News zum Ukraine-Krieg

Drohnen über Moskau: Ukraine deutet „tägliche Angriffe“ an

Alle Autoren
    schließen
  • Robert Wagner
    Robert Wagner
  • Christian Stör
    Christian Stör
  • Nail Akkoyun
    Nail Akkoyun
  • Franziska Schwarz
    Franziska Schwarz

Kiew warnt Russland vor Drohnenangriffen. Deutschland debattiert über die Lieferung von „Taurus“-Marschflugkörpern. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

  • Drohnen über Russland: Kiew kündigt weitere Angriffe auf Moskau an
  • Stellungskrieg um Kupjansk: Russische Truppen sollen ihre „taktische Situation“ verbessert haben
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Dieser News-Ticker ist beendet. Weitere Entwicklung im Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen News-Ticker nachlesen.

Update vom 11. August, 21.20 Uhr: Die Ukraine hat Moskau vor weiteren Angriffen auf die russische Hauptstadt gewarnt. Die Luftabwehr Russland sei offenbar nicht in der Lage, die Bevölkerung zu schützen, teilte Andrij Jusow, Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR), der Kyiv Post mit. Der Drohnenkrieg zwischen den Ländern eskaliere weiter. „Das Konzept der Sicherheit entfernt sich immer weiter von den Bewohnern Moskaus“, sagte er.

 „Die ganze Welt sieht, dass das russische Verteidigungssystem und das Land – das eine führende Rolle auf dem Rüstungsmarkt beansprucht – ineffektiv und veraltet ist und auf moderne Herausforderungen nicht angemessen reagieren kann“, fügte er hinzu. Dies sei ein Symptom für die Führung von Präsident Wladimir Putin, die „weiterhin zum Verfall des staatlichen Verwaltungssystems führt“. „In Anbetracht der Dynamik der letzten Monate, der Anzahl, der geografischen Lage und der Intensität wäre es logisch, von einer Zunahme der täglichen Angriffe auszugehen“, sagte Jusow, der angesichts des russischen Angriffskriegs von einer „gewissen Gerechtigkeit“ sprach. Erst in der letzten Nacht war es zu einem neuen Drohnenangriff auf Moskau gekommen. Der Kreml sprach von einem „Terroranschlag“.

Ukraine-Krieg reicht jetzt bis nach Moskau: Fotos zeigen den Schaden durch Drohnen-Angriffe

Mehrere Wohngebäude werden geringfügig beschädigt, zwei Menschen leicht verletzt.
Am frühen Dienstagmorgen meldete die russische Hauptstadt verschiedene Drohnenangriffe. © IMAGO/Vitaly Smolnikov/Tass
Russlands Verteidigungsministerium machte die Ukraine dafür verantwortlich und spricht von „Terror“. Die Führung in Kiew weist die Beschuldigungen zurück.
Russlands Verteidigungsministerium machte die Ukraine dafür verantwortlich und spricht von „Terror“. Die Führung in Kiew weist die Beschuldigungen zurück. © IMAGO/Vitaly Smolnikov/Tass
Mitarbeiter des Rettungsdienstes nach einem gemeldeten Drohnenangriff in Moskau, Russland, vor einem Wohnblock.
Mitarbeiter des Rettungsdienstes nach einem gemeldeten Drohnenangriff in Moskau, Russland, vor einem Wohnblock. © IMAGO/Aleksey Nikolskyi/SNA
„Heute Morgen hat das Kiewer Regime einen Terrorakt mit unbemannten Flugkörpern auf Objekte der Stadt Moskau verübt“, hieß es vom russischen Militär.
„Heute Morgen hat das Kiewer Regime einen Terrorakt mit unbemannten Flugkörpern auf Objekte der Stadt Moskau verübt“, hieß es vom russischen Militär.  © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Verteidigungsminister Sergej Schoigu lobte die eigene Flugabwehr. Insgesamt seien acht Drohnen zerstört worden.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu lobte die eigene Flugabwehr. Insgesamt seien acht Drohnen zerstört worden. © Tass/IMAGO/Vitaly Smolnikov
Nach den Drohnen-Angriffen sperrten Sicherheitskräfte die Gegend ab.
Nach den Drohnen-Angriffen sperrten Sicherheitskräfte die Gegend ab. © IMAGO/Denis Bocharov
In sozialen Netzwerken hingegen vermuten viele, dass in Wirklichkeit viel mehr der kleinen Apparate - die optisch etwas wie Mini-Flugzeuge aussehen - auf Moskau zuflogen.
In sozialen Netzwerken hingegen vermuten viele, dass in Wirklichkeit viel mehr der kleinen Apparate - die optisch etwas wie Mini-Flugzeuge aussehen - auf Moskau zuflogen. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Seit Wochen schon häufen sich Attacken auch in Russland - meist jedoch in der unmittelbaren Grenzregion zur Ukraine und nicht auf zivile Objekte.
Seit Wochen schon häufen sich Attacken auch in Russland - meist jedoch in der unmittelbaren Grenzregion zur Ukraine und nicht auf zivile Objekte.  © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Es war aber nicht das erste Mal seit Beginn des Kriegs vor mehr als 15 Monaten, dass Drohnen bis in die Hauptstadt flogen.
Es war aber nicht das erste Mal seit Beginn des Kriegs vor mehr als 15 Monaten, dass Drohnen bis in die Hauptstadt flogen. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Erst Anfang Mai wurden zwei Flugkörper unmittelbar über dem Kreml abgefangen. Das brachte spektakuläre Bilder.
Erst Anfang Mai wurden zwei Flugkörper unmittelbar über dem Kreml abgefangen. Das brachte spektakuläre Bilder. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Damals wurde aus Sicht der Moskauer aber nicht das Dach des eigenen Gebäudes getroffen, sondern der Amtssitz von Präsident Wladimir Putin - und der war zum besagten Zeitpunkt nicht zuhause.
Damals wurde aus Sicht der Moskauer aber nicht das Dach des eigenen Gebäudes getroffen, sondern der Amtssitz von Präsident Wladimir Putin - und der war zum besagten Zeitpunkt nicht zuhause. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Nun aber ist die Verunsicherung in der Riesenmetropole mit mehr als 13 Millionen Einwohnern groß. Die sozialen Netzwerke quellen über.
Nun aber ist die Verunsicherung in der Riesenmetropole mit mehr als 13 Millionen Einwohnern groß. Die sozialen Netzwerke quellen über. © IMAGO/Vitaly Smolnikov/Tass
Das Panzir-Verteidigungssystem auf dem Dach des Verteidigungsministeriums: Russland bereitet sich auf weitere Drohnenangriffe der Ukraine in Moskau vor.

