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Ukraine-Krieg: Russland startet schwere Raketenangriffe – Luftalarm in der ganzen Ukraine

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  • Caspar Felix Hoffmann
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  • Daniel Dillmann
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Russland überzieht die Ukraine mit großen Raketenangriffen. Im ganzen Land wurde Luftalarm ausgelöst – Explosionen in Kiew zu hören. Der News-Ticker.

  • Sirenen heulen: Luftalarm in der gesamten Ukraine
  • Russische Luftangriffe: 700 Objekte der kritischen Infrastruktur zerstört
  • Hinweis der Redaktion: Lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt in unserem Newsticker. Die hier verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

Dieser Ticker wird nicht mehr aktualisiert. Die neuesten Entwicklungen entnehmen Sie bitte unserem neuen News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

+++ 9.35 Uhr: Die russischen Streitkräfte hätten die Ukraine in der vergangenen Nacht mit Drohnen und am heutigen Morgen (29. Dezember) mit 120 Marschflugkörpern angegriffen. Dies hat das ukrainische Militär mitgeteilt. Im ganzen Land seien indes Explosionen zu hören, unter anderem in Kiew und Charkiw sowie in Lwiw und Odessa (s. Update v. 8.45 Uhr). Die ukrainische Flugabwehr sei weiterhin aktiv.

News zu Ukraine-Krieg: Russland startet schwere Raketenangriffe – Luftalarm in der ganzen Ukraine

+++ 8.45 Uhr: Russland überzieht die Ukraine nach Militärangaben aus Kiew erneut mit großen Raketenangriffen. Im ganzen Land wurde am Donnerstagmorgen (29. Dezember) Luftalarm ausgelöst. Auch in der Hauptstadt Kiew waren mehrere schwere Explosionen im Zentrum zu hören, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. Dem Vernehmen nach war die ukrainische Flugabwehr im Einsatz, um die Angriffe abzuwehren. Es war zunächst unklar, ob es auch Einschläge von Raketen gab. Die Detonationen gibt es auch vor allem, wenn die russischen Raketen oder Drohnen abgeschossen werden.

Aus mehreren Teilen der Ukraine im Süden und im Westen gab es zudem Berichte von Behörden über Raketenschläge und Explosionen (s. Updates v. 7.10 Uhr u. 8.05 Uhr). Russland greift seit Oktober im Abstand von einigen Tagen immer wieder intensiv die ukrainische Energie-Infrastruktur an. Es handelte sich jeweils um Dutzende Raketen. Einige trafen ihre Ziele, weshalb Millionen Menschen in dem Land im Winter von Stromausfällen betroffen sind.

Ein zerbrochenes Fenster nach einem russischen Raketenangriff in Kramatorsk.

News zum Ukraine-Krieg: Russisches Militär greift Sumy mit Raketen an

+++ 8.05 Uhr: Das russische Militär greife die ukrainische Stadt Sumy mit Raketen an. Dies hat Vitalii Kim, der Leiter der Militärverwaltung des Oblast Mykolajiw, auf Telegram mitgeteilt. „Die ersten Raketen haben Sumy getroffen. Leider“, so Mykolajiw. Die ukrainische Flugabwehr hat indes gemeldet, dass sie eine russische Rakete über der Oblast Sumy abgeschossen habe.

Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks

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Der Krieg begann Ende Februar mit Angriffen Russlands auf zahlreiche Städte der Ukraine. Die Truppen aus Moskau nahmen frühzeitig auch Kiew, die Haupstadt des Landes, unter Raketenbeschuss. Eine der russischen Raketen wurde als Teil einer Ausstellung vor dem Nationalmuseum für Militärgeschichte platziert. Kurator Pavlo Netesov wollte nach eigener Aussage mit der Ausstellung der zerstörten Ausrüstung die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews an die Straßenkämpfe erinnern, die in anderen Städte der Ukraine tobten, von denen die Hauptstadt aber verschont blieb. © Sergei Supinsky/afp
Wolodymyr Selenskyi in Donezk
Eine dieser Städte war Donezk. Im Mai 2022 besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die einstige Millionenmetropole und hörte sich dort den Bericht von Frontsoldaten an. In Donezk tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits seit 2014. Seitdem herrscht dort ein von Moskau installiertes Regime, das sich selbst Volksrepublik Donezk nennt. Nach einigen vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen ist die Stadt im Südosten nun wieder Ort erbitterterte Kämpfe. © Uncredited/dpa
Menschen suchen Deckung in Lyssytschansk
Es ist vor allem die Zivilbevölkerung, wie diese beiden Kinder und Seniorinnen in Lyssytschansk, die unter dem Ukraine-Krieg leiden. Die Großstadt liegt mitten im Donbass, die seit Kriegsausbruch am schwersten umkämpfte Region in der Ukraine. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht fliehen oder konnten, müssen nun regelmäßig Schutz vor Artilleriebeschuss suchen. © Aris Messinis/afp
Tschassiw Jar, Kleinstadt der Ukraine in der Nähe Lyssytschansk
Unweit von Lyssytschansk liegt die Kleinstadt Tschassiw Jar. Dort räumen Arbeiter die Trümmer eines Hauses von der Straße, das von einer russischen „Hurrikan“-Rakete getroffen wurde. Im Juli 2022 feierte Russland vor allem in der Donbass-Region militärische Erfolge. Zahlreiche Städte und Gemeinden wurden erobert. Die Truppen Wladimir Putins schienen die Ukraine im Sturm zu erobern. © Anatolii Stepanov/afp
brennendes Weizenfeld in der Region Saporischschja
Dieser Mann in Militäruniform ist in einem brennenden Weizenfeld in der Region Saporischschja, während russische Truppen Felder beschießen, um die örtlichen Landwirte an der Getreideernte zu hindern. Die Ukraine auszuhungern und die Ernte zu stehlen, war von Anfang an Teil der russischen Strategie © Uncredited/dpa
Das sechsmonatige Jubiläum im August war ein trauriger Abschnitt im russischen Angriffs-Krieg
Das sechsmonatige Jubiläum des UKraine-Kriegs im August war ein trauriger Abschnitt der russischen Invasion. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisteten mit Herz und allen Mitteln weiter Widerstand und feierten ihre Nation, wie hier mit Drohne und ukrainischer Flagge über dem „Monument des Mutterlands“ in Kiew. © Dimitar Dilkoff/afp
Hier wurde im September in der Stadt Kupiansk in der Kharkiv Region eine Brücke bombadiert
Im September begannen die Truppen Wladimir Putins, die Infrastruktur der ukrainischen Städte unter Beschuss zu nehmen. In der Stadt Kupiansk in der Region Kharkiw bombardierte Moskau eine Brücke. An vielen anderen Städten versuchten die russischen Streitkräfte, die Energieversorgung zu stören. © Yasuyoshi Chiba/afp
Statt eines kurzen Angriffskriegs, den der russische Präsident Wladimir Putin geplant hatte, dauert der Krieg immer noch an.
Weil die Erfolge in der Ukraine ausblieben, benötigten die russischen Truppen immer mehr Rekruten für die Front. Präsident Wladimir Putin verkündete deshalb eine Teilmobilisierung im eigenen Land. Tausende junger Männer mussten sich wie dieser Mann in der Stadt Kineschma von ihren Müttern verabschieden und in den Ukraine-Krieg ziehen. © Vladimir Smirnov/imago
Hier sieht man Putin bei einer Ansprache auf einem großen Screen auf dem Roten Platz anlässlich der Annexion von vier Regionen der Ukraine, die von russischen Truppen im September besetzt waren
Im Osten der Ukraine schuf Wladimir Putin Ende September Tatsachen. Vier Regionen des Landes, die zuvor ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, wurden annektiert. Anlässlich der Gebietsgewinne richtete sich Putin in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung Russlands. Zumindest auf dem Roten Platz in Moskau wurde Putins Rede frenetisch bejubelt. © Alexander Nemenov/afp
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf. Sie ist die einzige Landverbindung zwischen Russland und der annektierten Krim-Halbinsel. Russland versprach, die Täter zu finden, ohne die Ukraine sofort zu beschuldigen. © Uncredited/afp
Ukrainische Artilleristen feuern eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk Ende Oktober während des russischen Einmarsches in die Ukraine
