News-Ticker
Zehnmal höhere Verluste der Russen? Ukraine-Kommandeur verspricht Einnahme Bachmuts
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Bona Hyun
Andreas Schmid
Lukas Rogalla
Florian Naumann
Linus Prien
Stefan Krieger
Die Ukraine ruft ein neues Kriegsziel aus, Russland rekrutiert zusätzliche Soldaten. Bachmut bleibt stark umkämpft. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Sorge um AKW Saporischschja: Ukraine und Russland werfen sich Anschlag-Pläne vor
- Putin glaubt weiter an Sieg: Russlands Truppen angeblich „besser und effizienter“
- „Maximale Vernichtung“: Ukraine ruft neue Kriegstaktik gegen Putins Truppen aus
- Die verarbeiteten Informationen, insbesondere zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg, stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland oder der Ukraine. Sie lassen sich deshalb nicht unabhängig überprüfen.D
Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist geschlossen. Die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine können Sie in unserem neuen News-Ticker verfolgen.
Update vom 5. Juli, 22.50 Uhr: Die Einkesselung russischer Truppen in Bachmut schreitet voran. Russischen Militärbloggern zufolge haben sich Kreml-Einheiten aus der strategisch wichtigen Siedlung Klischtschijiwka rund drei Kilometer südlich der Donbass-Stadt zurückgezogen - angeblich aus Munitionsmangel.
Seit Wochen steht die russische Armee an diesem Frontabschnitt stark unter Druck. So postete etwa der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko, an diesem Mittwoch (5. Juli) ein Video, das die 3. Angriffsbrigade beim Vorrücken zeigen soll.
Der Chef ukrainischen Bodenstreitkräfte, Oleksandr Syrskyi, erklärte in einem Interview mit ABC News nun, dass eine Rückeroberung Bachmuts angeblich kurz bevorstünde. Und, dass die russischen Streitkräfte in diesem Bereich der Front etwa acht- bis zehnmal so viele Verluste wie die Ukrainer zu beklagen hätten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Ukrainische Fotografen hatten am Dienstag bei Instagram Bilder veröffentlicht, wie ukrainische Soldaten nach der Eroberung eines Schützengrabens neben den getöteten russischen Soldaten schlafen müssen, weil sie selbst unter Beschuss stehen.
Explosion in einem Gericht in Kiew: Terrorverdächtiger sprengt sich angeblich in die Luft
Update vom 5. Juli, 19.40 Uhr: In einem Gericht in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat sich ein wegen eines Terroranschlags angeklagter Mann Behördenangaben zufolge nach einem missglückten Fluchtversuch in die Luft gesprengt. „Der Gesetzesübertreter ist am Tatort verstorben“, schrieb Innenminister Ihor Klymenko am Mittwoch bei Telegram. Zuvor soll er versucht haben, sich ebenfalls per Sprengsatz zu befreien.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft versuchte der von Polizisten zum Gericht eskortierte Angeklagte, auf der Toilette des Justizgebäudes zu fliehen. Dabei habe er einen Sprengsatz gezündet, schrieb die Behörde auf ihrem Telegram-Kanal. Anschließend habe er sich im Gericht verschanzt. Offiziellen Angaben nach hat die Polizei nur Warnschüsse abgegeben. Zwei Polizeibeamte sind demnach durch die Explosionen verletzt worden.
Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um den Verdächtigen für einen Handgranatenwurf am 31. August 2015 vor dem ukrainischen Parlament. Damals waren bei gewaltsamen Protesten gegen eine Verfassungsänderung im Rahmen des sogenannten Minsker Friedensprozesses vier Nationalgardisten getötet worden.
Von Russland besetzte Stadt: Mysteriöse Todesfälle in Mariupol
Update vom 5. Juli, 16.00 Uhr: Im besetzten Mariupol sterben Russen wohl unter mysteriösen Umständen. Das berichtet der Stadtrat von Mariupol auf Telegram unter Berufung auf einen russischen Beamten vor Ort. In den letzten zwei Wochen seien acht Leichen russischer Soldaten gefunden worden. Sechs von ihnen seien erstochen, zwei durch Kopfschüsse getötet worden. Der Beamte hätte behauptet, die Hintergründe zu den Toten, um keine Panik bei den Besatzern auszulösen. Es bestehe der Verdacht, dass Anwohner sie getötet hätten, behauptet der Stadtrat unter Berufung auf die nicht genannte Quelle. Die Besatzer hätten erkannt, dass die Bewohner von Mariupol sie nicht leiden können. Der gewählte Stadtrat von Mariupol befindet sich derzeit aufgrund der Besatzung nicht in der südukrainischen Stadt.