Deutschland debattiert über „Taurus“-Lieferung an Ukraine

Update vom 11. August, 18 Uhr: Die deutsche Bundesregierung will laut Medienberichten die „Taurus“-Marschflugkörper offenbar nur an die Ukraine liefern, wenn deren Reichweite von über 500 Kilometern reduziert wird. Eine abschließende Entscheidung über die Lieferung des „Taurus“ an Kiew stehe aber nicht kurz bevor. Gestern berichtete t-online, die Regierung wolle „in Kürze“ die Lieferung von „Taurus“-Raketen an die Ukraine verkünden.

Die Pläne von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sorgen für Kritik. Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hält die Reichweiten-Beschränkung für nicht sinnvoll. „Sinn und Zweck des Marschflugkörpers ist gerade die Hochpräzision und Reichweite von 500 Kilometern“, sagte er laut der Tagesschau. Eine technische Modifikation würde außerdem zu Verzögerungen führen, da sie Wochen benötigte. Sinnvoller wäre eine Beschränkung des Einsatzes der deutschen Kurzstreckenraketen auf ukrainisches Gebiet durch Absprachen. An diese würde Kiew sich erfahrungsgemäß auch halten, sagte Kiesewetter.

Auch Verteidigungspolitikerinnen aus den Regierungsparteien FDP und Grüne sehen Scholz‘ Pläne kritisch. „Die Ukraine braucht die deutschen ‚Taurus‘-Marschflugkörper, um auf russischem Gebiet rein militärische Stellungen angreifen zu können, von denen ständig Angriffe auf die Ukraine ausgehen“, sagte die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann der Rheinischen Post. Für eine Bereitstellung „ohne Einschränkungen“ plädiert laut T-Online Sara Nanni von den Grünen.

Ukraine-Krieg: Russland will seine Stellungen um Kupjansk „verbessert“ haben

Update vom 11. August, 16.15 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium behauptet, seine Stellung in der stark umkämpften Region um die Stadt Kupjansk im Osten der Ukraine ausgebaut zu haben. Das berichtet die unabhängige russische Onlinezeitung The Moscow Times. Demnach hätten die russischen Streitkräfte „die taktische Situation“ ihrer Offensivpositionen an der Frontlinie in der Nähe von Wilschana und Perschotrawnewe „verbessert“. Außerdem hätten russische Truppen einen provisorischen Stützpunkt für ausländische Söldner in Saporischschja angegriffen, ohne aber weitere Einzelheiten zu nennen. Die Angaben des Ministeriums lassen sich nicht unabhängig bestätigen.

In der ukrainischen Großstadt haben russische Raketen am Donnerstagabend (10. August) ein Hotel zerstört, in dem regelmäßig Mitarbeiter der Vereinten Nationen und ausländischer Nichtregierungsorganisationen abgestiegen waren. Ein Mensch kam zu Tode, 16 weitere wurden verletzt, darunter vier Kinder. Kupjansk und die umliegenden Gebiete in der Oblast Charkiw waren im September 2022 von Kiews Streitkräften zurückerobert worden. Russland ist im Zuge der ukrainischen Gegenoffensive dort aber wieder vorgerückt.

Putin-Verbündeter Belarus will Beziehungen zum Westen nicht abbrechen lassen

Update vom 11. August, 15.00 Uhr: Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat öffentlich bekundet, die Beziehungen zu den benachbarten EU-Ländern nicht abbrechen lassen zu wollen. Das berichtet aktuell die belarussische staatliche Nachrichtenagentur Belta. Demnach habe Lukaschenko während eines Treffens mit den Belegschaften der im Flughafen von Minsk tätigen Unternehmen gesagt, Belarus dürfe bei aller Verbundenheit mit Russland und China „den hochtechnologischen Westen nicht außer Acht lassen.“

Der Westen sei „ganz in der Nähe, er ist unser Nachbar: die Europäische Union. Und wir sollten die Beziehungen zu ihnen weiter pflegen“, so Lukaschenko. Seine Regierung sei dazu bereit, „aber unter Berücksichtigung unserer eigenen Interessen.“ Er prognostizierte für die Jahre 2024 bis 2025 „ernsthafte Veränderungen in der Welt“ und deutete an, dass dann „die Zeit“ Belarus‘ kommen werde. Explizit nannte Lukaschenko die Polen und sprach sehr wohlwollend von ihnen: „Die Polen sind smarte Menschen. Sie sind unser Volk, sie sind Slawen.“ Er habe den Premierminister angewiesen, mit Polen Kontakt aufzunehmen. „Wenn sie es wollen, sollten wir miteinander reden und Beziehungen aufbauen“, so der belarussische Präsident.

Zuletzt kam es zu schweren Spannungen zwischen Warschau und Minsk, seitdem die Söldner der russischen Privatarmee Wagner in Belarus stationiert sind und der Grenze gefährlich nahekommen. Für diese Spannungen seien letztendlich die USA verantwortlich, so Lukaschenko. Polen würde die Lage nicht von sich aus anheizen, sondern werde von Washington dazu gedrängt.

Putin-Vertrauter Dmitri Medwedew wütet gegen die Ukraine und den Westen

Update vom 11. August, 13.55 Uhr: Dmitri Medwedew, der stellvertretende Chef des russischen Sicherheitsrates, hat auf Telegram die Pläne der USA kommentiert, Kiew mit weiteren Milliarden US-Dollar im Ukraine-Krieg zu unterstützen, wie die russische staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtet. In einem Rundumschlag teilt er gegen den Kriegsgegner Ukraine und deren westliche Verbündete aus. „Die aufgeklärte Welt schauderte erneut, als sie erfuhr, dass Dutzende bedeutungsloser Milliarden Dollar für Zombies aus dem Land 404 bereitgestellt wurden“, schreibt Medwedew demnach.

