das südamerikanische Land bietet ein mildes Klima, atemberaubende Natur und niedrige Lebenshaltungskosten. Doch wegen der aktuellen unruhigen politischen Situation rät das Magazin Auswanderungswilligen dazu, erstmal abzuwarten. © VWPics/ Matthew Williams-Ellis/Imago
Strand in Port de Soller, Mallorca: In einem Ranking über Ruhestandsparadiese darf natürlich Spanien nicht fehlen.
In einem Ranking über Ruhestandsparadiese darf natürlich Spanien nicht fehlen. Viele Sonnentage mit einem milden Klima gepaart mit einem guten Gesundheitssystem und einem großen kulturellen Angebot: Das südeuropäische Land auf Platz 5 erfreut sich schon länger bei auswanderungswilligen Senioren großer Beliebtheit. © Zoonar.com/Volker Rauch/Imago
Strand in Panama: Karibische Strände, mildes Klima und Steuervergünstigungen sprechen laut International Living für das zentralamerikanische Land.
Oh wie schön ist Panama: Karibische Strände, mildes Klima und Steuervergünstigungen sprechen laut International Living für das zentralamerikanische Land.  © Panthermedia/lesniewski/Imago
Strand in Tulum, Mexiko: Überzeugt haben International Living neben der Schönheit des Landes die niedrigen Lebenshaltungskosten
Auf dem Siegertreppchen im Ranking ist Mexiko mit Platz 3 gelandet. Überzeugt haben International Living neben der Schönheit des Landes die niedrigen Lebenshaltungskosten – auch im Gesundheits- und Immobilienbereich.  © Zoonar.com/Loes Kieboom/Imago
Machico in Madeira: Schon länger kein Geheimtipp mehr ist das schöne Portugal, das es im Ranking auf Platz 2 geschafft hat.
Schon länger kein Geheimtipp mehr ist das schöne Portugal, das es im Ranking auf Platz 2 geschafft hat. Rund 800.000 Auswanderer hat es mittlerweile nach Portugal gezogen, berichtet International Living. Das Land an der europäischen Atlantikküste punktet mit Sicherheit, guter Gesundheitsversorgung und einem milden Klima. © Zoonar.com/Mjucha/Imago
Strand in Costa Rica: Das Land gilt als „Schweiz Mittelamerikas“ – es ist sicher und stabil.
Auf Platz eins landet Costa Rica. Das Land gilt als „Schweiz Mittelamerikas“ – es ist sicher und stabil. Zudem überzeugen International Living die niedrigen Lebenshaltungskosten, schöne Natur und Strände sowie die „gute Lebensqualität“. Costa Rica bemüht sich zudem aktiv mit Steuervergünstigungen um Senioren. © YAY Images/xajnx 6025/Imago

Trotz der Schwierigkeiten kann die Deutsche Rentenversicherung regelmäßig berechnen, wie hoch die Rente bei einem bestimmten Gehalt ausfallen wird. Die individuelle Berechnung erhalten Beitragszahler einmal im Jahr im Februar, darin erläutert die Rentenversicherung Ihren individuellen Anspruch, angenommen Sie zahlen wie bisher die Beiträge ein.

Tabelle: So viel Geld müssen Sie für einen Euro mehr Rente verdienen

Die Deutsche Rentenversicherung in Bayern hat dazu eine Statistik herausgegeben, die als Leitfaden für die Entwicklung der Rentenanwartschaft je nach Bruttogehalt dienen kann. Demnach müssen Beschäftigte im Jahr 2025 mindestens 2100 Euro brutto im Jahr verdienen, um 1,32 Euro mehr Rente zu erwirtschaften. Das entspricht einem Monatsgehalt von 175 Euro, bei dem nur der Arbeitgeber einen Anteil von 15 Prozent an die Rentenversicherung zahlt. Wer selbst noch einen Eigenanteil zahlt, der entspricht dann 3,6 Prozent, kann für 2100 Euro brutto im Jahr später 1,64 Euro mehr Rente erwarten.

Hier ein Auszug aus weiteren Gehältern und der zu erwartenden Rentenanwartschaft:

Bruttogehalt im MonatMonatlich gezahlte BeiträgeZusätzliche Rente im Monat
556 Euro103,42 Euro5,19 Euro
806,45 Euro150 Euro7,54 Euro
1075,27 Euro200 Euro10,05 Euro
1478,49 Euro275 Euro13,82 Euro
2000 Euro372 Euro18,69 Euro
2284,95 Euro425 Euro21,35 Euro
2822,58 Euro525 Euro26,38 Euro
3225,81 Euro600 Euro30,14 Euro
3745 Euro696,57 Euro34,99 Euro
4207,75 Euro782,64 Euro39,32 Euro
4704,30875 Euro43,96 Euro
5107,53 Euro950 Euro47,73 Euro

Um das in der rechten Spalte aufgeführte Rentenplus zu erhalten, müssen mindestens zwölf Monate lang die genannten monatlichen Beiträge gezahlt werden. Außerdem geht man in der Berechnung davon aus, dass die Person bis zur Regelaltersgrenze arbeitet und nicht früher in Rente geht.

Rubriklistenbild: © Fernando Gutierrez-Juarez/Sebastian Kahnert/dpa

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