Kampf um Bachmut: Russland vermeldet Erfolg
Update vom 5. Juli, 14.02 Uhr: Offenbar ist es den russischen Truppen gelungen, drei ukrainische Armeegruppen in der Nähe von Bachmut zu treffen. Gleichzeitig verschärften sich die Kämpfe in der Region. Das teilte russische Verteidigungsministerium teilte mit. Zuvor hatte die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar ebenfalls von Fortschritten in der Umgebung der zerstörten Stadt Bachmut im Osten des Landes berichtet, die auf erbitterten russischen Widerstand stoßen.
Russland warnt vor ukrainischen Angriffsplänen auf Atomkraftwerk Saporischschja
Update vom 5. Juli, 12.50 Uhr: In Russland hat nun auch der Kreml vor angeblichen ukrainischen Angriffsplänen für das Atomkraftwerk Saporischschja gewarnt. „Die Lage ist sehr angespannt, denn das Risiko eines subversiven Akts durch das Regime in Kiew ist stark erhöht“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch (5. Juli) vor Journalisten in Moskau. Ein derartige „Sabotage“ durch die Ukraine hätte „katastrophale Folgen“, fügte der Sprecher von Russlands Staatschef Wladimir Putin hinzu.
Das ukrainische AKW Saporischschja ist das größte Kernkraftwerk Europas. Es steht bereits seit dem 4. März 2022 unter russischer Kontrolle.
„Die Stadt Walujki steht unter Beschuss der ukrainischen Streitkräfte“
Update vom 5. Juli, 11.00 Uhr: Die russischen Regionen Kursk und Belgorod sind nach Angaben ihrer Gouverneure am Mittwochmorgen von ukrainischen Streitkräften beschossen worden. Bei den Angriffen von jenseits der Staatsgrenze habe es nach derzeitigen Angaben keine Opfer gegeben. „Die Stadt Walujki steht unter Beschuss der ukrainischen Streitkräfte“, schrieb der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Morgen auf der Nachrichten-App Telegram.
Ob es sich um Raketen- oder Artilleriebeschuss oder eine andere Form des Angriffs handelte, ließ er offen. „Das Luftverteidigungssystem hat funktioniert, aber am Boden gibt es Zerstörung.“ Der Gouverneur der nördlich von Belgorod gelegenen Region Kursk, Roman Starowojt, teilte mit, im Dorf Tjotkino sei ein Feuer ausgebrochen. Eine Schule und ein Privathaus seien beschädigt worden. Über die Art des Angriffs äußerte sich Starowojt nicht.
Ukraine-Krieg: Ukrainische Angriffe auf Makijiwka
Update vom 5. Juli, 6.25 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben eine russische „Formation“ in der von Russland kontrollierten ostukrainischen Stadt Makijiwka angegriffen. „Durch das effektive Feuer von Einheiten der Verteidigungstruppen hat eine weitere Formation russischer Terroristen im vorübergehend besetzten Makijiwka aufgehört zu existieren“, teilte die ukrainische Armee am Dienstagabend auf Telegram mit. Dazu veröffentlichte sie ein Video, auf dem eine starke Explosion zu sehen ist, die den Nachthimmel erhellt und den Umriss von mindestens einem Gebäude erkennen lässt. Nähere Angaben zu dem Angriff machte die ukrainische Armee nicht.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland




Der von Russland eingesetzte Verwalter von Donezk, Denis Puschilin, erklärte, ukrainische Soldaten hätten „heftige Angriffe“ auf Wohngebiete und einen Krankenhauskomplex in Makijiwka gestartet. Ein Mann sei gestorben und 36 Zivilisten seien durch ukrainische Angriffe unterschiedlich schwer verletzt worden, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax.
