News-Ticker
Ukraine-Durchbruch bei Bachmut? Mitarbeiter-Schwund am AKW Saporischschja gibt Rätsel auf
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Florian Naumann
Nail Akkoyun
Bona Hyun
Christian Stör
Bedrettin Bölükbasi
Rund um eine Brücke in der Region Cherson toben heftige Kämpfe. Sorge bereitet auch das AKW Saporischschja. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Ukraine in Sorge: Mitarbeiter-Schwund am AKW Saporischschja gibt Rätsel auf
- Gerüchte über Ukraine-Durchbruch bei Bachmut: Berichte auch über heftige Explosion nahe Flugplatz in Russland
- Ukraine nennt neue Zahlen zu Russlands Verlusten: 26 Artillerie-Systeme zerstört?
- Die verarbeiteten Informationen, insbesondere zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg, stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland oder der Ukraine. Sie lassen sich deshalb nicht unabhängig überprüfen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Newsticker ist geschlossen. Die aktuellen militärischen Entwicklungen in den Kriegsgebieten können Sie in unserem neuen Ticker zum Krieg in der Ukraine verfolgen.
Update vom 2. Juli, 22.42 Uhr: Die Ukraine meldet in ihrer Gegenoffensive schwere Kämpfe an mehreren Frontbereichen, insbesondere im Osten des Landes. Russische Truppen griffen bei Awdijiwka, Marjinka und Lyman im Donezker Gebiet an, schrieb die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram. Auch bei Swatowe im angrenzenden Gebiet Luhansk rückten die Besatzer demnach weiter vor. „Dort toben heftige Kämpfe“, teilte sie mit: „Die Situation ist ziemlich kompliziert.“
Unweit von Bachmut hingegen sei die ukrainische Armee im Vormarsch und habe „Teilerfolge“ zu verzeichnen, fügte sie hinzu. Auch im Süden der Ukraine rückten die eigenen Truppen in Richtung der Städte Berdjansk und Melitopol „in schweren Kämpfen, aber allmählich“ vor, schrieb Maljar. Sie sprach von „heftigem feindlichen Widerstand“. Außenminister Dmytro Kuleba vermisst unterdessen bei den Bemühungen in einem wichtigen Punkt Unterstützung des Westens.
Ukraine in Sorge: Mitarbeiter-Schwund am AKW Saporischschja gibt Rätsel auf
Update vom 2. Juli, 21.30 Uhr: Angeblich haben rund 100 Mitarbeiter des russischen Nuklear-Konzerns Rosatom das Atomkraftwerk Saporischschja verlassen. Das hat Dmytro Orlow, der Bürgermeister der Stadt Enerhodar, mitgeteilt, wie unter anderem Kyiv Independent berichtet. Bereits seit Tagen gibt es Spekulationen über mögliche Pläne Russlands für eine Sprengung des AKW. Außenminister Sergej Lawrow hat entsprechende Medienberichte dementiert.
Laut Orlow befinden sich aber weiterhin 5000 bis 6000 Mitarbeiter des Kernkraftwerks in Enerhodar. Sie seien derzeit von Russland aber nicht zur Arbeit im AKW zugelassen, zitierte ihn die Agentur Ukrinform.
Gerüchte über Ukraine-Durchbruch bei Bachmut – Heftige Explosion nahe Flugplatz in Russland
Update vom 2. Juli, 19.00 Uhr: Unbestätigten Gerüchten zufolge rückt die Ukraine seit der Nacht auf Sonntag über die gesamte Kontaktlinie am östlichen Frontabschnitt bei Bachmut vor. Diese Nachricht verbreitete sich auf Basis nicht namentlich genannter russischer Quellen unter dem Hashtag #bakhmut bei Twitter. Die These ist aktuell nicht verifizierbar.
