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US-Regierung bestätigt geplantes Treffen mit Israel zu Rafah-Offensive

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  • Nail Akkoyun
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Die Biden-Regierung plant offenbar Gespräche mit Israel über die bevorstehende Offensive in Rafah. Der News-Ticker.

  • Hamas-Führer getötet: Israel bestätigt Tod von Hamas-Vetreter Issa
  • Völkermord im Gazastreifen?: UN-Sonderberichterstatterin sieht „vernünftige Hinweise“
  • Geiseln der Terror-Organisation: Noch immer sind im Gazastreifen über hundert Menschen in der Gewalt der Hamas.
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf von Israel gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle militärische Entwicklung in der Ukraine informieren wir in unserem neuen Newsticker.

Update vom 27. März, 20.50 Uhr: Die US-Regierung bestätigt Pläne, einen neuen Termin für Gespräche mit einer israelischen Delegation über die umstrittene geplante Offensive in Rafah zu finden. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe dem zugestimmt, sagt US-Präsidialamtssprecherin Karine Jean-Pierre.

Aus israelischen Kreisen in Washington verlautete, die Delegation könnte in der kommenden Woche entsandt werden. Einem Insider zufolge soll sie weiter vom Minister für Strategische Fragen, Ron Dermer, und dem Nationalen Sicherheitsberater Zachi Hanegbi geleitet werden. Beide sind enge Vertraute von Netanjahu.

Netanjahu hat seine Reise nach Washington als „Botschaft“ an die Hamas abgesagt.

Absage von US-Reise: Netanjahus Botschaft an Hamas

Update vom 27. März, 17.17 Uhr: Israels Premierminister hat seine Absage für seine Reise nach Washington als eine Botschaft an die Hamas bezeichnet. Die Terrororganisation sei davon überzeugt, dass der steigende internationale Druck auf Israel die Regierung daran hindere, die verbliebenen israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen zu befreien, so Netanjahu am Mittwoch. Durch seine Absage habe er verdeutlichen wollen, dass Israel diesem Druck nicht nachgeben werde. „Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden“, fügte er hinzu. Eigentlich wollte er mit einer hochrangigen israelischen Delegation zu Gesprächen in die USA reisen.

Der Weltsicherheitsrat hatte vergangenen Montag zum ersten Mal seit dem Beginn des Gaza-Krieges eine „sofortige Waffenruhe“ gefordert, berichtete die dpa. Teil der Forderung war die sofortige und bedingungslose Freilassung der von der Hamas am 7. Oktober 2023 entführten israelischen Geiseln.

Tote nach Anti-Terror-Einsatz der israelischen Armee im Westjordanland

Update vom 27. März, 12.30 Uhr: Bei Einsätzen der israelischen Armee in Dschenin im Westjordanland sind drei Menschen getötet worden. Laut dem israelischen Militär führten Sicherheitskräfte in der Nacht zu Mittwoch einen Anti-Terror-Einsatz in der Stadt durch. Dabei hätten Palästinenser Sprengsätze auf die Einsatzkräfte geschleudert. Diese hätten mit Schüssen reagiert und dabei eine Person getötet. Dem getöteten 19-Jährigen sei in die Brust und in den Oberschenkel geschossen worden, meldete das Gesundheitsministerium in Ramallah.

Israels Armee teilte weiter mit, mit einem Fluggerät zwei weitere bewaffnete Palästinenser in Dschenin angegriffen und getötet zu haben. Das Gesundheitsministerium in Ramallah meldete zwei Tote bei einem israelischen Drohnenangriff im Flüchtlingslager in der Stadt. Israelische Einsatzkräfte zerstörten nach Armeeangaben zudem ein Fahrzeug, in dem sich gebrauchsfertige Sprengsätze befunden hätten. Sie nahmen demnach auch zwei Verdächtige fest, die sich zuvor in dem Fahrzeug aufgehalten hätten. 

Israel bestätigt: Hamas-Vetreter Issa ist tot

Update vom 27. März, 7.40 Uhr: Die israelische Armee hat den Tod eines hochrangigen Anführers des bewaffneten Flügels der radikalislamischen Hamas bestätigt. Marwan Issa, die „Nummer zwei“ der Essedin-al-Kassam-Brigaden, sei bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe im Gazastreifen vor zwei Wochen getötet worden, erklärte Armeesprecher Daniel Hagari vor Journalisten. Der Angriff sei auf Grundlage von Informationen des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet erfolgt.

