Krieg in Nahost und Gaza

EU will erstmals Sanktionen gegen israelische Siedler verhängen

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Die Lage der Zivilbevölkerung in Gaza ist verzweifelt. Die Al-Schifa-Klinik ist erneut Ort von Gefechten. Der News-Ticker zum Israel-Gaza-Krieg.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Lage in Nahost informieren wir in unseren neuen Newsticker.

Update vom 18. März, 18.35 Uhr: Die EU will erstmals Sanktionen gegen radikale israelische Siedler im Westjordanland verhängen. Außenminister der Mitgliedstaaten verständigten sich am Montag bei einem Treffen in Brüssel auf entsprechende Pläne, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur am Abend sagten.

Biden telefoniert wieder mit Israels Premierminister Netanjahu

Update vom 18. März, 18.03 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat erstmals nach einer längeren Gesprächspause wieder mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu telefoniert. In dem Austausch am Montag sei es um die Situation in der Stadt Rafah im Gazastreifen gegangen sowie humanitäre Hilfe für die Menschen vor Ort, teilte das Weiße Haus mit. Zuletzt hatten Biden und Netanjahu Mitte Februar miteinander telefoniert. 

Angesichts der schlimmen humanitären Lage und der vielen zivilen Opfer im Gazastreifen verschärfte sich der Ton Washingtons gegenüber der israelischen Führung in den vergangenen Wochen deutlich. Nach dem Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten, hatten die beiden Politiker für eine Zeit lang beinahe täglich miteinander gesprochen.

Israels Armee meldet Tötung von Hamas-Funktionär

Update vom 18. März, 14.19 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei dem Einsatz im Schifa-Krankenhaus in Gaza einen ranghohen Hamas-Funktionär getötet. Es handele sich dabei um Faik al-Mabhuh. Er sei Leiter einer Abteilung für innere Sicherheit der Hamas gewesen, die auch für operative Einsätze zuständig sei.

Al-Mabhuh sei auch „zuständig für die Koordinierung von Hamas-Terroraktivitäten im Gazastreifen“ gewesen, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet. Von der Hamas gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für den Tod von Al-Mabhuh. 

Bei dem Getöteten handelte es sich angeblich um einen Bruder des Hamas-Funktionärs Mahmud al-Mabhuh, der 2010 in Dubai ermordet worden war. Der Fall hatte international für großes Aufsehen gesorgt. 

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Wieder Gefechte in Al-Schifa-Klinik in Gaza – Hamas meldet Feuer

Update vom 18. März, 9.55 Uhr: Der Kampf um Al-Schifa flammt wieder auf: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben den Klinik-Komplex in Gaza-Stadt gestürmt. Grund sei die Suche nach hochrangigen Hamas-Anführern. Die Soldaten würden einen „präzisen“ Einsatz ausführen, teilte die Armee mit. Auf sie sei geschossen worden, sie hätten das Feuer erwidert.

Die radikal-islamische Hamas wiederum erklärte, das israelische Militär habe das Krankenhausgebäude beschossen, ohne sich um Patienten, medizinisches Personal oder dort Schutz suchende Flüchtlinge zu kümmern. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde ist ein Feuer am Krankenhauseingang ausgebrochen. Geflüchtete Frauen und Kinder seien wegen der Rauchentwicklung erstickt. Menschen seien in Operationsräumen und der Notaufnahme eingeschlossen. Die Kommunikation mit dem Krankenhaus sei abgerissen.

Das israelische Militär erklärte, die Truppen seien angewiesen worden, vorsichtig zu agieren. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben beider Seiten zunächst nicht. Das Al-Schifa-Krankenhaus ist eine der wenigen noch funktionierenden medizinischen Einrichtungen im Gazastreifen. Israel wirft der Hamas seit längerem vor, Krankenhäuser als Unterschlupf zu nutzen. Die islamistische Gruppierung bestreitet das.

Das Schifa-Krankenhaus (Archivbild) ist das Größte im Gazasteifen.

Scholz fordert Waffenruhe – doch Netanjahu blockt ab

Update vom 17. März, 18.01 Uhr: Nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärt, dass er sich mit dem deutschen Gast darin einig gewesen sei, dass „die Hamas eliminiert werden muss“. Es werde keinen Frieden geben, solange die islamistische Terrororganisation im Gazastreifen bestehen bleibt, sagte Netanjahu am Sonntag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Scholz in Jerusalem. „Wir haben keine Zukunft, wenn die Hamas, die zum Genozid an uns entschlossen ist, intakt bleibt.“

Scholz war am selben Tag zu einem Besuch in Israel eingetroffen, dem zweiten seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober. Im Gespräch mit Netanjahu hatte der deutsche Kanzler aber eindringlich auf eine Waffenruhe gedrungen.

