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Hoffnungen für Israel und Gaza geplatzt? Eskalation statt Geisel-Deal droht
VonSonja Thomaser
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Franziska Schwarz
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Israel, der Libanon und Syrien liefern sich Grenzgefechte. Bei einer Explosiom in Beirut sterben mehrere hochrangige Hamas-Leute. Ticker zum Krieg in Israel und Gaza.
Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und im Gazastreifenstammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.
Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen finden Sie in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 2. Januar, 22.45 Uhr: Nach der mutmaßlichen Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut sind die Verhandlungen über ein mögliches neues Geisel-Abkommen zwischen Israel und der Hamas offenbar zum Erliegen gekommen. Die Gespräche konzentrierten sich nun darauf, eine Eskalation zwischen Israel und dem Libanon zu verhindern, meldete die israelische Zeitung Haaretz unter Berufung auf arabische Diplomatenkreise. Das „Attentat“ habe die Situation verändert. Fortschritte in Richtung eines weiteren Geisel-Deal seien derzeit nicht mehr möglich.
Weiteren Zündstoff könnte der Mittwoch liefern: Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah spricht am frühen Abend in Beirut zum Jahrestag des tödlichen Schlags auf den iranischen General Ghassem Soleimani. Nach den Entwicklungen des Dienstags könnten dabei weitere Drohungen an Israels Adresse folgen.
Update vom 2. Januar, 20.45 Uhr: Bei dem Drohnen-Angriff im Süden Beiruts sind auch die Kommandeure der Kassam-Brigaden, Samir Findi Abu Amer und Assam Al-Akraa Abu Ammar, getötet worden. Das berichtet der Hamas-Sender Al-Aksa TV im Kurznachrichtendienst Telegram.
Update vom 2. Januar, 19.00 Uhr: Nach mehr als 40 Stunden ohne Beschuss hat es in israelischen Grenzorten nahe dem Gazastreifen wieder Raketenalarm gegeben. Am frühen Dienstagabend heulten im Süden des Landes die Sirenen, wie Israels Armee meldete. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte. Das Militär geht seit Beginn des Gaza-Kriegs verstärkt gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vor.
Israel unter Verdacht: Hochrangiger Hamas-Führer im Libanon getötet
Update vom 2. Januar, 18.02 Uhr: Bei dem israelischen Drohnenangriff in einem Vorort von Beirut ist nach Angaben von libanesischen Sicherheitsvertretern die Nummer zwei der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas getötet worden. Saleh al-Aruri sei zusammen mit seinen Leibwächtern bei dem Angriff auf das Hamas-Büro südlich von Beirut getötet worden, sagte ein ranghoher Sicherheitsvertreter am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Kurz darauf meldete der TV-Sender der Hamas die „Ermordung“ al-Aruris.
Update vom 2. Januar, 17.39 Uhr: Bei einem israelischen Drohnenangriff auf ein Büro der radikalislamischen Hamas in einem Vorort von Beirut sind libanesischen Staatsmedien zufolge am Dienstag vier Menschen getötet worden. „Eine feindliche israelische Drohne hat ein Hamas-Büro in Al-Muscharrafija in der Nähe von Al-Schark Sweets getroffen“, meldete die Nationale Nachrichtenagentur des Libanon (NNA). Das Gebiet ist eine Hochburg der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz.
Menschen suchen nach einer schweren Explosion in einer Wohnung nach Überlebenden. In der libanesischen Hauptstadt Beirut hat sich am Dienstagabend eine Explosion ereignet.
Außenminister sieht Israel „mitten in einem Dritten Weltkrieg“
Update vom 2. Januar, 15.55 Uhr: Der neue israelische Außenminister Israel Katz sieht sein Land „mitten in einem Dritten Weltkrieg“ gegen den Iran und den radikalen Islam. „Dieser Feind erinnert an die dunkelsten Perioden in der Geschichte der Menschheit, und wir sind entschlossen, unser Ziel zu erreichen, die Hamas zu stürzen“, sagte Katz am Dienstag bei der Amtsübernahme von seinem Vorgänger Eli Cohen, wie die israelische Nachrichtenseite ynet und die Zeitung Times of Israel berichteten.
