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Großbritannien warnt Israel vor Rafah-Offensive: „Sind sehr besorgt“

  • Lukas Rogalla
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  • Bedrettin Bölükbasi
    Bedrettin Bölükbasi
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Israel befreit bei einem massiven Angriff zwei Geiseln. Bei Angriffen in Rafah werden Dutzende Menschen getötet. Netanjahu lobt seine Armee. Der News-Ticker.

Dieser Newsticker ist beendet. Alle Neuigkeiten und weiteren Entwicklungen finden Sie in unserem aktuellen Newsticker zum Krieg in Israel.

Update vom 13. Februar, 7.10 Uhr: Russland hofft auf einen Besuch des Chefs der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas. „Er hat eine offene Einladung“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut der russischen Staatsagentur Ria Nowosti. „Wir hoffen, dass der Besuch zu einem Zeitpunkt, der für beide Parteien passend ist, stattfinden wird“, erklärte er weiter. Laut der russischen Agentur wollte Abbas Russland eigentlich im November 2023 besuchen, doch der Besuch sei von der palästinensischen Seite verschoben worden. Russland versucht sich im laufenden Krieg in Israel als Vermittler zu inszenieren und empfängt dafür auch immer wieder Delegationen der Hamas.

Israel plant Zeltstädte im Gazastreifen

Update vom 13. Februar, 6.20 Uhr: Israel hat vor der geplanten Militäroffensive auf Rafah im Süden des Gazastreifens einem Medienbericht zufolge die Errichtung ausgedehnter Zeltstädte für die zu evakuierende Bevölkerung der Stadt vorgeschlagen. Wie die Zeitung Wall Street Journal unter Berufung auf ägyptische Beamte berichtete, sieht Israels Vorschlag zur Evakuierung die Einrichtung von 15 Lagern mit jeweils rund 25.000 Zelten im südwestlichen Teil des abgeriegelten Küstengebietes vor. Das an Rafah grenzende Ägypten wäre für die Einrichtung der Lager und der Feldlazarette zuständig, hieß es. Die Stadt ist überfüllt mit Hunderttausenden palästinensischen Binnenflüchtlingen, die dort auf engstem Raum Schutz suchen. Im Krieg gegen die islamistische Hamas bereitet sich Israel derzeit auf eine Militäroffensive auf die Stadt vor, die es als die letzte Bastion der Hamas in Gaza sieht. 

Der Vorschlag zur Evakuierung der Bevölkerung sei Ägypten in den vergangenen Tagen unterbreitet worden, berichtete die Zeitung. Er kommt zu einem Zeitpunkt, da Israels geplante Militäroffensive auf Rafah international auf starke Kritik stößt.

Diplomatische Einigung im Israel-Krieg? USA halten es weiter für möglich

Update vom 12. Februar, 22.35 Uhr: Die USA halten eine Vereinbarung zur Freilassung von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln weiterhin für möglich. „Wir glauben, dass ein Abkommen möglich ist und wir werden das weiter verfolgen“, sagte Außenamtssprecher Matthew Miller heute. Aus informierten Kreisen hieß es, dass der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, am Dienstag in Kairo zu neuen Gesprächen über eine von Katar vermittelte Vereinbarung erwartet wird.

Israel hatte in der vergangenen Woche einen Vorschlag von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas abgelehnt. „Es gab eine Reihe von wirklich unhaltbaren Punkten in dem Vorschlag, der von der Hamas zurückkam“, sagte Miller dazu. „Wir denken, dass die Vorteile einer Pause und eines Deals für Geiseln enorm sind, nicht nur für die Geiseln, die freigelassen würden, sondern auch für die humanitären Bemühungen in Gaza und für unsere Fähigkeit, eine echte und dauerhafte, nachhaltige Lösung dieses Konflikts zu verfolgen“, fuhr Miller fort.

