Lage in Nahost

Wegen Impfkampagne: Israel stimmt täglichen Feuerpausen zu

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News zur Lage in Nahost: Israel und Hisbollah setzen gegenseitige Angriffe fort. Derweil sollen im Gazastreifen temporäre Feuerpausen eingeführt werden.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle Entwicklungen finden Sie in unserem neuen News-Ticker zum Krieg in Nahost.

Update vom 30. August, 5.15 Uhr: Während Israels Armee im Rahmen ihres großangelegten Einsatzes im Westjordanland gegen militante Palästinenser vorgeht, sollen mehrstündige Feuerpausen im Gazastreifen die Massenimpfung von Hunderttausenden Kindern gegen Polio ermöglichen. Israel stimmte nach Angaben der Vereinten Nationen täglichen begrenzten Waffenruhen ab Sonntag zu. Nach Schüssen auf ein UN-Fahrzeug erhöhen die USA derweil den Druck auf Israel.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 29. August, 18.57 Uhr: Israel hat nach Angaben der Vereinten Nationen für eine Polio-Impfkampagne täglichen Feuerpausen im Gazastreifen zugestimmt. In drei Teilen des Küstenstreifens sollen nacheinander an jeweils drei Tagen die Kämpfe von morgens bis nachmittags eingestellt werden. Der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation WHO in Gaza, Rik Peeperkorn, berief sich dabei auf eine Zusage der für Palästinenserangelegenheiten zuständigen israelischen Behörde Cogat.

Update vom 29. August, 11.55 Uhr: Beim jüngsten Militäreinsatz der israelischen Armee im Westjordanland ist nach Angaben der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad ein örtlicher Befehlshaber der Organisation getötet worden. Mohammed Dschaber, bekannt als Abu Schudschaa, Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden im Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem, sei „zusammen mit mehreren Brüdern seiner Brigade“ nach Kämpfen gegen israelische Soldaten „gestorben“, erklärte die Gruppe am Donnerstag. Die Al-Kuds-Brigaden sind der bewaffnete Arm des mit der radikalislamischen Hamas verbündeten Islamischen Dschihads.

Die islamistische Organisation erklärte weiter, dass Abu Schudschaa in der Vergangenheit „Mordversuchen und Festnahmen“ durch die israelische Armee entgangen sei.

Die israelische Armee beschuldigt Abu Schudschaa unter anderem, „in mehrere Terroranschläge verwickelt“ gewesen zu sein und „im Juni einen Schusswaffenangriff angeordnet zu haben, bei dem ein israelischer Zivilist getötet wurde“.

Feuerpausen werden im Gazastreifen für die Impfteams benötigt.

Israelischer Militäreinsatz im Westjordanland: Fünf palästinensische Kämpfer getötet

Update vom 29. August, 9.30 Uhr: Am zweiten Tag eines großangelegten Militäreinsatzes im Westjordanland hat die israelische Armee eigenen Angaben zufolge fünf palästinensische Kämpfer getötet. „Nach einem Feuergefecht schalteten die Einsatzkräfte fünf Terroristen aus, die sich in einer Moschee versteckt hatten“, erklärte das Militär am Donnerstag. Demnach fand der Einsatz am Morgen in einem Flüchtlingslager in der Stadt Tulkarem statt.

Am Mittwoch hatte das Militär eigenen Angaben zufolge bei dem Einsatz zur „Terrorismusbekämpfung“ neun Kämpfer bei gleichzeitig stattfindenden Razzien in Tulkarem, Dschenin, Tubas und den dortigen Flüchtlingslagern getötet. Das palästinensische Gesundheitsministerium berichtet seinerseits von zwölf Toten seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes.

Israelische Operation im Westjordanland: Guterres zeigt sich besorgt

Update vom 29. August, 5.50 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat sich zutiefst besorgt über die explosive Lage im Westjordanland und Israels großangelegten Militäreinsatz in dem besetzten Gebiet gezeigt. „Er verurteilt auf das Schärfste den Verlust von Menschenleben, darunter auch von Kindern“, erklärte sein Sprecher Stéphane Dujarric. Guterres fordere die sofortige Beendigung der Einsätze. 

