News-Ticker zum Ukraine-Krieg

Ukrainische Polizei entdeckt russische Folterlager in der Nähe von Charkiw

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Seit zehn Monaten tobt der Ukraine-Krieg. In Charkiw entdeckt die Polizei zahlreiche Folterlager und hunderte Leichen ukrainischer Zivilisten. Der News-Ticker.

  • Cherson: 474 Menschen sollen entführt worden sein.
  • Ukrainische Raketeneinschläge: Moskau bestätigt tödlichen Luftschlag im Donbass
  • Hinweis der Redaktion: Lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt in unserem Newsticker. Die hier verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 3. Januar, 6.40 Uhr: Seit der Befreiung der Umgebung der ostukrainischen Stadt Charkiw von den russischen Besatzern hat die Polizei dort nach eigenen Angaben 25 Folterlager entdeckt. In den Lagern sollen russische Truppen unter anderem Zivilisten unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten und gequält haben, teilte der regionale Polizeichef Wolodymyr Tymoschko am Montag (2. Januar) auf Facebook mit. Die Gefangenen seien teils mit Elektroschocks misshandelt worden, anderen seien die Finger gebrochen worden. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die Umgebung von Charkiw war monatelang von russischen Truppen besetzt gewesen. Sie zogen sich erst Anfang September des vergangenen Jahres nach einer ukrainischen Gegenoffensive zurück. Seitdem seien in der befreiten Region 920 Leichen von Zivilisten entdeckt worden, darunter 25 Kinder, teilte Tymoschko weiter mit. Sie seien von russischen Soldaten getötet worden.

Der Korridor eines Kellergeschosses in einem Gebäude, das nach Angaben eines Staatsanwalts für Kriegsverbrechen von russischen Streitkräften im Ukraine-Krieg als Folterstätte genutzt wurde.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Soldaten entführen ukrainische Zivilpersonen in Cherson

+++ 21.07 Uhr: 474 Einwohnerinnen und Einwohner der Oblast Cherson, die zuvor von russischen Soldaten entführt worden seien, befänden sich noch immer in Gefangenschaft. Dies teilte die Staatsanwaltschaft von Cherson mit. „Zum jetzigen Zeitpunkt wissen die Ermittler, dass von 683 befreiten ukrainischen Staatsbürgern noch 474 Personen in illegaler Gefangenschaft sind“, so die Staatsanwaltschaft. Darunter befänden sich vor allem Politiker, Beamte und Geistliche. Inzwischen hätten die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden Maßnahmen ergriffen, um den Aufenthaltsort dieser Personen zu ermitteln. Die Ermittlungen in Bezug auf die Entführung von Bürgerinnen und Bürgern der Oblast Cherson seien ebenfalls im Gange.

Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks

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Der Krieg begann Ende Februar mit Angriffen Russlands auf zahlreiche Städte der Ukraine. Die Truppen aus Moskau nahmen frühzeitig auch Kiew, die Haupstadt des Landes, unter Raketenbeschuss. Eine der russischen Raketen wurde als Teil einer Ausstellung vor dem Nationalmuseum für Militärgeschichte platziert. Kurator Pavlo Netesov wollte nach eigener Aussage mit der Ausstellung der zerstörten Ausrüstung die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews an die Straßenkämpfe erinnern, die in anderen Städte der Ukraine tobten, von denen die Hauptstadt aber verschont blieb. © Sergei Supinsky/afp
Wolodymyr Selenskyi in Donezk
Eine dieser Städte war Donezk. Im Mai 2022 besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die einstige Millionenmetropole und hörte sich dort den Bericht von Frontsoldaten an. In Donezk tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits seit 2014. Seitdem herrscht dort ein von Moskau installiertes Regime, das sich selbst Volksrepublik Donezk nennt. Nach einigen vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen ist die Stadt im Südosten nun wieder Ort erbitterterte Kämpfe. © Uncredited/dpa
Menschen suchen Deckung in Lyssytschansk
Es ist vor allem die Zivilbevölkerung, wie diese beiden Kinder und Seniorinnen in Lyssytschansk, die unter dem Ukraine-Krieg leiden. Die Großstadt liegt mitten im Donbass, die seit Kriegsausbruch am schwersten umkämpfte Region in der Ukraine. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht fliehen oder konnten, müssen nun regelmäßig Schutz vor Artilleriebeschuss suchen. © Aris Messinis/afp
Tschassiw Jar, Kleinstadt der Ukraine in der Nähe Lyssytschansk
Unweit von Lyssytschansk liegt die Kleinstadt Tschassiw Jar. Dort räumen Arbeiter die Trümmer eines Hauses von der Straße, das von einer russischen „Hurrikan“-Rakete getroffen wurde. Im Juli 2022 feierte Russland vor allem in der Donbass-Region militärische Erfolge. Zahlreiche Städte und Gemeinden wurden erobert. Die Truppen Wladimir Putins schienen die Ukraine im Sturm zu erobern. © Anatolii Stepanov/afp
brennendes Weizenfeld in der Region Saporischschja
Dieser Mann in Militäruniform ist in einem brennenden Weizenfeld in der Region Saporischschja, während russische Truppen Felder beschießen, um die örtlichen Landwirte an der Getreideernte zu hindern. Die Ukraine auszuhungern und die Ernte zu stehlen, war von Anfang an Teil der russischen Strategie © Uncredited/dpa
Das sechsmonatige Jubiläum im August war ein trauriger Abschnitt im russischen Angriffs-Krieg
Das sechsmonatige Jubiläum des UKraine-Kriegs im August war ein trauriger Abschnitt der russischen Invasion. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisteten mit Herz und allen Mitteln weiter Widerstand und feierten ihre Nation, wie hier mit Drohne und ukrainischer Flagge über dem „Monument des Mutterlands“ in Kiew. © Dimitar Dilkoff/afp
Hier wurde im September in der Stadt Kupiansk in der Kharkiv Region eine Brücke bombadiert
Im September begannen die Truppen Wladimir Putins, die Infrastruktur der ukrainischen Städte unter Beschuss zu nehmen. In der Stadt Kupiansk in der Region Kharkiw bombardierte Moskau eine Brücke. An vielen anderen Städten versuchten die russischen Streitkräfte, die Energieversorgung zu stören. © Yasuyoshi Chiba/afp
Statt eines kurzen Angriffskriegs, den der russische Präsident Wladimir Putin geplant hatte, dauert der Krieg immer noch an.
Weil die Erfolge in der Ukraine ausblieben, benötigten die russischen Truppen immer mehr Rekruten für die Front. Präsident Wladimir Putin verkündete deshalb eine Teilmobilisierung im eigenen Land. Tausende junger Männer mussten sich wie dieser Mann in der Stadt Kineschma von ihren Müttern verabschieden und in den Ukraine-Krieg ziehen. © Vladimir Smirnov/imago
Hier sieht man Putin bei einer Ansprache auf einem großen Screen auf dem Roten Platz anlässlich der Annexion von vier Regionen der Ukraine, die von russischen Truppen im September besetzt waren
Im Osten der Ukraine schuf Wladimir Putin Ende September Tatsachen. Vier Regionen des Landes, die zuvor ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, wurden annektiert. Anlässlich der Gebietsgewinne richtete sich Putin in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung Russlands. Zumindest auf dem Roten Platz in Moskau wurde Putins Rede frenetisch bejubelt. © Alexander Nemenov/afp
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf. Sie ist die einzige Landverbindung zwischen Russland und der annektierten Krim-Halbinsel. Russland versprach, die Täter zu finden, ohne die Ukraine sofort zu beschuldigen. © Uncredited/afp
Ukrainische Artilleristen feuern eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk Ende Oktober während des russischen Einmarsches in die Ukraine
