News-Ticker
Großbritannien warnt Israel vor Rafah-Offensive: „Sind sehr besorgt“
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Bedrettin Bölükbasischließen
Israel befreit bei einem massiven Angriff zwei Geiseln. Bei Angriffen in Rafah werden Dutzende Menschen getötet. Netanjahu lobt seine Armee. Der News-Ticker.
- Zwei Geiseln aus Gazastreifen befreit: Netanjahu lobt „perfekte Operation“ Israels
- Israelische Armee befreit zwei Geiseln: Hamas beklagt „Massaker“ in Rafah
- Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.
Dieser Newsticker ist beendet. Alle Neuigkeiten und weiteren Entwicklungen finden Sie in unserem aktuellen Newsticker zum Krieg in Israel.
Update vom 13. Februar, 7.10 Uhr: Russland hofft auf einen Besuch des Chefs der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas. „Er hat eine offene Einladung“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut der russischen Staatsagentur Ria Nowosti. „Wir hoffen, dass der Besuch zu einem Zeitpunkt, der für beide Parteien passend ist, stattfinden wird“, erklärte er weiter. Laut der russischen Agentur wollte Abbas Russland eigentlich im November 2023 besuchen, doch der Besuch sei von der palästinensischen Seite verschoben worden. Russland versucht sich im laufenden Krieg in Israel als Vermittler zu inszenieren und empfängt dafür auch immer wieder Delegationen der Hamas.
Israel plant Zeltstädte im Gazastreifen
Update vom 13. Februar, 6.20 Uhr: Israel hat vor der geplanten Militäroffensive auf Rafah im Süden des Gazastreifens einem Medienbericht zufolge die Errichtung ausgedehnter Zeltstädte für die zu evakuierende Bevölkerung der Stadt vorgeschlagen. Wie die Zeitung Wall Street Journal unter Berufung auf ägyptische Beamte berichtete, sieht Israels Vorschlag zur Evakuierung die Einrichtung von 15 Lagern mit jeweils rund 25.000 Zelten im südwestlichen Teil des abgeriegelten Küstengebietes vor. Das an Rafah grenzende Ägypten wäre für die Einrichtung der Lager und der Feldlazarette zuständig, hieß es. Die Stadt ist überfüllt mit Hunderttausenden palästinensischen Binnenflüchtlingen, die dort auf engstem Raum Schutz suchen. Im Krieg gegen die islamistische Hamas bereitet sich Israel derzeit auf eine Militäroffensive auf die Stadt vor, die es als die letzte Bastion der Hamas in Gaza sieht.
Der Vorschlag zur Evakuierung der Bevölkerung sei Ägypten in den vergangenen Tagen unterbreitet worden, berichtete die Zeitung. Er kommt zu einem Zeitpunkt, da Israels geplante Militäroffensive auf Rafah international auf starke Kritik stößt.
Diplomatische Einigung im Israel-Krieg? USA halten es weiter für möglich
Update vom 12. Februar, 22.35 Uhr: Die USA halten eine Vereinbarung zur Freilassung von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln weiterhin für möglich. „Wir glauben, dass ein Abkommen möglich ist und wir werden das weiter verfolgen“, sagte Außenamtssprecher Matthew Miller heute. Aus informierten Kreisen hieß es, dass der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, am Dienstag in Kairo zu neuen Gesprächen über eine von Katar vermittelte Vereinbarung erwartet wird.
Israel hatte in der vergangenen Woche einen Vorschlag von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas abgelehnt. „Es gab eine Reihe von wirklich unhaltbaren Punkten in dem Vorschlag, der von der Hamas zurückkam“, sagte Miller dazu. „Wir denken, dass die Vorteile einer Pause und eines Deals für Geiseln enorm sind, nicht nur für die Geiseln, die freigelassen würden, sondern auch für die humanitären Bemühungen in Gaza und für unsere Fähigkeit, eine echte und dauerhafte, nachhaltige Lösung dieses Konflikts zu verfolgen“, fuhr Miller fort.