Ein israelischer Armeesprecher begründete das Vorgehen, bei dem nach palästinensischen Angaben bisher mindestens zehn Menschen getötet wurden, mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im Westjordanland zugenommen.

Wegen Aufstachelung zu Hass und Menschenrechtsverletzungen hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell den Regierungen der 27 EU-Staaten indes einen Vorschlag für Sanktionen gegen Israels rechtsextremen Finanzminister Bezalel Smotrich und den ebenfalls rechtsextremen Polizeiminister Itamar Ben-Gvir unterbreitet, wie mehrere EU-Beamte der Deutschen Presse-Agentur kurz vor einem heutigen EU-Außenministertreffen bestätigten. Die beiden israelischen Regierungsmitglieder sind Verfechter der aus Sicht des höchsten UN-Gerichts illegalen Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten im Westjordanland. Ob und wenn ja, wann der Vorschlag von Borrell umgesetzt wird, ist allerdings noch unklar.

Debatte in Israel wegen Gedenkfeier am Jahrestag des Hamas-Angriffs

Update vom 28. August, 19.14 Uhr: In Israel wird erbittert um eine von der Regierung zum Jahrestag des Hamas-Überfalls geplante offizielle Zeremonie zum Gedenken an die Opfer des brutalen Angriffs gestritten. Mehrere dutzend frei gekommene Geiseln sowie Überlebende und Angehörige von Opfern sprachen sich am Mittwoch in einem offenen Brief nachdrücklich gegen die Veranstaltung aus.

In dem offenen Brief an die zuständige Ministerin Miri Regev forderten die Unterzeichnenden, bei der geplanten Feier jegliche Verwendung von Fotos ihrer Angehörigen – „ob tot oder lebendig“ – zu unterlassen. Zudem lehnten sie die Nennung ihrer Namen und Einzelheiten zu ihrem Schicksal ab. Die Unterzeichner des Briefes forderten zudem generell die Absage der offiziellen Gedenkzeremonie. Die Regierung solle lieber „die Geiseln zurückbringen“ anstatt Geld in eine Veranstaltung zu stecken, deren Kosten von lokalen Medien auf über eine Million Euro geschätzt werden.

Am Dienstag hatte Transportministerin Regev angekündigt, trotz massiver öffentlicher Kritik an der Gedenkfeier festzuhalten. Die Zeremonie soll ihr zufolge im Kibbuz Ofakim abgehalten und vorab aufgezeichnet werden. Um die Wogen zu glätten, bot Israels Präsident Isaac Herzog seinen Sitz als alternativen Veranstaltungsort an. Der Vorschlag wurde von Regev aber abgelehnt.

Update vom 28. August, 16.12 Uhr: Die Bundesregierung hat sich beunruhigt über Israels Militäreinsatz im Westjordanland geäußert. „Wir sind sehr besorgt angesichts der Lage im Westjordanland“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes, Christian Wagner, heute in Berlin. Er hob hervor, dass Israel im Westjordanland „eine Besatzungsmacht“ sei und damit für Recht und Ordnung, aber auch für das Wohlergehen der dort lebenden Palästinenser verantwortlich sei.

Israel startet im Gaza-Krieg großen Militäreinsatz im Westjordanland

Update vom 28. August, 10.15 Uhr: Israels großangelegte Militäroperation im besetzten Westjordanland könnte nach Informationen der „Times of Israel“ noch länger dauern. Der in der Nacht begonnene Anti-Terror-Einsatz sei Quellen in der Armee zufolge auf mehrere Tage angelegt, berichtete die israelische Zeitung am Morgen. Schwerpunkt der Operation sei vor allem die Region Tulkarem, aber auch in der Stadt Dschenin und einem Flüchtlingslager nahe Tubas seien die Streitkräfte aktiv. Im Rahmen des Einsatzes seien mehrere gesuchte Palästinenser festgenommen worden, hieß es unter Berufung auf das Militär.

