Israel im Krieg

Krieg in Nahost: Israel greift erneut Hisbollah-Stellungen im Libanon an

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  • Lukas Rogalla
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Die israelische Armee ist angesichts der Hisbollah-Miliz auf „jedes Szenario“ vorbereitet. Der News-Ticker zum Krieg in Israel und Gaza.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Lage in Israel und Gaza informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 30. Juni, 21.02 Uhr: Israelische Truppen haben der Nachrichtenagentur AP zufolge einen Luftangriff im nördlichen Westjordanland durchgeführt. Ein militanter Palästinenser soll bei dem Angriff getötet und fünf weitere Personen verletzt worden sein. Der Angriff fand in Nur Shams statt, einem städtischen Flüchtlingslager, das häufig Ziel des israelischen Militärs ist und als Hochburg militanter Palästinenser gilt.

Krieg in Israel: 40 Hamas-Kämpfer bei Angriff im Gazastreifen getötet

Update vom 30. Juni, 17.35 Uhr: Bei einem Vorstoß der israelischen Armee im Gazastreifen, sollen mindestens 40 Mitglieder der Hamas getötet worden sein. Das berichtete die Times of Israel unter Berufung auf die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF). Die genaue Zahl der bei den Angriffen auf Gebäude und Tunnel getöteten Personen könne jedoch nicht genau beziffert werden.

Update vom 30. Juni, 16.10 Uhr: Die schiitische Hisbollah-Miliz hat sich für einen Angriff auf einen Stützpunkt der israelischen Streitkräfte (IDF) verantwortlich erklärt. Wie Haaretz berichtete, sei eine Rakete vom Typ Burkan auf den IDF-Stützpunkt Biranit im Norden Israels gefeuert worden. Bei dem Angriff sollen drei Mitglieder der IDF getötet worden sein. Einzelheiten seien bislang nicht bekannt.

Gesundheitsministerium im Gazastreifen veröffentlicht Zahl der Getöteten im Nahost-Krieg

Update vom 30. Juni, 13.30 Uhr: Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens 37.877 Menschen gestorben. Wie Reuters berichtete, sollen zudem 86.969 Palästinenserinnen und Palästinenser verletzt worden sein. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 30. Juni, 10.15 Uhr: Israel greift weiter Hisbollah-Stellungen im Libanon an. In der vergangenen Nacht sei demnach militärische Infrastruktur der proiranischen Schiitenmiliz angegriffen worden, berichtete die dpa unter Berufung auf die israelische Armee. Es sei bislang nicht bekannt, ob es bei den Angriffen zu Toten oder Verletzten gekommen sei.

Rauch und Feuer sind nach libanesischen Raketenangriffen in Wäldern bei Kiryat Shmona in Israel zu sehen.

Krieg zwischen Israel und der Hisbollah – Saudi-Arabien ruft Bürger zu Verlassen der Libanon auf

Update vom 29. Juni, 20.55 Uhr: Saudi-Arabien hat seine Bürger zum sofortigen Verlassen des Libanons aufgefordert. Der Grund dafür dürften Befürchtungen vor einem Krieg zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon sein. Die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete am Samstag, die Botschaft in der libanesischen Hauptstadt Beirut habe an ihre Bürger appelliert, das Land „sofort“ zu verlassen. Zudem sollten Menschen aus Saudi-Arabien nicht mehr in den Libanon reisen, hieß es.

Vor wenigen Tagen hatte zum Beispiel auch Kanada seine Bürger zur Ausreise aufgefordert. Das Auswärtige Amt in Berlin warnt Deutsche angesichts des aktuellen Konflikts mit Israel schon länger vor Reisen in den Libanon. Deutsche Staatsangehörige werden dringend aufgefordert, das Land zu verlassen. „Eine weitere Verschärfung der Lage und Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden“, heißt es beim Auswärtigen Amt

Ein zum Islam konvertierter Serbe hat am Samstag mit einer Armbrust auf einen serbischen Wachbeamten der israelischen Botschaft in Belgrad geschossen. Der Gendarm, der von dem Pfeil am Hals getroffen wurde, erwiderte den Angriff mit der Schusswaffe und verletzte damit den Attentäter tödlich, berichtete das staatliche Fernsehen RTS unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Der Wachbeamte aus den Reihen der serbischen Gendarmerie wurde im Krankenhaus operiert, sein Zustand sei stabil, hieß es in dem Bericht. 

