News zum Ukraine-Krieg
Ukraine-Krieg: Selenskyj räumt „extrem schwierige“ Lage an der Front ein
VonBedrettin Bölükbasischließen
Christian Störschließen
Die Lage an der Front spitzt sich nach der Einnahme von Awdijiwka weiter zu. Selenskyj beklagt fehlende Waffenlieferungen. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Kämpfe dauern an: Explosionen im Gebiet Donezk
- Erfolg in Awdijiwka: ISW sieht Russland nicht gestärkt
- Schwere Angriffe: 56 Gefechte zwischen Russland und der Ukraine an verschiedenen Frontabschnitten
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
HINWEIS: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung in der Ukraine informieren wir in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 20. Februar, 20.04 Uhr: Elf von ihren Angehörigen getrennte ukrainische Kinder sind Angaben aus Kiew zufolge wieder in die Ukraine zurückgekehrt. Es handle sich um sechs Mädchen und fünf Jungen im Alter zwischen zwei und sechzehn Jahren, teilte der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez am Dienstag bei Telegram mit.
Die Kinder und Jugendlichen wurden demnach aus den russisch besetzten Gebieten der Ukraine und aus Russland zurückgeholt. Bei der Rückkehr in das regierungskontrollierte Gebiet haben den Angaben zufolge Katar und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UN) vermittelt. Lubinez betonte dabei, dass ein Teil der Kinder bereits russische Pässe und russische Vormunde erhalten haben soll.
Ukraine-Krieg: 81 Gefechte in 24 Stunden
Update vom 20. Februar, 17.26 Uhr: Kurz vor dem zweiten Jahrestag des russischen Einmarschs in die Ukraine kämpfen Kiews Soldaten gegen zahlreiche Angriffe Moskaus an: Der Generalstab der ukrainischen Armee sprach am Dienstag von „81 Gefechten“ innerhalb der vergangenen 24 Stunden. „Die Lage ist an mehreren Punkten der Frontlinie extrem schwierig, wo die russischen Truppen ein Maximum an Reserven konzentriert haben“, räumte Staatschef Wolodymyr Selenskyj am Montagabend ein.
Bei einer verstärkten Offensive im Osten und Süden der Ukraine hatten die russischen Truppen die ukrainische Armee in der vergangenen Woche zu einem überhasteten Rückzug aus der Stadt Awdijiwka gezwungen. Der symbolisch wichtige Triumph für Moskau ereignete sich rund eine Woche vor dem zweiten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine.
Update vom 20. Februar, 15.15 Uhr: Bei den aufgrund des russischen Drohnenangriffs auf die nördliche Region Sumy getöteten Menschen handelt es sich um eine Familie mit Kindern. Ein Wohnhaus sei getroffen worden, teilt die regionale Militärverwaltung mit. „Eine Familie wurde getötet: eine Mutter und zwei Söhne sowie zwei entfernte Verwandte.“ Die Behörde beruft sich auf aktualisierte Daten. Das ukrainische Militär hatte zuvor erklärt, es habe in der Nacht 23 russische Drohnen-Angriffe gegeben, wobei alle Fluggeräte von der ukrainischen Luftabwehr zerstört worden seien.
Russland verstärkt Angriffe
Update vom 20. Februar, 13.05 Uhr: Nach der Einnahme von Awdijiwka im Osten der Ukraine verstärkt das russische Militär Angriffe erheblich. Militärexperte Ralph D. Thiele warnte nun laut dem Nachrichtenportal Blick.ch: „Die Front bröckelt. Es droht eine Implosion.“ Die Ukraine sei „in vielen Dimensionen unter Druck – Land, See, Luft, Cyber, Weltraum, Politik und Gesellschaft.“
Zwar seien die Hilfslieferungen westlicher Staaten wichtig, sie würden aber auch Probleme ans Licht bringen: „Die Logistik ist mit einem Albtraum-Sammelsurium an Waffensystemen überfordert.“ Die Ukraine beklagt immer wieder einen Mangel an Waffen und Munition, was Russland die Oberhand im Krieg gebe.