Der Vorschlag sieht eine Aussetzung der Kämpfe im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln durch die Hamas vor. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte nach Gesprächen mit US-Außenminister Antony Blinken in der vergangenen Woche den Hamas-Gegenvorschlag abgelehnt.

Zwei Geiseln aus Gazastreifen befreit: Netanjahu lobt „perfekte Operation“ Israels

Update vom 12. Februar, 18.35 Uhr: Laut Benjamin Netanjahu war die Befreiung zweier Geiseln aus Rafah „eine der erfolgreichsten“ Einsätze in der Geschichte Israels. Die Soldaten hätten Hamas-Kämpfer „eliminiert“ und seien „unversehrt“ aus Gaza zurückgekehrt, zitiert Sky News den Regierungschef. „Perfekte Operation, perfekte Ausführung, und ich möchte euch sagen: Ich bin sehr stolz auf euch“, sagte er an die Truppen gerichtet.

Um den anschließenden Rückzug der Truppen zu ermöglichen, griff Israel das Gebiet um Rafah nach Militärangaben zudem aus der Luft an. Die Hamas sprach von einem „Massaker“. Mindestens 67 Menschen seien letzte Nacht getötet worden. Die Hamas behauptet zudem, dass Israel mit den Angriffen auf Rafah mehrere Geiseln getötet habe. Derzeit plant Israel eine Bodenoffensive in Rafah, ganz im Süden des Gazastreifens, mit dem erklärten Ziel, Hamas-Kämpfer zu töten.

Warnung vor Rafah-Offensive Israels: Großbritannien „besorgt“

Update vom 12. Februar, 15.20 Uhr: Großbritannien hat Israel vor einer möglichen Rafah-Offensive zum „ernsthaften Nachdenken“ aufgefordert. „Wir sind sehr besorgt über das, was in Rafah geschieht“, erklärte Außenminister David Cameron am Montag vor Medien. „Die Menschen, die sich dort befinden, sind oft bereits vier, fünf oder sechs Mal vertrieben worden. Sie können nirgends hin.“

In Rafah im Süden des Gazastreifens sind angesichts der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen mehr als eine Million Menschen aus anderen Teilen des Palästinensergebietes geflüchtet. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte seine Armee in der vergangenen Woche angewiesen, einen „kombinierten Plan zur Evakuierung der Bevölkerung und zur Zerstörung der Bataillone“ der Hamas in Rafah vorzulegen.

Menschen in Rafah inspizieren Krater nach israelischen Luftangriffen im südlichen Gazastreifen.

Update vom 12. Februar, 14.20 Uhr: Laut dem Sprecher der israelischen Regierung, Eylon Levy, hat das israelische Militär bislang mehr als 12.000 Hamas-Militanten getötet und umso mehr verwundet oder verhaftet. „Wir sprechen hier von Dreiviertel aller Hamas-Bataillone, die zerschmettert wurden“, zitierte der britische Sender Sky News den Sprecher.

Israel greift erneut Hisbollah-Ziele im Libanon an

Update vom 12. Februar, 13.15 Uhr: Bei einem israelischen Drohnenangriff ist nach Angaben der Hisbollah im Libanon eines ihrer ranghohen Mitglieder getroffen worden. Das bestätigte die Miliz der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Die Drohne habe auf ein Auto im Dorf Bint Dschbail im Süden des Landes gezielt. Bei dem Angriff sei Mohammed Aliwajih getroffen worden, bei der Hisbollah verantwortlich für die Region Marun al-Ras nahe der libanesisch-israelischen Grenze. Aliwajih sei lebensgefährlich verletzt worden.

Israels Armee teilte mit, Kampfjets hätten eine Reihe von Zielen der Hisbollah in der Grenzregion angegriffen. Diese hätten in der Gegend von Marun al-Ras auch ein Fahrzeug getroffen. In diesem hätten sich „Terroristen der Hisbollah“ befunden. Die Armee habe auch Infrastruktur und Militäranlagen nahe der Grenze getroffen und zerstört.