Mit dem Begriff „Land 404“ deutet er vermutlich an, die Ukraine sei kein eigener, souveräner Staat. Der Hinweis „Page not found, error 404“ erscheint im Internet, wenn eine tote, nicht existierende Internetadresse aufgerufen wird. Medwedew schreibt weiter, das Geld aus Washington werde den Ukrainern nicht helfen. Für die „gerontokratische Elite der Demokratischen Partei und ihrer europäischen Diener“ seien diese Mittel aber wichtig, da es die ukrainische Gegenoffensive am Laufen halte. Und der „Mythos“ dieser Gegenoffensive stütze den „Mythos“ der großen Wirtschaftskraft des Dollars, so Medwedew.

Er betont, es sei aber immer noch möglich, zu einem Friedensschluss zu kommen – wenn die Ukraine kapituliert. „Aber weder Washington noch Kiew wollen Frieden“, behauptet Medwedew. Die USA wollten „ungeteilte Macht“ und schonten dafür nicht die Leben der Ukrainer. Die Gegenoffensive Kiews sei eine „Fleischverarbeitungsanlage“, die am Laufen gehalten werden und Tausende „zur Schlachtung“ schicke. Das werde dem „Kiewer Regime“ aber nicht helfen. Es befinde sich bereits in der Phase des „postmortalen Verfalls“, so Medwedew.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Angriff auf Moskau: Drohne von russischer Luftabwehr abgeschossen

Update vom 11. August, 12.15 Uhr: Die russischen Luftverteidigungskräfte haben über Moskau eine Drohne abgeschossen. Das verlautbarte Sergei Sobjanin, der Bürgermeister von Russlands Hauptstadt, laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS auf Telegram. „Es wurde versucht, die Stadt mit einer Drohne zu überfliegen. Durch die Luftverteidigung wurde sie eliminiert“, schrieb Sobjanin demnach. Es habe keine größeren Schäden und auch keine Verletzten oder Toten gegeben, ergänzte er. Rettungsdienste seien bereits im Einsatz.

Ukraine-News: Drohnenangriffe gegen Russland werden „nach und nach zunehmen“

Update vom 11. August, 11.25 Uhr: Die ukrainischen Angriffe gegen russisches Territorium werden an Häufigkeit und Effizienz zunehmen. Diese Andeutung machte Mychajlo Podoljak, ein Berater der Regierung in Kiew, gegenüber dem Sender Channel 24, wie die ukrainische Nachrichtenagentur UNIAN heute berichtete. Podoljak sagte demnach, dass die Nachrichtendienste der Ukraine – sowohl der Militärgeheimdienst HUR als auch der Inlandsgeheimdienst SBU – „über ein ziemlich effektives Netzwerk in Russland“ verfügten. Er fügte an, dass dieses Netzwerk auch genutzt werden und „die Zahl solcher Vorfälle zunehmen wird.“

Ähnlich äußerte er sich zur Effizienz „dieser Angriffe“. Auch wenn die Russen sich um eine bessere Luftabwehr bemühen würden, werde die Wirksamkeit der Angriffe „nach und nach [...] zunehmen“. Für diese Attacken gegen russisches Territorium sei Russland selbst verantwortlich, deutete er außerdem an. Alles werde von der Russischen Föderation selbst verursacht. UNIAN zitiert auch Andrei Yusov, einen Sprecher des HUR. Diese sagte demnach, Russlands Präsident Wladimir Putin habe Krieg und Tod nicht nur in die Ukraine, sondern auch auf das Territorium seines eigenen Landes gebracht.

News zum Ukraine-Krieg: Weitere Kritik der UN an russischem Raketenangriff in Saporischschja

Update vom 11. August, 10:04 Uhr: Nach dem russischen Raketenangriff auf ein Hotel in der ukrainischen Großstadt Saporischschja hat sich die Kritik der UN ausgeweitet. Der Beschuss eines Hotels, das häufig von UN-Mitarbeitern zur Unterstützung von Kriegsopfern genutzt wird, sei absolut inakzeptabel, schrieb Brown in einer auf der Webseite der Vereinten Nationen veröffentlichten Stellungnahme. Bei dem Angriff auf das Hotel starb ein Mensch, 14 weitere wurden verletzt – darunter auch Kinder.

Aus einem Tweet des ukrainischen Verteidigungsministeriums geht hervor, dass in dem Hotel eine Kindertagesstätte untergebracht war. Die UN nutzte nach eigenen Angaben das Hotel in der Vergangenheit unter anderem für die Evakuierung von Zivilisten aus dem Asowstal-Werk in der von Russland besetzten Hafenstadt Mariupol im vergangenen Mai. Angriffe auf solche zivile Infrastruktur verstoßen der UN zufolge gegen das humanitäre Völkerrecht. Sie hätten in der Ukraine inzwischen enorme Ausmaße angenommen, heißt es weiter.

News zum Ukraine-Krieg: Verluste von Russland weiter hoch – 600 Soldaten gestorben

Update vom 11. August, 8.35 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat aktuelle Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg gemeldet. Sie beziehen sich auf die vergangenen 24 Stunden (der Zuwachs jeweils in Klammern). Auffällig ist, dass Russland nun den zweiten Tag hintereinander nahezu 600 Soldaten binnen eines Tages verloren haben soll. Unabhängig verifizieren lassen sich die Angaben nicht.