Ebenfalls im Oktober gelingt es der Ukraine, an vielen Frontabschnitten vorzurücken. Das gelingt den Streitkräften vor allem dank der Unterstützung aus dem Westen, die immer mehr schweres Gerät in den Konflikt liefert. Hier feuern ukrainische Artilleristen eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk ab. © Dimitar Dilkoff/afp
Ein Einwohner von Cherson hebt seinen Daumen zur Unterstützung der Ukraine auf dem Hauptplatz der Stadt nach der Befreiung von den russischen Besatzern
Mitte November gelingt den ukrainischen Truppen ein großer Erfolg. Sie können die Hafenstadt Cherson im Südosten des Landes zurückerobern. Die Millionenmetropole besitzt neben hohem strategischem auch symbolischen Wert im Kampf gegen Russland. Ein Bewohner feiert die Befreieung mit erhobenem Daumen im Zentrum der Stadt. © Celestino Arce Lavin/dpa
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden. Russland attackierte die Ukraine mit einem massiven Angriff auf die zivile Infrastruktur, wodurch Millionen von Haushalten ohne Strom blieben. Unmittelbar nach dem Vorfall gab es Befürchtungen, dass es sich um eine neue Eskalation des Konflikts handeln könnte, doch am 16. November 2022 gab Polen bekannt, dass das Geschoss wahrscheinlich von der ukrainischen Luftabwehr stammte. Diese Theorie wurde dann auch von Washington bestätigt. © Wojtek Radwanski/Damien Simonart/afp
ein Werk des britischen Straßenkünstlers Banksy auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion
Auch Banksy besuchte die Ukraine inmitten des Krieges. Ein am 17. November 2022 aufgenommenes Foto zeigt ein Werk des britischen Straßenkünstlers auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Ukraine sich auf einen Winter des Krieges einstellen wird müssen. © Sergei Supinsky/afp
Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten
Weitere harte Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Sogar Kernkraftwerke werden zum Ziel russischer Raketen. Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten, der durch Beschuss im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine in Enerhodar beschädigt wurde. © Alexey Kudenko/imago
Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022
Kleine Momente des Glücks im Wahnsinn des Krieges: Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022, als die Stadt nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur von einem geplanten Stromausfall betroffen ist. © Yuriy Dyachyshyn/afp
Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine
Für einen Augenblick darf dieses Mädchen einfach Kind sein. Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine © Dimitar Dilkoff/afp
Ukraine-Krieg - Jahrestag Kriegsbeginn- Kiew
Ukrainische Soldaten erinnern am 24. Februar 2023 an der Sophienkathedrale in Kiew an den Beginn des Ukraine-Kriegs ein Jahr zuvor. © Kay Nietfeld/dpa
Ukraine-Krieg - Orthodoxe Ostern in Saporischschja
Die kirchlichen Rituale werden in der Ukraine auch im April 2023 befolgt: Orthodoxe christliche Priester und Gläubige bei der Segnung der traditionellen Osterkörbe am Ostersonntag in der St. Nikolaus-Kirche in Saporischschja. © Andriy Andriyenko/dpa
Ukraine-Krieg - Ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes
Ukrainische Soldaten gestikulieren im September 2023 auf ihrem Bradley Fighting Vehicle (BFV) in der Frontstadt Orichiw. Aus ihrem amerikanischen Schützenpanzer berichten sie von schweren Gefechten. Seit Kriegsbeginn stand Orichiw unter ständigem Beschuss der russischen Armee. © Oliver Weiken/dpa
Ukraine-Krieg - Kupjansk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mitte) wird am 30. November 2023 während eines Besuchs in einem Gefechtsstand an der Front in Kupjansk über die Kriegssituation informiert. © dpa
Lwiw
Auch im Dezember 2023 feiern die Menschen in der Ukraine Weihnachten. In Lwiw besuchen sie den Gottesdienst an Heiligabend und bereiten sich darauf vor, den ersten Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember zu feiern.  © Yuriy Dyachyshyn/AFP
Ukraine-Krieg - Charkiw
Ein großer Haufen Trümmer mit Resten von russischen Raketen liegt in der Stadt Charkiw. In den frühen Morgenstunden des 15. Februar 2024 schlug eine russische Rakete in einem Wohngebiet von Chugugyv ein und tötete eine 67-jährige Frau. © Ximena Borrazas/dpa
Charkiw
Trotz Gesprächen über eine Waffenruhe dauert der Ukraine-Blick auch im Jahr 2025 weiter an. Charkiw steht mehrmals schwer unter russischem Beschuss. Das Kunstwerk „Kreuz des Friedens“ mit einem Kruzifix aus 20.000 Fragmenten russischer Artilleriegeschosse wurde vom amerikanisch-ukrainischen Künstler Sergey Melnikoff (besser bekannt als MFF) und dem ukrainischen Künstler Viktor Belchik geschaffen. © Sergey Bobok/AFP
Ukraine-Krieg - Sumy
Bei einem schweren russischen Luftschlag mit ballistischen Raketen gegen die Stadt Sumy kommen am Palmsonntag 2025 mehr als 30 Menschen ums Leben. Mehr als 100 Zivilpersonen werden verletzt. Unter den Toten sind auch Kinder. © Evgeniy Maloletka/dpa