Ebenfalls im Oktober gelingt es der Ukraine, an vielen Frontabschnitten vorzurücken. Das gelingt den Streitkräften vor allem dank der Unterstützung aus dem Westen, die immer mehr schweres Gerät in den Konflikt liefert. Hier feuern ukrainische Artilleristen eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk ab. © Dimitar Dilkoff/afp
Ein Einwohner von Cherson hebt seinen Daumen zur Unterstützung der Ukraine auf dem Hauptplatz der Stadt nach der Befreiung von den russischen Besatzern
Mitte November gelingt den ukrainischen Truppen ein großer Erfolg. Sie können die Hafenstadt Cherson im Südosten des Landes zurückerobern. Die Millionenmetropole besitzt neben hohem strategischem auch symbolischen Wert im Kampf gegen Russland. Ein Bewohner feiert die Befreieung mit erhobenem Daumen im Zentrum der Stadt. © Celestino Arce Lavin/dpa
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden. Russland attackierte die Ukraine mit einem massiven Angriff auf die zivile Infrastruktur, wodurch Millionen von Haushalten ohne Strom blieben. Unmittelbar nach dem Vorfall gab es Befürchtungen, dass es sich um eine neue Eskalation des Konflikts handeln könnte, doch am 16. November 2022 gab Polen bekannt, dass das Geschoss wahrscheinlich von der ukrainischen Luftabwehr stammte. Diese Theorie wurde dann auch von Washington bestätigt. © Wojtek Radwanski/Damien Simonart/afp
ein Werk des britischen Straßenkünstlers Banksy auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion
Auch Banksy besuchte die Ukraine inmitten des Krieges. Ein am 17. November 2022 aufgenommenes Foto zeigt ein Werk des britischen Straßenkünstlers auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Ukraine sich auf einen Winter des Krieges einstellen wird müssen. © Sergei Supinsky/afp
Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten
Weitere harte Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Sogar Kernkraftwerke werden zum Ziel russischer Raketen. Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten, der durch Beschuss im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine in Enerhodar beschädigt wurde. © Alexey Kudenko/imago
Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022
Kleine Momente des Glücks im Wahnsinn des Krieges: Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022, als die Stadt nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur von einem geplanten Stromausfall betroffen ist. © Yuriy Dyachyshyn/afp
Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine
Für einen Augenblick darf dieses Mädchen einfach Kind sein. Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine © Dimitar Dilkoff/afp
Ukraine-Krieg - Jahrestag Kriegsbeginn- Kiew
Ukrainische Soldaten erinnern am 24. Februar 2023 an der Sophienkathedrale in Kiew an den Beginn des Ukraine-Kriegs ein Jahr zuvor. © Kay Nietfeld/dpa
Ukraine-Krieg - Orthodoxe Ostern in Saporischschja
Die kirchlichen Rituale werden in der Ukraine auch im April 2023 befolgt: Orthodoxe christliche Priester und Gläubige bei der Segnung der traditionellen Osterkörbe am Ostersonntag in der St. Nikolaus-Kirche in Saporischschja. © Andriy Andriyenko/dpa
Ukraine-Krieg - Ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes
Ukrainische Soldaten gestikulieren im September 2023 auf ihrem Bradley Fighting Vehicle (BFV) in der Frontstadt Orichiw. Aus ihrem amerikanischen Schützenpanzer berichten sie von schweren Gefechten. Seit Kriegsbeginn stand Orichiw unter ständigem Beschuss der russischen Armee. © Oliver Weiken/dpa
Ukraine-Krieg - Kupjansk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mitte) wird am 30. November 2023 während eines Besuchs in einem Gefechtsstand an der Front in Kupjansk über die Kriegssituation informiert. © dpa
Lwiw
Auch im Dezember 2023 feiern die Menschen in der Ukraine Weihnachten. In Lwiw besuchen sie den Gottesdienst an Heiligabend und bereiten sich darauf vor, den ersten Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember zu feiern.  © Yuriy Dyachyshyn/AFP
Ukraine-Krieg - Charkiw
Ein großer Haufen Trümmer mit Resten von russischen Raketen liegt in der Stadt Charkiw. In den frühen Morgenstunden des 15. Februar 2024 schlug eine russische Rakete in einem Wohngebiet von Chugugyv ein und tötete eine 67-jährige Frau. © Ximena Borrazas/dpa
Charkiw
Trotz Gesprächen über eine Waffenruhe dauert der Ukraine-Blick auch im Jahr 2025 weiter an. Charkiw steht mehrmals schwer unter russischem Beschuss. Das Kunstwerk „Kreuz des Friedens“ mit einem Kruzifix aus 20.000 Fragmenten russischer Artilleriegeschosse wurde vom amerikanisch-ukrainischen Künstler Sergey Melnikoff (besser bekannt als MFF) und dem ukrainischen Künstler Viktor Belchik geschaffen. © Sergey Bobok/AFP
Ukraine-Krieg - Sumy
Bei einem schweren russischen Luftschlag mit ballistischen Raketen gegen die Stadt Sumy kommen am Palmsonntag 2025 mehr als 30 Menschen ums Leben. Mehr als 100 Zivilpersonen werden verletzt. Unter den Toten sind auch Kinder. © Evgeniy Maloletka/dpa