Der Iran hat als Erzfeind Israels eine „Achse des Widerstands gegen Israel“ aufgebaut, zu der neben der Hamas im Gazastreifen auch Kräfte in Syrien, die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon und die Huthis im Jemen gezählt werden. „Dies ist der Dritte Weltkrieg mit den heutigen Möglichkeiten, und wir stehen an vorderster Front für die ganze Welt“, sagte Katz
Update vom 2. Januar, 14.20 Uhr: In Israel hat die Armee im Zusammenhang mit der Tötung eines festgenommenen Palästinensers im Gazastreifen Ermittlungen gegen einen ihrer Soldaten eingeleitet. Der Soldat werde verdächtigt, den Palästinenser erschossen zu haben, als sich dieser wegen Terrorismusverdachts in israelischem Gewahrsam befand, teilte die Armee am Dienstag in einer Erklärung mit.
Der Palästinenser war den Angaben zufolge als „mutmaßlicher Terrorist“ in der Stadt Gaza gefangen genommen und befragt worden. Dann wurde er laut Armee unter „Aufsicht eines Soldaten“ gestellt, der dann das Feuer auf den Mann eröffnet haben soll. Die Militärpolizei ermittelt demnach nun zu den Umständen, unter denen der Schuss abgegeben wurde.
Israel reagiert auf Raketenbeschuss aus dem Libanon und Syrien
Update vom 2. Januar, 12.18 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in Reaktion auf Raketenbeschuss aus Syrien und dem Libanon zurückgefeuert. Das melden sowohl Reuters als auch dpa. Es sei „militärische Infrastruktur der syrischen Armee“ getroffen worden. An Israels nördlicher Grenze habe ein Kampfflugzeug „terroristische Infrastruktur“ der radikalislamischen Hisbollah-Miliz im Libanon getroffen.
Israels Erzfeind Iran ist mit Syrien und der Hisbollah verbündet und gilt als einer der größten Unterstützer der Hamas. Seit Kriegsbeginn hat Israel seine Angriffe auf Ziele vom Iran unterstützter Milizen in Syrien verstärkt und auch wiederholt Stellungen der syrischen Armee angegriffen. Es kommt außerdem wiederholt zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah in der Grenzregion.
Israel schickt im Gaza-Krieg Reservisten heim – beginnt neue Kampfphase?
Erstmeldung: Tel-Aviv/Gaza – Die Lage im Gazastreifen unterscheidet sich anscheinend zwischen Süden und Norden erheblich. Die israelische Armee hat ihre Angriffe auf den Süden verstärkt, berichteten Anwohner bei Chan Junis. Panzer und Flugzeuge seien im Einsatz gewesen.
Dagegen sprachen Anwohner von Scheich Radwan – einem Stadtteil von Gaza-Stadt im Norden – von einem Abzug israelischer Panzer. Aus den Stadtteilen Al-Mina und Tel al-Hawa zogen sie demnach zum Teil ab. Im Widerspruch dazu berichteten Augenzeugen von Granatenbeschuss des Flüchtlingslagers Dschabalia im Norden des Gazastreifens.
Israel stellt sich auf langen Krieg mit der Hamas ein
Israels Armeesprecher Daniel Hagari hatte am Sonntagabend angekündigt, dass sich das Militär auf einen langen Krieg gegen die Hamas vorbereite, der weit in das Jahr 2024 dauern werde. Deshalb würden einige der 300.000 Reservisten eine Kampfpause einlegen. Hat damit eine neue Phase im Gaza-Krieg begonnen? Die Zeitung New York Times zitierte in der Nacht zu Dienstag (2. Januar) Militäranalysten und US-Beamte, wonach der von Israels Armee angekündigte Schritt wahrscheinlich signalisiere, dass ein solcher Phasenwechsel nun begonnen habe.
Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet und der hohen Zahl ziviler Opfer geriet Israel zuletzt international immer mehr in die Kritik.
News aus Israel und Gaza: Neuer Geisel-Deal im Krieg?
Katar und Ägypten, die für Ende November eine einwöchige Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ausgehandelt hatten, bemühen sich derzeit um eine weitere Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln.
Wie die US-Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf israelische Quellen berichtete, unterbreitete die Hamas am Sonntag einen Vorschlag für einen neuen Geiselaustausch. Dieser sehe drei Phasen mit jeweils einer mehr als einmonatigen Kampfpause vor, in denen sich die israelischen Truppen aus dem Gazastreifen zurückziehen sollten. Im Gegenzug erklärt sich die Hamas demnach zur Freilassung einiger Geiseln bereit. Mit der letzten Phase würde dann dem Plan zufolge das Ende des Kriegs eingeläutet, berichteten die israelischen Quellen.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Ein israelischer Vertreter sagte Axios, das Kriegskabinett habe den Vorschlag diskutiert und als inakzeptabel verworfen. Er äußerte sich aber optimistisch, dass die Gespräche über eine Feuerpause zu einem akzeptableren Plan führen könnten. (mit Nachrichtenagenturmaterial)