Der serbische Innenminister Ivica Dacic bezeichnete den Angriff als Terroranschlag. Bei dem, Attentäter habe es sich um einen Serben aus dem Umland von Belgrad gehandelt, sagte Dacic laut RTS. Ministerpräsident Milos Vucevic verurteilte den „abscheulichen Terroranschlag“ aufs Schärfste.

Update vom 29. Juni, 7.45 Uhr: Die USA haben eine neue Formulierung für Teile des vorgeschlagenen Geisel- und Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas vorgeschlagen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Axios unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen mit direkter Kenntnis zum Sachverhalt.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 28. Juni, 20.45 Uhr: Die von der US-Regierung installierte provisorische Anlegestelle an der Küste des Gazastreifens ist aufgrund schlechter Wetterbedingungen abgebaut worden. Wie die dpa unter Berufung auf eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums berichtete, werde der Pier nach Aschdod in Israel gebracht.

„Wir werden die Umwelt- und Wetterfaktoren weiterhin im Auge behalten“, so die Sprecherin. Aktuell sei noch nicht klar, wann die Anlage wieder in Betrieb genommen werden solle. Die Anlagestelle wurde Mitte Mai errichtet, und zur Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen genutzt.

Update vom 28. Juni, 18.00 Uhr: 18 Jahre nach dem letzten Libanon-Krieg wächst die Sorge vor einem neuen Kriegsausbruch zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah im Libanon. In Israel decken sich Menschen bereits mit Wasser und Lebensmitteln ein, im Libanon herrscht vor allem Resignation. Viele Menschen in dem instabilen und wirtschaftlich schwer angeschlagenen Land haben das Gefühl, nicht noch eine weitere Krise ertragen zu können. Im Libanon gibt es derzeit weder einen Präsidenten noch eine voll handlungsfähige Regierung. 

Warum die Situation so hochexplosiv ist, erklärte das US-Portal Politico unter Berufung auf US-Geheimdienstinformationen: Sollte es im Gaza-Krieg zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten Hamas zu keiner Einigung auf eine Waffenruhe kommen, werde es in den nächsten Wochen wahrscheinlich zur großangelegten militärischen Konfrontation zwischen Israel und der Hisbollah kommen. In einen solchen Krieg könnten auch die USA als wichtigster Verbündeter Israels hineingezogen werden. Möglich ist zudem, dass sich der Iran auf Seiten der Hisbollah einschaltet.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Zeltlager in Rafah angegriffen: Zahl der Todesopfer im Gazastreifen steigt weiter

Update vom 28. Juni, 15.55 Uhr: Bei einem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein Zeltlager für Flüchtlinge im südlichen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens elf Menschen getötet worden. Weitere 40 erlitten Verletzungen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Freitag unter Berufung auf Krankenhausärzte. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Demnach wurden bei dem Angriff Zelte in Al-Mawasi westlich der Grenzstadt Rafah getroffen. Dorthin sind viele Menschen geflohen, nachdem das israelische Militär Anfang Mai seine Offensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt an der Grenze zu Ägypten begonnen hatte. Die israelische Armee hatte Teile von Al-Mawasi zur „sicheren Zone“ erklärt. Die IDF teilte auf Anfrage mit, dass sie keine Kenntnis von einem Angriff israelischer Truppen am Freitag in Al-Mawasi habe.

Israel bestätigt Einsatz in Stadt Gaza – Palästinenser melden Tote

Update vom 28. Juni, 13.20 Uhr: Israels Armee hat palästinensische Angaben über einen Einsatz im Viertel Schedschaija in der Stadt Gaza bestätigt. Es gebe Hinweise auf die Aktivität von Terroristen in dem Gebiet, teilte das Militär am Freitag mit. Israelische Truppen seien einmarschiert, auch seien Angriffe auf Stellungen der Hamas in dem Ortsteil im Osten der Stadt geflogen worden. Der Einsatz begann demnach am Donnerstag. Die Stadt Gaza liegt im Norden des Küstenstreifens.