Russischer Angriff im Nordosten der Ukraine tötet 5 Menschen
Update vom 20. Februar, 12.10 Uhr: Bei einem russischen Angriff im Nordosten der Ukraine sind nach Angaben der ukrainischen Armee fünf Menschen getötet worden. In der Ortschaft Nowa Sloboda in der an Russland grenzenden Region Sumy seien nach vorläufigen Informationen fünf Zivilisten getötet und ein Privathaus beschädigt worden, teilte die ukrainische Armee am Dienstag im Onlinedienst Telegram mit. Die Rede war von Artilleriefeuer und einem Drohnenangriff.
Die kleine Ortschaft liegt etwa zehn Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Zuvor hatten bereits örtliche Behörden von nächtlichen Angriffen auf das Dorf berichtet: „Eine mit Sprengstoff beladene Drohne traf ein Haus, in dem sich fünf Zivilisten aufhielten. Als Folge wurde das Haus zerstört und ein Feuer brach aus“, erklärte die Kommunalverwaltung auf Facebook.
Debatte um Taurus-Lieferung: CDU-Mann Röttgen kritisiert FDP
Update vom 20. Februar, 10.45 Uhr: CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat eine klare Aussage zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in einem Antrag der Koalitionsfraktionen zu weitreichenden Waffensystemen für die Ukraine gefordert. Die Union kenne den Antrag noch nicht. Wenn er aber klar vorsehe, dass Taurus-Marschflugkörper geliefert werden sollen, „dann bin ich dafür, zuzustimmen. Aber wenn es verschwurbelte Koalitionsformulierungen sind, damit die ihren inneren Frieden finden, dann ist das kein Thema für uns“, sagte Röttgen in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv.
Im Entwurf für den gemeinsamen Antrag der Koalitionsfraktionen werden die Taurus-Marschflugkörper, gegen die sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bisher sträubt, nicht namentlich erwähnt. Röttgen bemängelte: „Die FDP hat es nicht mal geschafft, das Wort Taurus in diesen Antrag zu bekommen.“ FDP- und Grünen-Politiker verlangen von Scholz schon länger die Lieferung der Marschflugkörper. Weiter sagte Röttgen: „Wir als Union sind einstimmig dafür, dass diese Waffen geliefert werden müssen, weil sie auf ukrainischem Territorium russische Waffen und Munition zerstören, bevor diese Waffen und diese Munition Zivilisten tötet.“
Festnahme durch Russlands Geheimdienst: Frau soll Geld für ukrainische Armee gesammelt haben
Update vom 20. Februar, 9.45 Uhr: Der russische Geheimdienst FSB hat eine US-russische Doppelstaatsbürgerin wegen des Verdachts auf Hochverrat festgenommen. Wie russische Nachrichtenagenturen am Dienstag meldeten, soll die Frau mit Wohnsitz in Los Angeles Geld für die ukrainische Armee gesammelt haben. FSB-Vertreter in der Stadt Jekaterinburg erklärten demnach, die „illegalen Aktivitäten“ der Frau beendet und sie in Gewahrsam genommen zu haben.
Die 33-Jährige habe „gegen die Sicherheit unseres Landes“ gehandelt und während eines USA-Aufenthalts die ukrainische Armee unterstützt, erklärte der FSB weiter. Das gesammelte Geld sei zum Kauf von Ausrüstung, Waffen und Munition für die Streitkräfte der Ukraine verwendet worden. Auf Hochverrat stehen in Russland lange Freiheitsstrafen bis hin zu lebenslänglicher Haft. Ein von der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti verbreitetes Video zeigt, wie einer junge Frau in einer weißen Jacke und einer über die Augen heruntergezogenen weißen Mütze von einem vermummten FSB-Agenten Handschellen angelegt werden.