So heißt es etwa, dass bei Berchiwka an der nordwestlichen Stadtgrenze ein Durchbruch durch die erste Verteidigungslinie der Russen gelungen sei, ehe die Panzer demnach gestoppt wurden. Beim Twitter-Account „Astraia Intel“, der offenbar der ukrainischen Armee nahesteht, heißt es, dass ukrainische Truppen auf einer Breite von 20 Kilometern zwischen Tschassiw Jar und Kurdjumiwka südwestlich auf die äußeren Bezirke der Donbass-Stadt vorstoßen.
Im südrussischen Gebiet Krasnodar hat sich Medienberichten zufolge unterdessen eine größere Explosion unweit eines Militärflugplatzes ereignet. Auf Telegram wurden Fotos eines Kraters veröffentlicht, der zehn mal vier Meter groß sein soll und angeblich nahe dem Flugplatz der Stadt Primorsko-Achtarsk entstanden ist. Es gab auch Aufnahmen einer hohen Rauchsäule. Der Gouverneur von Krasnodar, teilte mit, der „Vorfall“ werde untersucht. Es gebe keine Opfer, schrieb er. Krasnodar liegt am Asowschen Meer – unweit der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim.
Ukraine nennt neue Zahlen zu Russlands Verlusten: 26 Artillerie-Systeme zerstört?
Update vom 2. Juli, 17.40 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Den Angaben zufolge wurden binnen eines Tages 790 russische Soldaten getötet oder verwundet. Unabhängig verifizieren ließen sich diese Daten nicht. Es handelt sich um die Gesamtzahl seit Beginn des Ukraine-Kriegs; in Klammern die Verluste binnen des vergangenen Tages:
- Soldaten: 229.660 (+ 790)
- Hubschrauber: 308 (+0)
- Panzer: 4052 (+10)
- Artilleriesysteme: 4188 (+26)
- Quelle: Generalstab der Ukraine vom 2. Juli 2023.
Update vom 2. Juli, 16.15 Uhr: Der US-Auslandsgeheimdienst frohlockt. Nach Einschätzung von CIA-Chef William Burns ist der Frust über den Ukraine-Krieg inzwischen so groß, dass manche in Russland bereit sind, für die USA zu spionieren. „Diese Unzufriedenheit schafft eine einmalige Gelegenheit für uns bei der CIA“, zitierte die britische BBC den Direktor.
„Die Enttäuschung über den Krieg wird weiterhin an der russischen Führung nagen“, sagte Burns demnach und erinnerte an die vor einer Woche gescheiterte Revolte der russischen Söldnergruppe Wagner mit ihrem Chef Jewgeni Prigoschin gegen Präsident Wladimir Putin. Das sei „eine lebhafte Erinnerung an die zersetzende Wirkung von Putins Krieg auf seine eigene Gesellschaft und sein eigenes Regime.“ Die CIA hatte daraufhin ein Video auf Telegram veröffentlicht, in dem erklärt wurde, wie man mit der CIA heimlich und anonym in Kontakt treten kann.
Update vom 2. Juli, 14.00 Uhr: Russischer Granatenbeschuss traf ein Wohngebiet in Cherson, wobei mehrere Menschen verletzt wurden, wie die regionale Militärverwaltung am Mittag mitteilte. Darüber berichtet unter anderem die Kyiv Independent. Es sei möglich, dass der Beschuss etwas mit den schweren Kämpfen nahe der Cherson-Brücke zu tun hatte (s. Update v. 11.30 Uhr).
Update vom 2. Juli, 12.30 Uhr: Polen verstärkt seine Kontrollen an der Grenze zu Belarus. Dazu werden 500 Polizisten abgestellt, wie Innenminister Mariusz Kaminski mitteilt. Laut Grenzschutz versuchten allein am Samstag 187 Menschen, illegal von Belarus nach Polen einzureisen. Laut Kaminski sind an der Grenze bereits 5000 Grenzschützer und 2000 Soldaten im Einsatz.