News zum Ukraine-Krieg: Russland setzt Drohnen-Angriffe auf Charkiw fort

+++ Update vom Donnerstag, 29. Dezember, 7:10 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben im Laufe des Mittwochs (28. Dezember) Charkiw mehrmals angegriffen und dabei die Infrastruktur der Stadt ins Visier genommen, schrieb Ihor Terechow, Bürgermeister von Charkiw, auf Telegram. „Zum zweiten Mal am heutigen Tag wird Charkiw angegriffen, vermutlich von Shahed-Drohnen. Die Infrastruktur wird angegriffen“, so Terechow.

News zum Ukraine-Krieg: Ukrainisches Militär schießt russische Drohnen ab

+++ 22.30 Uhr: Russische Militärs haben nach ukrainischen Angaben am Mittwochabend eine neue Angriffswelle mit sogenannten Kamikaze-Drohnen gegen die Ukraine gestartet. Die Drohnen seien gegen verschiedene Ziele im Süden und Osten des Landes gerichtet, teilte die Befehlsstelle der ukrainischen Luftabwehr Süd auf Facebook mit. In der Region Dnipro seien fünf Drohnen abgeschossen worden.

Der Einflug von Drohnen in mehreren Gruppen wurde auch aus der Region Donezk, Saporischschja und Charkiw gemeldet. Beobachter berichteten zudem Flüge in Richtung Odessa. Nach Berichten der Agentur Unian wurden zahlreiche unbemannte Fluggeräte abgeschossen. Nähere Angaben liegen bisher nicht vor.

Selenskyj: „Niemand im Westen hat noch Angst vor Russland“

+++ 21.20 Uhr: Der ukrainische Widerstand gegen Russland hat nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj Auswirkungen auf die ganze Welt. Im Laufe von zehn Monaten „haben wir allen geholfen“, sagte er in einer Rede vor dem Parlament in Kiew laut der Nachrichtenagentur Reuters. Die Einigkeit der EU sei gestärkt worden.

„Wir haben dem Westen geholfen, wieder zu sich zu finden, in die globale Arena zurückzukehren und zu merken, wie sehr sich der Westen durchsetzt“, erklärte Selenskyj in einer jährlichen Rede, die er hinter verschlossenen Türen hält. „Niemand im Westen hat Angst vor Russland, noch werden sie Angst haben.“

Lawrow rechnet mit Unterbrechung der Nachschubwege

+++ 20.11 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow erwartet nach eigenem Bekunden eine baldige Unterbrechung der Nachschubwege für Waffen und Munition für die ukrainische Armee aus dem Ausland. „Wir beobachten, dass die Ukraine immer mehr und immer bessere westliche Waffen erhält“, sagte Lawrow während eines Interviews im russischen Fernsehen der Nachrichtenagentur dpa zufolge.