Niederländisches Gericht legt Israel-Entscheidung vor: Keine F-35-Ersatzteile mehr

Update vom 12. Februar, 12.15 Uhr: Die Niederlande dürfen nach einem neuen Gerichtsurteil keine Ersatzteile des Kampfflugzeuges F-35 mehr nach Israel exportieren. Ein Gericht in Den Haag gab am Montag kurz vor Mittag einer Klage von Menschen- und Friedensorganisationen statt. Es bestehe das große Risiko, dass Israel mit den Luftangriffen auf den Gazastreifen das humanitäre Kriegsrecht verletze. „Israel nimmt bei den Angriffen zu wenig Rücksicht auf die Folgen für die Zivilbevölkerung“, hieß es weiter. Das Gericht erlegte dem Staat auf, innerhalb der nächsten sieben Tage die Ausfuhr der Ersatzteile nach Israel zu stoppen. Der Staat kann noch in die Revision gehen.

Auf einem Luftwaffenstützpunkt im Süden des Landes befindet sich das europäische Ersatzteillager des US-Herstellers der Kampfflugzeuge F-35. Auch Israel wird von hier aus beliefert. Laut der Nachrichtenagentur AFP hatten niederländische Regierungsvertreter zuvor argumentiert, es sei ohnehin nicht klar, ob die Niederlande überhaupt in die Lieferung der Ersatzteile eingreifen könne. Weiterhin hieß es, Israel könne die Ersatzteile aus anderen Ländern beziehen, auch wenn die Niederlande die Lieferung beenden sollte.

Israel erhöht den Druck auf Hamas: Geiseln in Rafah befreit

Update vom 12. Februar, 11.25 Uhr: Nach der Befreiung zweier israelischer Geiseln durch die israelische Armee hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Fortsetzung der Militäroffensive im Gazastreifen angekündigt. „Nur anhaltender militärischer Druck bis zum vollständigen Sieg wird zur Freilassung aller unserer Geiseln führen“, erklärte Netanjahu am Montag.

Netanjahu lobte die „mutigen Krieger“ für die nächtliche Befreiungsaktion. Israel werde „keine Gelegenheit auslassen“, um die Geiseln nach Hause zu bringen.

Hamas-Spione in der israelischen Armee? Beamter äußert Verdacht

Update vom 12. Februar, 9.40 Uhr: Ein hochrangiger israelischer Geheimdienstbeamter sagte der Zeitung Israel Hayom, es bestehe der „ernste Verdacht“, dass die Hamas die israelische Armee schon vor dem blutigen Angriff am 7. Oktober infiltriert habe. „Die Hamas hatte Informationen zu den wichtigsten Einrichtungen der israelischen Armee und Zugang zu sehr geheimen Dokumenten“, sagte der Beamte. Es handle sich dabei um Informationen, über die israelische Kommandeure nicht einmal in ihrem engsten Umfeld sprechen würden.

Es sei unmöglich, so der Beamte, derartige Informationen nur durch etwa Drohnenüberflüge zu gewinnen. „Diese Situation verdoppelt das Versagen des Geheimdienstes Shin Bet“, erklärte er weiter. Israelische Beamte zeigten sich nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober mehrmals schockiert über die Menge an Informationen, die die Hamas im Vorfeld des Angriffs sammeln konnte.

Pro-iranische Huthis attackieren erneut Schiff im Roten Meer

Update vom 12. Februar, 7.35 Uhr: Südlich der jemenitischen Küste ist britischen Behördenangaben zufolge erneut ein Schiff angegriffen worden. Der Angriff sei mit zwei Raketen erfolgt, erklärte die britische Behörde für Seehandel (UKMTO) am Montag. „Die Besatzung ist in Sicherheit und das Schiff fährt zum nächsten Anlaufhafen weiter“, hieß es weiter.

