Schimmel vermeiden

Richtig lüften im Winter: Wie oft, wie lange? Die wichtigsten Tipps vom Energie-Experten

  • Andrea Stettner
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Richtiges Lüften ist gerade im Winter wichtig, um Schimmelbildung in der Wohnung zu verhindern. Ein Energie-Experte erklärt, worauf Sie achten sollten.

In Zeiten steigender Preise für Gas und Strom wollen viele beim Heizen sparen, um ihren Geldbeutel nicht mehr zu belasten, als ohnehin nötig. Doch wer im Winter zu wenig heizt und vielleicht noch weniger lüftet, um die Raumtemperatur zu halten, spart oft am falschen Ende. Denn: Wird die Luftfeuchtigkeit durch richtiges Heizen und Lüften nicht beseitigt, fördert das die Schimmelbildung an Wänden.

„Trotz steigender Energiepreise ist das Lüften wichtig. Nicht nur um die Feuchtigkeit abzuführen, sondern um auch das CO2 nach draußen zu bringen und frischen Sauerstoff in die Wohnung rein“, weiß auch Diplom-Ingenieur Alexander Waltner, Energieberater und Experte von der Verbraucherzentrale Bayern e.V. Gegenüber IPPEN.MEDIA verrät er seine wichtigsten Tipps, wie Sie durch richtiges Lüften gut durch den Winter kommen.

Richtiges Lüften ist im Winter besonders wichtig, um Schimmelbildung an den Wänden zu vermeiden.

Richtig Lüften im Winter: Tipps, die Schimmelbildung verhindern

Um Schimmelbildung im Winter zu vermeiden, ist die richtige Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen entscheidend: Bei hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen Außentemperaturen kommt es leicht zu einem Tauwasser-Ausfall, und das Wasser kondensiert an der Außenwand. Dadurch kann dann Schimmel entstehen. Bei mehr als 60 Prozent Luftfeuchtigkeit droht Schimmel.

Doch so lange sollten Verbraucher gar nicht warten: „Sobald die relative Luftfeuchte über 50 Prozent steigt, sollte an das Lüften gedacht werden“, rät Waltner. So kann die feuchte Luft rechtzeitig nach außen geleitet werden. Um die Luftfeuchtigkeit zu messen, sind Hygrometer eine gute Investition. Die sind im Handel ab etwa zehn Euro erhältlich.

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Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus.
Strom verbraucht am meisten Energie im Haushalt? Falsch! Nur sechs Prozent beträgt der Stromverbrauch am Gesamtenergieverbrauch. Die Heizung dagegen macht stolze 75 Prozent aus. © Fotostand/Imago
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.
Der Backofen muss in der Regel nicht vorgeheizt werden, da er sich ohnehin schnell erwärmt. Lediglich bei empfindlichen Teigen, wie Pizza oder Soufflé, ist ein Vorheizen sinnvoll.  © Michael Bihlmayer/Imago
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie.
Bei der Mikrowelle kommt es laut GEO darauf an: Bei Gerichten bis zu einem halben Kilogramm lohnt es sich, diese in der Mikrowelle zu erhitzen. Bei größeren Speisen verbraucht die Erwärmung auf dem Herd weniger Energie. © CHROMORANGE/Imago
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen.
Um das dreckige Geschirr nach dem Essen wieder sauber zu bekommen, ist der Geschirrspüler in der Regel die sparsamste Methode. Nur bei Single-Haushalten lohnt es sich, sein Geschirr per Hand zu spülen. © Westend61/Imago
Ein Mann nimmt Wäsche aus der Waschmaschine heraus.
Das Kurzwaschprogramm der Waschmaschine verbraucht nicht weniger, sondern sogar mehr Strom als ein normaler Waschgang. Schließlich muss mehr Energie aufgebracht werden, um in kürzerer Zeit auf das Waschergebnis zu kommen.  © Shotshop/Imago
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.
Wer einen Wärmepumpentrockner besitzt, kann seine Klamotten nach dem Waschgang getrost in den Trockner stecken. Im Vergleich zu früheren Kondensationstrocknern sparen diese 70 Prozent Energie – und sind schon lange keine Energiefresser mehr.  © YAY Images/Imago
Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer? Ebenfalls ein hartnäckiger Mythos, der sich immer noch hält. Je leerer der Innenraum ist, desto schneller entweicht sogar die gekühlte Luft, was wiederum den Energieverbrauch steigert.
Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer? Ebenfalls ein hartnäckiger Mythos, der sich immer noch hält. Je leerer der Innenraum ist, desto schneller entweicht sogar die gekühlte Luft, was wiederum den Energieverbrauch steigert. © Michael Gstettenbauer/Imago
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen.
Unterschätzt wird dagegen Eis im Gefrierschrank: eine dicke Eisschicht erhöht den Energieverbrauch laut Hersteller um bis zu 15 Prozent. Ab einem Zentimeter sollten Sie deshalb abtauen. © CHROMORANGE/Imago
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist.
Altgeräte auszutauschen lohnt sich nicht, solange sie laufen? Ein Irrtum, der Sie bares Geld kostet. Alte Kühlschränke & Co. verbrauchen wesentlich mehr Energie als neue, weshalb ein Wechsel bereits nach zehn Jahren ratsam ist. © Gottfried Czepluch/Imago
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen.
Viele denken auch, dass Ladegeräte nur Strom ziehen, wenn sie am Handy angesteckt sind. Falsch! Deshalb immer den Stecker vom Netz nehmen, wenn Sie es nicht benötigen. © MiS/Imago
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen.
Und auch unter der Dusche gilt: Wasser abdrehen, wenn Sie es nicht brauchen. Pro Minuten prasseln hier nämlich 15 Liter Wasser aus der Leitung. Duschen ist also nur dann sparsamer als ein Vollbad (100 Liter), wenn Sie weniger als sieben Minuten unter der laufenden Brause stehen. © Michael Bihlmayer/Imago

Und wie funktioniert nun das richtige Lüften? Der Energie-Experte rät, sich an folgende Faustregeln zu halten:

  • Während des Lüftens sollte der Heizkörper abgedreht und Fenster sowie Türen komplett geöffnet werden. 
  • Am besten stellen Sie einen Durchzug durch die gesamte Wohnung her.
  • Lieber öfter und kürzer lüften, als nur einmal am Tag sehr lange. So kühlen die Wände nicht zu sehr aus. Ökotest empfiehlt für Räume, in denen man sich aufhält, drei bis vier Mal täglich zu lüften.

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Wie lange muss ich im Winter lüften?

Wie lange Sie lüften sollten, hängt laut Waltner auch davon ab, ob Wind geht oder die Luft ruhig ist. „Dreimal am Tag für fünf bis zehn Minuten wäre ein gutes Mittelmaß – je nachdem, wie viele Personen sich in der Wohnung aufhalten“, so der Experte weiter. Ob Sie lang genug gelüftet haben, lässt sich übrigens ganz einfach erkennen: Wenn das Fenster geöffnet wird, dann beschlägt bei kalten Außentemperaturen die Außenscheibe. Sein Tipp: „Das Fenster so lange auflassen, bis das Fenster wieder frei ist.“ 

Ein Zeichen für zu hohe Luftfeuchtigkeit in Bad, Schlafzimmer und anderen Wohnräumen ist übrigens auch, wenn sich von innen Kondenswasser an den Fensterscheiben bildet. Hier helfen jedoch meist einfache Maßnahmen, damit die Scheiben frei bleiben.

Rubriklistenbild: © Roman Möbius/Imago

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