Der Vorschlag sieht eine Aussetzung der Kämpfe im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln durch die Hamas vor. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte nach Gesprächen mit US-Außenminister Antony Blinken in der vergangenen Woche den Hamas-Gegenvorschlag abgelehnt.
Zwei Geiseln aus Gazastreifen befreit: Netanjahu lobt „perfekte Operation“ Israels
Update vom 12. Februar, 18.35 Uhr: Laut Benjamin Netanjahu war die Befreiung zweier Geiseln aus Rafah „eine der erfolgreichsten“ Einsätze in der Geschichte Israels. Die Soldaten hätten Hamas-Kämpfer „eliminiert“ und seien „unversehrt“ aus Gaza zurückgekehrt, zitiert Sky News den Regierungschef. „Perfekte Operation, perfekte Ausführung, und ich möchte euch sagen: Ich bin sehr stolz auf euch“, sagte er an die Truppen gerichtet.
Um den anschließenden Rückzug der Truppen zu ermöglichen, griff Israel das Gebiet um Rafah nach Militärangaben zudem aus der Luft an. Die Hamas sprach von einem „Massaker“. Mindestens 67 Menschen seien letzte Nacht getötet worden. Die Hamas behauptet zudem, dass Israel mit den Angriffen auf Rafah mehrere Geiseln getötet habe. Derzeit plant Israel eine Bodenoffensive in Rafah, ganz im Süden des Gazastreifens, mit dem erklärten Ziel, Hamas-Kämpfer zu töten.
Warnung vor Rafah-Offensive Israels: Großbritannien „besorgt“
Update vom 12. Februar, 15.20 Uhr: Großbritannien hat Israel vor einer möglichen Rafah-Offensive zum „ernsthaften Nachdenken“ aufgefordert. „Wir sind sehr besorgt über das, was in Rafah geschieht“, erklärte Außenminister David Cameron am Montag vor Medien. „Die Menschen, die sich dort befinden, sind oft bereits vier, fünf oder sechs Mal vertrieben worden. Sie können nirgends hin.“
In Rafah im Süden des Gazastreifens sind angesichts der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen mehr als eine Million Menschen aus anderen Teilen des Palästinensergebietes geflüchtet. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte seine Armee in der vergangenen Woche angewiesen, einen „kombinierten Plan zur Evakuierung der Bevölkerung und zur Zerstörung der Bataillone“ der Hamas in Rafah vorzulegen.
Update vom 12. Februar, 14.20 Uhr: Laut dem Sprecher der israelischen Regierung, Eylon Levy, hat das israelische Militär bislang mehr als 12.000 Hamas-Militanten getötet und umso mehr verwundet oder verhaftet. „Wir sprechen hier von Dreiviertel aller Hamas-Bataillone, die zerschmettert wurden“, zitierte der britische Sender Sky News den Sprecher.
Israel greift erneut Hisbollah-Ziele im Libanon an
Update vom 12. Februar, 13.15 Uhr: Bei einem israelischen Drohnenangriff ist nach Angaben der Hisbollah im Libanon eines ihrer ranghohen Mitglieder getroffen worden. Das bestätigte die Miliz der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Die Drohne habe auf ein Auto im Dorf Bint Dschbail im Süden des Landes gezielt. Bei dem Angriff sei Mohammed Aliwajih getroffen worden, bei der Hisbollah verantwortlich für die Region Marun al-Ras nahe der libanesisch-israelischen Grenze. Aliwajih sei lebensgefährlich verletzt worden.
Israels Armee teilte mit, Kampfjets hätten eine Reihe von Zielen der Hisbollah in der Grenzregion angegriffen. Diese hätten in der Gegend von Marun al-Ras auch ein Fahrzeug getroffen. In diesem hätten sich „Terroristen der Hisbollah“ befunden. Die Armee habe auch Infrastruktur und Militäranlagen nahe der Grenze getroffen und zerstört.