Ukraine-Krieg: Selenskyj wirft Russland Provokation vor
Update vom 4. Juli, 23.20 Uhr: Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland nun öffentlich einer Provokation am Atomkraftwerk Saporischschja verdächtigt. „Wir haben jetzt von unserem Geheimdienst die Information, dass das russische Militär auf den Dächern mehrerer Reaktorblöcke des AKW Saporischschja Gegenstände platziert hat, die Sprengstoff ähneln“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Das diene möglicherweise dazu, einen Anschlag auf die Anlage im Süden des Landes zu simulieren, mutmaßte der Staatschef.
Der Präsident der Ukraine erinnerte an den Fall Kachowka: Auch dort hatte Russland die Ukraine einer geplanten Sprengung bezichtigt. „Leider gab es keine rechtzeitige und breite Reaktion auf den Terroranschlag gegen das Wasserkraftwerk Kachowka. Und das kann den Kreml zu neuen Übeltaten inspirieren“, sagte Selenskyj. Er habe mit dem französischen Amtskollegen Macron über das Kernkraftwerk, aber auch über Waffenlieferungen und den bevorstehenden Nato-Gipfel gesprochen, erklärte er weiter.
Sorge um AKW Saporischschja: Ukraine und Russland werfen sich Anschlag-Pläne vor
Update vom 4. Juli, 21.45 Uhr: Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag auf das Atomkraftwerk Saporischschja vor. Bereits in der Nacht zum Mittwoch würden die ukrainischen Streitkräfte versuchen, das AKW mit Raketen und Drohnen anzugreifen, behauptete Renat Kartschaa, Berater des Chefs der russischen Atomenergiebehörde, Rosenergoatom, im Staatsfernsehen.
Der ukrainische Generalstab wiederum schrieb in seinem täglichen Lagebericht über angebliche Sprengkörper auf dem Dach des AKW, deren Explosion den Eindruck eines Beschusses wecken solle. Die Sprengsätze seien an den Dächern des dritten und vierten Reaktorblocks angebracht, sollen die Reaktoren selbst aber wohl nicht beschädigen, heißt es im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs.
Putin glaubt weiter an Sieg: Russlands Truppen angeblich „besser und effizienter“
Update vom 4. Juli, 20.40 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach eigenen Angaben weiter vom Sieg Moskaus im Angriffskrieg gegen die Ukraine überzeugt. „Daran gibt es keinen Zweifel“, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Rande eines Besuchs einer Hochschule. Der Schlüssel zum Erfolg Russlands liege darin, dass es „besser und effizienter“ arbeite als seine Konkurrenten, sagte Putin außerdem.
„Maximale Vernichtung“ – Ukraine ruft neue Kriegstaktik gegen Putins Truppen aus
Update vom 4. Juli, 19.17 Uhr: Bislang läuft die ukrainische Gegenoffensive schleppend. Kiew begründet das nun mit einem neuen taktischen Ziel: Abnutzung des Gegners. „Aufgabe Nummer eins ist die maximale Vernichtung von Personal, Ausrüstung, Treibstoffdepots, Militärfahrzeugen, Kommandopunkten, Artillerie und Flugabwehrkräften der russischen Armee“, schrieb der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, bei Twitter. Je effektiver „der Feind“ vernichtet werde, umso mehr Kilometer könne man später befreien.
„Die vergangenen Tage waren besonders ertragreich“, fügte Danilow hinzu. Zuvor hatte der Sprecher des Frontabschnitts Taurien im Süden der Ukraine, Walerij Scherschen, ohne Details von einem Vorrücken um gut zwei Kilometer gesprochen.
Nachschub für Putin? Medwedew nennt überraschende Zahl neuer Soldaten
Update vom 4. Juli, 18.15 Uhr: In Russland sind seit Jahresbeginn 185.000 neue Berufssoldaten der Armee beigetreten. Das erklärte der ehemaligen Präsident Dmitri Medwedew. In der vergangenen Woche seien es fast 10.000 gewesen, sagte Medwedew in einem Video auf Telegram. Nach dem kurzzeitigem Aufstand von Söldnern der Wagner-Gruppe erhielten diese die Möglichkeit, als reguläre Soldaten anzuheuern.
Unterdessen gibt es auch Berichte über wachsenden Ungehorsam russischer Soldaten im Ukraine-Krieg.