Ukraine-Krieg: Ukrainische Streitkräfte erobern Insel zurück

+++ 20.05 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte hätten am Montagabend (2. Januar) die Insel Velykyi Potomkin zwischen dem linken und dem rechten Ufer des Flusses Dnipro in der Oblast Cherson zurückerobert. Dies hat der ukrainische Parlamentsabgeordneter Oleksii Honcharenko auf Telegram mitgeteilt. Honcharenko teilte auch ein Video, in dem ein ukrainischer Soldat über die Räumung der Insel spricht. Offiziell hat sich der ukrainische Generalstab noch nicht zu den Informationen über die Befreiung der Insel geäußert. Seit dem 15. Dezember stand die Insel unter der Kontrolle der russischen Streitkräfte.

Ukraine-Krieg: Russische Truppen eröffnen erneut das Feuer

+++ 19.25 Uhr: Russische Truppen hätten am Montag (2. Januar) erneut das Feuer aus Mörsern und Artillerie auf die Grenzsiedlungen der Region Tschernihiw im Norden der Ukraine eröffnet. „Zwischen 12:10 und 12:30 Uhr wurden 16 Einschläge gemeldet“, hat das ukrainische Operative Kommando Nord auf Facebook mitgeteilt. Es gebe keine Verluste an Soldaten oder Ausrüstung. Es gebe zudem keine Informationen über Opfer unter der lokalen Bevölkerung oder Schäden an der zivilen Infrastruktur.

Ukrainischer Oberbefehlshaber: Viele besetzte Gebiete befreit

+++ 18.10 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte hätten im Jahr 2022 mehr als 100.000 russische Soldaten verletzt oder getötet, 40 Prozent der während der russischen Invasion besetzten ukrainischen Gebiete befreit und fast 42.000 russische Sprengsätze zerstört. Dies hat Walerij Saluschnyj, Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, auf Telegram mitgeteilt.

Nach Angaben von Saluschnyj findet die Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte derzeit in 17 europäischen Ländern statt. Rekruten, die den ukrainischen Streitkräften ohne oder mit nur geringer militärischer Vorerfahrung beigetreten seien, durchliefen indes eine fünfwöchige Ausbildung im Vereinigten Königreich, in der sie die Fähigkeiten erlernten, die für das Überleben und die Effizienz im Kampf an der Front erforderlich seien. Dies hat der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook bekannt gegeben.

News zum Ukraine-Krieg: Moskau bestätigt tödlichen Luftschlag im Donbass

+++ 15.15 Uhr: Russland hat nach den ukrainischen Raketenschlägen im Donbass in der Nacht zu Neujahr den Tod von 63 Soldaten bestätigt. Die Raketen seien in eine vorübergehende Unterkunft in Makijiwka eingeschlagen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Montag mit.

+++ 14.15 Uhr: Die Menschen in der Ukraine lassen sich von den ständigen russischen Raketen- und Drohnenangriffe nicht mürbe machen. Eine Meinungsumfrage des Kyiv International Institute of Sociology vom 4. bis 27. Dezember 2022 zeigt, ist die Mehrheit von 85 Prozent der Befragten nicht bereit, territorialen Zugeständnissen zuzustimmen. Selbst unter den Bewohnern der Ostukraine, wo derzeit heftige Kämpfe stattfinden, sind 80 Prozent gegen Zugeständnisse.

News zum Ukraine-Krieg: Ukraine meldet Abschuss aller Drohnen

+++ 12.50 Uhr: Die Ukraine erklärte nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters am Montag (2. Januar), sie habe „in einer massiven Angriffswelle“ alle russischen Drohnen abgeschossen. Dies geschah, nachdem Moskau in der dritten Nacht in Folge Luftangriffe auf zivile Ziele geflogen und damit seinen Luftkrieg zum Neujahrsfest intensiviert hatte.