Niederländisches Gericht legt Israel-Entscheidung vor: Keine F-35-Ersatzteile mehr
Update vom 12. Februar, 12.15 Uhr: Die Niederlande dürfen nach einem neuen Gerichtsurteil keine Ersatzteile des Kampfflugzeuges F-35 mehr nach Israel exportieren. Ein Gericht in Den Haag gab am Montag kurz vor Mittag einer Klage von Menschen- und Friedensorganisationen statt. Es bestehe das große Risiko, dass Israel mit den Luftangriffen auf den Gazastreifen das humanitäre Kriegsrecht verletze. „Israel nimmt bei den Angriffen zu wenig Rücksicht auf die Folgen für die Zivilbevölkerung“, hieß es weiter. Das Gericht erlegte dem Staat auf, innerhalb der nächsten sieben Tage die Ausfuhr der Ersatzteile nach Israel zu stoppen. Der Staat kann noch in die Revision gehen.
Auf einem Luftwaffenstützpunkt im Süden des Landes befindet sich das europäische Ersatzteillager des US-Herstellers der Kampfflugzeuge F-35. Auch Israel wird von hier aus beliefert. Laut der Nachrichtenagentur AFP hatten niederländische Regierungsvertreter zuvor argumentiert, es sei ohnehin nicht klar, ob die Niederlande überhaupt in die Lieferung der Ersatzteile eingreifen könne. Weiterhin hieß es, Israel könne die Ersatzteile aus anderen Ländern beziehen, auch wenn die Niederlande die Lieferung beenden sollte.
Israel erhöht den Druck auf Hamas: Geiseln in Rafah befreit
Update vom 12. Februar, 11.25 Uhr: Nach der Befreiung zweier israelischer Geiseln durch die israelische Armee hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Fortsetzung der Militäroffensive im Gazastreifen angekündigt. „Nur anhaltender militärischer Druck bis zum vollständigen Sieg wird zur Freilassung aller unserer Geiseln führen“, erklärte Netanjahu am Montag.
Netanjahu lobte die „mutigen Krieger“ für die nächtliche Befreiungsaktion. Israel werde „keine Gelegenheit auslassen“, um die Geiseln nach Hause zu bringen.
Hamas-Spione in der israelischen Armee? Beamter äußert Verdacht
Update vom 12. Februar, 9.40 Uhr: Ein hochrangiger israelischer Geheimdienstbeamter sagte der Zeitung Israel Hayom, es bestehe der „ernste Verdacht“, dass die Hamas die israelische Armee schon vor dem blutigen Angriff am 7. Oktober infiltriert habe. „Die Hamas hatte Informationen zu den wichtigsten Einrichtungen der israelischen Armee und Zugang zu sehr geheimen Dokumenten“, sagte der Beamte. Es handle sich dabei um Informationen, über die israelische Kommandeure nicht einmal in ihrem engsten Umfeld sprechen würden.
Es sei unmöglich, so der Beamte, derartige Informationen nur durch etwa Drohnenüberflüge zu gewinnen. „Diese Situation verdoppelt das Versagen des Geheimdienstes Shin Bet“, erklärte er weiter. Israelische Beamte zeigten sich nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober mehrmals schockiert über die Menge an Informationen, die die Hamas im Vorfeld des Angriffs sammeln konnte.
Pro-iranische Huthis attackieren erneut Schiff im Roten Meer
Update vom 12. Februar, 7.35 Uhr: Südlich der jemenitischen Küste ist britischen Behördenangaben zufolge erneut ein Schiff angegriffen worden. Der Angriff sei mit zwei Raketen erfolgt, erklärte die britische Behörde für Seehandel (UKMTO) am Montag. „Die Besatzung ist in Sicherheit und das Schiff fährt zum nächsten Anlaufhafen weiter“, hieß es weiter.