Update vom 4. Juli, 17.05 Uhr: Russische Militärblogger fürchten einen Vorstoß und eine Überquerung des Flusses Dnjepr der ukrainischen Streitkräfte in der Oblast Cherson. Das geht aus dem Tagesbericht des Institute for the Study of War (ISW) hervor, das sich auf Nachrichten in Telegram-Kanälen der Blogger stützt. Diese hätten dringende Verstärkung in Form von Ausrüstung und Flussbooten angefordert. Zu den Bloggern gehört auch der ultranationalistische Hardliner Igor Girkin. Laut ISW forderte er neben Ausrüstung kleine Boote, um die ukrainischen Truppen, die in Überzahl seien, vom Dnjepr-Delta fernzuhalten.
Ukraine-Krieg: Russischer Angriff in Region Charkiw – Dutzende verletzt
Update vom 4. Juli, 14.55 Uhr: Durch einen russischen Angriff auf die ukrainische Region Charkiw sind nach Angaben der Regierung in Kiew mindestens 31 Menschen verletzt worden, darunter neun Kinder. Wie die ukrainische Präsidentschaft am Dienstag mitteilte, ereignete sich der Angriff in der Kleinstadt Perwomajskyj im Osten des Landes. Stabschef Andrij Jermak schrieb im Online-Dienst Telegram: „31 Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert“; unter den Opfern seien neun Kinder, davon zwei Babys.
Der Angriff ereignete sich nach Behördenangaben auf einem Parkplatz vor einem Wohngebäude in der Stadt, die etwa 28.000 Einwohner zählt. Jermak zufolge feuerten „die Russen eine hochexplosive Granate“ ab. „Daraufhin fingen mehrere Autos auf dem Parkplatz Feuer“, fügte er hinzu. Jermak veröffentlichte Fotos von brennenden und zerstörten Autos, manche waren umgestürzt oder lagen auf der Seite.
Ukraine-Krieg: Britischer Geheimdienst sieht entscheidende Schwächen bei Russland
Update vom 4. Juli, 11.10 Uhr: Russland leidet nach Ansicht britischer Militärexperten trotz teilweiser Erfolge unter entscheidenden Schwächen im Ukraine-Krieg. Das geht aus dem Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Dienstag (4. Juli) hervor. Demnach sind die russischen Einheiten ausgedünnt. Zudem fehle es an Artillerie-Munition.
Teils erfolgreich waren die Russen der Mitteilung zufolge dabei, die ukrainische Gegenoffensive in ihren Anfängen zu verlangsamen. Das sei vor allem durch den massiven Einsatz von Anti-Panzer-Minen gelungen. „Nachdem der ukrainische Vorstoß verlangsamt wurde, hat Russland versucht, gepanzerte Fahrzeuge mit unbemannten Einweg-Angriffsdrohnen, Kampfhubschraubern und Artillerie zu treffen“, heißt es in der Mitteilung.
Ukraine-Krieg: Ukraine mit militärischen Erfolgen bei Bachmut
Update vom 4. Juli, 9.55 Uhr: Ein Sprecher des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine teilte im ukrainischen Fernsehen mit, die ukrainischen Verteidigungskräfte hätten weitere erfolgreiche Offensivoperationen in der Region Bachmut durchgeführt.
„Nördlich und südlich der Stadt Bachmut üben die [ukrainischen] Verteidigungskräfte weiterhin Druck auf den Feind aus und vertreiben ihn aus den zuvor eroberten Stellungen“, so die Mitteilung. Weiter hieß es, die russischen Truppen würden „erbitterten Widerstand leisten, aber große Verluste hinnehmen. Die schweren Kämpfe gehen weiter.“
Drohnenangriff bei Moskau: Moskauer Flughafen Wnukowo war Ziel
Update vom 4. Juli, 8.40 Uhr: Mindestens fünf Drohnen seien abgefangen worden, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag (4. Juli) mit (siehe Meldung von 7.40 Uhr). Es habe keine Opfer und Schäden gegeben. Ziel des Angriffs seien der Moskauer Flughafen Wnukowo und andere zivile Infrastruktur gewesen, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sie bezeichnet dies als „einen weiteren terroristischen Akt“.