Scholz in Israel: Kanzler wirbt bei Netanjahu um Waffenruhe im Gaza-Krieg

Update vom 17. März, 11.51 Uhr: Bei seiner zweiten Nahost-Reise seit Beginn des Gaza-Kriegs hat Bundeskanzler Olaf Scholz eindringlich auf eine Waffenruhe gedrungen. „Es ist ganz klar, dass wir jetzt alles dafür tun müssen, dass die Situation nicht noch schlimmer wird als sie ist“, sagte Scholz nach einem Gespräch mit dem jordanischen König Abdullah in Akaba. Zugleich warnte er vor einer Bodenoffensive Israels im Süden des Gazastreifens: „Ich glaube, dass eine große Zahl von Opfern bei einer solchen Offensive jede friedliche Entwicklung dann sehr schwer machen würde. Das wissen auch viele in Israel.“

Israel habe jedes Recht, sich gegen den Angriff, den die Hamas begonnen habe, zu verteidigen, sagte Scholz. Es dürfe jedoch nicht dazu kommen, „dass jetzt viele, die in Gaza nach Rafah geflohen sind, unmittelbar bedroht sind“ von militärischen Handlungen. „Deshalb habe ich genauso wie der amerikanische Präsident sehr deutlich gemacht, dass wir finden, dass das jetzt hier etwas ist, wo man sehr, sehr, sehr sorgfältig alles tun muss, um weitere große Opferzahlen zu vermeiden.“ Mit Blick auf eine geplante Wiederaufnahme indirekter Verhandlungen über eine vorläufige Waffenruhe sagte Scholz: „Für mich ist ganz klar, dass es jetzt auch darum geht, die Möglichkeit zu konkretisieren, die sich in den bestehenden Gesprächen zeigt, zu einem Waffenstillstand, der länger hält, zu kommen.“

Scholz will bei Israel-Besuch auf neue Verhandlungen drängen

Update vom 17. März, 6.36 Uhr: Kurz vor der geplanten Wiederaufnahme indirekter Verhandlungen über eine vorläufige Waffenruhe im Gaza-Krieg führt Bundeskanzler Olaf Scholz an diesem Sonntag erneut Gespräche in Israel. „Wichtig wäre, dass es jetzt ganz schnell zu einer Verständigung kommt über eine Waffenpause, die es ermöglicht, dass die Geiseln freigelassen werden und die gleichzeitig auch humanitäre Hilfe nach Gaza kommen lässt“, sagte der SPD-Politiker vor seinem Abflug.

Örtlichen Medienberichten zufolge will Israels Kriegskabinett am selben Tag, an dem Scholz unter anderem mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammenkommt, über die Entsendung einer Delegation nach Katar entscheiden. Dort sollen in der Hauptstadt Doha die zuletzt ins Stocken geratenen Gespräche über eine Waffenruhe weitergehen, nachdem die islamistische Hamas den Vermittlern einen neuen Vorschlag vorgelegt hatte. 

Gaza, Libanon, Syrien: Israels Militärchef sieht „Mehrfronten-Krieg“

Update vom 16. März, 20.50 Uhr: Israel befindet sich nach Ansicht von Generalstabschef Herzi Halevi in einem Mehrfrontenkrieg. Jedes Ereignis und jeder Zwischenfall an einer der Fronten könnten sich auf andere Regionen auswirken und dort eine Reaktion hervorrufen, sagte Halevi bei einem Besuch von Grenzpolizisten im Westjordanland am Freitag. Die israelische Armee veröffentlichte erst am Samstag die Worte des Militärchefs. Angesichts des muslimischen Fastenmonats Ramadan seien alle Sicherheitskräfte besonders wachsam, betonte er.

Halevi nannte in dem Zusammenhang den Libanon, Syrien, das Westjordanland, Gaza – und „auch weiter weg“. Das Augenmerk der Armee und aller anderen Einsatzkräfte müsse auf dem gesamten Zeitraum des Ramadan und allen Fronten liegen. „In dieser Woche hat es bereits mehrere Anschlagsversuche an verschiedenen Orten gegeben, und die Herausforderung besteht darin, den gesamten Monat zu bewachen, und auch danach, denn es endet nicht mit dem Ramadan, aber wir sind in diesem Monat mehr im Einsatz,“ sagte Halevi.