Laut dem Gesundheitsministerium im Westjordanland kamen bei der Operation fünf Menschen in dem Flüchtlingslager ums Leben sowie zwei in Dschenin. Drei weitere wurden nach Angaben des palästinensischen Rettungsdiensts Roter Halbmond bei einem Drohnenangriff auf ihr Fahrzeug südlich von Dschenin getötet.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

„Die israelische Armee geht seit heute Nacht mit aller Macht in den Flüchtlingslagern von Dschenin und Tulkarem gegen ein islamistisch-iranisches Terrornetzwerk vor“, schrieb der israelische Außenminister Israel Katz auf X. Der Iran arbeite daran, ähnlich wie im Gazastreifen und dem Libanon „durch die Finanzierung und Aufrüstung von Terroristen sowie Schmuggel fortschrittlicher Waffen über Jordanien eine östliche Terrorfront gegen Israel in Judäa und Samaria (Westjordanland) aufzubauen“.

Spannungen im Westjordanland: Israel beginnt Militäroperation

Update vom 28. August, 7.15 Uhr: Bei israelischen Einsätzen im besetzten Westjordanland sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmondes zehn Palästinenser getötet worden. Zwei Palästinenser seien in der Stadt Dschenin getötet worden, sagte ein Sprecher des Palästinensischen Roten Halbmondes am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Vier Menschen seien in einem nahegelegenen Dorf und vier weitere in einem Flüchtlingslager in der Nähe der Stadt Tubas getötet worden.

Die israelische Armee teilte mit, eine „Operation zur Bekämpfung des Terrorismus“ in Dschenin und Tulkarem im Norden des Westjordanlands auszuführen.

Update vom 28. August, 5.25 Uhr: Israels Armee hat in der Nacht eine größere Operation im besetzten Westjordanland begonnen. Nach Angaben des Militärs laufen Anti-Terror-Einsätze in den nördlichen Städten Dschenin und Tulkarem, die als Hochburgen militanter Palästinenser gelten. Medienberichten zufolge setzte die Armee neben zahlreichen Infanteristen auch Drohnen und Scharfschützen ein, zerstörte Infrastruktur mit Bulldozern und sperrte sämtliche Zufahrtswege nach Dschenin.

In Dschenin seien zwei Menschen durch Schüsse getötet und mehrere weitere verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Später meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa zwei weitere Tote bei einem Drohnenangriff des israelischen Militärs auf ein Flüchtlingslager nahe der Ortschaft Tubas. Ob es sich bei den Toten um militante Palästinenser handelt, blieb unklar. Die Armee machte zunächst keine detaillierten Angaben zu ihrem Einsatz.

Den Berichten zufolge handelt es sich um eine großangelegte Militäroperation, „Al-Dschasira“ sprach gar vom größten derartigen Einsatz der israelischen Armee im Norden des Westjordanlands seit mehr als 20 Jahren. Dem arabischen Sender zufolge sollen Palästinenser die Soldaten unter anderem im Flüchtlingsviertel Nur Schams in Tulkarem mit Schusswaffen und Sprengsätzen attackiert haben. Zusammenstöße gab es demnach auch in anderen Ortschaften im Westjordanland.

Konflikt im Nahen Osten: Israel rettet weitere Geisel aus dem Gazastreifen

Upadate vom 27. August, 22.50 Uhr: Die befreite Hamas-Geisel Kaid Farhan Alkadi ist bei ihrer Rettung nach Angaben der israelischen Armee unbewacht gewesen. „Farhan wurde von den Truppen gefunden als er allein war“, teilte das Militär mit. Einheiten der Armee und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet hätten ihn aus einem Tunnel befreit, in dem sie Geiseln und Terroristen vermuteten. 

Bewaffnete Palästinenser in Tulkarem. (Archivbild)

Warum der am 7. Oktober aus Israel Entführte nicht bewacht wurde, blieb ebenso unklar wie die Frage, ob weitere Geiseln in dem Tunnel, den das Militär als „komplexes unterirdisches System“ beschrieb, festgehalten werden. Die israelische Zeitung „Haaretz“ meldete unter Berufung auf das Militär, Alkadi habe die israelischen Kräfte während des Einsatzes gehört und ihnen zugerufen.

Update vom 27. August, 14.35 Uhr: Eine Geisel wurde aus dem Gazastreifen gerettet, wie die israelische Armee mitteilte. Dabei soll es sich um den 52-jährigen Mann Kaid Farhan al-Qadi handeln, der am 7. Oktober enführt wurde. Al-Qadi wurde wohl von einer Elite-Einheit der israelischen Armee aus einem Tunnel unter dem Gazastreifen gerettet. Sein Gesundheitszustand ist gut, wie die Zeitung Times of Israel berichtete.