News zum Ukraine-Krieg: Heftige Gefechte rund um ehemalige Cherson-Brücke
Update vom 2. Juli, 11.35 Uhr: Rund um die ehemalige Cherson-Brücke in der gleichnamigen Region laufen aktuell schwere Gefechte zwischen der ukrainischen Armee und den russischen Streitkräften. Das hat Natalia Humenjuk, Presseleiterin der Sicherheits- und Verteidigungskräfte im Süden der Ukraine, mitgeteilt. „Derzeit finden intensive Kampfhandlungen statt, das Hauptaugenmerk liegt auf der Batterieabwehr“, sagte Humenjuk. Weitere Einzelheiten nannte sie nicht.
Update vom 2. Juli, 8.40 Uhr: Nach einer 12-tägigen Pause hat Russland nach Angaben des ukrainischen Militärs in der Nacht zum Sonntag einen Drohnenangriff auf Kiew gestartet, wobei die Luftabwehrsysteme alle Ziele im Anflug zerstörten. „Ein weiterer feindlicher Angriff auf Kiew“, sagte Serhiy Popko, ein Generaloberst, der die Kiewer Militärverwaltung leitet. „Im Moment gibt es keine Informationen über mögliche Opfer oder Schäden.“
News zum Ukraine-Krieg: Russische Lufthoheit sorgt für größere Probleme
Update vom 2. Juli, 7.35 Uhr: Die russische Lufthoheit und Minenfelder stellen nach Ansicht des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba die größten Probleme für die ukrainischen Truppen bei ihrer Gegenoffensive dar. Unter Einsatz ihres Lebens müssten die ukrainischen Soldaten am Tag manchmal 200 oder 300 Meter durch ein Minenfeld robben, um das Gelände für die vorrückenden Truppen zu räumen, sagte Kuleba in Kiew in einem Interview von Bild, Welt und Politico. Die mit Beton, Stahl und anderen Materialien verstärkten Befestigungen der Russen seien schwer zu zerstören.
Darüber hinaus würden die Streitkräfte sehr darunter leiden, „dass uns Anti-Luft-, Anti-Hubschrauber- und Anti-Flugzeug-Waffen am Boden fehlen“, sagte Kuleba weiter. Mit dem Einsatz von Kampfhubschraubern und Kampfflugzeugen sei es den Russen gelungen, „unsere Gegenoffensivkräfte zu treffen“.
Putins Zirkel der Macht im Kreml – die Vertrauten des russischen Präsidenten




News zum Ukraine-Krieg: Russland greift Nikopol an
Update vom 2. Juli, 6.25 Uhr: Bei russischen Angriffen auf die Großstadt Nikopol in der Oblast Dnipropetrowsk wurden mehrere Gebäude schwer beschädigt, darunter mehrere Wohnhäuser. Verletzt oder getötet wurde allerdings niemand, wie Serhii Lysak, Militärverwaltungsleiter der Region, auf Telegram mitteilte. „Die russischen Monster kennen keine Grenzen. Sie setzen weiterhin Artillerie ein, um Nikopol rücksichtslos zu zerstören“, schrieb Lysak.
News zum Ukraine-Krieg: Kiew berichtet von russischen „Kamikaze-Panzern“
Update vom 1. Juli, 22.58 Uhr: Die russischen Truppen müssen weitere materielle Verluste hinnehmen. „Früher haben die Russen nur Panzer verloren, aber jetzt verlieren sie Panzer, die mit Tonnen von Sprengstoff beladen sind. Die ukrainischen Streitkräfte lassen nicht zu, dass Kamikaze-Panzer an ihr Ziel gelangen“, twitterte das ukrainische Verteidigungsministerium.
Update vom 1. Juli, 20.42 Uhr: Wie das ukrainische Militär am Samstag mitteilte, finden die heftigsten Kämpfe an der Frontlinie weiterhin in den Gebieten um die Städte Bachmut und Marjinka in der Ostukraine statt. In Bachmut drängen die Streitkräfte „den Feind weiter an die nördliche und südliche Flanke“, sagte Serhii Cherevatyi, Sprecher der östlichen Gruppierung der ukrainischen Streitkräfte.
