Heizen mit Holz

Welcher Anzünder ist der beste für den Kaminofen? Zeitungspapier gehört nicht dazu

  • Andrea Stettner
    VonAndrea Stettner
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Um den Kaminofen schnell und zuverlässig anzuheizen, braucht es einen geeigneten Anzünder. Auf alte Zeitungen sollten Sie aber besser verzichten.

Kaminöfen sorgen im Winter für behagliche Wärme im Haus. Damit das Feuer schnell und zuverlässig brennt, braucht es zum Anheizen aber auch das richtige Material. Einfach ein Streicholz an das Holzscheit halten – das funktioniert jedenfalls nicht. Im Handel sind für diesen Zweck verschiedene Kaminanzünder erhältlich, die beim Anheizen einfach unter die Anzündhölzchen gelegt und entzündet werden. Welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Anzünder bieten – und was sonst noch zu beachten ist.

Was eignet sich als Kaminanzünder?

Neben Brennholz und Anzündhölzchen braucht es auch einen geeigneten Anzünder, um den Kaminofen anzuheizen.

Kaminanzünder müssen schnell brennen, so viel steht fest. Doch nicht jedes Material, das gut brennt, ist im Kaminofen erlaubt, da beim Verbrennen giftige Gase entstehen können, wie die Verbraucherzentrale mahnt. Viele Kaminofenbesitzer greifen etwa nach wie vor zu Zeitungspapier, um ihren Ofen anzuheizen. Doch die Druckfarben enthalten Schadstoffe, die beim Verbrennen freigesetzt werden, weshalb alte Zeitungen ins Altpapier gehören, und nicht in den Kaminofen.

Auch sollte man auf paraffinhaltige Anzünder (“Grillanzünder“) verzichten, da diese auf Erdöl basieren und die Umwelt belasten. Die weißen, würfelförmigen Anzünder verströmen zudem einen eigenwilligen Geruch.

Nachhaltige Kaminanzünder bestehen dagegen aus Holzresten wie Holzwolle oder Sägespänen. Auch Holz, das aus FSC-zertifizierten Wäldern stammt, gehört zu den nachhaltigen Alternativen. Folgende Anzünder für den Kaminofen eignen sich deshalb besonders gut:

  • Ofenanzünder aus Wachs
  • Holzwolle
  • Kienspäne

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Vor- und Nachteile der verschiedenen Anzünder

Bei Kaminanzündern auf Wachsbasis handelt es sich um gepresste Holzfasern, die in Wachs getränkt wurden. Ihre Brenndauer ist ausreichend lang und gut. Sie sind völlig geruchsfrei, was vor allem geruchsempfindliche Ofenbesitzern zu Gute kommt. Trotz ihrer Bezeichnung als Bio- oder Öko-Anzünder kann das verwendete Wachs jedoch ebenfalls umweltbelastendes Praffin bzw. Stearin (aus Palmölwachsen, für die oft Wälder gerodet werden) enthalten, sofern nicht reines Bienenwachs verwendet wurde, informiert der Hersteller Schmucker-ofen.com.