Im Roten Meer und im Golf von Aden haben die Huthi-Rebellen vom Jemen aus in den vergangenen Monaten immer Handelsschiffe angegriffen. Die Huthi-Miliz sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten pro-iranischen „Achse des Widerstands“ im Nahost-Krieg. Seit Dezember versuchen Kriegsschiffe einer internationalen Koalition unter US-Führung, die Route entlang der jemenitischen Küste zu sichern.
Krieg in Israel: Zwei Geiseln mit Militäroperation in Rafah gerettet
Erstmeldung vom 12. Februar: Rafah – Israels Militär hat im Zuge massiver nächtlicher Angriffe im Raum Rafah im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben zwei Geiseln gerettet. Die beiden 60 und 70 Jahre alten Entführten, Fernando Simon Marman und Norberto Louis Har, seien während eines gemeinsamen Einsatzes des Militärs, des Sicherheitsdienstes Shin Bet und der israelischen Polizei in der Nacht in Rafah gerettet worden und bei gutem Gesundheitszustand, teilte das israelische Militär am frühen Montagmorgen mit.
Zwei Geiseln bei Krieg in Israel gerettet: „Wurde sehr lange vorbereitet“
Armeesprecher Daniel Hagari sprach von einer „komplexen Operation im Herzen von Rafah“, wie die Zeitung Times of Israel berichtete. Es sei nicht einfach gewesen, das Zielgebäude in der Stadt zu erreichen. Israelische Soldaten hätten sich Zugang zum Gebäude durch eine verschlossene Tür verschafft und die Geiseln aus dem zweiten Stockwerk gerettet. Sie seien in ein Panzerfahrzeug geführt und schließlich mit einem Helikopter evakuiert worden.
„Die israelische Armee und Shin Bet haben sich auf diese Operation sehr lange vorbereitet“, so Hagari. Bislang habe es aber nicht die passenden Voraussetzungen gegeben. Während der Rettungsaktion wurde laut dem Sprecher ein israelischer Soldat leicht verletzt. Mit „sehr starker Feuerkraft“ aus der Luft habe man auf Hamas-Militanten, die das Feuer eröffneten, geschossen. „Viele Terroristen wurden heute Nacht ausgeschaltet“, erklärte Hagari und sagte, die Aktion habe eine Stunde gedauert.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Verteidigungsminister Joav Gallant lobte die „beeindruckende“ Operation der israelischen Armee. Gemeinsam mit Premierminister Benjamin Netanjahu und hochrangigen israelischen Kommandeuren habe er die Operation verfolgt. Der Vorsitzende des Knesset, Amir Ohana, sprach ähnlich von einer „beeindruckenden, heldenhaften und komplexen“ Rettungsaktion. Dies habe der gesamten Nation Hoffnung gegeben.
Israelische Armee befreit zwei Geiseln: Hamas beklagt „Massaker“ in Rafah
Kurz zuvor hatte die Armee eine Serie von Angriffen in der Gegend von Schabura bei Rafah bekannt gegeben, wo derzeit Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge Schutz suchen. Bei den nächtlichen Angriffen wurden nach palästinensischen Angaben mehr als 100 Menschen getötet, darunter Kinder und Frauen. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Israel plant eine Militäroffensive auf Rafah, was international für deutliche Kritik sorgt. Die Planungen dauern einem Medienbericht zufolge noch an.
Die Hamas veröffentlichte eine Erklärung zu den Angriffen auf Rafah und sprach von einem „Massaker“. Die nächtlichen Luftangriffe seien eine „Fortsetzung des Völkermordkrieges und des Bestrebens, Palästinenser unter Zwang zu vertreiben“. US-Präsident Joe Biden und die gesamte US-Regierung würden daran teilhaben, während die israelische Armee Entscheidungen des Internationalen Gerichtshofs ignoriere, hieß es weiter. (bb/dpa)
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