Krieg in Nahost und Gaza

Krieg in Nahost: Deutliche Worte aus den USA – Netanjahu-Rücktritt gefordert

Alle Autoren
    schließen
  • Nail Akkoyun
    Nail Akkoyun
  • Sonja Thomaser
    Sonja Thomaser
  • Nils Thomas Hinsberger
    Nils Thomas Hinsberger
  • Franziska Schwarz
    Franziska Schwarz
  • Stefan Krieger
    Stefan Krieger

In den USA wächst die Kritik an Premier Netanjahu. Israel plant derweil weiterhin eine Offensive in Rafah. Der News-Ticker zum Israel-Gaza-Krieg.

  • Granaten auf Kibbuz gefeuert: Israel tötet mehrere Hamas-Terroristen
  • Baldige Rafah-Offensive? Israels Verteidigungsminister macht Andeutungen
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf von Israel gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Aktuelle Nachrichten zur Lage können Sie in unserem neuen Ticker zum Nahost-Krieg verfolgen.

Update vom 14. März, 18.48 Uhr: Der einflussreiche demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu scharf kritisiert und Neuwahlen in dem Land gefordert. Er glaube, „dass Premierminister Netanjahu vom Weg abgekommen ist, indem er sein politisches Überleben über die besten Interessen Israels gestellt hat“, sagte Schumer, der selbst jüdisch ist und sich als eisernen Unterstützer Israels bezeichnete, am Donnerstag im US-Senat in Washington. Netanjahu habe sich in eine Koalition mit Rechtsextremisten begeben und sei infolgedessen „zu sehr bereit, die zivilen Opfer im Gazastreifen zu tolerieren“. Dies lasse die Unterstützung für Israel weltweit auf einen historischen Tiefstand fallen. Israel könne aber nicht überleben, wenn es zu einem „Paria“ werde. 

„Ich glaube, dass Neuwahlen der einzige Weg sind, um einen gesunden und offenen Entscheidungsprozess über die Zukunft Israels zu ermöglichen, in einer Zeit, in der so viele Israelis ihr Vertrauen in die Vision und die Richtung ihrer Regierung verloren haben“, sagte Schumer weiter. „Die Netanjahu-Koalition passt nicht mehr zu den Bedürfnissen Israels nach dem 7. Oktober. Die Welt hat sich seither radikal verändert.“ Die Vision der aktuellen Regierung sei in der Vergangenheit verhaftet. Als Demokratie müsse Israel seine eigene Führung selbst auswählen. „Das Wichtigste ist jedoch, dass die Israelis eine Wahl haben.“

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht zunehmend in der Kritik. (Archivfoto)

Granaten auf Kibbuz gefeuert: Israel tötet mehrere Hamas-Terroristen

Update vom 14. März, 11.15 Uhr: Aus dem Gazastreifen heraus sind wieder israelische Grenzorte angegriffen worden. Die israelische Armee teilte mit, am Mittwoch (13. März), sei vom zentralen Abschnitt des Gazastreifens aus eine Mörsergranate in Richtung des grenznahen Kibbuz Nachal Oz abgefeuert worden. Das Geschoss sei noch innerhalb des Gazastreifens niedergegangen. In mehreren Grenzorten habe es zudem Raketenalarm gegeben. 

„Binnen Minuten wurden die Terroristen, die für den Angriffsversuch verantwortlich waren, von einem israelischen Kampfjet getroffen und ausgeschaltet“, hieß es weiter. Bei weiteren Vorfällen im Gazastreifen seien mehrere bewaffnete Palästinenser getötet worden. 

Krieg in Nahost: Baldige Rafah-Offensive? Israels Verteidigungsminister macht Andeutungen

Update vom 13. März, 17.30 Uhr: Trotz internationaler Kritik hat Israels Verteidigungsminister Joaw Galant angekündigt, dass die Armee bald eine Bodenoperation in Rafah im südlichen Gazastreifen starten wird. „Hier wird über und unter der Erde Außerordentliches geleistet, die Kräfte reichen überall hin, und die Schlussfolgerung ist, dass es im Gazastreifen keinen sicheren Ort für Terroristen gibt“, wird Galant bei einem Besuch in Gaza von der Times of Israel zitiert.

„Selbst diejenigen, die denken, dass wir zögern, werden bald sehen, dass wir jeden erreichen werden“, fügt er hinzu. Es gäbe für Terroristen „keinen sicheren Ort“, so Galant. „Nicht hier, nicht außerhalb des Gazastreifens, nirgendwo im Nahen Osten“. Israels Regierung und Militär betonte in den vergangenen Wochen stets, dass es sich bei Rafah um die letzte verbleibende Hamas-Hochburg handele.