Kaminofen richtig anheizen: 10 Tipps, damit es funktioniert

Ein Mann hält einen Holzscheit in der Hand.
Wurde das Holz nicht richtig und ausreichend gelagert, ist es nicht nur schwieriger, den Kaminofen anzuzünden. Zu feuchtes Holz sorgt auch für viel Qualm beim Verbrennen. Ideal ist, wenn das Holz eine Restfeuchte von maximal 20 Prozent hat. Bis das Holz trocken ist, können allerdings zwei bis drei Jahre vergehen. Zudem muss das Brennholz in dieser Zeit vor Regen geschützt und luftig gelagert werden.  © Cavan Images/Imago
Es sind verschiedene Hölzer zu sehen.
Bereits die Wahl des Anzündholzes entscheidet darüber, ob sich der Kamin leicht anzünden lässt. Am besten eignet sich dünnes und sehr trockenes Anzündholz. Auch Späne von Nadelhölzern wie Fichte oder Kiefer brennen gut.  © blickwinkel/Imago
Feuer in einem Holzherd.
Gerade zu Beginn braucht der Kamin eine ausreichende Luftzufuhr. Diese sorgt für den Sauerstoff, der beim Anzünden wichtig ist. Bei den meisten Holzöfen kann man die Luftzufuhr manuell einstellen: entweder den Maximalwert oder die Zündoption auswählen. Drosselklappen und Absperrschieber müssen zudem geöffnet werden. Haben sich die Flamme auf die Holzscheite ausgebreitet und diese entzündet, kann die Luftzufuhr wieder reduziert werden.  © Panthermedia/Imago
Es ist Glut in einem Holzofen zu sehen.
Das Nachlegen von Brennholz sollte nicht zu früh erfolgen. Erst wenn alle Holzscheite gleichmäßig abgebrannt sind und sich eine Grundglut gebildet hat, können die neuen Scheite auch wirklich anbrennen, ohne das Feuer zu ersticken. Außerdem sollte nur wenig Holz nachgelegt werden.  © Panthermedia/Imago
Es ist ein rauchendes Feuer zu sehen.
Verzichten Sie beim Anzünden unbedingt auf Papier und Pappe. Insbesondere Alt- und Zeitungspapier sind nicht geeignet, da sie Druckerschwärze enthalten. Die schädlichen Chemikalien gelangen beim Verbrennen in die Luft. Außerdem brennt Papier viel zu schnell ab und ist daher nur wenig effektiv.  © Panthermedia/Imago
Ein moderner Holzofen ist zu sehen.
Bevor der Kamin das erste Mal nach längerer Zeit wieder richtig genutzt wird, sollten Ofenbesitzer unbedingt den Abzug des Kamins kontrollieren. Kann der Rauch ohne Probleme nach draußen ziehen, gelangt er nicht ins Zimmer. Denn Voraussetzung für ein schönes Kaminfeuer ist ein funktionierender Abzug. Ob der Ofen genügend Zug hat, lässt sich leicht überprüfen: Einfach eine kleine Flamme in den Kamin halten und beobachten, ob diese nach oben gezogen wird.  © Depositphotos/Imago
Es sind Holzspäne für den Ofen zu sehen.
Vor dem Anzünden des Kaminofens sollte das Anzündholz richtig ausgelegt werden. Dazu das Anzündholz in mehreren Schichten anlegen, dann brennen sie länger. Auch beim Nachlegen des Holzes sollte man darauf achten, wie das Holz im Ofen positioniert wird. Am besten die Holzscheite parallel zur Sichtscheibe auf die Glut legen. Holzspäne können zudem das Anzünden erleichtern.  © Pond5 Images/Imago
Es ist ein Kamin mit Holz zu sehen.
Ist der erste Funke übergesprungen und das Kaminfeuer entfacht, wird das eigentliche Kaminholz nachgelegt. Härtere Laubhölzer wie Buche und Birke brennen aufgrund ihrer höheren Dichte langsamer ab als Nadelhölzer. Nadelhölzer enthalten zudem mehr Harz und hinterlassen unschöne Rückstände im Ofen und an der Tür.  © Pond5 Images/Imago
Es ist ein moderner Holzofen zu sehen.
Mit speziellen Anzündhölzern kann der Kamin einfach und sicher angezündet werden. Herkömmliche Streichhölzer und Feuerzeuge sind zu klein und sogar gefährlich. Da sie nur sehr kurz sind, kann man sich beim Anzünden des Ofens leicht die Finger verbrennen.  © Pond5 Images/Imago
Es ist ein brennendes Feuer zu sehen.
Wenn das Feuer erstmal entfacht ist und gleichmäßig brennt, sollten Sie nur kleine Mengen Holz nachlegen. Denn sobald der Kamin überfüllt ist, brennt das Holz nur noch schwer ab. Reststoffe verbleiben im Ofen oder ziehen mit dem Rauch hoch in den Schornstein.  © YAY Images/Imago

Anzünder aus Holzwolle sind ebenfalls oft in Wachs getränkt und brennen sehr gut. Allerdings nehmen die beliebten Anzünder bei der Lagerung viel Platz weg. Die Brenndauer kann hier variieren.

Kienspäne gelten dagegen als echte „Bio“-Anzünder. Die verharzten Kiefernhölzchen wurden schon früher zum Ofenanheizen verwendet und verbreiten dabei einen angenehmen Duft. Kienspäne brennen besonders lange und gut, sind dafür aber auch im Preis etwas teurer und rußen relativ stark. Welche Holzscheite brennen eigentlich am längsten? Es kommt unter anderem auf die Sorte an.

Rubriklistenbild: © Bernd Feil/M.i.S./Imago