Im Roten Meer und im Golf von Aden haben die Huthi-Rebellen vom Jemen aus in den vergangenen Monaten immer Handelsschiffe angegriffen. Die Huthi-Miliz sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten pro-iranischen „Achse des Widerstands“ im Nahost-Krieg. Seit Dezember versuchen Kriegsschiffe einer internationalen Koalition unter US-Führung, die Route entlang der jemenitischen Küste zu sichern.

Krieg in Israel: Zwei Geiseln mit Militäroperation in Rafah gerettet

Erstmeldung vom 12. Februar: Rafah – Israels Militär hat im Zuge massiver nächtlicher Angriffe im Raum Rafah im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben zwei Geiseln gerettet. Die beiden 60 und 70 Jahre alten Entführten, Fernando Simon Marman und Norberto Louis Har, seien während eines gemeinsamen Einsatzes des Militärs, des Sicherheitsdienstes Shin Bet und der israelischen Polizei in der Nacht in Rafah gerettet worden und bei gutem Gesundheitszustand, teilte das israelische Militär am frühen Montagmorgen mit.

Zwei Geiseln bei Krieg in Israel gerettet: „Wurde sehr lange vorbereitet“

Armeesprecher Daniel Hagari sprach von einer „komplexen Operation im Herzen von Rafah“, wie die Zeitung Times of Israel berichtete. Es sei nicht einfach gewesen, das Zielgebäude in der Stadt zu erreichen. Israelische Soldaten hätten sich Zugang zum Gebäude durch eine verschlossene Tür verschafft und die Geiseln aus dem zweiten Stockwerk gerettet. Sie seien in ein Panzerfahrzeug geführt und schließlich mit einem Helikopter evakuiert worden.

Rauch steigt auf nach Explosionen eines israelischen Bombardements im Gazastreifen. (Archivbild)

„Die israelische Armee und Shin Bet haben sich auf diese Operation sehr lange vorbereitet“, so Hagari. Bislang habe es aber nicht die passenden Voraussetzungen gegeben. Während der Rettungsaktion wurde laut dem Sprecher ein israelischer Soldat leicht verletzt. Mit „sehr starker Feuerkraft“ aus der Luft habe man auf Hamas-Militanten, die das Feuer eröffneten, geschossen. „Viele Terroristen wurden heute Nacht ausgeschaltet“, erklärte Hagari und sagte, die Aktion habe eine Stunde gedauert.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Verteidigungsminister Joav Gallant lobte die „beeindruckende“ Operation der israelischen Armee. Gemeinsam mit Premierminister Benjamin Netanjahu und hochrangigen israelischen Kommandeuren habe er die Operation verfolgt. Der Vorsitzende des Knesset, Amir Ohana, sprach ähnlich von einer „beeindruckenden, heldenhaften und komplexen“ Rettungsaktion. Dies habe der gesamten Nation Hoffnung gegeben.

Israelische Armee befreit zwei Geiseln: Hamas beklagt „Massaker“ in Rafah

Kurz zuvor hatte die Armee eine Serie von Angriffen in der Gegend von Schabura bei Rafah bekannt gegeben, wo derzeit Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge Schutz suchen. Bei den nächtlichen Angriffen wurden nach palästinensischen Angaben mehr als 100 Menschen getötet, darunter Kinder und Frauen. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Israel plant eine Militäroffensive auf Rafah, was international für deutliche Kritik sorgt. Die Planungen dauern einem Medienbericht zufolge noch an.

Die Hamas veröffentlichte eine Erklärung zu den Angriffen auf Rafah und sprach von einem „Massaker“. Die nächtlichen Luftangriffe seien eine „Fortsetzung des Völkermordkrieges und des Bestrebens, Palästinenser unter Zwang zu vertreiben“. US-Präsident Joe Biden und die gesamte US-Regierung würden daran teilhaben, während die israelische Armee Entscheidungen des Internationalen Gerichtshofs ignoriere, hieß es weiter. (bb/dpa)

Rubriklistenbild: © Said Khatib/AFP

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