Ukraine-News: Zusammenstöße zwischen Russlands Truppen und Kiews Militär
Update vom 20. Februar, 8.10 Uhr: Laut dem ukrainischen Militär ist es im Laufe des vergangenen Tages zu 81 Zusammenstößen mit russischen Truppen gekommen, wobei die russische Armee sieben Raketen- und 87 Luftangriffe durchgeführt habe. Daneben habe es gegen die Positionen der ukrainischen Armee und gegen zivile Wohngebiete 137 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern gegeben. „Leider haben die russischen Terrorangriffe Zivilisten getötet und verletzt“, teilte der Generalstab mit.
Die ukrainische Armee habe 23 Shahed-Kamikazedrohnen des russischen Militärs abgeschossen, hieß es außerdem. Daneben habe es zehn Luftangriffe gegen Versammlungen russischer Einheiten, einen Luftangriff gegen einen Kommandoposten sowie zehn Luftangriffe gegen Luftabwehrsysteme gegeben. Raketeneinheiten der Ukraine hätten vier russische Munitionsdepots sowie fünf Artilleriekanonen zerstört.
Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Kiew veröffentlicht neue Zahlen
Update vom 20. Februar, 7.05 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu russischen Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht.
- Soldaten: 404.950 (+1230)
- Panzer: 6503 (+5)
- Gepanzerte Kampffahrzeuge: 12.268 (+36)
- Artilleriesysteme: 9773 (+40)
- Mehrfachraketenwerfer: 988 (+2)
- Luftverteidigungssysteme: 675 (+1)
- Flugzeuge: 337 (+2)
- Hubschrauber: 325
- Drohnen: 7521 (+61)
- Schiffe/Boote: 25
- Automobilausrüstung und Tankwagen: 12.805 (+38)
- U-Boote: 1
Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 20. Februar 2024. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.
Update vom 20. Februar, 6.25 Uhr: Nach der Einnahme der ostukrainischen Stadt Awdijiwka fokussieren sich russische Truppen nun offenbar auf die Region Saporischschja. Unter Berufung auf russische und ukrainische Analysten berichtete der US-Sender CNN, Russland ziehe dort massiv Truppen zusammen. Demnach geht es um eine Kraft von rund 50.000 Soldaten. Zugleich sagte der ukrainische Armeesprecher Dmytro Lykhoviy, die Lage in der Region sei „dynamisch“. Russische Truppen würden versuchen, mit mobilen Angriffstruppen und dem Schutz gepanzerter Fahrzeuge vorzurücken. Bislang habe man die Attacken aber zurückgeschlagen.
Selenskyj spricht von „extrem schwieriger“ Lage: Kiew beschwert sich über verzögerte Hilfe
Update vom 19. Februar, 21.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Selenskyj hat eingeräumt, dass sich die Armee seines Landes in einer „extrem schwierigen“ Lage befindet. „Die Lage ist an mehreren Punkten der Frontlinie extrem schwierig, wo die russischen Truppen ein Maximum an Reserven konzentriert haben“, sagte Selenskyj am Montag in seiner täglichen Videobotschaft.
Die russische Armee profitiere von der „Verzögerung bei der Hilfe für die Ukraine“, beklagte der Präsident ausbleibende Waffen- und Munitionslieferungen der westlichen Verbündeten. Seinem Land fehle es an Artillerie, Luftabwehr und Waffen mit größerer Reichweite, sagte Selenskyj nach seiner Rückkehr von einem Truppenbesuch rund um die nordöstliche Stadt Kupjansk. Moskaus Streitkräfte befinden sich derzeit im Süden und im Osten der Ukraine in der Offensive und haben die Ukraine unter anderem zu einem überhasteten Rückzug aus der Stadt Awdijiwka in der Ostukraine gezwungen.