Daher gebe es unter Militärexperten Forderungen, diese Lieferwege zu unterbrechen. Dabei werde an „Eisenbahnstrecken, Brücken und Tunnel“ gedacht, sagte Lawrow. „Ich gehe davon aus, dass sie professionelle Entscheidungen darüber treffen, wie man diese Lieferungen erschwert oder im Idealfall ganz stoppt.“

Selenskyj: In Bachmut „sind nur noch ein paar Zivilisten geblieben“

+++ 18.15 Uhr: In der heftig umkämpften Stadt Bachmut im Osten der Ukraine leben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kaum noch Zivilisten. „Im vergangenen Jahr lebten dort 70.000 Menschen. Jetzt sind nur noch ein paar Zivilisten geblieben“, erklärte Selenskyj am Mittwoch im Onlinedienst Facebook. Angaben zur Anzahl der noch verbliebenen Zivilisten in der Stadt machte er nicht. 

Es gebe in der Stadt „keinen Ort“, der „nicht mit Blut bedeckt“ sei, schrieb Selenskyj und fügte mehrere Aufnahmen hinzu, die das Ausmaß der Zerstörung in der Stadt zeigten. Nach Angaben von AFP-Journalisten, die sich in den vergangenen Wochen mehrfach in Bachmut aufhielten, werden die ohnehin schwierigen Lebensbedingungen durch den fehlenden Zugang zu Wasser und Strom zusätzlich erschwert.

Ukraine-Krieg: Russische Geschosse treffen Geburtsklinik in Cherson

+++ 17.11 Uhr: Das befreite Cherson erlebt aktuell schweren Beschuss. Bei russischen Angriffen sind in der Ukraine mindestens acht Menschen verletzt worden. Drei von ihnen hätten im umkämpften Bachmut Verletzungen erlitten, sagte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko.

In der Region Cherson trafen russische Geschosse eine Geburtsklinik, kurz nachdem zwei Frauen dort Kinder zur Welt gebracht hatten. Nach Angaben von ukrainischer Seite wurde dabei niemand verletzt. In Cherson wurden bei dem Angriff Wohngebäude, ein Kindergarten und eine Bäckerei beschädigt, wie Gouverneur Jaroslaw Januschewitsch mitteilte. Das Büro des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erklärte, beim Beschuss eines Dorfes in der Region seien drei Zivilisten verletzt worden, darunter ein 14-Jähriger.

News zum Ukraine-Krieg: Mann verrät Position der eigenen Truppen an den Feind

+++ 15:45 Uhr: Wie das Nachrichtenportal The Kyiv Independent berichtet, wurde ein Ukrainer wegen Weitergabe von Informationen an russische Truppen zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt. Demnach soll er den russischen Streitkräften die Standorte von Bombenkellern und die Positionen ukrainischer Truppen verraten haben, wie der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) mitteilte. Die von ihm gelieferten Informationen betrafen die Gebiete um Kramatorsk im Gebiet Donezk.

Dem SBU zufolge beabsichtigten die russischen Streitkräfte die erhaltenen Daten zur Vorbereitung und Durchführung von Raketenangriffen auf Kramatorsk zu nutzen.

News zum Ukraine-Krieg: Kiew entwickelt Drohnen für den Luftkampf

+++ 13.45 Uhr: Die Ukraine will Kampfdrohnen zur Abwehr russischer Luftangriffe entwickeln. Sein Land habe zunächst etwa 1400 Aufklärungsdrohnen gekauft, sagte der Minister für digitale Transformation, Mychailo Fedorow, im Interview der Nachrichtenagentur AP. Nun seien Kampfdrohnen an der Reihe. „Das sind sowohl Drohnen mit Sprengladungen als auch Drohnen, die drei bis zehn Kilometer hoch fliegen und Ziele treffen“, sagte er. „Ich kann bereits sagen, dass sich die Situation, was Drohnen betrifft, im Februar und März drastisch ändern wird“, sagte er.

