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Heizperiode beginnt: Ab wann sollte man die Heizung anstellen? 

  • Andrea Stettner
    VonAndrea Stettner
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Wenn im Herbst die Temperaturen sinken, fragen sich viele, ob man bereits die Heizung aufdrehen sollte. Die Außentemperatur spielt eine entscheidende Rolle.

In Zeiten hoher Energiepreise lassen viele im Herbst noch die Heizung aus, um Kosten zu sparen. Wer jedoch zu lange damit wartet, riskiert, dass sich in den kalten Innenräumen Schimmel an den Wänden bildet. Sinken die Temperaturen noch weiter, können sogar Rohre einfrieren und platzen. Ab wann ist Heizen also sinnvoll?

Ab wann muss man heizen?

Tatsächlich lässt sich nicht allgemein festlegen, ab welcher Außentemperatur die Heizung eingeschaltet werden sollte. Tatsächlich ist dies abhängig vom Alter des Gebäudes und seiner Dämmung. Die Heizungsexperten von Ökoloco geben folgende Empfehlung:

Gebäudetyp und BaujahrAb welcher Außentemperatur die Heizung aufdrehen?
Altbau vor 1977ab 15 – 17 °C
Neubau 1977 – 1995 (Dämmung)ab 14 – 16 °C
Neubau nach 1995 (WSchV und EnEv)ab 12 – 15 °C
Niedrigenergiehausab 11 – 14 °C
Passivhausab 9 – 11 °C

Quelle: oekoloco.de

In Mehrfamilienhäusern spielt es allerdings auch eine Rolle, wo sich die Wohnung genau befindet. Die Nachbarn über oder unterhalb der eigen Wohnung sowie die nebenliegenden Wohneinheiten heizen die eigenen vier Wände mit. Diesen Aspekt können Sie bei Ihrem Heizverhalten mitberücksichtigen.

Wenn die Außentemperaturen im Herbst fallen und es auch in den Innenräumen entsprechend kalt ist, wird es Zeit zu heizen.

Mieter nicht zum Heizen verpflichtet

In Deutschland gibt es übrigens keine gesetzlichen Regelungen, wann Mieterinnen und Mieter ihre Heizungen einschalten müssen. Demnach kann auch niemand dazu verpflichtet werden, die Wohnräume auf eine bestimmte Temperatur aufzuheizen, erklärt Jutta Hartmann vom Deutschen Mieterbund gegenüber zdf.de. Allerdings herrscht eine Obhutspflicht gegenüber der Wohnung: „Man sollte die Wohnung so nutzen, dass sie nicht beschädigt wird – das betrifft auch die Heizung“, so die Mietexpertin. Dazu gehört auch ausreichend zu heizen, damit sich kein Schimmel bildet. DieVerbraucherzentrale empfiehlt daher, alle Räume auf mindestens 16 Grad aufzuheizen. In Wohnräumen sind 20 Grad empfehlenswert. Zudem ist richtiges Lüften, gerade im Winter, wichtig, um Schimmelbildung vorzubeugen.

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Heizperiode beginnt am 1. Oktober

Während Eigentümer ihre Heizsysteme nach Belieben ein- oder ausschalten können, müssen sich Vermieter an Vorgaben halten. So müssen Mieter während der Heizperiode vom 1. Oktober bis zum 30. April in der Lage sein, ihre Wohnräume auf 20 bis 22 Grad zu erwärmen. Der Mieterverein Köln weist darauf hin, dass es die Pflicht des Vermieters ist, die zentrale Heizungsanlage entsprechend zu regulieren. Hält er sich nicht daran, etwa aus Kostengründen, liegt ein Mietmangel vor und Mieter haben das Recht, ihre Miete zu mindern. Nachts ist allerdings eine Reduzierung auf bis zu 18 Grad zulässig.

11 Mythen über das Energiesparen, auf die viele immer noch hereinfallen – Sie auch?

Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus.
Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus. © Fotostand/Imago
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.  © Michael Bihlmayer/Imago
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie.
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie. © CHROMORANGE/Imago
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen.
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen. © Westend61/Imago
Ein Mann nimmt Wäsche aus der Waschmaschine heraus.
Das Kurzwaschprogramm der Waschmaschine verbraucht nicht weniger, sondern sogar mehr Strom als ein normaler Waschgang. Schließlich muss mehr Energie aufgebracht werden, um in kürzerer Zeit auf das Waschergebnis zu kommen.  © Shotshop/Imago
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.  © YAY Images/Imago
Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer? Ebenfalls ein hartnäckiger Mythos, der sich immer noch hält. Je leerer der Innenraum ist, desto schneller entweicht sogar die gekühlte Luft, was wiederum den Energieverbrauch steigert.
Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer? Ebenfalls ein hartnäckiger Mythos, der sich immer noch hält. Je leerer der Innenraum ist, desto schneller entweicht sogar die gekühlte Luft, was wiederum den Energieverbrauch steigert. © Michael Gstettenbauer/Imago
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen.
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen. © CHROMORANGE/Imago
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist.
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist. © Gottfried Czepluch/Imago
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen.
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen. © MiS/Imago
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen.
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen. © Michael Bihlmayer/Imago

Abgesehen davon sind Vermieter verpflichtet, die Heizung in Betrieb zu nehmen, sobald die Außentemperaturen drei Tage in Folge unter 12 Grad fallen. Dabei spielt die Jahreszeit keine Rolle.

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