Issa sei „einer der Organisatoren des Massakers vom 7. Oktober“ gewesen, sagte Hagari weiter. Es handelt sich um den höchstrangigen Hamas-Vertreter, der seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas getötet wurde.

Baerbock fordert mehr humanitäre Hilfe im Gazastreifen

Update vom 26. März, 17.45 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich für eine „massive“ Ausweitung der Hilfslieferungen in den Gazastreifen ausgesprochen. Die Menschen im Gazastreifen bräuchten „auf dem Weg zu einer politischen Erneuerung“ jede Hilfe, so Baerbock bei einem Treffen mit dem israelischen Außenminister Israel Katz am Dienstag. Die Lieferungen sollen über den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom erfolgen, berichtete die AFP.

Bei einem Besuch am Grenzübergang habe Baerbock erfahren, dass „die Abfertigungskapazitäten deutlich hochgefahren werden könnten“. Es mangele aktuell jedoch an LKW und Fahrern „zur Verteilung der Hilfshüter“ im Gazastreifen. Gemeinsam mit Jordanien wolle Deutschland nun in einem Pilotprojekt die Kapazitäten ausweiten.

Weiter soll eine deutsche Delegation nach Israel reisen, um „Fragen des humanitären Völkerrechts zu besprechen“. Gemeinsam mit ihrem Amtskollegen Katz habe Baerbock außerdem Perpsektiven eines Wegs „hin zum Frieden“ und „Garantien“ für Israel besprochen. Es solle sichergestellt werden, „dass ein 7. Oktober nie wieder geschehen kann, damit Israel endlich in Sicherheit leben kann, damit Israelis und Palästinenser selbstbestimmt gegenseitig in Sicherheit leben können und wie wir sie dabei auf diesem Weg begleiten können“.

UN-Sonderberichterstatterin sieht „vernünftige Gründe“ für Handlungen eines „Völkermords“ im Gazastreifen

Update vom 26. März, 10.10 Uhr: Die UN-Sonderberichterstatterin für die palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, sieht nach eigenen Angaben „vernünftige Gründe“ für die Annahme, dass Israel im Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen mehrere Handlungen des „Völkermords“ vorgenommen hat. Es gebe klare Hinweise darauf, dass Israel gegen drei der fünf in der UN-Völkermordkonvention aufgeführten Handlungen verstoßen habe, hieß es am Montag (25. März) in einem Bericht.

„Die überwältigende Art und das Ausmaß des israelischen Angriffs auf Gaza und die zerstörerischen Lebensbedingungen, die er verursacht hat, offenbaren eine Absicht, die Palästinenser als Gruppe physisch zu vernichten“, erklärte Albanese in dem Bericht. Sie warnte zudem vor einer „ethnischen Säuberung“. Albanse ist eine unabhängige Expertin, die vom UN-Menschenrechtsrat ernannt wurde, aber nicht im Namen der Vereinten Nationen spricht.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Israel wies den Bericht scharf zurück und bezeichnete ihn als „Fortsetzung einer Kampagne, die darauf abzielt, die Gründung des jüdischen Staates selbst zu untergraben“. Israels Krieg richte sich gegen die Hamas, nicht gegen palästinensische Zivilisten. Die Vorwürfe von Albanese seien „ungeheuerlich“. Israel hat Albanese und ihr Mandat wiederholt kritisiert.

USA lehnen Rafah-Offensive ab

Update vom 26. März, 6.30 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat gegenüber dem israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant Bedenken der Vereinigten Staaten zu einer größeren israelischen Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens bekräftigt. Blinken betonte, dass die USA eine größere Bodenoffensive in Rafah ablehnten, erklärte US-Außenamtssprecher Matthew Miller am Montag (Ortszeit). Ein solcher Schritt würde das Wohlergehen der mehr als 1,4 Millionen palästinensischen Zivilisten, die dort Schutz suchten, „weiter gefährden“.