Update vom 19. Februar, 20.17 Uhr: Die US-Regierung arbeite offenbar daran, den ukrainischen Streitkräften Langstreckenraketensysteme vom Typ ATACMS zu liefern. Das berichtete der TV-Sender NBC mit Verweis auf zwei US-Beamte. Bislang hatte die Ukraine nur ältere ATACMS-System mit niedrigerer Reichweite. Die Langstreckensysteme könnten Kiew auch militärische Schläge im Landesinneren der Halbinsel Krim ermöglichen. DIe Finanzierung der Lieferung müsse jedoch noch im US-Kongress geklärt werden.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz (Siko) am Wochenende, bei seinem US-Kollegen Anthony Blinken, mit Nachdruck für eine Lieferung geworben: „Es gibt nur einen Weg, die russischen Fähigkeiten in der Ukraine zu zerstören. Es geht darum, tief in die besetzten Gebiete vorzudringen und dabei russische elektronische Kriegsführung und Abfangjäger zu umgehen“.
Ukraine-Krieg: Ampel-Fraktionen fordert weitreichenden Waffenlieferungen
Update vom 19. Februar, 18.28 Uhr: Die Ampel-Fraktionen von SPD, Grünen und FDP wollen die Bundesregierung auffordern, die Waffenexporte an die Ukraine auszuweiten – die umstrittene Lieferung der Marschflugkörper des Typs Taurus wird aber in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Antrag für den Bundestag nicht erwähnt. „Dies beinhaltet die Lieferung von zusätzlich erforderlichen weitreichenden Waffensystemen und Munition“, heißt es stattdessen in dem Antrag, über den der Bundestag diese Woche entscheiden soll.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland




Update vom 19. Februar, 16.20 Uhr: Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Truppen an der Front in der Ostukraine besucht. Am Montag reiste der Staatschef an die Frontlinie in der Region Charkiw. Dort wurde über die aktuellen Entwicklungen im Kampf gegen die russischen Streitkräfte informiert, heißt es in einer offiziellen Meldung. Selenskyj habe den Soldaten für ihren Einsatz bei der Verteidigung der Ukraine gedankt und zu ihrem bisherigen Erfolg gratuliert.
In the Kharkiv region today. Battalion command post of the 14th Mechanized Brigade "Prince Roman the Great," which is defending Kupyansk.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) February 19, 2024
We discussed important issues with the brigade commander, spoke with the warriors, and presented them with awards. It is always an honor to… pic.twitter.com/5HeBa06iFA
Kampfjets für die Ukraine – erste F-16 könnten noch im Juni geliefert werden
Update vom 19. Februar, 15.30 Uhr: Die Ukraine könnte offenbar noch im Juni die erste Lieferung von F-16-Kampfjets für den Krieg gegen Russland erhalten. Das berichtete britische Magazin Foreign Policy mit Verweis auf den litauischen Verteidigungsminister Anusauskas. „Ich denke, dass wir sie im Juni in der Ukraine sehen werden“, sagte der baltische Politiker gegenüber FP.
Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Yurii Ihnat, sagte im Fernsehen, er könne den Zeitplan für Juni weder bestätigen noch dementieren. Das berichtete das Portal Kyiv Post.
Lufabwehr im Ukraine-Krieg – wohl zwei russische Flugzeuge zerstört
Update vom 19. Februar, 13.30 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe hat am Morgen zwei weitere russische Flugzeuge zerstört: einen Jagdbomber vom Typ Suchoi-Su-34 und einen Su-35-Kampfjet. Das gab Lufwaffenchef Mykola Oleschtschuk bekannt. „Zwei weitere russische Kampfflugzeuge abgeschossen! Es ist unser Land und unser Himmel! Vielen Dank an alle für eure Kampfarbeit! Fortsetzun folgt!“, schrieb Oleschtschuk auf Telegram. Auch Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyi betätigte die Abschüsse.
Kämpfe im Ukraine-Krieg dauern an: Explosionen im Gebiet Donezk
Update vom 19. Februar, 12.10 Uhr: Am Montagmorgen waren in der von russischen Truppen besetzten Stadt Makijiwka in der Oblast Donezk Explosionen zu hören. Eine schwarze Rauchwolke stieg über der Stadt auf. Lokale Medien berichteten, dass ein Öldepot getroffen worden sei. Anwohner berichteten, dass die Luftverteidigung im Einsatz sei. Zudem sollen mehrere Umspannwerke in der besetzten Stadt vom Stromnetz abgeschnitten sein.