Aktuelle Lage im Krieg zwischen der Hamas und Israel: Scholz reist nach Tel Aviv

Update vom 16. März, 19.00 Uhr: Besuch in Israel aus Deutschland: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird am Sonntagnachmittag (16.00 Uhr MEZ) in Tel Aviv mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammentreffen. Thema werden die israelischen Vorbereitungen auf eine Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens sein – vor der Scholz eindringlich warnt. Der Kanzler fordert stattdessen eine Waffenruhe, um die Befreiung von Geiseln und mehr humanitäre Hilfe für die notleidende Bevölkerung in dem palästinensischen Gebiet zu ermöglichen. 

Es brauche eine Waffenruhe, die „die nächste Zeit“ anhalte, sagte Scholz vor seiner Abreise am Samstag. Der Kanzler wurde am Abend in der jordanischen Stadt Akaba am Roten Meer erwartet, wo er am Sonntag den jordanischen König Abdullah treffen wird. Am Nachmittag fliegt er nach Israel weiter, wo er neben Netanjahu mit Präsident Izchak Herzog und Minister Benny Gantz sowie Angehörigen von Geiseln sprechen will.

Gaza-Einsatz hat begonnen: Luftwaffe setzt erste Hilfsgüter ab

Update vom 16. März, 12.00 Uhr: Die Luftwaffe hat ihren Hilfseinsatz über dem Gazastreifen begonnen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurden am Samstag erste Hilfsgüter aus einem Transportflugzeug an Fallschirmen abgeworfen. Die Bundeswehr hatte für die Beteiligung zwei in Frankreich stationierte C-130-Transportflugzeuge Hercules in die Region verlegt. Jede Maschine kann dabei bis zu 18 Tonnen Last transportieren.

Die Luftwaffe selbst bezeichnet das Verfahren als „Absetzen im Schwerkraftverfahren“, bei dem Güter das Flugzeug über die Laderampe rollend auf einer Palette verlassen und an Fallschirmen hängend zu Boden gehen. Technisch unterscheidet sich die Methode vom sogenannten Abwurf, bei dem Lasten ungebremst zu Boden gehen. 

Hilfsorganisationen beschreiben die Lage der Menschen in Gaza als zunehmend verzweifelt. In dem Küstengebiet leben rund 2,2 Millionen Menschen. Die Bundesregierung hatte an Israel appelliert, die humanitäre Situation im Gazastreifen zu verbessern. „Den Menschen in Gaza fehlt es am Nötigsten. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass sie Zugang zu Nahrung und Medikamenten bekommen“, hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gesagt. 

Nahost-Krieg kostet viele Menschenleben

Update vom 16. März, 7.15 Uhr: Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde vom Freitag kamen im Gaza-Krieg bislang 31.490 Palästinenser ums Leben, weitere 73.439 erlitten Verletzungen. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen und unterscheiden nicht zwischen bewaffneten Kämpfern und Zivilisten. Zugleich ist laut der Behörde eine große Zahl von Menschen in diesen Zahlen nicht erfasst, die noch unter Trümmern vermutet werden. 

Update vom 15. März, 20.55 Uhr: Das Weiße Haus zeigte sich am Freitagabend „vorsichtig optimistisch“, dass ein erneutes Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zustande kommen könne, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. John Kirby, Sprecher der US-Regierung, sagte demnach, es gebe einen Vorschlag der Hamas, der „im Großen und Ganzen“ im Rahmen dessen sei, was die US-Regierung sich vorstelle.

Dieser Vorschlag solle demnach einen Waffenstillstand und die Freilassung israelischer Geiseln im Gegenzug für die Freilassung von palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen beinhalten. 100 dieser Häftlinge verbüßten, laut Reuters, aktuell eine lebenslängliche Haftstrafe wegen Mordes.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagierte bereits am Freitagnachmittag auf einen Vorschlag der Hamas, über den der katarische Fernsehsender Al Dschasira berichtete. Dieser Vorschlag beinhaltete ausschließlich eine Freilassung israelischer Reservistinnen und Soldaten durch die Hamas. Zivilisten, die den Großteil der am 7. Oktober 2023 von der Hamas verschleppten Geiseln ausmachten, wurden in dem Bericht nicht genannt. Netanjahu nannte die Forderungen der Hamas „unrealistisch“.

Linderung der humanitären Katastrohe: „Open Arms“ liefert 200 Tonnen Hilfsgüter nach Gaza

Update vom 15. März, 19.35 Uhr: Die Hilfsgüter des von Zypern aus gestarteten Schiffes „Open Arms“ sollen im Gaza-Streifen eingetroffen sein. Das berichteten israelische und arabische Medien am Freitagabend übereinstimmend. Der Chef der spanischen Hilfsorganisation World Central Kitchen, die das Schiff betreibt, schrieb auf X (vormals Twitter), die Open Arms habe es geschafft, 200 Tonnen Hilfsgüter an Land zu bringen. Das israelische Militär begleitete die Anlandung und führte nach eigenen Angaben zuvor eine Sicherheitsüberprüfung durch. Internationale Hilfsorganisationen betonten zuletzt immer wieder, dass Gaza eine Hungerkatastrophe erleide und nur über den Landweg ausreichend versorgt werden könne.