Das russische Militär habe in jüngster Zeit 415 Artillerieangriffe und drei Luftangriffe durchgeführt, sagte er. Siebenmal waren die Truppen in diesem Zeitraum in aktive Kämpfe verwickelt. Die Region Marjinka sei „die heißeste Stelle“, so Valerii Shershen, ein Sprecher des militärischen Pressezentrums. . „In den letzten Tagen gab es 15 Gefechte, die meisten davon in Marjinka.“
News zum Ukraine-Krieg: Russland zerstört offenbar „Brückenköpfe“ bei Dnipro
Update vom 1. Juli, 15.54 Uhr: Ein strategisch wichtiger Stützpunkt ukrainischer Truppen am Ostufer des Flusses Dnipro in der Südukraine wurde nach fast einer Woche schwerer Kämpfe beseitigt, wie der von Russland ernannte Gouverneur der besetzten Stadt Cherson am Samstag mitteilte. Demnach starteten russische Spezialeinheiten einen „Überraschungsangriff“ von der Rückseite der ukrainischen Truppen, die in der Nähe der Antoniwskyi-Brücke stationiert waren, und näherten sich vom Fluss aus mit einem Boot, sagte der Beamte Vladimir Saldo in einem Telegrampost.
„Um 3 Uhr morgens waren der Stützpunkt und das Hotel, in dem sich die ukrainischen Kämpfer verschanzt hatten, eingenommen worden“, schrieb Saldo. „Das war‘s, keine (ukrainischen) ‚Brückenköpfe‘ auf dem linken Ufer“, fügte er hinzu.
News im Ukraine-Krieg: Verluste für Russland – „Russische Soldaten töten sich gegenseitig“
Update vom 1. Juli, 13.25 Uhr: Im Ukraine-Krieg häufen sich die Verluste auf beiden Seiten. Als Problem erweisen sich vor allem die Minenfelder, die Russland zur Verteidigung der ukrainischen Gegenoffensive vorbereitet hat. So kostete eine Katastrophe im Minenfeld bei Saporischschja die Ukraine zahlreiche Panzer. Doch die verminten Felder werden wohl auch Russland selbst zum Verhängnis. Laut ukrainischen Generalstab sind in den vergangenen zwei Wochen im Gebiet Cherson allein bis zu zehn Soldaten durch Minen getötet worden, die frühere Einheiten der russischen Armee gelegt hatten. „Russische Besatzungstruppen töten sich weiterhin gegenseitig auf dem Schlachtfeld“, kommentierte der Generalsstab trocken.
News zum Ukraine-Krieg: Durchbruch am Dnipro-Ufer?
Update vom 1. Juli, 11.55 Uhr: Im Süden der Ukraine hat das ukrainische Militär offenbar einen Brückenkopf am Ostufer des Dnipro geschaffen. Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge bringt die Ukraine seit rund einer Woche immer mehr Truppen nahe der zerstörten Antoniwka-Brücke bei Cherson ans Ostufer. „Die Kämpfe um den Brückenkopf werden mit ziemlicher Sicherheit durch Überschwemmungen, Zerstörungen und Schlammrückstände nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms am 6. Juni 2023 erschwert“, hieß es weiter. Unter den russischen Truppen dort seien auch Einheiten der 7. Garde-Luftsturm-Division, die zur Armeegruppe Dnipro gehören.
News zum Ukraine-Krieg: Verluste Russlands in Zahlen
Update vom 1. Juli, 9.55 Uhr: Die russischen Verluste im Ukraine-Krieg sind enorm hoch. Das betrifft die reguläre Armee genauso wie die Wagner-Gruppe, die bis zu ihrem 24-stündigen Aufstand an den Fronten in der Ukraine gekämpft hat (s. Update v. 7.50 Uhr). Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs hat Russland bisher mehr als 228.000 Soldaten im Kampf verloren. Unabhängig verifizieren lassen sich diese Daten nicht. Die USA schätzten im Mai die Verluste Russlands auf 50.000 getötete und 180.000 verwundete Soldaten. Die BBC und Mediazona haben Ende Juni 26.801 Gefallene namentlich identifizieren können. Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich im September 2022 das letzte Mal zu den Verlusten. Damals hieß es, dass 5.937 russische Soldaten gestorben seien.