News im Ukraine-Krieg: Stoltenberg fordert Erhöhung der Waffenproduktion

+++ 11.20 Uhr: Angesichts des sich in die Länge ziehenden Kriegs in der Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg eine Erhöhung der Waffenproduktion in der westlichen Militärallianz angemahnt. „Wir brauchen eine enorme Menge an Munition. Wir brauchen Ersatzteile“, sagte der Norweger in einem Gespräch mit dem britischen Radiosender BBC 4 am Wochenende. Die Instandhaltung von Waffensystemen, die bereits an die Ukraine geliefert wurden, sei mindestens genauso wichtig wie die Debatte über weitere Waffen.

Die Nato müsse sich darauf einstellen, die Ukraine langfristig zu unterstützen, sagte Stoltenberg weiter. Aus Russland habe es keine Anzeichen gegeben, dass es sein übergeordnetes Ziel einer Übernahme der Ukraine aufgegeben habe. „Die ukrainischen Streitkräfte hatten mehrere Monate lang die Oberhand. Aber wir wissen auch, dass Russland viele neue Kräfte mobilisiert hat, von denen viele jetzt ausgebildet werden.“ Er fügte hinzu: „Das weist darauf hin, dass sie bereit sind, den Krieg fortzusetzen und möglicherweise versuchen, eine neue Offensive zu starten.“

News im Ukraine-Krieg: Infrastruktur von Kiew attackiert

+++ 08.10 Uhr: Bei Angriffen auf Kiew wurde erneut die Infrastruktur geschädigt. Es kommt zu Strom und Heizungsausfällen, doch die Wasserversorgung sei gewährleistet, teilte Vitali Klitschko, Bürgermeister der Stadt, am Montag mit. Es ist bereits die fünfte Nacht in Folge, in der die Ukraine von russischen Kampfdrohnen angegriffen wird.

Kiew erneut von russischer Armee angegriffen: „Die Gefahr in der Region Kiew dauert an“

Update vom 02. Januar, 06.35 Uhr: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Angaben der Militärverwaltung in der Nacht zum Montag erneut angegriffen worden. „Die Gefahr in der Region Kiew dauert an! Unsere Luftabwehrkräfte arbeiten an den Zielen“, sagte Oleskij Kuleba, Leiter der Militärverwaltung der Region Kiew. Die Luftabwehr sei aktiviert worden. Das wichtigste sei es jetzt Ruhe zu bewahren und in den Schutzräumen zu bleiben, bis der Luftalarm vorbei sei.

News im Ukraine-Krieg: Russische Truppen beschießen bewohnte Siedlungen in Cherson

+++ 19.20 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs beschießen russische Truppen bewohnte Siedlungen in der Oblast Cherson, um die humanitäre Lage zu destabilisieren und die örtliche Bevölkerung zur sogenannten „freiwilligen Evakuierung“ zu zwingen. Der Generalstab berichtet zudem, dass auf der Krim Mobilisierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die Militärkommissariate hätten damit begonnen, Listen von Personen zu prüfen, die noch nicht an der umfassenden Invasion der Ukraine teilgenommen haben und der Einberufung zur Mobilisierung im Jahr 2023 unterliegen. Darüber hinaus nutze das russische Militär weiterhin zivile Einrichtungen für die medizinische Behandlung bewaffneter russischer Soldaten.

News im Ukraine-Krieg: Russland greift in der Silvesternacht ein Hotel in Kiew an

+++ 16.10 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat die zahlreichen Angriffe auf Kiew an Silvester sowie in der Neujahrsnacht begründet. Nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti hätte es sich um Angriffe auf „den Verteidigungsindustriekomplex der Ukraine“ gehandelt. Dabei seien Ziele in den Fokus genommen worden, in denen die „Produktion von Kampfdrohnen“ vermutet worden wäre. Nach Angaben der russischen Behörde seien die Ziele „erreicht“ worden, sodass die Ukraine Russland in der nahen Zukunft nicht mehr „angreifen“ könne. Seitens der Ukraine dagegen heißt es, dass etwa ein Hotel getroffen worden sei, in dem internationale Journalisten gewohnt hätten.