Israel-Militär veröffentlicht Video, das „bewaffneten Palästinenser“ als Schützen zeigen soll

Update vom 15. März, 18.30 Uhr: Israels Militär veröffentlichte ein Video, das zeigen soll, wie „ein bewaffneter Palästinenser“ auf wartende Zivilisten im Norden des Gazastreifens geschossen hat. Das Video ließ sich am Freitag nicht unabhängig prüfen. Laut der Times of Israel soll es sich um eine Luftaufnahme der Schießerei am Ende eines humanitären Korridors am Donnerstag (14. März) handeln. Das israelische Militär betonte demnach, seine Truppen hätten „zu keinem Zeitpunkt“ während des Vorfalles geschossen.

Zuvor warf die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde in Gaza dem israelischen Militär vor, 20 Palästinenser getötet zu haben, als Hunderte auf eine Hilfskonvoi aus Israel warteten. Das israelische Militär ortete eine „Schmierkampagne“ der Hamas, mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zu Beginn des Ramadans zu Gewalt gegen Israel aufzuhetzen.

Querfront gegen Palästinenserpräsident Abbas: Islamisten, PFLP und Sozialdemokraten gegen neuen Regierungschef im Westjordanland

Update vom 15. März, 17.40 Uhr: Mehrere Fraktionen der palästinensischen Nationalbewegung kritisierten die Entscheidung von Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas einen neuen Premierminister zu berufen. Abbas hatte am Donnerstag (14. März) seinen Vertrauten Mohammad Mustafa eingesetzt. Am Freitag machten die Hamas, der Islamische Dschihad, die Volksfront zur Befreiung Palästina (PFLP) und die Palästinensische Nationale Initiative Front gegen die Entscheidung. Das berichtete die israelische Tageszeitung Haaretz. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es demnach, die Berufung Mustafas sei ein Schritt, der die „Spaltung“ der Palästinenser „nur weiter vertiefen“ werde. Sie riefen Abbas Partei, die Fatah, auf, sich nicht an dem Schritt zu beteiligen.

Bis auf die Palästinensische Nationale Initiative handelt es sich bei den Organisationen um Gruppen, die vom Westen als Terrororganisationen betrachtet werden. Die Palästinensische Nationale Initiative ist eine sozialdemokratische Partei. Bei den letzten Parlamentswahlen im Gebiet der Autonomiebehörde gewann sie 2006 lediglich 2,6 Prozent.

Update vom 15. März, 16.35 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat am Rande eines Besuches in der österreichischen Hauptstadt Wien erneut Kritik an einer möglichen israelischen Militäroffensive gegen die palästinensische Stadt Rafah geübt. Das berichtete die österreichische Tageszeitung Standard. Mit Blick auf von Israels ultrakonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Freitag bewilligten Pläne, die Zivilisten in Rafah zu evakuieren, um die Hamas-Verbände dort zu bekämpfen, sagte er: Ihm sei noch kein „glaubhafter Plan“ vorgelegt worden, mit dem die 1,4 Millionen Zivilisten in Sicherheit gebracht werden könnten.

Israels Verteidigungsminister Galant sichert USA Einhaltung des Völkerrechts zu

Update vom 15. März, 16.05 Uhr: Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat sich in einem Brief an die US-Regierung dazu verpflichtet, US-Waffen nur in Einklang mit internationalem Recht einzusetzen. Eine Sprecherin Galants bestätigte einen entsprechenden Bericht der Jerusalem Post. Sie betonte allerdings, es handele sich um eine Anforderung der USA an ihre Verbündeten. Die Zeitung schrieb unter Berufung auf Repräsentanten Israels und der USA, Galant habe auch zugestimmt, die Einfuhr humanitärer Hilfe mit US-Unterstützung in den Gazastreifen „störungsfrei“ zu erlauben.

US-Präsident Joe Biden geriet seit Beginn der Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl unter zunehmenden Druck vom linken Flügel der Demokratischen Partei. Insbesondere einige Senatoren forderten, der Präsident solle, auf Israels ultrarechte Regierung einwirken, das Leid der Menschen in Gaza nicht noch weiter zu verschlimmern und verhindern, dass humanitäres Völkerrecht mit US-Unterstützung gebrochen werde.