Israels Verteidigungsminister Yoav Galant (m.) will einem Bericht zufolge die Kämpfe gegen die Hamas auf Rafah ausweiten. (Archivfoto)

Mehrere Tote nach „Anti-Terror-Maßnahme“ im Westjordanland

Update vom 13. März, 11.45 Uhr: Im Westjordanland sind bei Einsätzen der israelischen Armee am Mittwoch nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah vier Menschen getötet worden. In Dschenin kam es palästinensischen Medienberichten zu Zusammenstößen militanter Palästinenser mit dem Militär während eines nächtlichen Einsatzes in der Stadt. Zwei Männer seien dabei getötet worden. Israels Armee sprach von einer Anti-Terror-Maßnahme, bei der Soldaten einen gesuchten Verdächtigen festgenommen hätten. Die Einsatzkräfte entdeckten und demontierten dabei den Angaben nach auch Sprengsätze. Soldaten hätten bei dem Einsatz auf bewaffnete Verdächtige geschossen und dabei Personen getroffen. 

Palästinensischen Medienberichten zufolge wurden am Mittwoch außerdem zwei weitere Palästinenser im Alter von 16 und 23 Jahren getötet, als israelische Einsatzkräfte das Feuer auf ihr Auto nordwestlich von Jerusalem eröffnet hätten. Drei weitere Menschen wurden den Angaben nach verletzt. Der Hintergrund des Vorfalls war zunächst unklar. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.

Huthi-Rebellen schießen auf US-Schiff

Update vom 13. März, 7.10 Uhr: Die vom Iran unterstützten jemenitischen Huthi-Rebellen haben nach US-Angaben eine ballistische Kurzstreckenrakete auf den Zerstörer „USS Laboon“ im Roten Meer abgefeuert. „Das Centcom und ein Schiff der Koalition haben erfolgreich zwei unbemannte Drohnen bekämpft und zerstört, die aus einem von den Huthis kontrollierten Gebiet im Jemen gestartet wurden“, teilt das US-Zentralkommando (Centcom) mit. 

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Hamas akzeptiert angeblich Vorschlag zu Waffenstillstand in Gaza

Update vom 12. März, 21.00 Uhr: Laut Medienberichten hat die Hamas eine modifizierte Version des amerikanischen Vorschlags für einen Waffenstillstand in Gaza akzeptiert. Es wird erwartet, dass Hamas-Vertreter in den kommenden Tagen in die ägyptische Hauptstadt Kairo reisen, um die letzten Details und die Umsetzung des Abkommens zu besprechen, sagte eine anonyme Quelle gegenüber Al Arabiya News.

„Der internationale Vorschlag sieht die Freilassung von Häftlingen vor, darunter Kinder, Frauen und ältere Menschen“, sagte die Quelle. Der Quelle zufolge wird das Abkommen auch die schrittweise Rückkehr der aus Gaza vertriebenen Palästinenser vorsehen.

Mohammad Nazzal, ein Mitglied des Politbüros der Hamas, sagte, die Verhandlungen seien im Gange, aber „ins Stocken geraten“ und fügte hinzu, dass Israel einen vorübergehenden Waffenstillstand vorgeschlagen habe, was die Hamas nicht akzeptieren werde. „Die israelische Präsenz im Gazastreifen verhindert die Rückkehr der Vertriebenen“, sagte er gegenüber Al Arabiya News. Nazzal sagte, die Hamas bestehe darauf, humanitäre Hilfe ohne Bedingungen oder Einschränkungen in den Gazastreifen zu bringen.

Krieg in Nahost: Israel hält an Plänen für Offensive in Rafah fest

Update vom 12. März, 20.24 Uhr: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält ungeachtet der internationalen Kritik an seinen Plänen für eine Offensive in Rafah fest. „Wir werden die Arbeit in Rafah abschließen und gleichzeitig die Zivilbevölkerung in Sicherheit bringen“, erklärt Netanjahu in einer Videoansprache auf einer Konferenz der pro-israelischen Organisation Aipac in Washington. In Rafah haben 1,5 Millionen Palästinenser Zuflucht gesucht.

Libanon laut eigenen Angaben „mehr als 100“ Raketen auf Israel abgefeuert

Update vom 12. März, 12.20 Uhr:  Nach israelischen Luftangriffen auf Ziele im Nordosten des Libanons hat es am Morgen schweren Beschuss aus dem Nachbarland gegeben. Die Hisbollah-Miliz im Libanon erklärte, „mehr als 100“ Raketen auf Israel abgefeuert zu haben. Den Angaben zufolge wurden Stützpunkte des Luft- und Raketenabwehrkommandos sowie eine Raketenbasis in den von Israel besetzten Golanhöhen angegriffen. Israelische Medien hatten zuvor unter Berufung auf das Militär berichtet, rund 100 Geschosse seien in Richtung der Golanhöhen abgefeuert worden. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. Viele Geschosse seien abgefangen worden oder auf offenem Gelände eingeschlagen. Die Armee sagte auf Anfrage, sie prüfe die Berichte dazu. 

