Israel im Krieg
Krieg in Nahost: Israel greift erneut Hisbollah-Stellungen im Libanon an
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Lukas Rogalla
Nils Thomas Hinsberger
Franziska Schwarz
Die israelische Armee ist angesichts der Hisbollah-Miliz auf „jedes Szenario“ vorbereitet. Der News-Ticker zum Krieg in Israel und Gaza.
HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Lage in Israel und Gaza informieren wir in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 30. Juni, 21.02 Uhr: Israelische Truppen haben der Nachrichtenagentur AP zufolge einen Luftangriff im nördlichen Westjordanland durchgeführt. Ein militanter Palästinenser soll bei dem Angriff getötet und fünf weitere Personen verletzt worden sein. Der Angriff fand in Nur Shams statt, einem städtischen Flüchtlingslager, das häufig Ziel des israelischen Militärs ist und als Hochburg militanter Palästinenser gilt.
Krieg in Israel: 40 Hamas-Kämpfer bei Angriff im Gazastreifen getötet
Update vom 30. Juni, 17.35 Uhr: Bei einem Vorstoß der israelischen Armee im Gazastreifen, sollen mindestens 40 Mitglieder der Hamas getötet worden sein. Das berichtete die Times of Israel unter Berufung auf die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF). Die genaue Zahl der bei den Angriffen auf Gebäude und Tunnel getöteten Personen könne jedoch nicht genau beziffert werden.
Update vom 30. Juni, 16.10 Uhr: Die schiitische Hisbollah-Miliz hat sich für einen Angriff auf einen Stützpunkt der israelischen Streitkräfte (IDF) verantwortlich erklärt. Wie Haaretz berichtete, sei eine Rakete vom Typ Burkan auf den IDF-Stützpunkt Biranit im Norden Israels gefeuert worden. Bei dem Angriff sollen drei Mitglieder der IDF getötet worden sein. Einzelheiten seien bislang nicht bekannt.
Gesundheitsministerium im Gazastreifen veröffentlicht Zahl der Getöteten im Nahost-Krieg
Update vom 30. Juni, 13.30 Uhr: Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens 37.877 Menschen gestorben. Wie Reuters berichtete, sollen zudem 86.969 Palästinenserinnen und Palästinenser verletzt worden sein. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 30. Juni, 10.15 Uhr: Israel greift weiter Hisbollah-Stellungen im Libanon an. In der vergangenen Nacht sei demnach militärische Infrastruktur der proiranischen Schiitenmiliz angegriffen worden, berichtete die dpa unter Berufung auf die israelische Armee. Es sei bislang nicht bekannt, ob es bei den Angriffen zu Toten oder Verletzten gekommen sei.
Krieg zwischen Israel und der Hisbollah – Saudi-Arabien ruft Bürger zu Verlassen der Libanon auf
Update vom 29. Juni, 20.55 Uhr: Saudi-Arabien hat seine Bürger zum sofortigen Verlassen des Libanons aufgefordert. Der Grund dafür dürften Befürchtungen vor einem Krieg zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon sein. Die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete am Samstag, die Botschaft in der libanesischen Hauptstadt Beirut habe an ihre Bürger appelliert, das Land „sofort“ zu verlassen. Zudem sollten Menschen aus Saudi-Arabien nicht mehr in den Libanon reisen, hieß es.
Vor wenigen Tagen hatte zum Beispiel auch Kanada seine Bürger zur Ausreise aufgefordert. Das Auswärtige Amt in Berlin warnt Deutsche angesichts des aktuellen Konflikts mit Israel schon länger vor Reisen in den Libanon. Deutsche Staatsangehörige werden dringend aufgefordert, das Land zu verlassen. „Eine weitere Verschärfung der Lage und Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden“, heißt es beim Auswärtigen Amt
Ein zum Islam konvertierter Serbe hat am Samstag mit einer Armbrust auf einen serbischen Wachbeamten der israelischen Botschaft in Belgrad geschossen. Der Gendarm, der von dem Pfeil am Hals getroffen wurde, erwiderte den Angriff mit der Schusswaffe und verletzte damit den Attentäter tödlich, berichtete das staatliche Fernsehen RTS unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Der Wachbeamte aus den Reihen der serbischen Gendarmerie wurde im Krankenhaus operiert, sein Zustand sei stabil, hieß es in dem Bericht.