Bei den Angriffen wurden nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes am Donnerstag sieben Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Viele Opfer hätten aufgrund der heftigen Bombardierungen nicht erreicht werden können. Aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen hieß es, bei Angriffen auf mehrere Viertel im Osten der Stadt Gaza seien Dutzende Menschen getötet worden, darunter Frauen und Kinder. Israels Armee hatte am Donnerstag die Bewohnerinnen und Bewohner mehrerer östlicher Ortsteile der Stadt Gaza zur Flucht aufgefordert. Augenzeugen zufolge verließen Tausende das Gebiet. 

Hisbollah feuert „Dutzende“ Raketen auf Israel

Update vom 28. Juni, 8.00 Uhr: Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben erneut „Dutzende“ Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Den vom Iran unterstützten Islamisten zufolge zielten die Angriffe auf den wichtigsten Stützpunkt der Luftabwehr des Nordkommandos der israelischen Armee. Die israelische Armee gab ihrerseits „rund 35 Raketenabschüsse“ und den Start von zwei Drohnen aus dem Libanon bekannt.

Update vom 27. Juni, 21.00 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Libanon sollen drei Mitglieder der Schiiten-Miliz Hisbollah getötet worden sein. Wie die dpa berichtete, soll der erste Angriff am Donnerstagnachmittag einem Milizionär in der Beeka-Ebene gegolten haben. Bei einem zweiten Angriff am späteren Abend habe das israelische Militär bekannt gegeben, in Al-Tiri im Süden des Libanon, zwei weitere Hisbollah-Kämpfer getötet zu haben.

IDF wirft Hisbollah Angriffe auf Zivilisten im Libanon vor

Update vom 27. Juni, 17.14 Uhr: Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben der Hisbollah vorgeworfen, mit ihren Angriffen vermehrt Zivilisten im Libanon zu treffen. „1 von 6 Angriffen der Hisbollah traf libanesische Zivilisten“, schreibt die IDF auf X. „Bei dem Versuch, Israelis anzugreifen, gefährdete die Hisbollah libanesische Zivilisten. Die Welt muss aufwachen und die Hisbollah als das erkennen, was sie ist – eine Gefahr für alle.“

Update vom 27. Juni, 13.38 Uhr: UN-Behörden haben wiederholt auf schwerwiegende Engpässe bei lebenswichtigen Gütern in Gaza hingewiesen. Nun attackiert Israel die UN – diese seien verantwortlich für die Hilfskrise im Gazastreifen.

Erstmeldung: Tel Aviv – Israel will nach Angaben von Verteidigungsminister Yoav Gallant keinen Krieg im Libanon. „Wir wollen keinen Krieg, aber wir bereiten uns auf jedes Szenario vor“, sagte Gallant vor der Presse bei einem Besuch in Washington.

„Die Hisbollah weiß sehr gut, dass wir im Libanon massiven Schaden anrichten können, wenn ein Krieg ausbricht“, fuhr er fort. Die israelische Armee könnte das Nachbarland „in die Steinzeit zurückversetzen, aber wir wollen das nicht“.

Die radikalislamische Hisbollah-Miliz im Libanon greift den Norden Israels seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen mit Raketen und Drohnen an. Israel reagiert auf den Beschuss verstärkt mit Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon.

Die vom Iran unterstützte und mit der Hamas verbündete Schiiten-Miliz kontrolliert das Gebiet gleich hinter der Nordgrenze Israels. Angesichts der Drohungen beider Seiten war in den vergangenen Tagen die Furcht vor einem Krieg gewachsen.

Die USA und andere Verbündete Israels sind darum bemüht, eine militärische Eskalation zu verhindern. Ein US-Regierungsvertreter sagte, Washington führe „intensive Gespräche“ mit Israel, dem Libanon und anderen Akteuren. Keine Seite strebe eine „größere Eskalation“ an.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte bei einem Treffen mit Galant am Dienstag (25. Juni) gesagt, dass ein Krieg mit der Hisbollah „schreckliche Folgen für den Nahen Osten“ haben könnte. Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths äußerte sich ebenfalls besorgt. Ein Krieg im Libanon könne „apokalyptische“ Folgen haben und sich zu einem regionalen Konflikt ausweiten. „Es ist sehr alarmierend.“

Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (Redaktion mit Material von Nachrichtenagenturen)

Rubriklistenbild: © Ayal Margolin/IMAGO