- 228.870 Soldaten (laut ukrainischem Generalstab)
- 50.000 Soldaten getötet, 180.000 verwundet (US-Angaben)
- 26.801 Soldaten getötet (BBC/Mediazona)
News zum Ukraine-Krieg: Wagner-Gruppe erleidet „kolossale Verluste“
Update vom 1. Juli, 7.50 Uhr: Russland leidet im Ukraine-Krieg unter immens hohen Verlusten. Betroffen ist auch die Wagner-Gruppe, die lange Zeit an der Font mitgekämpft hat. Nun nennt Kiew erstmals konkrete Zahlen. Seit Kriegsbeginn seien 21.000 Wagner-Kämpfer getötet und 80.000 verwundet worden, sagte Präsident Selenskyj in einem Interview mit der spanischen Zeitung El Mundo. Die „kolossalen Verluste“ gäben einen Eindruck, wie groß die Wagner-Gruppe in der Ostukraine sei. Im Mai hatte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin davon gesprochen, bei der Schlacht um Bachmut seien 20.000 russische Söldner getötet worden.
Update vom 1. Juli, 6.15 Uhr: Die Ukraine kommt bei ihrer Gegenoffensive im Ukraine-Krieg nach eigenen Angaben langsam voran. „Wir haben Fortschritte gemacht in allen Richtungen mit unseren aktiven Aktionen“, sagte Präsident Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Die Stärkung der Artillerie im Süden und Osten habe „offensichtlich Priorität“. Zudem hob er die Stärke der eigenen Streitkräfte hervor: „Die Ukraine und die Ukrainer sind viel stärker als irgendjemand das von uns erwartet, manchmal stärker als wir das von uns selbst gedacht haben.“
News zum Ukraine-Krieg: Gegenoffensive macht wohl Fortschritte
Update vom 30. Juni, 22.45 Uhr: Die Ukraine scheint im Kampf gegen Russland weiter Fortschritte zu machen. Nach Angaben des ukrainischen Militärs rücken die Streitkräfte sowohl an der Südfront als auch rund um Bachmut vor. So berichtete der ukrainische Brigadegeneral Oleksandr Tarnavskyi auf Telegram, das Militär in der Südukraine „vertreibt systematisch den Feind und brennt seine Stellungen nieder“. Am letzten Tag verlor der Feind fast drei Kompanien, betonte der General.
Auch in der Region um Bachmut konnte die Ukraine zuletzt deutlich an Boden gewinnen. Das Institute for the Study of War (ISW) geht davon aus, dass die Erfolgsmeldungen der Behörden in Kiew ein Hinweis darauf sind, dass die Gegenoffensive gegen Russland vertieft werde und die gewonnene Initiative „in größerem Maße“ vonseiten der Ukraine ausgenutzt werde.
News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj will Grenze nach Belarus verstärken lassen
Update vom 30. Juni, 22.05 Uhr: Als Reaktion auf ein mögliches Exil der russischen Söldnergruppe Wagner in Belarus lässt Wolodymyr Selenskyj die Grenze zum Nachbarland verstärken. Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj und der zuständige General Sergej Najew seien beauftragt worden, die Sicherheitsvorkehrungen an der Nordgrenze zu verstärken, um „den Frieden sicherzustellen“. Das erklärte der ukrainische Präsident am Abend auf Telegram. Er verwies auf Informationen von seinen Geheimdiensten und den Grenzwachen zur Lage in Belarus.