Details zu Hamas-Waffenstillstands-Plan – Zivile Geiseln aus Israel wurden anscheinend ausgeklammert

Update vom 15. März, 15.10 Uhr: Der katarische Nachrichtensender Al Dschasira berichtet über Details des Vorschlages der Hamas für einen Waffenstillstand. Demnach handele es sich um einen Dreischritt, in dem sich die israelische Armee zuerst aus einem Teil von Gaza-Stadt zurückziehen solle. Im Gegenzug würden die Islamisten für jeweils 50 freigelassene gefangene Palästinenser aus israelischen Gefängnissen „eine israelische Reservistin“ freilassen.

Im zweiten Schritt fordere die Terrororganisation einen „dauerhaften Waffenstillstand“ und biete die Freilassung weiterer israelischer Militärangehöriger. Der letzte Schritt solle einen permanenten Abzug der israelischen Truppen aus dem Gaza-Streifen beinhalten. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ließ über sein Büro verkünden, dass er die Forderungen für „unrealistisch“ halte. Trotzdem werde eine israelische Delegation zu weiteren Verhandlungen nach Katar entsandt.

Beim Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 nahmen die Islamisten etwa 240 Geiseln. Etwa 100 sollen laut israelischen Regierungsangaben noch am Leben sein. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Zivilisten, laut dem Al-Dschasira-Bericht, in ihrem Plan nicht erwähnte.

Hamas bietet Waffenstillstand für Gaza: Netanjahu hält Forderungen für „unrealistisch“

Update vom 15. März, 14.20 Uhr: Die radikalislamische Hamas im Gazastreifen ist nach eigenen Angaben zu einer sechswöchigen Feuerpause und zu einem Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Gefangene bereit. Wie ein Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP sagte, könnten im Rahmen einer solchen Vereinbarung 42 israelische Geiseln – Frauen, Kinder, ältere Menschen und Kranke – gegen jeweils 20 bis 50 palästinensische Gefangene ausgetauscht werden.

Bisher hatte die Hamas einen dauerhaften Waffenstillstand vor jeglicher Geiselfreilassung gefordert. Den Angaben zufolge fordert die Hamas allerdings, dass die Feuerpause dann zu einem „vollständigen (israelischen) Abzug aus dem Gazastreifen und einem dauerhaften Waffenstillstand“ führt. Die israelische Zeitung Haaretz zitierte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hierzu: Israel werde eine Delegation zu Verhandlungen nach Katar entsenden, doch die Forderungen der Islamisten seien „immer noch unrealistisch“.

Unterdessen bewilligte Netanjahu demnach die Evakuierungspläne des Militärs für die palästinensische Stadt Rafah im Süden des Gaza-Streifens. In der Stadt harren Millionen von vertriebener Palästinenser aus, diese sollen vor einem Angriff evakuiert werden. Netanjahu beharrte zuletzt auf einen Angriff gegen die in der Stadt befindlichen Hamas-Einheiten.

Rätsel um Huthi-Beschuss auf Tanker – Behörde widerruft Angaben

Update vom 15. März, 14.15 Uhr: Die britische Seesicherheitsfirma Ambrey und die britischen Seeschifffahrtsbehörde UKMTO widerrufen frühere Angaben, nach denen ein Tanker durch einen Raketen-Angriff vor der Küste Jemens beschädigt wurde. Das meldete die Nachrichtenagentur Reuters, nachdem sie über eine Beschädigung berichtet hatte. Eine Überprüfung bei Tageslicht habe ergeben, dass das Schiff nicht beschädigt worden sei, teilen beide Organisationen übereinstimmend mit. Wie es zu den früheren Angaben gekommen ist, blieb zunächst offen.

Hamas macht Vorschlag zu Feuerpause

Erstmeldung: Gaza/Tel Aviv – Die Islamistenorganisation Hamas hat eigenen Angaben zufolge in den Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln einen umfassenden Vorschlag vorgelegt. Dieser sehe unter anderem ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen, Hilfslieferungen für die Bevölkerung und die Entlassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln vor, teilte die Hamas am Donnerstagabend auf Telegram mit. Sie pocht aber weiter auf einen Abzug der israelischen Truppen aus dem Küstengebiet, was Israel ablehnt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte nach Angaben seines Büros, die Hamas halte weiterhin an „unrealistischen Forderungen“ fest. Während in Israel und den Palästinensergebieten die Spannungen weiter zunehmen, wird Bundeskanzler Olaf Scholz Medienberichten zufolge am Sonntag zu einem Besuch in Israel erwartet. (red mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Victor R. Caivano/AP/dpa