Weitere Konflikte im Norden Israels: Siedlergewalt nimmt weiter zu

Update vom 27. August, 11.55 Uhr: Ein israelischer Araber ist nach Medienberichten erschossen worden, nachdem israelische Siedler in eine palästinensische Ortschaft im Süden des Westjordanlands eingedrungen waren. Es gab widersprüchliche Berichte über den genauen Hergang des tödlichen Vorfalls. Palästinensische Medien berichteten, der etwa 40-Jährige sei von Siedlern erschossen worden. Laut israelischen Medien waren es dagegen Soldaten, die die Schüsse abgegeben haben sollen. Vier Palästinenser wurden den Angaben zufolge verletzt. 

Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, die Siedler seien nach Vorwürfen, Palästinenser hätten israelische Fahrzeuge in der Region mit Steinen beworfen, in die Ortschaft südlich von Bethlehem eingedrungen. Nach anderen Berichten seien dagegen zuerst Steine von Siedlern auf palästinensische Fahrzeuge geworfen worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man untersuche den Vorfall, der sich am Montagabend ereignet hat. 

Luftangriff im Westjordanland: Israels Armee attackiert Militante im Flüchtlingsviertel

Update vom 27. August, 9.40 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff im nördlichen Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums fünf Menschen getötet worden. Die israelische Armee teilte mit, es sei ein Kontrollraum militanter Palästinenser in dem örtlichen Flüchtlingsviertel Nur Schams bombardiert worden. Nach palästinensischen Angaben feuerte eine Drohne bei dem Vorfall am späten Montagabend mehrere Geschosse auf eine Gruppe von Menschen. 

Update vom 27. August, 7.15 Uhr: Noch immer kommt es zu gegenseitigen Angriffen Israels und der Hisbollah. Die israelische Armee teilte mit, 90 Prozent der von der Hisbollah seit Sonntag (25. August) abgefeuerten Raketen seien von zivilen Gebieten und Einrichtungen aus abgeschossen worden. Es seien rund 230 Geschosse und 20 Drohnen auf israelisches Gebiet gelangt. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast elf Monaten feuern die Konfliktparteien fast täglich aufeinander. Eine größere Eskalation ist bisher jedoch ausgeblieben.

Update vom 26. August, 22.43 Uhr: Die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen werden nach Angaben der US-Regierung in Kairo auf Arbeitsebene fortgesetzt. „Es gibt weiterhin Fortschritte, und unser Team vor Ort bezeichnet die Gespräche weiterhin als konstruktiv“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Der Raketen- und Drohnenangriffs der Hisbollah am Wochenende habe die Arbeit der Teams vor Ort „nicht beeinträchtigt“.

Kirby widersprach der Darstellung, dass die Gespräche gescheitert seien. Im Gegenteil: Die Gespräche seien „so weit gediehen, dass der nächste logische Schritt darin bestand, Arbeitsgruppen auf niedrigeren Ebenen einzusetzen“, um die Feinheiten auszuarbeiten, sagte er. Man sei so weit gekommen, dass man nicht mehr alle Vermittler und die Führungsriege dort brauchte, sagte er. Die Themen, über die nun gesprochen werde, seien sehr viel konkreter und detaillierter als bisher. 

Israel im Krieg: Ägypten fordert Abzug israelischer Truppen aus Grenzgebiet in Gaza

Update vom 26. August, 18.50 Uhr: Im Zuge der Gespräche über einen Waffenstillstand im Gazastreifen hat Ägypten seine Forderung nach einem Abzug der israelischen Streitkräfte von der südlichen Grenze des Gazastreifens erneut unterstrichen. Es wurde von Regierungsvertretern „allen Verhandlungsparteien gegenüber erklärt“, dass sie „keinerlei israelische Präsenz“ in dem als Philadelphi-Korridor bekannten Bereich an der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten dulden würden, so das Nachrichtenportal „Al-Kahera“, das enge Verbindungen zu den ägyptischen Geheimdiensten hat, am Montag. Sie zitierten dabei einen hochrangigen Offiziellen.