Der serbische Innenminister Ivica Dacic bezeichnete den Angriff als Terroranschlag. Bei dem, Attentäter habe es sich um einen Serben aus dem Umland von Belgrad gehandelt, sagte Dacic laut RTS. Ministerpräsident Milos Vucevic verurteilte den „abscheulichen Terroranschlag“ aufs Schärfste.
Update vom 29. Juni, 7.45 Uhr: Die USA haben eine neue Formulierung für Teile des vorgeschlagenen Geisel- und Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas vorgeschlagen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Axios unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen mit direkter Kenntnis zum Sachverhalt.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 28. Juni, 20.45 Uhr: Die von der US-Regierung installierte provisorische Anlegestelle an der Küste des Gazastreifens ist aufgrund schlechter Wetterbedingungen abgebaut worden. Wie die dpa unter Berufung auf eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums berichtete, werde der Pier nach Aschdod in Israel gebracht.
„Wir werden die Umwelt- und Wetterfaktoren weiterhin im Auge behalten“, so die Sprecherin. Aktuell sei noch nicht klar, wann die Anlage wieder in Betrieb genommen werden solle. Die Anlagestelle wurde Mitte Mai errichtet, und zur Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen genutzt.
Update vom 28. Juni, 18.00 Uhr: 18 Jahre nach dem letzten Libanon-Krieg wächst die Sorge vor einem neuen Kriegsausbruch zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah im Libanon. In Israel decken sich Menschen bereits mit Wasser und Lebensmitteln ein, im Libanon herrscht vor allem Resignation. Viele Menschen in dem instabilen und wirtschaftlich schwer angeschlagenen Land haben das Gefühl, nicht noch eine weitere Krise ertragen zu können. Im Libanon gibt es derzeit weder einen Präsidenten noch eine voll handlungsfähige Regierung.
Warum die Situation so hochexplosiv ist, erklärte das US-Portal Politico unter Berufung auf US-Geheimdienstinformationen: Sollte es im Gaza-Krieg zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten Hamas zu keiner Einigung auf eine Waffenruhe kommen, werde es in den nächsten Wochen wahrscheinlich zur großangelegten militärischen Konfrontation zwischen Israel und der Hisbollah kommen. In einen solchen Krieg könnten auch die USA als wichtigster Verbündeter Israels hineingezogen werden. Möglich ist zudem, dass sich der Iran auf Seiten der Hisbollah einschaltet.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Zeltlager in Rafah angegriffen: Zahl der Todesopfer im Gazastreifen steigt weiter
Update vom 28. Juni, 15.55 Uhr: Bei einem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein Zeltlager für Flüchtlinge im südlichen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens elf Menschen getötet worden. Weitere 40 erlitten Verletzungen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Freitag unter Berufung auf Krankenhausärzte. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Demnach wurden bei dem Angriff Zelte in Al-Mawasi westlich der Grenzstadt Rafah getroffen. Dorthin sind viele Menschen geflohen, nachdem das israelische Militär Anfang Mai seine Offensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt an der Grenze zu Ägypten begonnen hatte. Die israelische Armee hatte Teile von Al-Mawasi zur „sicheren Zone“ erklärt. Die IDF teilte auf Anfrage mit, dass sie keine Kenntnis von einem Angriff israelischer Truppen am Freitag in Al-Mawasi habe.
Israel bestätigt Einsatz in Stadt Gaza – Palästinenser melden Tote
Update vom 28. Juni, 13.20 Uhr: Israels Armee hat palästinensische Angaben über einen Einsatz im Viertel Schedschaija in der Stadt Gaza bestätigt. Es gebe Hinweise auf die Aktivität von Terroristen in dem Gebiet, teilte das Militär am Freitag mit. Israelische Truppen seien einmarschiert, auch seien Angriffe auf Stellungen der Hamas in dem Ortsteil im Osten der Stadt geflogen worden. Der Einsatz begann demnach am Donnerstag. Die Stadt Gaza liegt im Norden des Küstenstreifens.