Update vom 30. Juni, 20.35 Uhr: Nach Angaben aus den USA hat die ukrainische Gegenoffensive Fortschritte gemacht, allerdings weniger als erwartet. „Sie haben etwas Fortschritte gemacht, aber auch sie haben über die Tatsache gesprochen, dass es nicht so viel ist, wie sie wollten“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, laut dem US-Sender CNN. Die USA würden sich jedenfalls darauf fokussieren, sicherzustellen, dass die Ukraine alles kriege, was sie auch benötige. „Wo sie hingehen und wie schnell sie es machen, diese Entscheidung liegt bei ihnen“, so Kirby. Eine Zeitangabe über ein mögliches Ende des Konflikts machte er nicht: „Keiner von uns hat eine Kristallkugel, die uns spezifisch sagen kann, wie lange das noch andauern wird.“
Ukraine-Krieg: Selenskyj erneuert Forderung nach F-16-Jets
Update vom 30. Juni, 19 Uhr: In einem Beitrag im Kurznachrichtendienst Telegram erneuerte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Forderung nach F-16-Kampfjets für die ukrainische Luftwaffe. „Wenn ukrainische Piloten die F-16 fliegen, wird der Terrorstaat an unserem Himmel keine Chance haben“, so Selenskyj in seiner Botschaft. Zwar habe Russland immer noch einen „signifikanten technischen Vorteil“, doch bei ukrainischen Piloten gebe es einen Vorsprung an „Moral und Fähigkeiten“.
Erstmeldung vom 30. Juni: Kiew – Lange hat die Ukraine auf westliche Panzer und weitere gepanzerte Fahrzeuge gewartet. Rechtzeitig zum Beginn der großangelegten Gegenoffensive des ukrainischen Militärs wurde die Ausrüstung geliefert. Darunter auch Leopard-Panzer aus deutscher Herstellung. In den ersten Tagen der Offensive gegen Wladimir Putins Soldaten tauchten aber zunächst unbestätigte Aufnahmen auf, wie mehrere deutsche Leopards und amerikanische Bradley-Truppenträger zerstört wurden.
Westliche Panzer für die Ukraine: Ukrainischer Generalstab gibt Zerstörung von Leopards zu
In einem Interview mit der US-Zeitung The Washington Post hat der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschny nun eingeräumt, dass mehrere Leopards ausgeschaltet wurden. „Wir haben die Leopards nicht bekommen, um sie in Paraden zu nutzen oder damit Politiker sowie Prominente Fotos mit ihnen schießen können“, betonte er aber auch gegenüber der Zeitung und ergänzte: „Sie sind hier für den Krieg und ein Leopard auf dem Schlachtfeld ist kein Leopard, sondern ein Ziel.“
Saluschny beschwerte sich ferner über die westlichen Kommentare im Hintergrund der ukrainischen Gegenoffensive. „Es verärgert mich“, sagte der ukrainische Top-General mit Blick auf Aussagen aus dem Westen, dass die Offensive der Ukraine langsamer vorangehe als gedacht. Es handle sich nicht um eine „Show“, man bezahle jeden Meter Fortschritt mit Blut. Ohne eine volle Ausrüstung sei die Umsetzung der Pläne schwer, man schaffe es allerdings trotzdem: „Ja, vielleicht nicht so schnell, wie es die Beobachter gerne hätten, aber das ist ihr Problem.“
Ukraine fordert Kampfjets: Kritik am Westen wegen fehlender Lieferung gegen Russland
Der ukrainische Generalstabschef kritisierte auch, dass man immer noch keine F-16-Kampfjets geliefert bekommen habe. Dabei würden westliche Partner selber keine Militäroperation ohne Lufthoheit starten. „Niemand sagt, dass wir morgen 120 Flugzeuge bekommen sollen“ so Saluschny. Eine begrenzte Zahl sei ausreichend, erklärte er. „Aber es ist nötig, weil der Feind nutzt eine andere Generation an Flugzeugen“, betonte der Top-General. (bb)
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