Die Forderung eines Rückzugs Israels von der Südgrenze des Gazastreifens ist einer der zentralen Streitpunkte bei den Verhandlungen. Die israelische Armee hat den Grenzbereich einschließlich des Grenzübergangs in der Stadt Rafah Ende Mai eingenommen. Ägypten und weitere Staaten haben mehrfach ihren Protest dagegen zum Ausdruck gebracht.

Krieg in Nahost: Iran und Katar fordern weiterhin Waffenruhe in Gaza

Update vom 26. August, 17.15 Uhr: Angesichts der anhaltenden Spannungen im Nahen Osten haben Irans Außenminister Abbas Araghchi und sein katarischer Kollege Mohammed bin Abdulrahman Al Thani erneut eine Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Die Islamische Republik begrüße die katarischen Vermittlungen, sagte der iranische Chefdiplomat laut einem Bericht der Staatsagentur Irna. Der islamistischen Hamas sicherte er jedoch Irans Rückendeckung zu. Man werde „jedes Abkommen unterstützen“, das die Hamas akzeptiere. Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg stecken Berichten zufolge in einer Sackgasse.

Der Besuch des katarischen Premier- und Außenministers ist der erste hochrangige Empfang durch die neue Regierung in Teheran. Nach der Tötung des Auslandschefs der Hamas, Ismail Hanija, in der iranischen Hauptstadt hatte die Staatsführung Israel mit Vergeltung gedroht. Seitdem haben sich die Sorgen vor einer Ausweitung des Konflikts auf weitere Länder in Nahost verstärkt. Am Wochenende feuerte die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz aus dem Libanon Hunderte Raketen auf israelische Ziele.

Irans Generalstabschef Mohammed Bagheri äußerte sich mit Blick auf die von Staatsoberhaupt und Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei angekündigte Rache gemäßigter. Man dürfe nicht in die „Falle des Feindes“ tappen. „Die Islamische Republik Iran entscheidet selbst, wann sie Rache übt, und die Achse des Widerstands wird getrennt handeln“, sagte Bagheri. Er fügte jedoch hinzu: „Dieses Ereignis darf nicht in Vergessenheit geraten, und die Rache (...) ist gewiss.“ Zur Widerstandsachse gehören mit dem Iran verbündete Milizen, unter anderem die Hisbollah im Libanon oder auch die Huthi-Miliz im Jemen.

Israel greift weiter Ziele im Gazastreifen an – „dutzende“ Menschen getötet

Update vom 26. August, 15.15 Uhr: Israel setzt seinen Militäreinsatz im Gazastreifen nach einem Großangriff der Hisbollah Miliz fort. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete, sollen Rettungskräfte am Montag (26. August) mitgeteilt haben, dass bei einem Luftangriff in der Stadt Gaza mindestens zwölf Menschen von Israels Armee getötet worden sein sollen. Israel selbst spreche von der Tötung von „dutzenden“ palästinensischen Kämpfern.

Update vom 26. August, 13.24 Uhr: Israel befindet sich weiter im Krieg. Weiterhin wird eine Waffenruhe im Gazastreifen angestrebt, doch die Gespräche in Kairo waren am Sonntag ohne einen Durchbruch zu Ende gegangen. Berichten zufolge wird nun nach alternativen Wegen gesucht, um die Feindseligkeiten zumindest vorübergehend zu beenden. Das in Katar ansässige Medienunternehmen Al-Araby Al-Jadeed berichtet, dass ein neuer Vorschlag vorgelegt wurde, der eine Teilvereinbarung über die erste Phase des Waffenstillstands vorsieht.

Währenddessen berichten libanesische Medien, dass bei einem israelischen Luftangriff in der Nähe der Küstenstadt Sidon ein weiterer Hamas-Vertreter verletzt wurde. Laut örtlichen Berichten soll es sich um Nidal Hleihil handeln. Dem Sender Annahar zufolge wurde Hleihils Auto von zwei Raketen getroffen, als er sein Haus verließ und zu seinem Fahrzeug ging.

Keine Waffenruhe im Gazastreifen: Gespräche zur Lage in Israel und Gaza in Sackgasse

Erstmeldung vom 26. August, 12.51 Uhr: Gaza – Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg stecken in einer Sackgasse: Bei den Gesprächen in Kairo gebe es eine „schwierige Pattsituation“, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus ägyptischen Sicherheitskreisen. Es sei keine Bewegung in den Positionen der Teilnehmer zu erkennen. 