Präsident Selenskyj erwartet Befreiung der Ukraine von Russland im nächsten Jahr

Update vom Mittwoch, 28. Dezember, 6.25 Uhr: Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner täglichen Videoansprache am gestrigen Dienstagabend (27. Dezember) erklärt, die Ukraine bereite ihre Verteidigungs- und Sicherheitskräfte auf das kommende Jahr vor, das ein entscheidendes Jahr werden dürfte. „Wir wissen um die Risiken im Winter, wir wissen, was wir im Frühjahr zu tun haben, und deshalb wissen wir, welche Ergebnisse der gesamte Verteidigungs- und Sicherheitssektor vorweisen muss“, Selenskyj.

Als Hauptziele nannte der Präsident die Befreiung der Ukraine von Russland sowie den Wiederaufbau, die Rückführung der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer, die weitere Annäherung des Staates an die wichtigsten Partner und die Eröffnung neuer Möglichkeiten für die Ukraine in der Welt. Er sagte zudem, dass er sein Konzept für die Umsetzung dieser Aufgaben bald im ukrainischen Parlament vorstellen werde.

Ukraine-Krieg: Patriot-System soll bald einsatzbereit sein – Heftige Kämpfe um Bachmut

+++ Update vom Dienstag, 27. Dezember, 6.25 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba gegenüber Associated Press werden die Patriot-Luftabwehrsysteme in der Ukraine voraussichtlich in etwa sechs Monaten einsatzbereit sein, sobald alle erforderlichen Vorbereitungen abgeschlossen seien. Kuleba zufolge habe die US-Regierung einen Aktionsplan ausgearbeitet, um die Patriot-Raketenbatterie in weniger als sechs Monaten einsatzbereit zu machen. Normalerweise dauere die Ausbildung bis zu einem Jahr.

Russland baut Truppen in Belarus aus

Erstmeldung: Minsk – In einer Ölraffinerie in Belarus ist ein Feuer ausgebrochen. Der Brand in der „Naftan Ölraffinerie“ nahe der Stadt Wizebsk im Nordwesten des Landes sei am Sonntagmorgen (25.12.2022) festgestellt worden. Das meldete das belarussische Notfallministerium.. Darüber berichtet hatte das Nachrichtenportal Ukrainska Pravda aus der Ukraine.

Das Feuer konnte demnach kurz nach Ausbruch wieder gelöscht werden. Es sollen keine Menschen bei dem Unglück verletzt worden sein. Eine Ursache für den Brand wurde bislang nicht bekannt gegeben. Eine eingesetzte Kommission kümmere sich nun um die Ermittlungen.

Ukraine News: Wird Belarus doch noch Kriegspartei?

Belarus war aufgrund des andauernden Ukraine-Kriegs zuletzt wieder in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Das Land nördlich der Ukraine gilt als enger Verbündeter Russlands. Dessen Präsident Wladimir Putin hatte Machthaber Alexander Lukaschenko unlängst in der belarussischen Hauptstadt Minsk besucht.

Mittlerweile verstärkt Russland im Ukraine-Krieg seine in Belarus stationierten Truppen. Das melden übereinstimmend das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) und das ukrainische Militär. Moskau verlege demnach weitere Bataillone in die ukrainische Grenze zu Belarus. Während das ISW einen Angriff Russlands auf die Ukraine von belarussischem Boden aus weiterhin für unwahrscheinlich hält, müsse die Gefahr aber ernst genommen werden. Als Indiz für eine geplante Offensive wird die Errichtung eines Feldlazaretts gesehen. Russland hatte solche Lazarette auch kurz vorm Beginn der Kampfhandlungen im Ukraine-Konflikt im Februar 2022 grenznah errichtet. „Feldhospitäler sind nicht notwendig für Übungen und können ein Hinweis auf die Vorbereitung von Kampfhandlungen sein“, teilte das ISW mit. Lukaschenko hatte seine Militärbasen im Februar den Kreml-Truppen für ihren Angriff auf die Ukraine zur Verfügung gestellt. (Redaktion/dpa)

Rubriklistenbild: © David Goldman/AP/dpa