Nach dem Tod Nawalnys: Baerbock fordert EU-Sanktionen gegen Russland
Update vom 19. Februar, 11.05 Uhr: Die EU will ein 13. Sanktionspaket gegen Russland auf den Weg bringen. Das kündigten der Außenbeauftragte Josep Borrell und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock an. Die Grünen-Politikerin betonte, bei neuen Sanktionen werde die EU auch die Konsequenzen aus dem Tod des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny einbeziehen. Bei dem Treffen in Brüssel wird auch Nawalnys Witwe Julia Nawalnaja erwartet.
Update vom 19. Februar, 9.55 Uhr: Nach eigenen Aussagen hat die Ukraine vier Drohnenangriffe Russlands erfolgreich abgewehrt. Die vier Shahed-Drohnen waren laut dem Bericht der ukrainischen Streitkräfte hauptsächlich auf die Region Charkiw ausgerichtet. Zudem seien in der Region Odessa 16 russische Angriffe abgewehrt worden. Insgesamt habe es an der Frontlinie 80 Gefechte gegeben.
Update vom 19. Februar, 8.50 Uhr: Laut eigenen Aussagen haben ukrainische Einheiten eine russische Militärbasis an der Frontlinie vernichtet. Diese Information wurde vom Pressedienst der 71. Separaten Luftlandebrigade auf Telegram veröffentlicht. Ukrainische Fallschirmjäger hätten dabei „feindliche elektronische Kriegsführung, ein Drohnenlager und mehrere Fahrzeuge“ dem Erdboden gleichgemacht. Zusätzlich sollen bei diesem Angriff zwölf russische Soldaten ihr Leben verloren und fünf weitere Verletzungen erlitten haben. „Der Schlag war so heftig, dass die russische Öffentlichkeit mehrere Tage lang darüber sprach.“
ISW sieht Russland trotz Einnahme von Awdijiwka im Ukraine-Krieg nicht gestärkt
Update vom 19. Februar, 8.00 Uhr: Obwohl die russischen Streitkräfte die Stadt Awdijiwka eingenommen haben, hat Russland nach Meinung des Instituts für Kriegsstudien (ISW) noch nicht nachweisen können, dass es in der Lage ist, bedeutende Fortschritte auf breiter Front zu erzielen. Das ISW verweist in seinem aktuellen Bericht vor allem auf die ausbleibenden operativen Erfolge Russlands. Seitdem Russland im Oktober 2023 seine Anstrengungen im Donezk-Gebiet verstärkt hat, konnten die russischen Streitkräfte demnach weniger als zehn Kilometer rund um Awdijiwka erobern. Nach Ansicht des ISW könnte es, gemessen am aktuellen Fortschritt, Jahre dauern, bis die russischen Streitkräfte die nur 60 Kilometer entfernte Stadt Donezk erreichen.
Russland kämpft im Ukraine-Krieg mit schweren Verlusten
Update vom 19. Februar, 7.30 Uhr: Am Sonntag griffen russische Truppen mehrmals die Stellungen ukrainischer Soldaten am linken Ufer des Dnipro in der südukrainischen Region Cherson an. Die Versuche der russischen Seite seien „unter hohen Verlusten für den Gegner gescheitert“, hieß es dazu aus Kiew. Insgesamt wurden nach ukrainischen Angaben in den vergangenen 24 Stunden etwa 1290 russische Soldaten getötet oder verwundet. Die Gesamtverluste erhöhten sich damit auf mehr als 403.000 Soldaten. Hier ein Überblick über die Zahlen:
- Soldaten: 403.720 (+1290)
- Panzer: 6498 (+11)
- Gepanzerte Kampffahrzeuge: 12.232 (+34)
- Artilleriesysteme: 9733 (+24)
- Mehrfachraketenwerfer: 986 (+2)
- Luftverteidigungssysteme: 674
- Flugzeuge: 336 (+1)
- Hubschrauber: 325
- Drohnen: 7460 (+11)
- Schiffe/Boote: 25
- Automobilausrüstung und Tankwagen: 12.767 (+31)
- U-Boote: 1
Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 19. Februar 2024. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.