Bei den Angriffen wurden nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes am Donnerstag sieben Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Viele Opfer hätten aufgrund der heftigen Bombardierungen nicht erreicht werden können. Aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen hieß es, bei Angriffen auf mehrere Viertel im Osten der Stadt Gaza seien Dutzende Menschen getötet worden, darunter Frauen und Kinder. Israels Armee hatte am Donnerstag die Bewohnerinnen und Bewohner mehrerer östlicher Ortsteile der Stadt Gaza zur Flucht aufgefordert. Augenzeugen zufolge verließen Tausende das Gebiet.
Hisbollah feuert „Dutzende“ Raketen auf Israel
Update vom 28. Juni, 8.00 Uhr: Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben erneut „Dutzende“ Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Den vom Iran unterstützten Islamisten zufolge zielten die Angriffe auf den wichtigsten Stützpunkt der Luftabwehr des Nordkommandos der israelischen Armee. Die israelische Armee gab ihrerseits „rund 35 Raketenabschüsse“ und den Start von zwei Drohnen aus dem Libanon bekannt.
Update vom 27. Juni, 21.00 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Libanon sollen drei Mitglieder der Schiiten-Miliz Hisbollah getötet worden sein. Wie die dpa berichtete, soll der erste Angriff am Donnerstagnachmittag einem Milizionär in der Beeka-Ebene gegolten haben. Bei einem zweiten Angriff am späteren Abend habe das israelische Militär bekannt gegeben, in Al-Tiri im Süden des Libanon, zwei weitere Hisbollah-Kämpfer getötet zu haben.
IDF wirft Hisbollah Angriffe auf Zivilisten im Libanon vor
Update vom 27. Juni, 17.14 Uhr: Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben der Hisbollah vorgeworfen, mit ihren Angriffen vermehrt Zivilisten im Libanon zu treffen. „1 von 6 Angriffen der Hisbollah traf libanesische Zivilisten“, schreibt die IDF auf X. „Bei dem Versuch, Israelis anzugreifen, gefährdete die Hisbollah libanesische Zivilisten. Die Welt muss aufwachen und die Hisbollah als das erkennen, was sie ist – eine Gefahr für alle.“
Update vom 27. Juni, 13.38 Uhr: UN-Behörden haben wiederholt auf schwerwiegende Engpässe bei lebenswichtigen Gütern in Gaza hingewiesen. Nun attackiert Israel die UN – diese seien verantwortlich für die Hilfskrise im Gazastreifen.
Erstmeldung: Tel Aviv – Israel will nach Angaben von Verteidigungsminister Yoav Gallant keinen Krieg im Libanon. „Wir wollen keinen Krieg, aber wir bereiten uns auf jedes Szenario vor“, sagte Gallant vor der Presse bei einem Besuch in Washington.
„Die Hisbollah weiß sehr gut, dass wir im Libanon massiven Schaden anrichten können, wenn ein Krieg ausbricht“, fuhr er fort. Die israelische Armee könnte das Nachbarland „in die Steinzeit zurückversetzen, aber wir wollen das nicht“.
Die radikalislamische Hisbollah-Miliz im Libanon greift den Norden Israels seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen mit Raketen und Drohnen an. Israel reagiert auf den Beschuss verstärkt mit Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon.
Die vom Iran unterstützte und mit der Hamas verbündete Schiiten-Miliz kontrolliert das Gebiet gleich hinter der Nordgrenze Israels. Angesichts der Drohungen beider Seiten war in den vergangenen Tagen die Furcht vor einem Krieg gewachsen.
Die USA und andere Verbündete Israels sind darum bemüht, eine militärische Eskalation zu verhindern. Ein US-Regierungsvertreter sagte, Washington führe „intensive Gespräche“ mit Israel, dem Libanon und anderen Akteuren. Keine Seite strebe eine „größere Eskalation“ an.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte bei einem Treffen mit Galant am Dienstag (25. Juni) gesagt, dass ein Krieg mit der Hisbollah „schreckliche Folgen für den Nahen Osten“ haben könnte. Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths äußerte sich ebenfalls besorgt. Ein Krieg im Libanon könne „apokalyptische“ Folgen haben und sich zu einem regionalen Konflikt ausweiten. „Es ist sehr alarmierend.“
Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (Redaktion mit Material von Nachrichtenagenturen)
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