Nach Angaben von Miller sagte Blinken, dass es Alternativen zu einer größeren Bodenoffensive gebe. Diese würden sowohl Israels Sicherheit besser gewährleisten als auch die palästinensische Zivilbevölkerung besser schützen.

Baerbock begrüßt Forderung nach Waffenruhe

Update vom 25. März, 21.34 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Forderung des Weltsicherheitsrats nach einer sofortigen Waffenruhe im Gazastreifen begrüßt. Sie sei „erleichtert über die Verabschiedung der Resolution, weil es auf jeden Tag ankommt“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag am Rande eines Besuchs in Jerusalem. Dies gelte sowohl für die hungernden Menschen in Gaza als auch für die weiterhin in der Gefangenschaft der islamistischen Hamas befindlichen Geiseln. 

Update vom 25. März, 16.54 Uhr: In Folge der Forderung des UN-Sicherheitsrats nach einer „sofortigen Waffenruhe“ im Gazastreifen hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die geplante Reise einer israelischen Delegation in die USA abgesagt. Das teilte das Amt des Regierungschefs am Montag mit. Die USA, die im Sicherheitsrat über ein Veto-Recht verfügen, hatten sich bei der Abstimmung enthalten und der Forderung nach einer Waffenruhe somit den Weg geebnet.

Update vom 25. März, 15.45 Uhr: Fast sechs Monate nach Kriegsbeginn hat der UN-Sicherheitsrat erstmals eine „sofortige Waffenruhe“ im Gazastreifen gefordert. Die Vetomacht USA enthielt sich bei der Abstimmung des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen am Montag und ermöglichte damit die Annahme der völkerrechtlich bindenden Resolution.

Krieg in Israel: Israelische Armee belagert zwei weitere Krankenhäuser im Gazastreifen

Update vom 24. März, 16.40 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds einige Tage nach Beginn eines Einsatzes in der größten Klinik des Gazastreifens zwei weitere Krankenhäuser im Süden des Palästinensergebiets belagert. Militärfahrzeuge hätten sich dem Nasser- und dem Al-Amal-Krankenhaus in der Stadt Chan Junis genähert, während in der Gegend schweres Bombardement und Schüsse zu hören gewesen seien, erklärte der Rote Halbmond am Sonntag. Ein freiwilliger Mitarbeiter in einem Krankenhaus sei am Sonntagmorgen durch israelische Schüsse getötet worden.

In von Drohnen überbrachten Botschaften wurde nach Angaben des Roten Halbmondes gefordert, dass alle Menschen nackt die Al-Amal-Klinik verlassen, während die israelischen Truppen die Tore des Krankenhauses mit Erdbarrieren versperrten. „Alle unsere Teams sind derzeit in extremer Gefahr und können sich nicht bewegen“, fügte der Rote Halbmond hinzu.

Update vom 24. März, 11.45 Uhr: Die israelische Armee hat am Wochenende ihren Einsatz im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen fortgesetzt. Das Militär teilte am Sonntag mit, es seien dort „rund 480 Terroristen mit Verbindungen zu den Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad festgenommen worden“. Außerdem seien in der größten Klinik in dem Palästinensergebiet „Waffen und Terror-Infrastruktur“ gefunden worden. Seit Beginn des Einsatzes vor einer Woche hat das Militär nach eigenen Angaben in dem Bereich des Krankenhauses Dutzende Terroristen getötet. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Krieg in Israel: Neue Initiative für Geiselaustausch

Erstmeldung: Gaza/Tel Aviv – Im Krieg in Israel steht womöglich ein neuer Austausch von Hamas-Geiseln und palästinensischen Gefangenen bevor. Das hat laut Medienberichten ein Vorstoß des US-amerikanischen Vermittlungsteams bei den Verhandlungen zwischen Delegationen der Netanjahu-Regierung in Israel und der palästinensischen Terror-Organisation Hamas ergeben. Nach wochenlangen ergebnislosen Verhandlungen sei Israel den Islamisten bei der Zahl der palästinensischen Häftlinge, die im Austausch gegen Geiseln freikommen sollten, entgegengekommen. Für die nächsten Tage werde eine Antwort der Hamas auf den Vorschlag erwartet.