Update vom 12. März, 10.30 Uhr: Die jemenitische Huthi-Miliz hat erneut ein Containerschiff im Roten Meer mit Raketen beschossen. Wie das US-Regionalkommando Centcom und die für die Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige Stelle der britischen Marine (UKMTO) am Dienstag (12. März) übereinstimmend mitteilten, wurde das unter liberianischer Flagge fahrende Schiff nicht getroffen. Laut einer Mitteilung der Huthi wurde das Schiff mit mehreren Raketen angegriffen; die Miliz sprach von einem „präzisen Treffer“. 

Das US-Militär teilte mit, sechs Gegenangriffe ausgeführt zu haben. Dabei seien ein unbemanntes Unterwassergefährt und 18 Raketen zerstört worden.

Israel greift Stellungen der Hisbollah im Libanon an

Update vom 12. März, 6.05 Uhr:  Die israelische Luftwaffe hat eigenen Angaben zufolge erneut Stellungen der proiranischen Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon angegriffen. Ziel seien zwei Stellungen der Hisbollah in der Bekaa-Ebene im Nordosten des Landes gewesen, teilte Israels Militär am Montagabend mit. Die Standorte gehörten zu den Luftstreitkräften der Miliz, die verschiedene Angriffe auf Israel geplant und durchgeführt hätten, hieß es.

Die Attacken der israelischen Luftwaffe seien eine Vergeltung für Luftangriffe der Hisbollah in den vergangenen Tagen gewesen, die die Golanhöhen zum Ziel gehabt hätten. Auch libanesische Sicherheitskreise meldeten israelischen Beschuss. Im Nordostlibanon habe Israel vier Luftangriffe auf drei Hisbollah-Stellungen geflogen, dabei habe es Opfer gegeben. Weder die israelischen, noch die libanesischen Angaben konnten unabhängig überprüft werden. 

Netanjahu will „absoluten Sieg“ gegen die Hamas im Nahost-Krieg

Update vom 11. März, 17.05 Uhr: Israels Ministerpräsident hat erneut seine Absicht betont, sein Land zu einem „absoluten Sieg“ gegen die Hamas zu führen. „Auf dem Weg zum Sieg haben wir bereits die Nummer Vier der Hamas eliminiert“, so Netanjahu in einer Videobotschaft. Die anderen Hamas-Führer wolle er ebenfalls töten lassen. „Sie alle sind tote Männer, wir werden sie alle kriegen.“

Anfang Januar tötete das israelische Militär mit einem Luftangriff den Spitzenfunktionär der Hamas, Saleh al-Aruri. Diesen könne Netanjahu mit der „Nummer vier“ gemeint haben, berichtete die dpa. Mit der Videobotschaft habe sich Israel zum ersten mal zur Tötung des Hamas-Führers bekannt. Zuvor habe sich das Land nicht dazu geäußert.

Bundesregierung fordert mehr humanitäre Hilfe im Gazastreifen

Update vom 11. März, 15.50 Uhr: Aufgrund der akuten Notlage der Bevölkerung im Gazastreifen, hält die Bundesregierung weitere Hilfslieferungen für notwendig. Neben der geplanten Seebrücke und dem Abwurf von Lebensmitteln aus der Luft sei es wichtiger, „dass über den Landweg Hilfsgüter nach Gaza kommen“, zitiert die dpa einen Sprecher des auswärtigen Amtes. Das sei die klare Erwartung an die israelische Regierung.

Außerdem fordere er die Hamas dazu auf „mehr Hilfstransporte nach Gaza reinzulassen, indem sie ihre Waffen niederlegt“. Ein mit rund 200 Tonnen an Hilfsgütern beladenes Schiff liege in Zypern bereit. Da in Gaza selbst kein geeigneter Hafen bereitstehe, sehe der Sprecher die Möglichkeit, die Hilfslieferungen im Hafen der israelischen Stadt Achdod zu entladen. Von dort aus sei ein Weitertransport über Land möglich, sofern mehr Grenzübergänge nach Gaza geöffnet werden würden. „Es gilt natürlich, dass jedes Hilfspaket, das in Gaza ankommt, zählt“, so der Sprecher.