Update vom 19. Februar, 6.30 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge auch die vollständige Kontrolle über das Koks- und Chemiewerk in Awdijiwka übernommen. Das berichten staatliche russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Am Sonntag hatte das russische Verteidigungsministerium erklärt, die russischen Truppen hätten zwar die volle Kontrolle über die ostukrainische Stadt übernommen, in der Fabrik am nordwestlichen Stadtrand hätten sich aber noch ukrainische Einheiten verschanzt. Der Fall von Awdijiwka ist der größte militärische Erfolg Russlands seit Mai 2023, als die Invasionstruppen die ukrainische Stadt Bachmut einnahmen.
Selenskyj erfreut über Unterstützung für Kiew im Ukraine-Krieg
Erstmeldung vom 19. Februar: Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach eigener Darstellung zufrieden von der Sicherheitskonferenz in München abgereist. „Unsere ukrainische Sicht auf die globale Agenda wurde von unseren Partnern unterstützt“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Er habe bei all seinen Gesprächen in München Unterstützung für die Ukraine erfahren. „Und jedes dieser Gespräche bestätigte den Kernpunkt so deutlich wie möglich: Es ist die Ukraine, die Putin stoppen und die Voraussetzungen dafür schaffen kann, dass er für all das Böse, das er getan hat, bestraft wird.“
Erfolg für Russland im Ukraine-Krieg: Abzug aus Awdijiwka offiziell beendet
Die ukrainischen Streitkräfte haben derweil ihren Rückzug aus der Stadt Awdijiwka für beendet erklärt. Die für die Region Donezk zuständige ukrainische Staatsanwaltschaft eröffnete am Sonntag ein Ermittlungsverfahren, nachdem sechs verwundete ukrainische Soldaten, die beim Rückzug nicht mitgenommen werden konnten, bei der Gefangennahme durch russische Soldaten hingerichtet worden sein sollen. Wie die Ermittler auf Telegram weiter mitteilten, beriefen sie sich dabei auf durch Drohnen aufgezeichnete Videoaufnahmen von der angeblichen Tat. „Da der Besatzer die Gefangenen nicht am Leben lassen will, tötet er sie gezielt mit automatischen Waffen“, hieß es. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Schwere Angriffe von Russland im Ukraine-Krieg 56 Gefechte an verschiedenen Frontabschnitten
Der Generalstab in Kiew sprach am Sonntag von einer schwierigen operativen Lage an den Fronten im Osten und Süden der Ukraine. Insgesamt seien 56 Gefechte an verschiedenen Frontabschnitten registriert worden, berichtete die Militärführung auf ihrer Facebook-Seite. Im Verlauf der russischen Angriffe seien auch Wohngebiete unter Artillerie- und Raketenbeschuss geraten. Dabei habe es Tote und Verletzte unter der Zivilbevölkerung gegeben. Auch diese Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Putin sieht Ukraine-Krieg als „Frage von Leben oder Tod“
Russland betrachtet die Lage rund um die Ukraine nach den Worten von Kremlchef Putin als „lebenswichtig“. Für den Westen sei sie hingegen nur eine Frage des Taktierens, sagte Putin am Sonntag in einem Interview des Staatsfernsehens, aus dem die Staatsagentur Tass zitierte. Während der Westen rund um die Ukraine taktische Positionen beziehe, gehe es für sein Land „um Schicksal, um eine Frage von Leben oder Tod“. Würde sich der Westen nicht einmischen, „wäre der Krieg schon vor eineinhalb Jahren beendet worden“. (red mit Agenturen)
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