  • Soldaten: 252.780 (+580 zum Vortag)
  • Panzer: 4290 (+12)
  • Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge: 8318 (+15)
  • Artilleriesysteme: 5043 (+15)
  • Mehrfachraketenwerfer: 713 (+2)
  • Flugabwehrsysteme: 471 (+2)
  • Fahrzeuge und Tanklaster: 7511 (+16)
  • Kampf- und Aufklärungsdrohnen: 4197 (+18)
  • Anm.: Nach Berechnungen unabhängiger russischer Medien von Anfang Juli 2023 sind bisher im Ukraine-Krieg ca. 47.000 russische Soldaten getötet worden. Diese Zahlen weichen stark von denen ab, die von ukrainischer Seite veröffentlicht werden.
  • Quelle: Angaben des Generalstabs der Ukraine vom 11. August 2023

News zum Ukraine-Krieg: Russische Luftabwehr fängt zwei Drohnen ab

Update vom 11. August, 7.30 Uhr: In der Nähe der russischen Stadt Kursk sind russischen Angaben zufolge zwei ukrainische Drohnen abgefangen worden. Die Luftabwehr habe sie am späten Donnerstagabend bei ihrem Anflug zerstört, teilt der Gouverneur der gleichnamigen Oblast, Roman Starowoit, demnach mit. Die Oblast Kursk grenzt an die Ukraine. Deren Führung kommentiert üblicherweise keine Angriffe auf russisches Territorium im Ukraine-Krieg oder von russischen Truppen besetztes ukrainisches Gebiet.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine

Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz.
Die Bundeswehr nutzt den Kampfpanzer Leopard in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen. Die Ukraine erhält Panzer des Typs Leopard 2 A6. Das 62,5 Tonnen-Gefährt war bei seiner Einführung im Jahr 2001 als verbesserte Variante des A5 etwa mit neuer Hauptwaffe versehen worden. Das Modell A6M verfügt zudem über einen erhöhten Minenschutz. © Philipp Schulze/dpa
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben.
Der US-Kampfpanzer M1 Abrams gleicht dem Leopard 2 in weiten Teilen. Den M1 Abrams gibt es seit 1980 in mittlerweile drei Hauptvarianten. Seit dem Modell M1A1 ist eine 120-Millimeter-Kanone an Bord. Die vier Insassen werden von einer Stahl-Panzerung vor Angriffen geschützt. Mit 1500 PS kommt der je nach Modell bis zu 74 Tonnen schwere Abrams auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 68 Kilometern pro Stunde. Anders als der Leopard 2 wird der M1 Abrams über eine Gasturbine mit Kerosin angetrieben. © JONATHAN NACKSTRAND/afp
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bardley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechende Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren.
Die Hauptwaffe der US-amerikanischen Bradley-Schützenpanzer besteht aus einer 25-Millimeter-Maschinenkanone M242 Bushmaster, die zwischen 100 und 200 Schuss pro Minute verschießen kann. Zudem sind die gepanzerten Kettenfahrzeuge, die nach General Omar N. Bradley benannt sind, mit Maschinengewehren des Typs M240 sowie panzerbrechenden Raketen ausgestattet. Die Besatzung umfasst bis zu zehn Soldaten: Fahrer, Kommandant, Richtschütze sowie bis zu sieben Soldaten als Infanterietrupp. Der Panzer wurde dafür konzipiert, im Verbund mit Panzerartillerie und Kampfhelikoptern zu operieren. © U.S. Army/dpa
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil.
Beim AMX-10 RC aus Frankreich handelt es sich um einen amphibischen Spähpanzer. Der Panzer wird aufgrund seiner schwereren Panzerung und Bewaffnung hauptsächlich bei der Aufklärung eingesetzt. Ausgestattet ist er mit einer 105-Millimeter-Kanone, wodurch er auch als Panzerjäger verwendet werden kann. Die Besatzung besteht aus mindestens vier Soldaten. Bei einer Gefechtsmasse von 14,2 Tonnen ist der Panzer mit 85 km/h extrem mobil. © Björn Trotzki/Imago
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität.
Aus Großbritannien stammt der Kampfpanzer vom Typ Challenger 2. Dabei handelt es sich um einen der modernsten Panzer weltweit. Im Gegensatz zu den meisten anderen modernen Kampfpanzern ist der Challenger 2 mit einer 120-Millimeter-Kanone mit gezogenem Lauf ausgerüstet. Auch auf lange Entfernung sind zuverlässige Treffer zu erwarten. So soll ein Challenger 2 im Golfkrieg von 1991 einen irakischen Panzer auf fast fünf Kilometer Entfernung ausgeschaltet haben. Die Chobham-Panzerung sorgt für einen enorm guten Schutz. Als Nachteile gelten das hohe Gewicht, die komplizierte Logistik und die eingeschränkte Mobilität. © Spc. Nicko Bryant Jr./Imago
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde der Marder mitten im Kalten Krieg. Er dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren.
Der Marder hat schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, ist aber noch immer bei der Bundeswehr im Einsatz. Gebaut wurde er mitten im Kalten Krieg. Der Marder dient den Panzergrenadieren als Gefechtsfahrzeug und Führungspanzer. Durch seine Geschwindigkeit sollen die Infanteristen den Kampfpanzern folgen können. Mit 600 PS bei 35 Tonnen ist er gut motorisiert. Bewaffnet ist der Marder mit einer 20-Millimeter-Kanone. Die Besatzung besteht aus Kommandant, Richtschütze, Fahrer und sechs Grenadieren. © Philipp Schulze/dpa
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden.
Die NLAW ist eine Panzerabwehrlenkwaffe aus schwedischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen sowie Gebäuden. Sie kann von einem einzelnen Menschen transportiert und eingesetzt werden. Der Start mit der geschulterten Waffe kann liegend, kniend oder stehend erfolgen. Ihre Reichweite liegt bei bis zu 600 Metern. Verfehlt die Rakete das Ziel, so zerstört sie sich nach einer Flugzeit von 5,6 Sekunden selbst. Die NLAW ist ein Wegwerfartikel und kann nur einmal abgefeuert werden. © Sergei Supinsky/afp
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern. Die Entwicklung des Boden-Luft-Lenkwaffensystems reicht in die späten 1960er-Jahre zurück, eingeführt wurde es in den frühen 1980er-Jahren, seitdem wurde es immer wieder modernisiert.
Das Patriot-System dient zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen kürzerer Reichweite. Es besteht aus mehreren Komponenten: Das Bodenradar erkennt Flugobjekte, der Leitstand berechnet deren Flugbahn, programmiert die eigenen Raketen und koordiniert deren Abschuss, das Startgerät verfügt über bis zu acht Raketenwerfer, der erforderliche Strom kommt von einem Fahrzeug mit Generatoren. Das Patriot-System kann gleichzeitig bis zu 50 Ziele beobachten und fünf bekämpfen. Die maximale Kampfentfernung liegt bei etwa 68 Kilometern.  © Kevin Schrief/dpa
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen.
Beim Multiple Launch Rocket System (MLRS) handelt es sich um ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf Kettenfahrgestell. Die Typenbezeichnung des US-amerikanischen Militärs lautet M270. Bei der Bundeswehr wird es unter dem Namen MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) geführt. Das System trägt zwölf Raketen, die Ziele in bis zu 40 Kilometer Entfernung treffen. © Jeon Heon-Kyun/dpa
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen.
Die türkische Kampf- und Aufklärungsdrohne Bayraktar TB2 ist seit 2016 im Einsatz. Der Name geht auf ihren Erfinder Selçuk Bayraktar zurück, den Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Drohne erreicht eine Flughöhe von 7300 Metern. Sie ist 6,5 Meter lang, besitzt eine Spannweite von zwölf Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde. Beim ukrainischen Angriff auf das russische Flaggschiff „Moskwa“ soll die Drohne einen Angriff vorgetäuscht haben, bevor zwei Neptun-Raketen das Schiff trafen. © Birol Bebek/afp
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herausspringen. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.
Im Ukraine-Krieg kommen auch zahlreiche unbemannte Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Die Switchblade 300 ist zusammengeklappt so handlich, dass sie in jeden Rucksack passt. Sie wird mithilfe von Druckluft aus einem Rohr abgeschossen und verfügt über vier schwenkbare Flügel, die im Flug wie Springmesser herauskatapultiert werden. Sie hat eine Reichweite von knapp zehn Kilometern und kann einige Zeit über ihrem Einsatzgebiet verweilen, ehe sie im Sturzflug angreift. Der Gefechtskopf der Switchblade 300 hat eine Sprengladung, die einer 40-Millimeter-Granate entspricht.  © Lcpl. Tyler Forti/Imago
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C.
Das norwegische Luftabwehrsystem NASAMS wurde entwickelt, um Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und unbemannte Luftfahrzeuge zu identifizieren, anzugreifen und zu zerstören. Es ist in der Lage, 72 Ziele gleichzeitig zu treffen. Ihre weitreichendsten Raketen können Ziele bis maximal 50 Kilometer abschießen. Eine Batterie besteht aus zwölf Raketenwerfern, acht Radar-Stationen, einer Feuerleitzentrale, einem Kamera- und einem Kontroll-Fahrzeug. Seit 2005 schützt das System die US-Hauptstadt Washington, D.C. © Robin Van Lonkhuijsen/dpa
Die Ukraine kann im krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für insgesamt zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre.
Die Ukraine kann im Krieg gegen Russland auch auf Bushmaster-Panzerfahrzeuge aus australischer Produktion zurückgreifen. Sie sind dank ihrer gepanzerten Stahlplatten explosionssicher und für alle Umgebungen geeignet. Auch eine Reifenpanne hindert den Bushmaster nicht an der Weiterfahrt. Das Fahrzeug bietet Platz für zehn Soldaten einschließlich ihrer Waffen und Ausrüstung. Übliche Bordwaffen sind 5,56-Millimeter- und 7,62-Millimeter-Maschinengewehre. © Russell Freeman/Imago
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe.
Die Geschichte des M113 ist schon mehr als 60 Jahre alt. Das auch gerne als „Battle Taxi“ bezeichnete Militärfahrzeug war der erste moderne Truppentransportpanzer. Die Möglichkeit, in einem leichten, schnellen, schwimmfähigen und per Flugzeug transportablen gepanzerten Fahrzeug elf Infanteristen durch ein Kampfgebiet zu befördern, kam einer Revolution gleich. Seit der Markteinführung 1960 wurden mehr als 80.000 Fahrzeuge herstellt. In der Standardausführung verfügt der M113 über ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr als Hauptwaffe. © Björn Trotzki/Imago
Der PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.
Der polnische PT-91 Twardy („Der Harte“) ist eine modernisierte Version des Panzers T-72 aus der Sowjetzeit. Der PT-91 ist seinem Vorbild äußerlich nach wie vor sehr ähnlich, besitzt jedoch gegenüber dem Original einige Verbesserungen. Dazu gehören eine im Vergleich zum Basismodell deutlich präzisere Feuerleitanlage, ein Laserwarnsystem, eine Wärmebildkamera und eine Reaktivpanzerung.  © Imago
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.
Der Gepard ist ein Flugabwehrpanzer, der Teil der Heeresflugabwehr der Bundeswehr war, bis er 2010 außer Dienst gestellt wurde. In der Zwischenzeit wird er nur noch von anderen Armeen verwendet, so auch von der Ukraine. Der Gepard wurde in erster Linie entwickelt, um die Panzer- und Panzergrenadiertruppe vor angreifenden Flugzeugen und Hubschraubern im niedrigen Höhenbereich zu schützen. In der Ukraine ist vor allem der Suchradar von Vorteil, mit dem feindliche Drohnen schnell erkannt und angegriffen werden können. Der Gepard verfügt über 35-Millimeter-Maschinenkanonen.  © Michael Mandt/afp
Italienische Panzerhaubitzen M109L werden über Udine und Österreich in die Ukraine geliefert.
Ende April 2023 lieferte Italien klammheimlich über die nordöstliche Region Friaul-Julisch Venetien und Österreich 30 schwere Panzerhaubitzen M109L in die Ukraine. Das Foto vom Transport ist am Bahnhof Udine entstanden. Laut italienischer Tageszeitung „La Repubblica“ erhält Kiew vom Nato-Mitglied insgesamt 60 Stück der Standard-Haubitze des Verteidigungsbündnisses. Die M109L zeichnet vor allem ihre schwere 155mm-Kanone aus. © Twitter@Topolin28714725
Ein gepanzerter MaxxPro-Truppentransporter der US-Streitkräfte. (Symbolfoto)
Zu Beginn ihrer Gegenoffensive hatten die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe der Vereinigten Staaten laut „Magazin für Europäische Sicherheit & Technik“ einen Bestand von 580 sogenannter MRAPs (Mine Resistant Ambush Protected Vehicle) aufgebaut. Dabei handelt es sich um Truppentransporter mit hohem Minenschutz. Etliche davon gingen im Frühsommer 2023 verloren, vor allem gepanzerte MaxxPro (Beispiel-Foto), was Videos brennender Exemplare bei Twitter beweisen sollten.  © IMAGO / ZUMA Wire
Ein Radpanzer Stryker der US-Streitkräfte.
Die USA haben der Ukraine im Verlauf des ersten Halbjahres 2023 bis zu 90 Radpanzer vom Typ Stryker geliefert. Der hochmobile Schützenpanzer mit einer Länge von knapp sieben Metern und einer Breite von 2,72 Metern soll Truppenverlegungen binnen kurzer Zeit ermöglichen, weil er mit bis zu 100 km/h deutlich schneller ist als viele Kettenpanzer. Mit bis zu 39 Millimetern Außenhülle ist er jedoch vergleichsweise schwach gepanzert. © IMAGO / ABACAPRESS
Ukrainische Soldaten werden an schwedischen Schützenpanzern CV 90 ausgebildet.
Das Combat Vehicle 90 (CV 90) gilt als einer der modernsten Schützenpanzer der Welt. Entwickelt wurde der Panzer in den 1990er Jahren vom britischen Rüstungskonzerns BAE Systems AB für die Streitkräfte Schwedens. Das skandinavische Land stellte der Ukraine im Frühjahr 2023 nach und nach 50 der Schützenpanzer bereit, die die 40-mm-Ma­schi­nen­ka­no­ne 40/70B auszeichnet. Bis zu acht Infanterie-Soldaten können mit dem CV 90 mitten in die Schlacht gefahren werden. © IMAGO / TT
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten
Aus Frankreich soll die Ukraine bereits im März 2025 drei Modelle des Kampfjets „Mirage 2000“ erhalten. Bei den Maschinen soll es sich laut Medienberichten um Modelle der Variante „Mirage 2000-5“ handeln. Eine offizielle Bestätigung der Lieferung steht noch aus. Frankreich verfügt selbst über 26 modernisierte Kampfjets des Typs „Mirage 2000-5“. © KHALED DESOUKI/AFP
Ein Leopard-1-A5 der belgischen Armee, der in Deutschland produziert wurde. (Archivfoto)
Der Leopard 1A5 ist eine kampfwertgesteigerte Variante des „Leos“ 1 aus deutscher Produktion und Vorgänger des Leopard-2-Kampfpanzers der Bundeswehr. Zwischen 1986 und 1992 wurde im A5 eine neue Feuerleitanlage sowie erstmals ein Laserentfernungsmesser eingebaut. Anfang 2023 hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der Ukraine 178 Exemplare in Aussicht gestellt. Beim Nato-Gipfel im Juli erfüllte Deutschland die zwischenzeitlich genannte Zielgröße von 25 gelieferten Leopard-1-A5 im Sommer 2023. © IMAGO / StockTrek Images
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet.
Die F-16 wurde in den 1970er Jahren als wendiger, vergleichsweise kostengünstiger und vielfältig einsetzbarer Kampfjet entwickelt. Sie trägt den offiziellen Spitznamen „Fighting Falcon“ (Kämpfender Falke), ist aber auch als „Viper“ bekannt. Der einstrahlige Kampfjet ist mit einer 20-Millimeter-Kanone mit mehreren Läufen bewaffnet und kann mit Luft-Luft-Raketen und Bomben ausgestattet werden. Nach Angaben der US-Luftwaffe erreicht die F-16 Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 2400 Kilometern pro Stunde und kann mehr als 860 Kilometer entfernt liegende Ziele anfliegen, ihre Raketen abfeuern und zum Startpunkt zurückkehren.  © PETRAS MALUKAS/afp
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert.
Die USA haben Atacms-Raketen an die Ukraine geliefert. Nach Abschuss vom Boden fliegen sie eine ballistische Kurve und sollen wieder am Boden detonieren. Obwohl sie als schwer abzufangen gelten, sind sie im Vergleich zu Marschflugkörpern nicht annähernd so präzise. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit. In der Spitze erreichen sie mehr als dreifache Schallgeschwindigkeit (Mach 3). Dieses hohe Tempo von rund 3700 km/h macht es auch deutlich schwerer, die Rakete zu kontrollieren. Bisher haben die USA Atacms mit einer gedrosselten Reichweite von 165 Kilometern geliefert. Die Ukraine wünscht sich aber Atacms mit einer Reichweite von 300 Kilometern. © U.S. Army/Imago
Kampfflugzeug des Typs „Gripen“ aus Schweden
Eigentlich sollte die Ukraine bereits im März 2024 die erste Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs „Gripen“ aus Schweden erhalten. Bislang sind aber keine Modelle des von der Firma Saab hergestellten Kampfjets im Kampf gegen Russland. Das wiederum liegt an der Lieferung der F16-Kampfjets an die Ukraine. Um die Luftwaffe des Landes und ihre Piloten nicht zu überfordern, wurde die Lieferung und Ausbildung des Personals an den schwedischen Flugzeugen zunächst ausgesetzt. Geplant sind die Lieferungen nun für 2025. © Sandor Ujvari/dpa