Wie der israelische Fernsehsender Channel 12 und das Nachrichtenportal Walla.co.il am Samstag (23. März) berichteten, gehe es bei den aktuellen Verhandlungen in Katar um den Austausch von mindestens 40 Geiseln aus den Händen der Hamas gegen in Israel gefangengenommene palästinensische Häftlinge. Insgesamt sollen sich noch über hundert Menschen in der Gewalt der Hamas im Gaza-Streifen befinden.

Proteste in Israel: Bevölkerung wirft Netanjahu politisches Kalkül vor

Vor allem durch die Angehörigen dieser Menschen kommt es derzeit wiederholt zu lautstarker Kritik an der Netanjahu-Regierung, der vorgeworfen wird, das Leben der Geiseln zugunsten des eigenen politischen Überlebens aufs Spiel zu setzen. Von einer jüngsten Demonstration in Tel Aviv am Samstagabend berichtete etwa die Deutsche Presse-Agentur. Neben ihrer Blockade einer Hauptstraße in der israelischen Metropole hatten Protestierende dabei auch den Rücktritt der Netanjahu-Regierung und Neuwahlen gefordert.

Umstritten ist die Rolle Israels auch weiterhin unter den politischen Verbündeten des Landes, von denen einige vor dem Hintergrund der humanitären Situation der Zivilbevölkerung im Gazastreifen inzwischen eine Unterstützung Israels verweigern. Auch die USA als einer der wichtigsten Verbündeten Israels kritisiert Netanjahus Plan, die Hamas mit einer Bodenoffensive auf die Stadt Rafah weiter unter Druck zu setzen. In der Stadt leben derzeit – bereits jetzt unter katastrophalen Bedingungen und auf vergleichbarer Fläche wie in Städten wie Recklinghausen oder Aschaffenburg – rund 1,5 Millionen Menschen.

Streit um Rafah-Offensive: USA wollen alternative militärische Handlungsoptionen vorschlagen

Über die geplante Bodenoffensive in Rafah spricht die israelische Regierung bereits seit mehreren Wochen, doch trotz der mehrfachen Genehmigung Netanjahus gehen die militärischen Vorbereitungen dafür erst langsam voran. Unter Militärfachleuten diskutiert werden dabei nicht nur die Chancen, in dieser Offensive wirklich das geplante Ziel zu erreichen und die letzten vier Hamas-Bataillone zu zerschlagen, sondern auch die Umsetzbarkeit von Israels Plänen, die aus weiten Teilen des Gazastreifens hierher geflohene Zivilbevölkerung in „Sicherheit“ zu bringen.

In einem geplanten Besuch einer Delegation um Israels Verteidigungsminister Joav Galant soll am Sonntag über die Pläne der Netanjahu-Regierung diskutiert werden. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin beabsichtigt laut Agenturberichten, der israelischen Delegation alternative militärische Handlungsoptionen nahezubringen. Eine größere Militäroffensive, so die Befürchtungen, könnten mit viel Blutvergießen einhergehen. 

Kritik an Israel: Vorgehen gefährdet das Leben der Zivilbevölkerung im Gazastreifen

Auch Israels Rolle in der humanitären Versorgung der Zivilpersonen im Gazastreifen wird von vielen Seiten kritisiert. UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die Blockade von Hilfsgütern am Grenzübergang zwischen Israel und Ägypten nach einem Besuch am Samstag als „moralische Schmach“. Generell werfen Hilfsorganisationen Israel vor, die formalen Prozeduren bei ihrer Kontrolle der Lieferfahrzeuge zu verschleppen. Israel weist die Vorwürfe zurück und moniert, die Hilfsorganisationen würden die Güter ineffizient verteilen. 

Auslöser des Kriegs war im vergangenen Oktober ein brutaler Überfall der Hamas auf Israel, bei dem über 1100 Menschen ermordet worden und 239 weitere als Geiseln genommen worden sind. Bei Feuerpausen im November und Dezember waren 110 Geiseln gegen durch Israel gefangengenommene palästinensische Personen ausgetauscht worden. Anfang Februar war bekannt geworden, dass inzwischen mindestens 31 der Hamas-Geiseln nicht mehr am Leben sind. (saka mit dpa)

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