News im Ukraine-Krieg: Angriffe auf Cherson in der Silvesternacht

+++ 14.20 Uhr: Bei Angriffen auf die befreite Nacht Cherson ist in der Silvesternacht eine Person ums Leben gekommen. Eine weitere wurde verletzt. Das berichtet das Nachrichtenportal Ukrainska Pravda und bezieht sich auf Informationen des Chefs der Militäradministration der Region im Süden der Ukraine, Yaroslav Yanushevych. Bei den sieben russischen Angriffen seien außerdem die Gebäude eines Kinderkrankenhauses beschädigt worden. Laut Yanushevych gingen zudem 700 Fensterscheiben zu Bruch.

Neues Putin-Dekret soll Stärke der russischen Armee erhöhen

+++ 12.20 Uhr: Zum Beginn des neuen Jahres ist in Russland ein neues Dekret in Kraft getreten, das die Zahl der Beschäftigten, die bei Russlands Militär unter Vertrag sind, auf über zwei Millionen Menschen erhöhen soll. Darunter sind laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur rund 1,15 Millionen Vertragssoldaten und Wehrdienstleistende, deren Anzahl sich nach dem Dekret um 137.000 erhöht hat. Bei den anderen Militärangehörigen handle es sich um ziviles Personal, zum Beispiel Verwaltungsangestellte.

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte die Schaffung der neuen Einheiten bereits im September angekündigt und das damit begründet, dass der „Block der Nato“ sich bedrohlich auf russische Grenzen zu bewege. Zuletzt hatte Putin bei einer Teilmobilmachung rund 300.000 Reservisten einberufen lassen, was zu lautstarken Protesten und einer Massenfluchtbewegung unter russischen Männern geführt hatte. Auch aktuell mehren sich Geheimdienstberichte, die prognostizieren, dass eine erneute Mobilmachung unmittelbar bevorstehen könnte.

Ukraine-News: Klitschko fordert Deutschland zur Lieferung von Leopard-2-Panzern auf

+++ 9.02 Uhr: Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, hat von Deutschland die Lieferung von Panzern des Typs „Leopard 2“ an die Ukraine gefordert. „Es wird entscheidend auf Deutschland ankommen, dass Leopard-2-Panzer endlich geliefert werden. Ohne diese Art von Panzer wird es nur schwer möglich sein, weitere Gebiete in der Ukraine zurückzuerobern“, schreibt Klitschko in einem Gastbeitrag in der Bild am Sonntag.

Der Politiker rechnet demnach auch mit einem neuen Angriff auf Kiew. Russland mobilisiere weitere Kräfte, bis zu 300.000 Soldaten könnten einen erneuten Angriff auf die Ukraine angehen. „Kiew war ein Ziel und Kiew bleibt ein Ziel“, schreibt Klitschko.

Update vom Sonntag, 1. Januar, 6.22 Uhr: Russland hat die ukrainische Hauptstadt Kiew auch zu Beginn des neuen Jahres aus der Luft angegriffen. Etwa eine halbe Stunde nach Mitternacht (Ortszeit, 23.30 Uhr MEZ) trafen die russischen Attacken zwei Bezirke der Stadt, wie Bürgermeister Vitali Klitschko am Sonntag im Onlinedienst Telegram erklärte.

News zum Ukraine-Krieg: Russland rüstet sich für entscheidende Schlacht

Erstmeldung vom Freitag, 30. Dezember: Ein russischer Truppenverband in einem umkämpften Gebiet in der Ostukraine bekommt nach britischen Angaben vermutlich erneut eine neue Führung. Generalleutnant Jewgenij Nikiforow sei wahrscheinlich dabei, das Kommando über Russlands Westliche Streitkräftegruppe (WGF) zu übernehmen, schrieb das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update. Er wäre demnach der mindestens vierte Kommandeur an der Spitze des Verbands seit Beginn des Ukraine-Krieges.

Die WGF hat nach britischer Einschätzung mit ziemlicher Sicherheit die Aufgabe inne, Russlands rechte Flanke in dem Gebiet rund um die Städte Kreminna und Swatowe zu halten. Das ukrainische Militär hatte am Donnerstag (29. Dezember) ein Vorankommen bei Kreminna gemeldet. Zuvor hatte eine amerikanische Denkfabrik mitgeteilt, die russische Armee sammle im Gebiet Luhansk Truppen und rüste sich für eine Entscheidungsschlacht. (cas/ska/kas mit dpa/AFP)

Rubriklistenbild: © Evgeniy Maloletka/dpa