Update vom 11. August, 6.30 Uhr: Großbritannien hat in den vergangenen Monaten etwa 900 Marinesoldaten aus der Ukraine ausgebildet. Nach einem sechsmonatigen Training kehrten die Soldaten nun bald in den Ukraine-Krieg zurück, meldete die Nachrichtenagentur PA in der Nacht. Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge waren darunter auch Freiwillige ohne militärische Erfahrung.

News zum Ukraine-Krieg: UN reagieren entsetzt auf Raketenangriff in Saporischschja

Update vom 11. August, 5.00 Uhr: Eine russische Iskander-Rakete ist ukrainischen Behörden zufolge am Donnerstagabend in ein Hotel der Stadt Saporischschja eingeschlagen. Dabei sei ein Mensch getötet worden, 16 Personen seien verletzt worden, darunter vier Kinder. Lokale Medien berichteten, es handele sich bei dem beschädigten Gebäude um das Hotel Reikartz im Stadtzentrum, das häufig von Mitarbeitenden der Vereinten Nationen genutzt wird. „Ich bin entsetzt über die Nachricht, dass ein Hotel, das häufig von Mitarbeitenden der Vereinten Nationen und von Nichtregierungsorganisationen zur Unterstützung der vom Krieg betroffenen Menschen genutzt wird, von einem russischen Angriff in Saporischschja getroffen wurde“, sagte die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in der Ukraine, Denise Brown, in einer E-Mail.