Der Versuch der Kiewer Führung, ein Gebiet anzugreifen, in dem sich zivile Infrastruktur wie der Flughafen befinde, der auch aus dem Ausland angeflogen werde, sei „ein weiterer terroristischer Akt“, sagte Sacharowa. „Die internationale Gemeinschaft sollte erkennen, dass die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich – ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrates – ein terroristisches Regime finanzieren“, sagte sie. Von der Ukraine lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Ukraine-Krieg: Russland meldet Abschuss von Drohnen nahe Moskau
Update vom 4. Juli, 7.40 Uhr: Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS am Dienstag (4. Juli) unter Berufung auf Rettungsdienste berichtet, wurden zwei Drohnen über der Region Moskau und eine in der benachbarten Region Kaluga abgefangen.
„Nach vorläufigen Informationen flogen drei Drohnen zu unterschiedlichen Zeiten in Richtung Moskau“, so die TASS. Zwei Drohnen seien im Moskauer Bezirk Nowaja Moskwa und eine in der Region Kaluga, südwestlich von Moskau, abgefangen worden. Die Nachrichtenagentur RIA meldete, die beiden Drohnen seien in der Nähe des Dorfes Valuevo abgeschossen worden. Das Dorf liegt etwa 30 Kilometer südwestlich des Kremls.
Prigoschin meldet sich auf Telegram zurück: „Werdet bald nächste Siege sehen“
Update vom 3. Juli, 18.19 Uhr: Einige Tage nach dem Putschversuch in Russland wendet sich Jewgeni Priogschin via Telegram an die Welt. In einer inhaltlich eher vage gehaltenen Audionachricht sagte der Chef der Söldner-Truppe Wagner: „Heute brauchen wir eure Unterstützung wie nie zuvor. Ich danke euch dafür. Ich möchte, dass ihr versteht, dass unser Gerechtigkeitsmarsch das Ziel hatte, die Verräter zu bekämpfen und unsere Gesellschaft zu mobilisieren. Und ich denke, das ist uns in weiten Teilen gelungen.“ Prigoschin fügte hinzu: „Ich bin sicher, dass ihr bald unsere nächsten Siege an der Front sehen werdet.“
Klare Kante bei der Krim-Frage: Selenskyj sieht keinen Frieden ohne eine ukrainische Krim
Update vom 3. Juli, 17.40 Uhr: Ohne die Krim kein ukrainischer Sieg: Diese Position hat Wolodymyr Selenskyj im US-amerikanischen Nachrichtensender CNN unterstrichen: „Wir können uns keine Ukraine ohne die Krim vorstellen. Solange die Krim von Russland besetzt ist, bedeutet dies eine nur Eins: Der Krieg ist noch nicht vorbei.“ Die Wiedereroberung der besetzten Halbinsel sei aus der Sicht Kiews nicht verhandelbar. Auf die Frage, ob es zu einem Frieden ohne die Krim kommen könnte, sagte Selenskyj: „Das würde eine Niederlage für die Ukraine bedeuten“.
Ukraine-Krieg: Selenskyj attestiert Putin Kontrollverlust
Update vom 3. Juli, 16.50 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Auftreten von Kremlchef Wladimir Putin im Aufstand der Wagner-Söldner erneut als „schwach“ gerügt. Putin verliere zunehmend die Kontrolle in Russland, sagte Selenskyj dem Sender CNN. „Wir sehen Putins Reaktion, es war schwach“, sagte er. Dass Wagner sehr einfach vorgestoßen sei, zeige, dass Putin „die Situation in den Regionen“ nicht unter Kontrolle habe. „Die Vertikale der Macht, die er hatte, bröckelt nun“, unterstrich Selenskyj.
Gehen der Ukraine schon die Leopard-Panzer aus? Russland meldet hohe neue Zahl an Abschüssen
Update vom 3. Juli, 15 Uhr: Nach Angaben des russischen Verteidigungsministers Sergei Schoigu hat das russische Militär etliche Leopard-Panzer zerstört. In den Kampfrichtungen Donezk und Saporischschja habe man bei Gefechten insgesamt 16 Leopard-Panzer ausgeschaltet, sagte Schoigu laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Somit habe die russische Armee alle von Polen und Portugal an die Ukraine gelieferten Leopard-Panzer zerstört, so Schoigu. Zusammen mit Deutschland hatten auch weitere Verbündete der Ukraine Panzer geliefert. Zu Beginn der ukrainischen Gegenoffensive hatte das russische Verteidigungsministerium Aufnahmen der Zerstörung von Leopards veröffentlicht.