Israelische Angriffe in Rafah und Gaza-Stadt gemeldet

Update vom 11. März, 13.21 Uhr: Die Hamas-Behörden haben israelische Angriffe in der Stadt Rafah und Gaza-Stadt – beide im Gazastreifen – gemeldet. Die Vermittler USA, Ägypten und Katar hatten erfolglos versucht, vor dem Ramadan eine Einigung über eine Feuerpause und eine Geiselfreilassung herbeizuführen.

Hamas-Anführer Ismail Hanija erhob Vorwürfe gegen Israel: „Ich sage ganz klar, dass der Besatzer die Verantwortung dafür trägt, dass es zu keiner Einigung kommt, aber ich sage, dass wir offen für weitere Verhandlungen sind, in welcher Form auch immer.“

Israel-News: Razzien gegen Hamas im Gazastreifen – 15 „Terroristen“ getötet

Update vom 11. März, 9.59 Uhr: Israels Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihre Kämpfe im Gazastreifen fort. Soldaten hätten im Zentrum des Küstengebiets am Sonntag rund 15 „Terroristen“ getötet, teilte die Armee heute mit. Bei Razzien in Wohnungen in Chan Junis nahm das Militär demnach Hamas-Mitglieder fest und stellte Waffen sicher.

Bei dem Einsatz sei eine Rakete auf die israelischen Soldaten gefeuert worden. Verletzte gab es laut Armee aber nicht. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 10. März, 9.35 Uhr: Die Hoffnungen auf eine Feuerpause vor dem Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan schwinden: Die islamistische Hamas blockiert nach israelischen Angaben die Verhandlungen über eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen. Das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu erklärte am Samstag (9. März), die Hamas sei an einem Abkommen offenbar „nicht interessiert“. US-Präsident Joe Biden sagte unterdessen in einem Interview, dass Netanjahu mit seiner Kriegsführung Israel „mehr schadet, als hilft“.

Mehr als 30 Tote nach israelischem Angriff im Gazastreifen

Update vom 10. März, 13.00 Uhr: Bei einem Angriff der israelischen Armee, seien laut Informationen der Terrororganisation Hamas, 85 Palästinenserinnen und Palästinenser ums Leben gekommen. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. 13 Menschen sollen in einem Flüchtlingslager zwischen den Städten Chan Junis und Rafah im Süden des Gazastreifen durch Geschosse getötet worden sein, berichtete die AFP.

Die israelische Armee melde ihrerseits 30 getötete palästinensische Kämpfer im Zentrum des Gazastreifens und in der Stadt Chan Junis. Wie das durch die Hamas kontrollierte Gesundheitsministeriums mitteilte, seien seit Beginn des Krieges zwischen der Terrororganisation und Israel, mindestens 31.000 Palästinenserinnen und Palästinenser gestorben.

Krieg in Nahost: US-Schiff mit Ausrüstung für Pier unterwegs

Update vom 10. März, 6.00 Uhr: Die USA haben das erste Schiff mit Ausrüstung für den Bau des geplanten Piers an der Küste des Gazastreifens entsandt. Nach Angaben des US-Militärs hat das Logistik-Schiff General Frank S. Besson den US-Stützpunkt Langley-Eustis in Virginia weniger als 36 Stunden nach der Ankündigung von US-Präsident Joe Biden in Richtung Gaza verlassen. Biden hatte angekündigt, eine provisorische Anlegestelle für Schiffe mit Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung des Gazastreifens zu bauen. Es gibt dort bisher keine Häfen, die man für Hilfslieferungen auf dem Seeweg nutzen könnte. Laut Angaben der USA sollen israelische Beamte die Ladung von Hilfsschiffen bereits in Zypern kontrollieren. Damit seien weitere Durchsuchungen im Gazastreifen hinfällig.

Israel bereitet Bodenoffensive im Gazastreifen vor

Israel treibt trotz der laufenden Verhandlungen über eine Waffenruhe Vorbereitungen für eine Bodenoffensive in Rafah im Süden Gazas voran, um die verbliebenen Hamas-Bataillone zu zerschlagen und dort vermutete Geiseln zu befreien. In der an Ägypten grenzenden Stadt suchen derzeit 1,5 Millionen verzweifelte Palästinenser auf engstem Raum Schutz vor den Kämpfen in anderen Gebieten des abgeriegelten Küstengebiets.

Es dürfe nicht zugelassen werden, dass als Konsequenz aus dem Vorgehen gegen die Hamas weitere 30 000 Palästinenser sterben, mahnte Biden in dem Interview auf die Frage, ob eine Bodenoffensive in Rafah für ihn eine rote Linie darstelle. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bislang schon mehr als 30.000 Menschen in Gaza getötet. Bei propalästinensischen Demonstrationen in Paris und London forderten am Samstag Medienberichten zufolge Zehntausende von Menschen eine sofortige Waffenruhe. (red mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

Mehr zum Thema