Eine „Iskander-M“-Rakete.

News zum Ukraine-Krieg: Russland greift Saporischschja an

Update vom 10. August, 22.35 Uhr: In der Großstadt Saporischschja kam es am Donnerstagabend zu erneuten Angriffen durch die russische Armee. Behörden zufolge hat die Armee hauptsächlich zivile Infrastruktur ins Visier genommen und dabei mehrere Opfer gefordert. Mindestens eine Person sei getötet und mindestens neun verletzt worden, teilte Anatolij Kurtew, Sekretär des Stadtrats von Saporischschja, auf Telegram mit.

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meldete sich zu Wort. Unter anderem sei ein Feuer in einem Gebäude ausgebrochen, nachdem es von Raketen getroffen wurde. „Der russische Terror wird unweigerlich verlieren“, sagte Selenskyj.

Update vom 10. August, 20.45 Uhr: Die ukrainische Armee sieht sich an vielen Frontabschnitten im Osten und Süden heftigen Angriffen russischer Truppen ausgesetzt. Das geht aus dem Bericht des Generalstabs in Kiew am Donnerstagabend hervor. Genannt wurden die Frontabschnitte Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka, Marjinka und Schachtarsk. Die russische Armee begleite die Angriffe mit Artilleriefeuer und Luftangriffen. Es gelinge aber jeweils, die Angreifer zu stoppen, hieß es. Die Militärangaben sind unabhängig nicht zu überprüfen.

Ukraine-News: Kiew berichtet von Eroberungen rund um Bachmut

Update vom 10. August, 19.20 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben offenbar die Umgebung rund um die monatelang umkämpfte Kleinstadt Bachmut zurückerobert. Dies teilte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar mit. In einem Interview mit dem Guardian sagte Maljar, dass sich die russischen Soldaten kaum mehr um Bachmut bewegen könnten. Während die Ukraine am Rande der Stadt auf dem Vormarsch sei, habe Russland versucht, die ukrainischen Truppen durch Angriffe auf Gebiete in der Region Charkiw abzulenken.

Update vom 10. August, 18.00 Uhr: Laut offiziellen Angaben sind bei dem Beschuss eines russischen Dorfes nahe der Ukraine zwei Menschen verletzt und eine Person getötet worden. „Die Streitkräfte der Ukraine haben das Dorf Chausy im Bezirk Pogarsky beschossen“, schrieb der Gouverneur der Grenzregion Brjansk, Alexander Bogomaz, auf Telegram. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete zuvor über den Angriff.

Ukraine-News: Jetzt doch Taurus-Raketen? Regierung angeblich vor Entscheidung

Update vom 10. August, 17.10 Uhr: Die deutsche Bundesregierung steht laut t-online offenbar kurz vor der Entscheidung, die deutschen „Taurus“-Marschflugkörper in die Ukraine zu liefern. Kiew fordert dieses hocheffektive Waffensystem schon lange, da der „Taurus“ der Ukraine einen strategischen Vorteil verschaffen könnte. Das Kanzleramt wolle bei der Bereitstellung neuer Waffensystem für die Ukraine in enger Abstimmung mit den USA vorgehen. Das sei grundlegende Voraussetzung, heißt es.

Bisher hatte die Bundesregierung eine Lieferung der „Taurus“-Kurzstreckenraketen stets abgelehnt. Deren große Reichweite von 500 Kilometern würde es den ukrainischen Streitkräften ermöglichen, direkt russisches Territorium anzugreifen, was den Krieg eskalieren lassen könnte. Dieselben Bedenken trugen auch die USA vor, die ihre „ATACMS“-Raketen, das US-Pendant zum deutschen „Taurus“, bisher ebenfalls nicht der Ukraine zur Verfügung stellen wollten. Bereits Mitte Juli berichtete die New York Times aber, dass in der Biden-Administration eine Lieferund der US-Kurzstreckenraketen mittlerweile in Erwägung gezogen wird.

Neues Finanzpaket? US-Präsident Biden will mehr Kriegshilfen für die Ukraine

Update vom 10. August, 14.49 Uhr: US-Präsident Joe Biden will das Parlament um weitere 25 Milliarden US-Dollar bitten, die auch Kriegshilfen für die überfallene Ukraine beinhalten sollen. Das berichtet der Nachrichtendienst Bloomberg, der sich auf eine „mit den Plänen vertraute Person“ beruft. Mutmaßlich macht die nur stockend vorankommende ukrainische Gegenoffensive diese Mehrausgaben nötig.

Ein entsprechender Antrag Bidens bergt politischen Zündstoff. Die Führer der Republikaner im US-Parlament haben sich zuletzt skeptisch gegenüber weiteren Hilfen für die Ukraine gezeigt. „Was ist mit dem Geld, das wir bereits ausgegeben haben?“, fragte der republikanische Sprecher im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, im vergangenen Juni Medienvertreter. Damals kündigte er an, eine Abstimmung über zusätzliche Mittel für die Ukraine nicht zuzulassen, wenn dadurch die mit Biden vereinbarte Schuldenobergrenze in Höhe von 886 Milliarden US-Dollar Gefahr läuft, überschritten zu werden.

Update vom 10. August, 12.55 Uhr: Wegen schwerer Kämpfe bei der ostukrainischen Stadt Kupjansk haben die ukrainischen Behörden die Evakuierung von 37 Ortschaften angeordnet. Laut einer Liste, die die städtische Militärverwaltung veröffentlichte, handelt es sich um Dörfer im nördlichen und südlichen Umland, aber auch um Teile der Stadt, die am Ostufer des Flusses Oskil liegen. Mehr als 11.000 Menschen, darunter 600 Kinder, seien betroffen, schrieb der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Oleh Synjehubow.