Ukraine-Krieg: Putin-Vertrauter Medwedew spricht von „dauerhaftem“ Krieg
Update vom 3. Juli, 13.40 Uhr: Die Ukraine will in die Nato - so schnell wie nur irgend möglich. Doch vor dem Ende des Ukraine-Kriegs ist das kein Thema. Für den russischen Scharfmacher Dmitri Medwedew ist das ein Grund, den Konflikt noch sehr lange hinauszuziehen. Die Konfrontation mit dem Westen könnte Jahrzehnte anhalten und der Konflikt mit der Ukraine zu einem Dauerzustand werden, schrieb Medwedew in der amtlichen Zeitung Rossijskaja Gaseta. Russland sei nach wie vor entschlossen, einen Nato-Beitritt der Ukraine zu verhindern. Der Konflikt mit der Ukraine könne „dauerhaft“ werden, da er für Russland existenziell sei, fügte der ehemalige Präsident angesichts der Nato-Regel hinzu, keine in Territorialkonflikte verwickelte Länder aufzunehmen.
Ukraine-News: Ukrainisches Militär schießt Drohnen ab
Erstmeldung vom 3. Juli: Kiew/Moskau – Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht den Großteil russischer Drohnen über dem Süden und Osten des Landes abgefangen. Die Flugabwehr habe 13 der 17 von Russland gestarteten Drohnen abgeschossen, teilte die ukrainische Luftwaffe am Montag (3. Juli) auf ihrem Telegram-Kanal mit. „Der Rest hat sein Ziel nicht erreicht.“ Unabhängig konnten diese Angaben zunächst nicht bestätigt werden.
Bei den Drohnen handelte es sich ukrainischen Angaben nach erneut um Shahed-Flugkörper iranischer Bauart. Diese nutzt Moskau seit Monaten bevorzugt für den Beschuss des Nachbarlands. In der Nacht zum Sonntag etwa hatte Russland unter anderem die ukrainische Hauptstadt Kiew und die südukrainische Stadt Cherson mit Drohnen und Marschflugkörpern attackiert. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Zur besseren Abwehr solcher Angriffe fordert die Ukraine den Westen zur Lieferung von modernen Kampfjets auf.
Ukraine-Krieg: Keine neue Mobilmachung als Ersatz für Wagner-Truppen
Ein hochrangiger russischer Parlamentarier sieht nach dem Abzug der Söldnergruppe Wagner laut einer staatlichen russischen Nachrichtenagentur keine Notwendigkeit einer neuen Mobilmachung. Es bestehe „keine Gefahr“, dass das Kampfpotenzial zurückgehen könnte, weder mittel- noch langfristig, zitierte die Nachrichtenagentur Tass am Montag den Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, Andrej Kartapolow.
Zum „Zeitpunkt des (versuchten) Aufstands“ hätten keine Wagner-Mitarbeiter an vorderster Front gekämpft, „sie waren alle in Lagern“, sagte Kartapolow. Moskau verfüge über Personal innerhalb der russischen Streitkräfte, um sie zu ersetzen.
Russlands Präsident Wladimir Putin habe klar gesagt, es werde keine neue Mobilmachung geben, sagte Kartapolow. „Heute und in naher Zukunft besteht kein Bedarf für eine Mobilisierung.“
Ukraine meldet Vorankommen bei Bachmut und im Süden
Ungeachtet der schwierigen Lage berichtete die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Maljar auch von kleineren Erfolgen. Unweit von Bachmut sei die eigene Armee im Vormarsch und habe „Teilerfolge“ zu verzeichnen, schrieb sie. Auch im Süden rückten ukrainische Truppen in Richtung der Städte Berdjansk und Melitopol „in schweren Kämpfen, aber allmählich“ vor. Maljar sprach von „heftigem feindlichen Widerstand“. (mit Agenturen)
Rubriklistenbild: © Efrem Lukatsky/dpa