Laut gut informierten Kreisen am Flughafen reiste die 13-köpfige israelische Delegation, die Stunden zuvor in Kairo eingetroffen war, wieder ab. Auch der katarische Emir Tamim bin Hamad Al Thani verließ die Hauptstadt, ebenso die Vertreter der Hamas, die aus Doha angereist waren, um sich über den Verlauf der Gespräche informieren zu lassen. 

Keine Fortschritte bei Verhandlungen im Gaza-Krieg

Ein ranghoher Hamas-Vertreter erklärte, Israel müsse sich den Zusagen von Anfang Juli und dem Friedensplan von US-Präsident Joe Biden verpflichten. Die Hamas sei bereit, die zuvor getroffenen Vereinbarungen umzusetzen. Teil jeglicher Vereinbarungen zum Krieg müssten unter anderem ein dauerhafter Waffenstillstand und ein vollständiger Abzug der israelischen Truppen aus Gaza sein. 

Strittig bleibt den Sicherheitskreisen zufolge weiterhin vor allem die Frage, inwieweit Israels Truppen im Fall einer Waffenruhe im Grenzgebiet Gazas zu Ägypten stationiert bleiben dürfen. Israel vermutet, dass sich die Hamas über diese Grenze mit Waffen versorgt hat. Die islamistische Hamas fordert einen kompletten Abzug Israels aus Gaza.

Zehntausende Menschen im Gazastreifen getötet – UN sehen „düsteren Meilenstein“ erreicht

Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde in Gaza-Stadt sind beim Krieg im Gazastreifen inzwischen mehr als 40.000 Menschen getötet worden. Die Vereinten Nationen sprachen von einem „düsteren Meilenstein“ und einer „unvorstellbaren Situation“, die „überwiegend auf die wiederholte Nichteinhaltung der Kriegsregeln durch die israelischen Streitkräfte zurückzuführen“ sei.

Israel hat nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober den Gazastreifen fast täglich bombardiert. Das Ausmaß der Zerstörung von Häusern, Krankenhäusern, Schulen und Gotteshäusern durch das israelische Militär nannte Volker Türk, der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, „zutiefst schockierend“. 

Die Huthi-Miliz im Jemen hat der Hisbollah im Libanon zu ihrem Angriff auf Israel gratuliert. Laut dem Huthi-Politbüro, das sich an den Fernsehsender Al-Masirah wandte, war der Angriff der Hisbollah ein „großer und mutiger Angriff“. Sie bezeichneten es als eine „starke und wirksame Antwort“ auf Israel und deuteten an, dass auch aus dem Jemen ein Angriff unvermeidlich sei.

Die Hamas, die im Gaza-Krieg gegen Israel kämpft, äußerte ebenfalls Lob für den Angriff. Sie bezeichneten ihn als eine „starke und gezielte Antwort“ und erklärten, dass es für die israelische Regierung ein „Schlag ins Gesicht“ sei.

Nach Tötung von Hisbollah-Kommandeur im Libanon: Miliz schwor Rache gegen Israel

Nachdem Israel ihren Militärkommandeur Fuad Schukr vor mehr als zwei Wochen getötet hatte, schwor die Hisbollah Rache. Dies führte zu Befürchtungen, dass die Hisbollah einen großen Angriff auf Israel planen könnte – möglicherweise in Koordination mit dem Iran oder anderen Verbündeten wie den Huthis im Jemen.

Am Sonntagmorgen führte die Hisbollah nach eigenen Angaben den ersten Teil ihres Vergeltungsangriffs durch. Die israelische Armee reagierte mit Angriffen auf Ziele im südlichen Libanon und sprach von einem „Akt der Selbstverteidigung“. Die Situation hat sich etwas stabilisiert, bleibt aber angespannt.

Nach dem großangelegten Raketenangriff der Hisbollah auf Israel und den Gegenangriffen des israelischen Militärs im Libanon hätten die regionalen Militärmächte den Wunsch signalisiert, eine Spirale zu vermeiden, die zu einem größeren Konflikt in Nahost führen könnte, berichtete das Wall Street Journal

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (lrg/dpa)

Rubriklistenbild: © Mohammed Talatene/dpa

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