Ukraine zu Verhandlungen: Putin und Selenskyj „nie an einem Tisch“

Update vom 10. August, 12.35 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Verhandlungen mit Putin einen klaren Korb erteilt. „Wir sind nicht länger bereit, direkt mit Wladimir Putin zu verhandeln“, erklärte er in einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sierra. „Wir vertrauen ihm absolut nicht.“ Die im Ukraine-Krieg begangenen Verbrechen seien „zu schwerwiegend“, sagte Kuleba. „Für uns ist klar, dass wir Putin und Selenskyj nie an einem Tisch sitzen sehen werden.“

Sofern Russland zu einem Abzug auf der Ukraine bereit sei, seien aber Friedensverhandlungen durch Dritte möglich. „Es gibt andere diplomatische Möglichkeiten, indirekt zu verhandeln“, so der ukrainische Politiker. Als Beispiel nannte er den Getreidedeal, der mithilfe von UN-Generalsekretär Guterres und dem türkischen Präsidenten Erdogan ausgehandelt wurde. „Wir brauchen eine gewisse Kreativität, um Lösungen zu finden“, erklärte der Außenminister und ergänzte: „Wir werden mit allen Mitteln nach ihnen suchen, aber im Moment fehlen die Voraussetzungen: Russland greift uns weiterhin an, es zieht Krieg dem Frieden vor.“

Ukraine-News: Neue Zahlen zu Verlusten Russlands im Krieg

Update vom 10. August, 11.31 Uhr: Die Ukraine meldet neue Zahlen zu den Verlusten Russlands im Ukraine-Krieg. Demnach verlor die russische Armee in den letzten 24 Stunden 580 Soldaten. Zudem habe die Ukraine 16 russische Panzer, einen russischen Kampfjet, 15 Artilleriesysteme und vier Drohnen zerstört. Unabhängig verifizieren lassen sich die Angaben nicht.

„Nukleares Szenario“: Lawrow-Vize wirft USA Vorbereitung von Atomwaffeneinsatz gegen Russland vor

Update vom 10. August, 11.15 Uhr: Die Nato arbeite an einem Szenario für einen Einsatz von Atomwaffen gegen Russland, behauptete jetzt der russische Vize-Außenminister Michail Galuzin in einem Interview mit der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Neben einem „nuklearen Szenario“ warf er den USA vor, sie würden seit dem Kalten Krieg ihre Atomwaffen auch auf Territorien von Nato-Mitgliedsstaaten stationiert lassen, die selbst über keine Nuklearwaffen verfügen, ohne dass es echte Bedrohungen gäbe. Beim kürzlichen Nato-Gipfel in Vilnius habe die Nato außerdem die „Schlüsselrolle von Atomwaffen bei der Abschreckung potenzieller Gegner“ hervorgehoben, so Galuzin.

Russland habe wiederholt betont, dass sich dies „negativ auf die Lage im Bereich der internationalen und europäischen Sicherheit auswirke“, fügte der russische Politiker hinzu. Russland sei zunehmend vom Westen bedroht. Eine Reaktion darauf sei die Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus.

News im Ukraine-Krieg: Polen wappnet sich für Angriff aus Belarus – „Schließen nichts aus“

Update vom 10. August, 10.27 Uhr: Polen verstärkt seine Truppen an der polnisch-belarussischen Grenze: 10.000 polnische Soldaten seien mittlerweile dort stationiert, sagte Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak laut der polnischen Nachrichtenagentur WNP in einem Fernsehinterview. „Wir müssen auf verschiedene Szenarien vorbereitet sein, wir schließen nichts aus. Deshalb haben wir beschlossen, Truppen näher an die Grenze zu verlegen, um den Angreifer abzuschrecken“, betonte er.

Update vom 10. August, 9.47 Uhr: Rund fünf Stunden währende, nächtliche Attacken mit iranischen Shahed-Drohnen meldet die Ukraine. Russland habe in der Nacht insgesamt zehn Angriffsdrohnen eingesetzt, der Angriff sei von Nordosten aus der russischen Region Kursk erfolgt. Sieben Drohnen habe die ukrainische Armee zerstört, heißt es. Die Angaben sind nicht unabhängig verifiziert.

Ukraine-News: Russland meldet neue Drohnen-Attacke auf Moskau und die Krim

Kiew – Im Ukraine-Krieg rücken Drohnen in den Fokus. Britische Geheimdienste betonten jetzt ihre Gefahr für russische Schiffe im Schwarzen Meer. Zuletzt gab es Angriffe auf das Landungsschiff „Olenegorski gornjak“ und den russischen Tanker „Sig“. Außerdem kam es vermehrt zu Angriffen auf die Region Moskau und Explosionen auf der Krim.

Offenbar ist der Drohnen-Krieg auch Teil der Gegenoffensive der Ukraine (siehe Karte). Die Folgen der Drohnenangriffe auf Moskau stehen allerdings in keinerlei Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der von Russland angegriffenen Ukraine – dort wurden bereits Tausende Zivilisten getötet. Die Ukraine hofft nun auf Hightech-Geräte zur Manipulation russischer Drohnen und erhielt wohl auch Luftabwehrraketen aus Großbritannien. Russland wiederum installiert Barrieren vor der Krim.

News zum Ukraine-Krieg: Russland meldet 13 Drohnen über der Krim und Moskau

Nun meldete die russische Seite im Ukraine-Krieg, nahe der von Russland annektierte Halbinsel Krim der Nacht elf ukrainische Drohnen abgeschossen zu haben. Außerdem seien zwei Drohnen abgeschossen worden, die in Richtung der Hauptstadt Moskau flogen, erklärte das Verteidigungsministerium am Donnerstag (10. August) auf Telegram.

Zwei ukrainische Drohnen seien in der Nähe der Stadt Sewastopol abgeschossen worden, „neun weitere (...) sind ins Schwarze Meer gestürzt“, hieß es. Nach Angaben des Ministeriums gab es keine Meldungen über Schäden oder Opfer in den betroffenen Gebieten.

News zum Ukraine-Krieg: Nächster Drohnenangriff auf Moskau binnen kurzer Zeit

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin meldete am Donnerstagmorgen (10. August) bei Telegram einen neuen Drohnenangriff auf die russische Hauptstadt. „In den frühen Morgenstunden... schossen die Luftverteidigungskräfte zwei Militärdrohnen ab, die auf dem Weg nach Moskau waren“, zitierte ihn die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.

Es ist der mindestens vierte Angriff auf Moskau binnen einer Woche. Erst am Mittwoch waren nach russischen Angaben zwei ukrainische Kampfdrohnen abgeschossen worden, die auf Moskau zusteuerten. Die beiden Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo ließen zwischenzeitlich keine Flugzeuge starten und landen. (mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Alexander Nemenov/AFP